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Actio und Reactio in der Raumfahrt
 
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Feeder



Anmeldungsdatum: 05.04.2015
Beiträge: 142

Beitrag Feeder Verfasst am: 20. März 2019 20:30    Titel: Actio und Reactio in der Raumfahrt Antworten mit Zitat

Hey,

ich habe mir gerade ein extrem vereinfachtes Raumschiff vorgestellt:
Eine leere, aber mit Luft gefüllte, verschlossene Glasflasche.

Nun öffne ich im All also bei keinerlei Außendruck die Flasche:
Gemäß des Impulserhaltungssatz wird Gas aus der Flasche strömen und gleichzeitig die Flasche beschleunigen.

Die Actio ist hier scheinbar, die Summe aller elektromagnetischen Kräfte, die das Gas an sich abstoßen lassen, also die abstoßendenden Kräfte des Gases an sich. (Also letzendlich hervorgerufen durch die Veränderung des Volumens ins schier Unendliche)

Was aber kausiert nun die Reactio?
Sind es jene Gasmolkeüle die nun gegen den Flaschenboden drücken und keinen Ausgleich durch die andere Seite erfahren, da diese Seite nun ja geöffnet ist?
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 20. März 2019 23:28    Titel: Re: Actio und Reactio in der Raumfahrt Antworten mit Zitat

Hallo Feeder,
Zitat:
Sind es jene Gasmolkeüle die nun gegen den Flaschenboden drücken und keinen Ausgleich durch die andere Seite erfahren, da diese Seite nun ja geöffnet ist?

Ja, so könnte man sich den Rückstoß erklären: Druck oder Druckraft entsteht durch die "Reflexion" der Gasteilchen an den Wänden, bleibt also p* A. Der Unterschied zur Rakete vielleicht, daß der Ausstoß abnimmt und das Ding vermutlich ins Trudeln kommt.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5868
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 21. März 2019 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Durch das Ausströmen der Luft sinkt die Gesamtmasse des Systems.
Nach Impulserhaltungssatz muss sich daher die Geschwindigkei des System erhöhen.
Die Ausströmgeschwindigkeit des Gases nimmt wegen des sinkenden Druckunterschieds bis zur Endgeschwindigkeit der Gasflasche ab.

Es gibt keinen "Rückstoss" sondern nur Impulsänderung:

Raketengrundgleichung



Adiabatisches Ausströmen. Anfangsgeschwindigkeitv_0 = 0

Austrittsgeschwindigkeit des Gases



v_max = Schallgeschwindigkeit des Gases

Man kann v_g(t) und m(t) mittels Gasgleichungen bestimmen.
Corbi



Anmeldungsdatum: 17.07.2018
Beiträge: 296

Beitrag Corbi Verfasst am: 21. März 2019 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es gibt keinen "Rückstoss" sondern nur Impulsänderung:

Naja aber das Ausströmen des Gases basiert ja auf Rückstoß. Würde es keine Stöße gegen die Gefäßwände geben, könnte das Gas in beliebige Richtungen ausströmen und die Flasche würde sich nirgendwo hinbewegen.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 21. März 2019 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Corbi hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Es gibt keinen "Rückstoss" sondern nur Impulsänderung:

Naja aber das Ausströmen des Gases basiert ja auf Rückstoß. Würde es keine Stöße gegen die Gefäßwände geben, könnte das Gas in beliebige Richtungen ausströmen und die Flasche würde sich nirgendwo hinbewegen.


Stell Dir zwei Flaschen gleichen Volumens (identische Anzahl Luftmoleküle) und gleichen Innendrucks vor: Eine ist schlank ( kleiner Querschnitt) und lang, die andere hat einen grösseren Querschnitt und ist entsprechend kürzer.

Nach Deiner Vorstellung ist die "Rückstosskraft" F_r = p * A. Mit A = Querschnittsfläche.

