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Flug einer Rakete mit Luftwiderstand
 
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Winter4ever



Anmeldungsdatum: 06.09.2014
Beiträge: 8

Beitrag Winter4ever Verfasst am: 06. Sep 2014 15:46    Titel: Flug einer Rakete mit Luftwiderstand Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Für ein Versuch suche ich nach einer Möglichkeit, die Flughöhe rechnerisch zu berechnen. Daher muss ich auch den Luftwiderstand beachten.
Bekannte Informationen:
v(0)= 46.5 m/s
ungefähre Querschnittsfläche= 6.24×10^-3 m^2
Masse= 0.08 kg

Das müsste auch schon alles sein. Oder fehlt noch etwas?

Meine Ideen:
Ohne Luftwiderstand hatte ich keine Probleme. Die Rakete würde in diesem Fall 115 m Höhe erreichen.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 06. Sep 2014 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Senkrechter Aufstieg?
Gleichmäßiger Ausstoß?
Brenndauer?
Endmasse?
Woher sind die 115 m bekannt?
Winter4ever



Anmeldungsdatum: 06.09.2014
Beiträge: 8

Beitrag Winter4ever Verfasst am: 06. Sep 2014 16:48    Titel: Antworten mit Zitat

franz hat Folgendes geschrieben:
Senkrechter Aufstieg? Ja
Gleichmäßiger Ausstoß? Ich glaube schon
Brenndauer? 0.2s
Endmasse? Die ist 0.08 kg. Zu Beginn sind es 0.58 kg
Woher sind die 115 m bekannt?


Zu den 115 m habe ich Ausströmgeschwindigkeit ausgerechnet(=24.5m/s), dann Höchstgeschwindigkeit(=46.5km), anschliessend Brenndauer(=0.2s), dann die Beschleunigungsstrecke(=4.65m) und zum Schluss die Flughöhe(=115m).
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 06. Sep 2014 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Winter4ever hat Folgendes geschrieben:

Zu den 115 m habe ich Ausströmgeschwindigkeit ausgerechnet(=24.5m/s), dann Höchstgeschwindigkeit(=46.5km), anschliessend Brenndauer(=0.2s), dann die Beschleunigungsstrecke(=4.65m) und zum Schluss die Flughöhe(=115m).

grübelnd
Winter4ever



Anmeldungsdatum: 06.09.2014
Beiträge: 8

Beitrag Winter4ever Verfasst am: 06. Sep 2014 17:00    Titel: Antworten mit Zitat

http://up.picr.de/19431716mi.jpg
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 07. Sep 2014 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Moin!

Ich habe mir erstmal die vereinfachte Theorie zur Raketenbewegung (ohne Reibung) angesehen*). Für das Verständnis Deiner Rechnung (Ist sie von Dir?) kannst Du mir vielleicht noch sagen, ob ich soweit richtig liege: Der Treibstoff ist Wasser, das durch Druckluft gleichmäßig (mit etwa gleichem Druck) rausgepreßt wird und damit eine konstante Austrittsgeschwindigkeit entwickelt. Der Querschnitt der Austrittsdüse usw. - alles bekannt. Damit kann man die Steighöhe berechnen - wobei das den Schulstoff schon leicht überschreitet.

Die Kräftegleichung für den Reibungsfall führt auf eine Differentialgleichung der Art v' + a(t) v² + b(t) + c = 0 ... Wolfram

mfG

*) Notiz zum senkrechten Raketenstart

Beginn , Antrieb bis, Gipfel
Gleichmäßiger Masse-Ausstoß mit , zum Beispiel mit Wasser, das mit Überdruck eine Düse vom Querschnitt passiert:



Durch den Impulssatz ergibt sich die Bewegungsgleichung für


Mit (oben) hat man damit und , von wo aus ein freier Anstieg bis stattfindet


Winter4ever



Anmeldungsdatum: 06.09.2014
Beiträge: 8

Beitrag Winter4ever Verfasst am: 07. Sep 2014 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, das ist nicht meine eigene Rechnung, sondern die von hier:

https://www.google.ch/url?sa=t&source=web&cd=1&ved=0CBwQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.physikfuerkids.de%2Fwiewas%2Fwrakete%2Fh2orak.pdf&rct=j&q=h2orak.pdf&ei=VmgMVNWwNYTaOt-MgfAM&usg=AFQjCNEl_CrS0ARDWpxbCDULLZ9tZivx2Q&bvm=bv.74649129,d.ZWU
xb
Gast





