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Wieso verringert sich die Stromstärke bei hinzugefügtem Wide
 
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fill
Gast





Beitrag fill Verfasst am: 19. Aug 2013 20:45    Titel: Wieso verringert sich die Stromstärke bei hinzugefügtem Wide Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Wenn ich einer Reihenschaltung einen Widerstand hinzufüge, verringert sich die Stromstärke. Die Stromstärke ist die Anzahl an Elektronen, die durch einen bestimmten Querschnitt des Leiters pro Zeiteinheit hindurchfließen. Wie ist es möglich, dass sich die Stromstärke überhaupt ändert? Die Langsamkeit der Elektronen wird doch durch deren Zusammengedrängtheit ausgeglichen.

Meine Ideen:
Ich kann mir leider nicht vorstellen, wie das funktionieren soll. Wenn man Wasser in einem Rohr betrachtet, welches nicht überall den gleichen Durchschnitt hat, dann sieht man, dass die Wassermasse, die pro Zeiteinheit durch einen Querschnitt fließt, auch immer gleich bleibt.
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 19. Aug 2013 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

Angenommen du hast drei Wasserleitungsrohre R1, R2, R3, die in Serie miteinander verbunden sind. Zunächst seien die Rohre R1, R2 und R3 alle gleichlang mit gleichem Querschnitt. An die Enden dieser Serienschaltung legst du eine Druckdifferenz von 1 bar. Du misst die Wassermenge Q, die pro Sekunde durch diese Anordnung fließt und notierst den Wert.

Nun tauscht du das mittlere Rohr R2 durch ein Rohr mit wesentlich kleinerem Querschnitt und 10-facher Länge aus. Abermals misst du Q.

Du wirst feststellen, dass nun Q wesentlich kleiner ist als zuvor, da das mittlere Rohrstück das Nadelöhr darstellt, durch welches alles durch muss. Trotzdem fließt pro Sekunde durch jedes Teilrohr die gleiche Wassermenge: dort wo der Querschnitt kleiner ist, fließt es eben schneller.

Es gilt:



Beim Stromkreis ist es ganz genauso.



Vielleicht hilft dieser Vergleich. Die Stromstärke ist in jedem der Widerstände einer Serienschaltung überall gleich und ändert sich nur zwischen den Varianten.

_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
fill
Gast





Beitrag fill Verfasst am: 19. Aug 2013 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, aber ich verstehe es noch nicht ganz.

Zitat:
Du wirst feststellen, dass nun Q wesentlich kleiner ist als zuvor, da das mittlere Rohrstück das Nadelöhr darstellt, durch welches alles durch muss.


Ja, aber, wie du schon gesagt hast, fließt pro Sekunde überall die gleiche Wassermenge. Ich glaube, ich habe wirklich ein Brett vor dem Kopf...
Wenn noch immer überall die gleiche Menge fließt, ist es doch insgesamt noch immer die gleiche Menge?
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 20. Aug 2013 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

wieso? im ersten Fall fließen z.B. 100l/sek und im zweiten Fall 50l/sek.
grübelnd
Ehrlich gesagt steh ich auch auf der Leitung mit dem was du meinst...

_________________
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe)
Bruce



Anmeldungsdatum: 20.07.2004
Beiträge: 537

Beitrag Bruce Verfasst am: 20. Aug 2013 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

Die Stromstärke (Wasser, Ladungsträger) wird doch über die Menge definiert,
die pro Zeiteinheit durch einen gegebenen Rohr- bzw. Leitungsquerschnitt fließt.

Desto höher die Strömungsgeschwindigkeit der Strömung durch den betrachten
Leitungsquerschnitt ist, desto höher ist auch die Stromstärke durch diesen Querschnitt.

Die Tatsache, daß in einem geschlossenen Rohrkreislauf oder Stromkreis kein Wasser
bzw. keine Elektronen durch eine Quelle/Zufluß dazukommen können, steht dazu
in keinem Widerspruch.

Oder habe ich etwa das Brett vor dem Kopf grübelnd

Gruß von Bruce
fill



Anmeldungsdatum: 20.08.2013
Beiträge: 3

Beitrag fill Verfasst am: 20. Aug 2013 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Desto höher die Strömungsgeschwindigkeit der Strömung durch den betrachten
Leitungsquerschnitt ist, desto höher ist auch die Stromstärke durch diesen Querschnitt.


Das denke ich auch. Wenn die Geschwindigkeit größer wird, dann erhöht sich auch die Stromstärke. Wenn aber die Elektronen weiter aus­ei­n­an­der­ge­hen, dann verringert sich die Stromstärke. Ich meine, dass die Stromstärke von zwei Faktoren abhängt. Ich habe die Vermutung (und weiß noch nicht, warum sie falsch ist), dass das Produkt beider Faktoren immer gleich bleibt. Oder anders gesagt: Die Änderung der Geschwindigkeit wird durch die einhergehende Änderung der Stromdichte hinsichtlich der Stromstärke ausgeglichen (also sie bleibt gleich).

Wenn die Elektronen aufgrund eines Widerstandes langsamer werden, dann sind sie näher beisammen.