Dann wäre bei der schlanken Flasche die Rückstosskraft geringer. Ist das plausibel?
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5888

Beitrag Myon Verfasst am: 21. März 2019 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmals zu actio=reactio:

Wenn die Flasche/der Behälter auf der einen Seite geöffnet wird, so prallen die Luftteilchen nur noch gegen die eine Behälterwand. Dabei übertragen sie jedes Mal Impuls auf die Behälterwand. Die Kraft zwischen den Luftteilchen und der Wand ist auf elektromagnetische Wechselwirkungen zurückzuführen; während des Aufpralls üben die Luftteilchen eine Kraft auf die Behälterwand aus (und beschleunigen dadurch den Behälter). Umgekehrt übt auch die Behälterwand jeweils eine entgegengesetzt gleich grosse Kraft auf die Luftteilchen aus. Dies ist die Reaktionskraft.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5868
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 21. März 2019 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

Myon hat Folgendes geschrieben:
Nochmals zu actio=reactio:

Wenn die Flasche/der Behälter auf der einen Seite geöffnet wird, so prallen die Luftteilchen nur noch gegen die eine Behälterwand. Dabei übertragen sie jedes Mal Impuls auf die Behälterwand. Die Kraft zwischen den Luftteilchen und der Wand ist auf elektromagnetische Wechselwirkungen zurückzuführen; während des Aufpralls üben die Luftteilchen eine Kraft auf die Behälterwand aus (und beschleunigen dadurch den Behälter). Umgekehrt übt auch die Behälterwand jeweils eine entgegengesetzt gleich grosse Kraft auf die Luftteilchen aus. Dies ist die Reaktionskraft.


@Myon
Auch im geschlossenenen Behälter prallen die Luftmoleküle gegen die Behälterwände (T>0° K). Dadurch entsteht der Innendruck. Der Behälter ist in Ruhe. Wird der Behälter geöffnet verlassen Luftmoleküle den Behälter an der Öffnung mit der Geschwindigkeit v. Dadurch wirkt der Druck einseitig auf eine Behälterwand. F = p*A beschleunigt den Behälter.
D.h. Die Reaktionskraft und damit die Beschleunigung des Behälters hängt von der Fläche ab.

Andereseits erfährt das System durch Ausstoss der Luftmoleküle eine Impulsänderung durch Massenverlust , welche zu einer Kraft führt.

Meine Fragen:

a) Sind dass additive Effekte ?
b) Handelt um gleiche Effekte, nur aus verschiedener Betrachtungsweise?
c) Andere Erklärung?
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 21. März 2019 14:14    Titel: Antworten mit Zitat

Eine gewisse Analogie vielleicht: Es gab hier mal das Problem "Wasserrakete", bei der sich wohl auch die Ausströmgeschwindigkeit änderte.
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5888

Beitrag Myon Verfasst am: 21. März 2019 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Die Impulsänderung des Behälters liegt nicht in einem „Massenverlust“ begründet (man müsste noch genau definieren, welche Masse gemeint ist), sondern er kommt einfach daher, dass die Luftteilchen Kraftstösse gegen die eine Behälterwand ausüben. Für die Kraft auf die Behälterwand gilt im Prinzip F=p*A. Wenn der Behälter offen ist, handelt es sich aber nicht mehr um einen Gleichgewichtszustand, und der Druck ist nicht mehr definiert.

Zu dem Beispiel mit den zwei Flaschen, die unterschiedlichen Querschnitt haben und, so wie ich es verstanden habe, verbunden sind. Der Druck auf die aussen liegenden Grundflächen wäre dann unterschiedlich. Aber die Flasche mit dem grösseren Querschnitt muss ja irgendwo auch verjüngt werden, so dass die Druckkräfte über die gesamten Flascheninnenflächen entgegengesetzt gleich sind.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5868
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 21. März 2019 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Myon hat Folgendes geschrieben:
a) Die Impulsänderung des Behälters liegt nicht in einem „Massenverlust“ begründet (man müsste noch genau definieren, welche Masse gemeint ist), sondern er kommt einfach daher, dass die Luftteilchen Kraftstösse gegen die eine Behälterwand ausüben. Für die Kraft auf die Behälterwand gilt im Prinzip F=p*A. Wenn der Behälter offen ist, handelt es sich aber nicht mehr um einen Gleichgewichtszustand, und der Druck ist nicht mehr definiert.

b) Zu dem Beispiel mit den zwei Flaschen, die unterschiedlichen Querschnitt haben und, so wie ich es verstanden habe, verbunden sind. Der Druck auf die aussen liegenden Grundflächen wäre dann unterschiedlich. Aber die Flasche mit dem grösseren Querschnitt muss ja irgendwo auch verjüngt werden, so dass die Druckkräfte über die gesamten Flascheninnenflächen entgegengesetzt gleich sind.


zu a) Vor der Öffnung des Behälters beträgt die Systemmasse m = m_B + m_L.

