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Jkw
Anmeldungsdatum: 04.02.2010 Beiträge: 5
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Jkw Verfasst am: 06. Feb 2010 18:29 Titel: Konstanz von c unabhängig vom Bewegungszust. d. Betrachters |
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Liebe Physiker,
aus was schloss Einstein schon vor 100 Jahren eine Konstanz der Lichtgeschwindigkeit
unabhängig vom Bewegungszustand des Betrachters?
Zu Unabhängigkeit vom Bewegungszustand der Lichtquelle hab ich den Beweis
der Doppelsterne gefunden, aber zur Unabhängig vom Bewegungszustand des Betrachtenden
leider noch nichts. |
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dermarkus Administrator
Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788
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dermarkus Verfasst am: 06. Feb 2010 20:04 Titel: |
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Die gehört zur Relativitätstheorie, die Einstein formuliert hat.
Mit Theorie und Experiment kann es beim Entdecken unterschiedlich sein:
Mal findet ein Experiment etwas neues, und danach findet einer eine gute Theorie, die das erklären kann.
Und mal findet einer eine neue Theorie, und danach finden Leute in Experimenten heraus, dass die Vorhersagen dieser Theorie passen.
Oft sogar beides.
Auch im Fall der Relativitätstheorie war es zum einen so, dass es schon einige Experimente gegeben hatte, bei denen sich die Theoretiker schwer taten, dazu eine gute Theorie zu finden, und die nun durch die Relativitätstheorie eine viel einleuchtendere Erklärung fanden.
Und zum anderen so, dass viele der konkreten Voraussagen der Relativitätstheorie erst in späteren Experimenten bestätigt wurden. |
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Jkw
Anmeldungsdatum: 04.02.2010 Beiträge: 5
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Jkw Verfasst am: 06. Feb 2010 20:08 Titel: |
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Hallo Markus,
ich schreibe im Moment eine Facharbeit z.T. auch über die SRT.
Du meinst also, dass Einstein das sozusagen "geraten" hat?
Ich würde schon gern begründen wie er auf die Konstanz der Lichtgeschwindigkeit unabhängig vom Bewegungszustand des Betrachters kam, bei der Unabhängigkeit vom Bewegungszustand der Lichtquelle hab ich das ja auch.
Aber wenn er nur vermutet hat, kann ich das ja nicht. W
Weißt Du Genaueres?
Liebe Grüße,
Jan |
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dermarkus Administrator
Anmeldungsdatum: 12.01.2006 Beiträge: 14788
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dermarkus Verfasst am: 06. Feb 2010 20:31 Titel: |
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Na, kurz formuliert hat Einstein gemerkt, dass das prima ins Theoriegebäude der Relativitätstheorie passt, ohne Widersprüche zu ergeben. Und dass diese Theorie mit sehr wenigen, einfachen Annahmen sehr stimmige und sehr weitreichende Aussagen machen kann.
Wie man die Relativitätstheorie ausgehend von welchen sehr einfachen Annahmen herleiten kann, findest du sehr ausführlich zum Beispiel in Büchern über die Relativitätstheorie.
Wenn du dich dafür interessierst, wie genau Einstein auf die einzelnen Aussagen seiner Theorie gekommen ist, dann müsstest du vielleicht mal anfangen, in irgendwelchen historischen Büchern oder Artikeln zu recherchieren.
Ich würde allgemein sagen, dass ein sehr großer Anteil seines "Draufkommens" die theoretischen Überlegungen waren, die miteinander ein stimmiges Theoriegebäude ergaben.
Ein viel kleinerer Teil dieses "Draufkommens", als du wohl bisher annimmst, waren experimentelle Belege für die vielen konkreten Voraussagen der Relativitätstheorie.
Natürlich gab es bereits einige Experimente (und einige Theorien), die darauf hindeuteten, dass "Bedarf" für eine neue Theorie da war.
Viele der konkreten Vorhersagen der Relativitätstheorie konnte man aber erst später oder erst viel später so genau messen, dass man auch in diesen Experimenten klare Beweise für die Stimmigkeit der Relativitätstheorie finden konnte.
Ob Einstein wirklich zuerst von der Beobachtung für Doppelsternsysteme gewusst hat, bevor er seine Annahmen für die Relativitätstheorie formuliert hat, weiß ich nicht so genau. Ich wäre nicht verwundert, wenn er die noch nicht gekannt haben sollte. |
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MI
Anmeldungsdatum: 03.11.2004 Beiträge: 828 Wohnort: München
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MI Verfasst am: 06. Feb 2010 22:08 Titel: |
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Ich würde tippen, Einstein kannte Michelson-Morley, Fizeau, etc. womit nach dem Äther gesucht wurde und hat sich halt gedacht: Was, wenn die Lichtgeschwindigkeit eben in allen System konstant ist?
Als Theoretiker kann man ja auch einfach mal raten und schauen, was rauskommt. Dirac soll darin ein Meister gewesen sein. Einfach mal eine Formel hinschreiben und hinterher zeigen, dass sie gut funktioniert. Da kann man dann auch nicht von einer "Herleitung" sprechen - höchstens von Indizien. Und mit MM und Co hatte Einstein schon ein paar Indizien.
Gruß
MI |
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franz
Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583
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franz Verfasst am: 07. Feb 2010 00:40 Titel: |
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Die Entwicklungsgeschichte der später so genannten Speziellen Relativitätstheorie läßt sich kaum in den Einzelheiten rekonstruieren. Zur Elektrodynamik bewegter Medien bedarf keiner Literaturhinweise; Briefe und Erinnerungen sind spärlich. Als Namen müßten unbedingt genannt werden: GALILEI, NEWTON, MAXWELL, LORENTZ und POINCARE'. Von MICHELSON / MORLEY hatte EINSTEIN vermutlich keine detaillierte Kenntnis. Es lassen sich weiter etwa 10 Jahre dauernde Anläufe feststellen. |
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Jkw
Anmeldungsdatum: 04.02.2010 Beiträge: 5
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Jkw Verfasst am: 07. Feb 2010 13:50 Titel: |
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Cool, das hat mir geholfen.
Danke Euch! |
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MI
Anmeldungsdatum: 03.11.2004 Beiträge: 828 Wohnort: München
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18086
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TomS Verfasst am: 07. Feb 2010 14:09 Titel: |
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Wenn man sich die Maxwellsche Theorie anschaut, dann gilt konstantes c in jedem Bezugssystem, d.h. für das System der Lichtquelle, sowie für jeden beliebigen Beobachter. _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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