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Dünne Reifen Rennrad
 
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Maisinator



Anmeldungsdatum: 17.12.2012
Beiträge: 63

Beitrag Maisinator Verfasst am: 08. Jul 2013 19:31    Titel: Dünne Reifen Rennrad Antworten mit Zitat

Moin,

heute beim Fahrradfahren kam mir plötzlich die Frage in den Sinn, warum Rennräder dünne Reifen haben. Nachdem was ich in Mechanik I in der Uni gelernt habe, hängt die Reibung nämlich nicht von der Auflagefläche ab ( bzw. )

Warum fahren die Jungs bei der Tour de France also mit so dünnen Reifen, deren Auflagefläche kleiner als eine Briefmarke ist?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8582

Beitrag jh8979 Verfasst am: 08. Jul 2013 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Der Reibungskoeffizient µ hängt (u.a.) von der Auflagefläche ab.
Bruce



Anmeldungsdatum: 20.07.2004
Beiträge: 537

Beitrag Bruce Verfasst am: 08. Jul 2013 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Es stimmt nicht, daß der dünnere Reifen prinzipiell leichter abrollt!

Bei einem Reifendruck von 6 bar, den mann sowohl mit einem 37 mm (Trekkingrad)
breiten Reifen als auch mit einem 23 mm (Rennrad) breiten fahren kann,
rollt der breitere Reifen bei gleicher Bauart leichter ab.

Allerdings sind bei 23 mm Reifenbreite 6 bar Luftdruck zu knapp bemessen, um
Durchschläge bis zur Felge weitgehend zu vermeiden. Deswegen pumpt man die
besser auf mindestens 8 bar auf. Und das ist bei der Breite auch schon fast
das obere Limit für den Luftdruck.

Entscheidend ist die Gewichtsersparnis. Der 23 mm breite Reifen wiegt als
Faltreifen heute nur noch knapp 210 Gramm während der 37 mm breite Reifen
etwa 200 Gramm mehr wiegen würde.

Jetzt denkt ihr vielleicht: Für 200 Gramm pro Reifen verzichtet man auf die
Sicherheitsreserve, die ein breiterer Reifen bieten würde? Ja so sind sie,
die Rennfahrer! Die gehen sogar noch weiter. Noch leichter abrollen
können nämlich Schlauchreifen, die auf die Felge aufgeklebt werden. Und die
sind gerne mal nur 19 mm breit und mit knüppelharten 12 bar aufgepumpt.
Wer darauf mit 90 km/h Pässe in den Alpen und Pyrenäen heruntersaust muß
schon ziemlich schmerzfrei (durchgeknallt) sein! Der Schlauchreifen
ist auch leichter, weil hier kein Butylschlauch mehr nötig ist wie bei den
Rädern mit Drahtreifen, die ihr wahrscheinlich kennt und selbst fahrt.

Das Gewichtslimit nach unten für Rennräder, die bei der Tour de France eingesetzt werden
dürfen, liegt bei 6.8 kg. Leichtere Räder sind nicht erlaubt, wenngleich technisch
möglich.

Gruß von Bruce
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5786
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 08. Jul 2013 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

das ist zwar soweit alles richtig, aber vielleicht wird es andersherum betrachtet etwas deutlich:

Man möchte bei Reifen (auch beim Auto) erreichen, dass die raue Oberfläche des Untergrundes in das Gummi des Reifens "einsinkt", um die Haftung zu erhalten. Wenn man einen breiteren Reifen mit mehr Auflagefläche hat, ist der Druck mit dem die beiden Flächen aneinander gepresst werden, ja geringer (wenn das Gesamtgewicht gleich ist). Will man trotzdem erreichen, dass das Einsinken ähnlich bleibt, dann muss man eine weichere Mischung des Gummis nehmen. Und das wird auch gemacht!
Mit dem Druck kann man noch zusätzlich bei gleichbleibender Gummimischung die Auflagefläche verändern.

Sprich, das ist nicht zwangsweise anders, nur weil die Auflagefläche anders wird, aber Reifen werden so hergestellt, sonst würde ein breiterer Reifen auch keinen großen Sinn ergeben.