Beitrag xb Verfasst am: 07. Sep 2014 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hast du dir schon überlegt wie man den cw-Wert
der Flasche ermitteln könnte?

die Formel mit dem Luftwiderstand
müsste es doch hier im Forum irgendwo geben
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 07. Sep 2014 18:46    Titel: Antworten mit Zitat

xb hat Folgendes geschrieben:
Hast du dir schon überlegt wie man den cw-Wert der Flasche ermitteln könnte?
die Formel mit dem Luftwiderstand müsste es doch hier im Forum irgendwo geben

Die c_W Werte samt Formel der Reibungskraft dürften hier wohl das kleinste Problem sein. :-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Str%C3%B6mungswiderstand
Mein Vorschlag: a) Durchsicht der angegebenen Rechnung (reibungsfrei), b) Bewegungsgleichung mit Luftwiderstand und (angesichts der gringen numerischen Anforderungen) Versuch einer radikalen Vereinfachung / Abschätzung (nix gegen Wolfram). mfG
Huggy



Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 08. Sep 2014 08:26    Titel: Antworten mit Zitat

In der Freiflugphase kann der Luftwiderstand ohne große Probleme analytisch berücksichtigt werden. Es gilt:



Das führt zu der Differentialgleichung



mit der Lösung





Die Zeit bis zur maximalen Flughöhe ergibt sich aus . Die Flughöhe beträgt



Das Integral hat die Form



und ist mit Kennnis von



leicht zu lösen.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 08. Sep 2014 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Unterstützung!

Bleiben also noch y_1 und v_1.

Ich greife inzwischen gern zu Wolfram. Und ob das Lösen entsprechender DGL für den Fragesteller "leicht" ist, kann nur er uns beantworten.
Huggy



Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 08. Sep 2014 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

franz hat Folgendes geschrieben:

Bleiben also noch y_1 und v_1.

Damit meinst du vermutlich die Phase bis zum Brennschluss, der hier vielleicht besser Wasserschluss heißen sollte. Big Laugh Für diese Phase ergibt sich mit Luftwiderstand eine DGL, die ich mir zwar noch nicht näher angesehen habe, die sich aber vermutlich nur numerisch lösen lässt. Da die Phase nur 0,2 s dauert, könnte man vermuten, dass der Einfluss des Luftwiderstandes in dieser Phase klein ist. Sicher bin ich mir da allerdings nicht.
Winter4ever



Anmeldungsdatum: 06.09.2014
Beiträge: 8

Beitrag Winter4ever Verfasst am: 08. Sep 2014 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Wie das mit dem Integral geht, weiss ich leider noch nicht. Anders ist das wohl nicht möglich?
Huggy



Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 08. Sep 2014 10:45    Titel: Antworten mit Zitat

Winter4ever hat Folgendes geschrieben:
Wie das mit dem Integral geht, weiss ich leider noch nicht.

Aus



folgt



Für das bestimmte Integral musst du jetzt nur noch die Grenzen einsetzen. a und b sind aus der Lösung für v(t) bekannt.

Zitat:
Anders ist das wohl nicht möglich?

Wenn du die exakte Lösung willst, nein. Sinnvolle Näherungen sehe ich nicht. Und jetzt, wo die Lösung dasteht, brauchst du doch nur die Zahlen einzusetzen. Wegen des geringen Gewichts der Rakete nach Brennschluss hat der Luftwiderstand einen großen Einfluss auf das Ergebnis.
Winter4ever



Anmeldungsdatum: 06.09.2014
Beiträge: 8

Beitrag Winter4ever Verfasst am: 08. Sep 2014 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wo kommen a und b schon vor? Die kann ich nirgends sehen. Und was ist d?
Huggy



Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 08. Sep 2014 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Winter4ever hat Folgendes geschrieben:
Wo kommen a und b schon vor? Die kann ich nirgends sehen.

Ein wenig Mitdenken deinerseits wäre nicht schlecht. Aus meiner Gleichung für v(t) ergibt sich doch klar:





Zitat:
Und was ist d?

d ist das Integrationssymbol. dx heißt, man soll über die Variable x integrieren. dt heißt, man soll über die Variable t integrieren.
Hast du noch keine Integralrechnung gehabt?
Winter4ever



Anmeldungsdatum: 06.09.2014
Beiträge: 8

Beitrag Winter4ever Verfasst am: 08. Sep 2014 11:27    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Hast du noch keine Integralrechnung gehabt?


