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Spinoperatoren anwenden
 
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Pauli_
Gast





Beitrag Pauli_ Verfasst am: 16. März 2012 23:58    Titel: Spinoperatoren anwenden Antworten mit Zitat

Hallo,

man hat folgende zwei Basiszustände: und , wobei alpha der Spin +1/2 und beta -1/2 zugeordnet ist.

Nun definiert man sich daraus folgenden Zustand:



Nun möchte ich folgende Werte berechnen:





Kann mir bitte jemand ausführlich erklären, wie ich diese berechnen kann?

Gute Nacht
pressure



Anmeldungsdatum: 22.02.2007
Beiträge: 2496

Beitrag pressure Verfasst am: 17. März 2012 07:08    Titel: Antworten mit Zitat

Dazu brauchst du zunächst die Darstellung von , , in der Basis . Kennst du diese schon bzw. steht diese in deinen Unterlagen oder müssen wir diese erst herleiten?
Pauli_
Gast





Beitrag Pauli_ Verfasst am: 17. März 2012 08:25    Titel: Antworten mit Zitat

Die müssten wir hergeleitet haben, wenngleich ich nicht mehr genau weiß, wie das genau ging.





pressure



Anmeldungsdatum: 22.02.2007
Beiträge: 2496

Beitrag pressure Verfasst am: 17. März 2012 08:48    Titel: Antworten mit Zitat

Gut, nun ist allerdings sinnvoll die Paulimatrizen in Dirac-Notation zu schreiben, also wird aus :



Analog machst du das mit den anderen beiden Paulimatrizen, wenn du anschließend noch beachtest, dass gilt



musst du nur noch die Diracdarstellung für die Paulimatrizen einsetzen und beim Erwartungswertbilden "aus multiplizieren".
Pauli_
Gast





Beitrag Pauli_ Verfasst am: 17. März 2012 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Gut ich bin jetzt für auf gekommen.

Dazu habe ich allerdings noch zwei Fragen. Um aus dem Ket ein Bra zu bilden muss ich den Adjoint Operator anwenden, oder?

Also

Dann habe ich die Darstellung der Paulimatrizen noch nicht gesehen. Wie kommt man darauf?
pressure



Anmeldungsdatum: 22.02.2007
Beiträge: 2496

Beitrag pressure Verfasst am: 17. März 2012 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Einverstanden: Für komme ich auf den gleichen Erwartungswert; auch wie du aus dem Ket einen Bra machst ist korrekt (nur bei der Bezeichnung hast du Bra mit Ket vertauscht).

Zur Darstellung der Paulmatrizen... das ist eigentlich ziemlich banal, du ordnest einfach zu:




Nun ist



und



und somit vollständig charakterisiert, also



Ganz allgemein gilt analog für eine beliebige 2x2 Matrix in dieser Notation

Pauli_
Gast





Beitrag Pauli_ Verfasst am: 17. März 2012 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Danke. Damit kann ich das ganze ja noch einfacher ausrechnen, wenn ich die Wirkung der Operatoren auf die Kets kenne.

Man hat ja auch:

etc.

Was jetzt noch übrig bleibt wäre die physikalische Interpretation.

Ich erhalte:





Was sagt mir das jetzt über das Verhalten, des Teilchens?
pressure



Anmeldungsdatum: 22.02.2007
Beiträge: 2496

Beitrag pressure Verfasst am: 17. März 2012 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

Die Interpretation wäre, dass der Spin in der x-y-Ebene präzediert.

Zuletzt bearbeitet von pressure am 17. März 2012 12:21, insgesamt einmal bearbeitet
Pauli_
Gast





Beitrag Pauli_ Verfasst am: 17. März 2012 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Woran siehst du da? Und wie kann man sich diese Bewegung vorstellen?
pressure



Anmeldungsdatum: 22.02.2007
Beiträge: 2496

Beitrag pressure Verfasst am: 17. März 2012 12:31    Titel: Antworten mit Zitat

Mit Vorstellungen wäre ich vorsichtig, deswegen ja auch das Wort "Interpretation". Den Spin kannst du nicht klassisch beschreiben, dementsprechend ist auch eine Vorstellung, die ja immer auf klassische Analogien beruht...


Wie man darauf kommt... nehmen wir doch mal an du könntest ohne das System zu beeinflussen die x-,y- und z-Komponente des Spins gleichzeitig messen bzw. dessen qm. Erwartungswerts (was schon mal gar nicht möglich ist, da die Operatoren nicht kommutieren und jede dieser Messungen das System verändern würde - Stichwort: Kollaps der Wellenfunktion) und den Verlauf zeitlich aufzeichnen würdest... was erhältst du dann für eine "Bewegung"?
Pauli_
Gast





Beitrag Pauli_ Verfasst am: 17. März 2012 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Sind denn



etc. die Erwartungswerte der Spinkomponenten? Wenn ja, dann würde er kreisförmig um die Z-Achse drehen.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18077

Beitrag TomS Verfasst am: 17. März 2012 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Der Spinoperator (als Vektor dreier Operatoren) lautet abstrakt einfach S und hat die bekannten Eigenschaften wie Vertauschungsrelationen und Eigenwerte. Für die "Länge" (mathematisch: den Casimiroperator der SU(2)) des Spins gilt S² = s(s+1) wobei s halbzahlig s = 0, 1/2, 1, 3/2, ... ist.

Speziell für s=1/2 findet man eine zweidimensionale Darstellung des Spinoperators unter Verwendung der Paulimatrizen



Damit ist klar, dass



den Erwartungswert einer Spinkomponente i im Zustand \psi zur Zeit t darstellt. Genau das hast du berechnet.

Man kann nun nicht behaupten, dass der Spin (also der Spinoperator selbst) 'rotiert', aber der Erwartungswert tut es.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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