Wird der Behälter geöffnet, erfährt das System die Impulsänderung dP = d(m*v) = dm * v + v*dm =dF.

zu b)

Die Flaschen sind nicht verbunden. Es werden 2 getrennte Flaschen gleichen Volumens, gleichen Drucks und gleicher Teilchenzahl mit verschiedenen Querschnitten verglichen. Fläche der Austrittssöffnung = Bodenfläche = druckbeaufschlagte Gegenfläche. F = p*A

Wodurch entsteht die treibende Kraft? Durch a) Impulsänderung oder b) Druckdifferenz?

Oder ist b) die Ursache für a)?
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5888

Beitrag Myon Verfasst am: 21. März 2019 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zu a): Die obige Gleichung erklärt ja nicht den Grund für die Impulsänderung. Der Impuls des Behälters kann nur ändern, wenn eine Kraft auf ihn wirkt, und die einzige Kraft im Weltraum auf den Behälter ist die Kraft der Luftteilchen, die auf die Behälterwand prasseln, bis dieser leer ist.

Zu b): also ich verstehe es jetzt so: zwei Flaschen mit unterschiedlicher Querschnittsfläche, gleichem Volumen und Druck werden gleichzeitig geöffnet. Die Impulsänderung, welche die beiden Flaschen erfahren, ist dieselbe. Die Kraft, die auf die Flasche mit der kleineren Grundfläche wirkt, ist geringer. Aber die Kraft wirkt länger, da die Flasche länger ist und es länger dauert, bis alle Luftteilchen, die sich zum Zeitpunkt des Öffnens Richtung Grundfläche bewegen, diese auch erreicht haben.
Feeder



Anmeldungsdatum: 05.04.2015
Beiträge: 142

Beitrag Feeder Verfasst am: 21. März 2019 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht nicht direkt um die unterschiedliche Querschnittsfläche (meiner Theorie zu Folge), sondern darum wie viel Querschnitt geöffnet wird. Also um deltaA

Ich behaupte eine Flasche mit kleinen Flaschenhals wird weniger, aber zeitlich länger beschleunigen als eine mit breiten Flaschenhals.
Duke711



Anmeldungsdatum: 26.01.2017
Beiträge: 434

Beitrag Duke711 Verfasst am: 21. März 2019 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:

Die Ausströmgeschwindigkeit des Gases nimmt wegen des sinkenden Druckunterschieds bis zur Endgeschwindigkeit der Gasflasche ab.

Austrittsgeschwindigkeit des Gases




Habe ich auch immer so gedacht. Aber die o.g. Gleichung die man in jeder Literatur entnehmen kann hat leider nichts mit der Realität zu tun.

Nach der o.g. Gleichung würde bei einer Gasflasche N2 400 bar folgendes herauskommen

375 m/s

200 bar

381 m/s


Und würde bedeuten die Ausströmgeschwindigkeit sinkt mit steigenden Differenzdruck oder aber wäre nicht signifikant abhängig vom Differenzdruck. Beide Aussagen sind aber falsch.
Problem ist der Isentropenexponent der stark druckabhängig ist und keines falls konstant ist, somit erhält man nur Fantasiewerte.

Richtig wäre

400 bar

199 m/s

200 bar

184 m/s

Vor allen ist das auch sehr stark abhängig vom Querschnittsverhältnis der Austrittsöffnung. Umso größer dieses wird, umso geringer wird die Austrittsgeschwindigkeit:

Querschnitt * 2²

200 bar

152 m/s
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3251

Beitrag VeryApe Verfasst am: 22. März 2019 08:18    Titel: Antworten mit Zitat

myon hat Folgendes geschrieben:


mathefix hat Folgendes geschrieben:

zu a) Vor der Öffnung des Behälters beträgt die Systemmasse m = m_B + m_L.

Wird der Behälter geöffnet, erfährt das System die Impulsänderung dP = d(m*v) = dm * v + v*dm =dF.