Gruß
Marco
Maisinator



Anmeldungsdatum: 17.12.2012
Beiträge: 63

Beitrag Maisinator Verfasst am: 09. Jul 2013 08:57    Titel: Antworten mit Zitat

jh8979 hat Folgendes geschrieben:
Der Reibungskoeffizient µ hängt (u.a.) von der Auflagefläche ab.


Inwiefern? Könntest du das noch ein bisschen erläutern?

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, werden
1. die dünnen Reifen hauptsächlich zur Gewichtsreduzierung gefahren?
und
2. durch dünne Reifen und hohem Luftdruck erreicht, dass die Reifen sich weniger mit der Straße verzahnen und somit eine geringer Haftung haben?
dr.hallo



Anmeldungsdatum: 05.06.2013
Beiträge: 21

Beitrag dr.hallo Verfasst am: 09. Jul 2013 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Der hohe Luftdruck bewirkt imo außerdem, dass weniger Energie durch Verformung verloren geht. Man erkauft diesen Vorteil allerdings durch ein bockhartes Fahrgefühl. Nur auszuhalten, weil bei Radsportler das Hauptgewicht großteils auf den Pedalen lagert.
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5786
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Beitrag as_string Verfasst am: 13. Jul 2013 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Naja, ich fahre schon etliche Jahre Rennrad. Zwar keine Rennen und auch nicht übertrieben schnell oder so und nur als Hobby, aber nach etlichen Stunden im Sattel spüre ich meinen Hintern schon ganz schön (je nachdem wieviel Hornhaut man dort schon hat... Augenzwinkern und natürlich wie gut einem der Sattel und das Polster in der Hose "passt" und so)
Außerdem steht man ja nicht nur auf den Pedalen. Mit den Klick-Pedalen zieht man ja auch das Pedal wieder nach oben, so dass die Entlastung durch das runter-Treten jetzt nicht so groß ist.

Allerdings geht man schon eher mal etwas aus dem Sattel, wenn man sieht, dass gerade ein Schlagloch im Weg ist.

Gruß
Marco
dr.hallo



Anmeldungsdatum: 05.06.2013
Beiträge: 21

Beitrag dr.hallo Verfasst am: 13. Jul 2013 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Nuja, das stimmt wohl. Das war das mit dem runden Tritt. Ich mein nur ich hätt mal davon gehört, dass ja trotzalledem die nach unten gerichtete Kraft überwiegt, einfach weil man ja dabei die Körpermasse vorteilhaft nutzen kann. Aber es kann natürlich auch ganz anders sein. Ich bin ja eher der Langstreckengemütlichfahrer mit Gemütlichsattel und deshalb unkundig. Schläfer
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5786
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 14. Jul 2013 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Ja, ich hatte so was auch schon gehört und sicherlich ist eben im Schnitt schon weniger Last auf dem Sattel, als wenn man ganz frei drauf sitzen würde.

Allerdings ist das Hauptproblem eben auch das Scheuern gerade am "Beinanfang" (zumindest bei mir,,,), ich will jetzt nicht weiter ins Detail gehen... Wenn ich ein Polster habe, das an den richtigen Stellen schützt, dann kann ich schon sehr lange fahren, ohne wirklich zu viel Schmerzen. Die Druckstellen, an denen man wirklich mit dem Gewicht drauf sitzt, die merkt man dann zwar auch, und bei einer längern Mehrtages-Tour kann das dann auch zum Problem werden, aber bei mir irgendwie nicht sooo arg.

Ich hab dann eher an anderen Stellen am Körper irgendwann Probleme, wie zb im Genick und so.

Gruß
Marco

PS: OK, jetzt werde ich wohl so langsam etwas off-topic, zumindest was die Physik betrifft.
dr.hallo



Anmeldungsdatum: 05.06.2013
Beiträge: 21

Beitrag dr.hallo Verfasst am: 16. Jul 2013 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin ja mittlerweile dafür, ne Pause zu machen, sobald (oder besser noch bevor) die Schmerzen losgehen. Was mir aber selbst mit meinem Comfortsattel auch nicht immer gelingt. Man kann eben nicht auf halber Strecke einfach stehenbleiben nur weils einem wehtut. ;-)
Zurück zum Thema. ;-)
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