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Herleitung der Ellipsenform von Keplerorbits (Newton)
 
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Kosse



Anmeldungsdatum: 09.02.2016
Beiträge: 3

Beitrag Kosse Verfasst am: 26. März 2016 18:03    Titel: Herleitung der Ellipsenform von Keplerorbits (Newton) Antworten mit Zitat

Hallo,

In einem Buch von mir wird die Ellipsenform der Planetenbahnen aus Newtons Gravitationsgesetz hergeleitet. Diese sich über viele Seiten spannende Herleitung erschien mir sehr lang und umständlich, weshalb ich es mit einem eigenen Ansatz herleiten wollte. Nun habe ich mich vielleicht einfach irgendwo im weiteren Zuge verrechnet, dennoch wollte ich von euch wissen, ob mein Ansatz überhaupt stimmt.


Den auf die Masse von 1kg normierten Drehimpuls bezeichne ich als
, wobei und .

Die Ableitung kürze ich mit ab und zudem geht durch Differenzieren hervor, dass

und somit aufgrund der Kettenregel .


Dann folgt ja aus



durch Anwendung der Kettenregel



bzw. nach Teilen durch und Einsetzen der Ausdrücke von oben



wodurch der Ausdruck nur noch aus dem Radius und Ableitungen nach und konstanten Ausdrücken besteht.

Teilt man noch durch , multipliziert mit und bringt alles auf eine Seite, kommt man schließlich auf




Die Lösung dieser DGL sollte jetzt ja die Gleichung für einen Kegelschnitt in Polarkoordinaten mit einem Brennpunkt im Koordinatenursprung sein, also



mit als großer Halbachse und als numerischer Exzentrizität. Wenn richtig gerechnet habe, sind die Ableitungen



und




Sollten die Planetenbahnen also Kegelschnitte sein, dann müsste die obere Gleichung, wenn ich für die Ellipsengleichung bzw. die entsprechenden Ableitungen einsetze, für einen bestimmten Zusammenhang zwischen sowie wahr sein, oder anders gesagt müssten sich alle Ausdrücke mit herauskürzen. Als ich das allerdings durchgerechnet habe, war die Gleichung lediglich in den trivialen Fällen bzw. wahr, sonst enthielt sie stets noch Ausdrücke mit . Habe ich also im Ansatz oder in der bisherigen Rechnung irgendetwas falsch gemacht? Oder habe ich mich eher irgendwo später beim Einsetzen verrechnet?

Danke,
Kosse
Kosse



Anmeldungsdatum: 09.02.2016
Beiträge: 3

Beitrag Kosse Verfasst am: 26. März 2016 22:51    Titel: Erledigt Antworten mit Zitat

Gut, ich denke das dürfte sich erübrigt haben. Ich habe es nochmal anders unter Berücksichtigung der Energieerhaltung probiert, und da hat es auf weniger umständliche Weise funktioniert und impliziert gleich ein paar andere Zusammenhänge. Trotzdem danke; falls ich doch noch Fragen zu dem Thema habe melde ich mich nochmal im Thread.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 26. März 2016 23:07    Titel: Antworten mit Zitat

Bei der theoretischen Behandlung gibt es verschiedene Fragestellungen:
- Bewegung im Zentralfeld, Drehimpuls
- Herleitung des Kraftgesetzes bei Keplerbahnen
- Herleitung der Keplerbahnen (erweitert: Kegelschnitte) aus dem Kraftgesetz, Bedeutung der großen Halbachse.

Die Möglichkeit einer wesentlichen Vereinfach der Behandlung dieser alten Standardfragen (auf gleichem Niveau) halte ich für illusorisch.
Jayk



Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1450

Beitrag Jayk Verfasst am: 27. März 2016 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Kosse, Deine Umformungen sind alle richtig (jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt, bis zu dem ich sie überprüft habe), aber die Physik ist falsch:



beschreibt nicht das Keplerproblem. Auf der rechten Seite fehlt der Term .

Das kann man auf mehreren Ebenen verstehen:

- intuitiv-physikalisch: Bei der Reduktion des Kepler-Problems auf ein eindimensionales Problem taucht das Zentrifugalpotential auf. Andernfalls würde der Mond in die Erde stürzen.

- theoretisch-physikalisch: Du kommst direkt darauf, wenn Du die Lagrange-Gleichungen in Polarkoordinaten aufschreibst.

- mathematisch-geometrisch: Aus der entsprechenden Gleichung "mit Vektorpfeilen" folgt nicht die Gleichung für die Beträge, insbesondere ist

Trotzdem: Es ist sehr gut, daß Du Dir selbst Gedanken machst! Solche "Tüfteleien" führen in den seltensten Fällen zum Erfolg, aber meistens lernt man dadurch trotzdem etwas. Du hast in Deinem Beitrag gesagt, daß Du die Vorgehensweise sehr kompliziert findest. Jetzt ist es Deine Aufgabe, zu verstehen, wieso es nicht einfacher geht. Augenzwinkern (oder zumindest, welche Strategie der vermeintlich komplizierten Vorgehensweise zugrundeliegt)
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