Zu a): Die obige Gleichung erklärt ja nicht den Grund für die Impulsänderung.


wieso nicht
obwohl da stehen müsste dp/dt=(dm*v+dv*m)/dt=F erklärt sie das für die Impulsänderung des Behälters als System samt aller Teilchen innerhalb eine Kraft verantwortlich ist

Zitat:

Der Impuls des Behälters kann nur ändern, wenn eine Kraft auf ihn wirkt,


ja und genau das beschreibt die Gleichung

Zitat:

und die einzige Kraft im Weltraum auf den Behälter ist die Kraft der Luftteilchen, die auf die Behälterwand prasseln, bis dieser leer ist.

da wechselst du ja das System, für dich ist der Behälter nur der Metallkasten.
Wenn dein System aber der Metallkasten samt inneren Lufteilchen ist, wirkt auf das System alleine dann schon eine Kraft, wenn nur Lufteilchen den ganzen Kasten verlassen aus Gründen der Impulserhaltung und actio reactio.
Der Weltraum nimmt Luftmasse mit Geschwindigkeit auf (impuls) über der Zeit daher wirkt eine Kraft auf den Weltraum, reactio der Kasten verliert Luftmasse mit Geschwindigkeit (impuls) über der Zeit, entgegengesetzte Kraft auf System Behälter.
es wirken Kräfte dp/dt auf den Weltraum sowie auf das System Behälter.

Betrachte ich als system nur den Metalkasten, drücken da auf einer Seite die Luftteilchen mehr drauf und erzeugen eine res Kraft auf den Metallkasten, reactio die Luftteilchen werden mit einer entgegengesetzen res Kraft beschleunigt und treten aus.
Den Threadsteller gings hier aber um die mikroskopische Beschreibung und nicht um eine Systembeschreibung, also hilft ihm die Systembeschreibung hier sicher nicht weiter.

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WAS IST LOS IN EUROPA? https://www.youtube.com/watch?v=a9mduhSSC5w


Zuletzt bearbeitet von VeryApe am 22. März 2019 19:18, insgesamt einmal bearbeitet
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5868
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 22. März 2019 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
myon hat Folgendes geschrieben:


mathefix hat Folgendes geschrieben:

zu a) Vor der Öffnung des Behälters beträgt die Systemmasse m = m_B + m_L.

Wird der Behälter geöffnet, erfährt das System die Impulsänderung dP = d(m*v) = dm * v + v*dm =dF.


Zu a): Die obige Gleichung erklärt ja nicht den Grund für die Impulsänderung.


wieso nicht
obwohl da stehen müsste dp/dt=dm*v+dv*m=F erklärt sie das für die Impulsänderung des Behälters als System samt aller Teilchen innerhalb eine Kraft verantwortlich ist

Zitat:

Der Impuls des Behälters kann nur ändern, wenn eine Kraft auf ihn wirkt,


ja und genau das beschreibt die Gleichung.


@VeryApe

Danke für den Hinweis.
Korrektur:



Die Kraft, die auf die Fläche A wirkt beträgt nach kin. Gastheorie



m_T = Masse eines Teilchens
v_A= Geschwindigkeit des Teilchens auf A
d = Teilchendichte

Diese mikroskopische Kraft bewirkt die Impulsänderung des Gesamtsystems, was Du plausbel beschrieben hast.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3251

Beitrag VeryApe Verfasst am: 22. März 2019 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

mathefix hat Folgendes geschrieben:
Diese mikroskopische Kraft bewirkt die Impulsänderung des Gesamtsystems, was Du plausbel beschrieben hast.


Eine innere Systemkraft kann keine Impulsänderung des Gesamtsystems bewirken ausser bei Münchhausen.

Ich habe eine Skizze angehängt.
Ein einfaches Beispiel wo 2 Wagen angeschoben werden.
darunter die Gasflasche.
die kleinen blauen Kräfte um die Gasflasche sind die Druckkräfte.
und deren resultierende ist FA.

actio<->reactio

die kleinen blauen kräfte um das braune Gebiet sind die Druckkräfte auf die Luft und deren resultierende ist FA entgegengesetzt

Braun ist das Luftsystem, eine systematische Betrachtung aller Luftteilchen in der Gasflasche, dieser kann eine Gesamtmasse sowie eine Schwerpunktsgeschwindigkeit zugeordnet werden.

FK ist die Kraft die auf das Gesamtsystem wirkt nur dadurch das Luft austritt. als reactio was ich nicht eingezeichnet habe wirk die Kraft FK entgegengesetzt auf das Weltall.

FA ist dann eine innere Systemkraft wie oben bei den Wagen und hebt sich für das Gesamtsystem auf.

Genauso wie bei den Wagen oben, wenn die beschleunigen entspricht FK nicht FA. sondern die Masse* Beschleunigung des Wagens B abgerechnet.