Nein eben nicht.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 08. Sep 2014 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Stimmt Huggy, die "Brenn"phase scheint man vernachlässigen zu können*). Problematisch scheint mir inzwischen eher der Druckabfall zu sein, der ja auf die Geschwindigkeit durchschlägt, und, möglicherweise, der c_W Wert.

*) Ich glaube bei Wolfram eine Lösung gesehen zu haben; Spielerei.
Huggy



Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 08. Sep 2014 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

Winter4ever hat Folgendes geschrieben:
Zitat:

Hast du noch keine Integralrechnung gehabt?

Nein eben nicht.

Dann bist du mit diesem Problem hoffnungslos überfordert. Eigentlich kannst du nur Zahlen in eine dir gegebene Lösung einsetzen. Deshalb bringe ich die Lösung für die Freiflugphase jetzt zu Ende. Für die Zeit bis zur maximalen Flughöhe ergibt sich:



Das führt zu



und jetzt musst du wirklich nur noch die Zahlen einsetzen. Zur Kontrolle: mit





und den übrigen Daten gemäß deiner Rechnung bin ich auf



gekommen. Dazu wäre noch die Steighöhe in der Beschleunigungsphase zu addieren.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 08. Sep 2014 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Für den Bastler liegt das Interesse vermutlich weniger bei den Differentialgleichungen als in handfesten Hinweisen zu einer optimalen Konstellation (Wasser, Flasche, Druck, Ventil, Kosten ... ), wo das Gerät seine maximale Höhe erreicht.
Teufel
(Den entsprechenden Passus oben verstehe ich nicht ganz.)
Huggy



Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 08. Sep 2014 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

franz hat Folgendes geschrieben:
Für den Bastler liegt das Interesse vermutlich weniger bei den Differentialgleichungen als in handfesten Hinweisen zu einer optimalen Konstellation (Wasser, Flasche, Druck, Ventil, Kosten ... ), wo das Gerät seine maximale Höhe erreicht.

Klar!
Aber woher sollen diese Hinweise kommen, wenn nicht aus den möglichst exakten Lösungen der Gleichungen, zur Not auch aus rein numerischen Lösungen. Alles rein experimentell zu bestimmen kann lange dauern und ziemliche Kosten verursachen.

Zitat:
(Den entsprechenden Passus oben verstehe ich nicht ganz.)

Welchen Passus meinst du?
Winter4ever



Anmeldungsdatum: 06.09.2014
Beiträge: 8

Beitrag Winter4ever Verfasst am: 08. Sep 2014 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Besten Dank. Der Luftwiderstand bremst ja wahnsinnig ab.
Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
Beiträge: 594
Wohnort: Flurlingen

Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 08. Sep 2014 17:05    Titel: Modellieren Antworten mit Zitat

Man kann solche Fragestellungen auch simulieren. Ich empfehle da ein systemdynamisches Tool: https://www.youtube.com/watch?v=WivYnwH52mk
_________________
Herzliche Grüsse Werner Maurer
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 08. Sep 2014 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Moin Huggy,

Huggy hat Folgendes geschrieben:
Aber woher sollen diese Hinweise kommen, wenn nicht aus den möglichst exakten Lösungen der Gleichungen, zur Not auch aus rein numerischen Lösungen. Alles rein experimentell zu bestimmen kann lange dauern und ziemliche Kosten verursachen.[...] Welchen Passus meinst du?

Von Experimenten war nie die Rede, ganz im Gegenteil: Eher von einer "Aufstockung" der Theorie.

In dem schulphysikalischen Skript oben wird die Maximierung der Flughöhe angesprochen.

mfG
Huggy



Anmeldungsdatum: 16.08.2012
Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 09. Sep 2014 08:17    Titel: Antworten mit Zitat

@ franz

Mein Beitrag hat sich auf die Frage von Winter4ever beschränkt, wie man den Luftwiderstand in die vorliegende Rechnung einbringen kann. Das ist nicht als Einwand dagegen zu werten, darüber hinausgehende Beiträge zu bringen, z. B. im Sinne einer Höhenoptimierung. Wenn du oder jemand anders das machen will, dann begrüße ich das durchaus.
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