Folgende Grafik soll das illustrieren (Ich hoffe man erkennt, was ich damit meine. Ich bin kein Künstler ..)
Es ist dreimal derselbe Leiter. Lediglich die Zeiten sind unterschiedlich.
oben: t=0
mitte: t=1
unten: t=2
(in Sekunden)
Das Blaue sind Elektronen. Die schwarzen vertikalen Striche sind gedankliche Einteilungen in Felder. Die Felder sind alle gleich groß. Der rote vertikale Strich stellt eine Einteilung des Leiters da:
vorher: schnelle Elektronen
nachher: langsame Elektronen

http://gyazo.com/5f527eb3e5724f210d15f757312f1e6d

Wie man sieht sind die Elektronen zwar langsamer nach dem roten Strich, jedoch sind sie auch näher beieinander ... Das ist momentan meine physikalische Vorstellung im Zusammenhang mit Stromstärke (in dem gegebenen Fall und stark vereinfacht natürlich ...)
Bruce



Anmeldungsdatum: 20.07.2004
Beiträge: 537

Beitrag Bruce Verfasst am: 20. Aug 2013 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

Warum denkst Du komplizierter als nötig?

Gehe doch einfach davon aus, daß sich weder die Dichte der Elektronen
noch die Dichte der Flüssigkeit in der Strömung ändert. Wenn sich die
Dichte der bewegten Elektronen in einem Kupferdraht ändern könnte,
dann wäre dieser Draht je nach lokaler Dichte der Elektronen elektrostatisch
geladen. Kompensiert wird die Ladung der duch den Draht driftenden Elektronen
durch die ortsfesten, positiv geladenen Atomrümpfe. Einen lokalen
Überschuß von positiver Ladung wegen Elektronenmangels kannst Du
für das grundsätzliche Verständnis erst mal vernachlässigen.

Gruß von Bruce
fill



Anmeldungsdatum: 20.08.2013
Beiträge: 3

Beitrag fill Verfasst am: 20. Aug 2013 17:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, ich glaube ich hab's jetzt ....

Meine Erklärung in Verbindung mit der Analogie Wasser + Rohr.

Zuvörderst muss ich anmerken, dass in dieser Analogie die Geschwindigkeit des Wassers die Geschwindigkeit der Elektronen darstellt. Die Dichte des Stroms ist in dieser Analogie jedoch der Querschnitt des Rohrs .... Ich weiß auch nicht, wie mir diese verdrehte und konfuse Idee einfallen konnte. Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, dass schnudl und ich ein Kommunikationsproblem hatten (wegen meiner Konfusität)

Wenn ich eine Parallelschaltung von drei gleichlangen Rohren habe, wobei Rohre 2 und 3 an Rohr 1 anschließen, dann ist die Geschwindigkeit einer Wassermasse in Rohr 3 zwar genauso groß wie in Rohr 2, jedoch kleiner als in Rohr 1.

Falls ich jedoch das Gleiche mit einer Parallelschaltung mit Leitern umsetzte, sehe ich, dass der Gesamtwiderstand geringer wird und die Stromstärke somit steigt, was in obigem Beispiel ja nicht der Fall ist. Ich denke, es liegt daran, dass das Wasser von einer Sache am Anfang des ersten Rohres angetrieben wird und dass der Antrieb, der in einem elektrischen Feld entsteht, nun mal anders funktioniert.

Wasser: Wenn diesem Knotenpunkt weitere Rohre hinzugefügt werden, dann teilt sich die Geschwindigkeit auf die einzelnen, vom Knotenpunkt wegführenden Rohre auf (der Querschnitt bleibt ja gleich ...)
Elektrik: Ich füge dem Knotenpunkt weitere Leiter hinzu und die Geschwindigkeit bleibt in jedem Leiter immer gleich, dann muss die Geschwindigkeit am Anfang größer sein. Das passiert beim Wasser nicht, weil das Wasser in den vom Knotenpunkt wegführenden Rohren "geschoben" wird. Die Elektronen sind jedoch immer gleich schnell, da die Spannung in jedem parallelen Leiter gleich ist. Die Geschwindigkeit vor dem Knotenpunkt ist also von den Geschwindigkeiten nach den Knotenpunkten abhängig!

Mit freundlichen Grüßen
ein von Konfusität gepeinigter fill
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 21. Aug 2013 16:09    Titel: Antworten mit Zitat

Elektronengas in der Leitung lässt sich genauso wenig komprimieren wie das Wasser in einem Rohr.

Hier kannst du die Formel finden, die Hydraulik und Elektrodynamik verbinden
http://www.physikerboard.de/htopic,32280,analogien.html

Wenn ein Wasserrohr länger wird, erhöht sich die Reibung und Geschwindigkeit des Wasser bei unveränderten Druck wird sinken(ähnlich wie Stromstärke kleiner wird I=U/R falls sich die Spannung nicht ändert)-

_________________
Lösungen gibt es immer, man muss nur darauf kommen.
fill



Anmeldungsdatum: 20.08.2013
Beiträge: 3

Beitrag fill Verfasst am: 21. Aug 2013 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, danke.

Ich weiß nicht ... irgendwie habe ich das Ganze zu kompliziert gesehen ...

Danke an alle Thumbs up!

Mit freundlichen Grüßen
fill
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