Bei der Gasflasche entspricht FK der Impulsänderung des Gesamtsystems



Das Gesamtsystem setzt sich aus der Impulsänderung der Gasflasche plus Impulsänderung des Luftsystems zusammen



vergleich dazu die Wagen



Es ist wie beim Schneiden von Bauteilen, je nachdem wo man durchschneidet erhält man unterschiedliche Schnittgrößen.

Wenn man sich für die Behälterkräfte interssiert muß man direkt bei der Gasflasche freimachen da bringt das Gesamtsystem wenig.



Gasflasche.gif
 Beschreibung:
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 Angeschaut:  1435 mal

Gasflasche.gif



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Feeder



Anmeldungsdatum: 05.04.2015
Beiträge: 142

Beitrag Feeder Verfasst am: 24. März 2019 19:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin mir nicht sicher, an welche Erklärung ich nun denken soll?
Welche ist nun korrekt?

An sich muss ja eine Naturkraft der Auslöser für Bewegung sein und da sehe ich nur die elektromagnetische Kraft die sich zwischen den sich abstoßenden Elektronen befindet... Schwerkraft ist nämlich 0 und Kernkräfte können auch ausgeschloßen werden...

Es kann keine Scheinkraft sein, die ihren Grund in einer Gleichung findet.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3251

Beitrag VeryApe Verfasst am: 24. März 2019 22:59    Titel: Antworten mit Zitat

Für deine Vorstellung ist es die elektromagnetische Kraft, aber
versuch dir mal folgendes vorzustellen.
Du bist in einem geschlossenen Kasten im Weltraum und der ruht aus der Sicht eines Beobachters in einem Inertialsystem und nun wirfst du einen stein den du in der Hand hälst, was wird passieren: auf den Stein wirkst du mit einer KRaft, der Stein wird beschleunigt und sich bewegen.
Auf dich wirkt aufgrund actio reactio genau eine entgegengesetzte Kraft,die dich in die andere Richtung beschleunigt. Das heißt der Gesamtimpuls aller Objekte einschließlich des Kasten selbst ist noch immer gleich null. wahrscheinlich wird der Stein weil er sich schneller als du bewegt die Kastenwand als erster treffen, dann bewegt sich auch noch der Kasten, bis schließlich du auch noch in anderer Richtung dagegen prallst und der Kasten wieder steht.

Egal was da aber passiert der Gesamtimpuls des Systems Kastens also der Kasten selbst plus aller Objekte, die sich darin befinden, ist noch immer gleich null und das bedeutet nichts anderes als das der Gesamtschwerpunkt (Massenmittelpunkt) aller Objekte darin einschließlich Kasten selbst während der ganzen Zeit immer an Ort und Stelle ruht.
Es wirken zwar während der ganzen Zeit elektromagnetische Kräfte auf die einzelnen Teilobjekte einschließlich des Kastens selbst, aber die können das ganze System Kasten und dessen Massenmittelpunkt nicht in Bewegung versetzen, weil sie
1) innerhalb wirken
2) und nach actio reactio auftreten
und sich somit für das ganze System Kasten immer auslöschen.

Der Gesamtschwerpunkt wird somit nie von der Stelle rücken.
Erst wenn du ein Objekt aus den Kasten entweichen lässt z.B. den Stein mit Masse und Geschwindigkeit verändert sich der Gesamtimpuls des Kasten und erst dann bewegt sich der Massenmittelpunkt des Systems.

Da sich der Impuls des Systems Kasten nun ändert, weil der Stein mit Geschwindigkeit das System Kasten verlässt ist das gleichbedeutend mit einer Kraft auf das ganze System Kasten, gleichzeitig wander der Stein mit Geschwindigkeit aber in das System Umgebung (Weltall, System um den Kasten herum) ein und somit wirkt eine Kraft auf die Umgebung genau entgegengesetzt, den die nimmt Impuls auf und die Kraft ist definiert mit .

Meiner Meinung nach gibt es hier kein richtig oder falsch, es hängt immer davon ab was ich betrachte.
Wenn du wissen willsd warum die Luftteilchen an der wand reflektiert werden, und der Behälter der Metallkasten selbst beschleunigt werden sind es die elektromagnetischen Kräfte.
Wenn du wissen willsd warum sich das Gesamtsystem des Gasbehälters bewegt ist, es weil eine äußere Kraft das System wirkt dadurch das Gas mit Masse und GEschwindigkeit den Behälter verlässt.

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