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Wieso elm. wellen von 'reinen feldern' unbeeinflusst?
 
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eifelreh



Anmeldungsdatum: 04.06.2006
Beiträge: 56

Beitrag eifelreh Verfasst am: 25. Mai 2009 11:00    Titel: Wieso elm. wellen von 'reinen feldern' unbeeinflusst? Antworten mit Zitat

Hallo,
im zusammenhang mit den Kerr-effekten und dem Faraday-effekt wird in der literatur betont, dass die el./mag. felder nicht die licht-(oder andere elm) welle selbst beeinflussen, sondern nur die optischen eigenschaften der medien. Aber warum lässt sich denn eine aus E- und B-feld bestehende welle nicht auch im vakuum durch E- und B-felder beeinflussen?
Fragt sich unruhig - da kurz vor einer abschlussprüfung - Hilfe

Reh

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franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 25. Mai 2009 12:30    Titel: Antworten mit Zitat

Aus klassischer Sicht sind Ladungen die Quellen des elektrischen Feldes und über ihre Bewegung (Ströme) letztendlich auch für den Magnetismus zuständig.

Taktische Überlegung im Falle einer mdl. Prüfung: Man muß ungewöhliche Behauptungen anderer (Wünschelruten etc.) nicht widerlegen - sondern derjenige sollte sie beweisen (keine Beweislastumkehr).

mfG F
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18137

Beitrag TomS Verfasst am: 25. Mai 2009 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

Kennst du die Maxwellgleichungen?

Aus diesen Gleichungen kann man diese Eigenschaften der el.-mag. Wellen direkt ablesen:
- die Quellen für el.-mag. Felder sind ausschließlich el. Ladungen bzw. Ströme
- die Felder selbst tragen dazu nichts bei, d.h. das el.-mag. Feld ist el. neutral und ist daher nicht selbst Quelle eines (neuen) el.-mag Feldes
- d.h. die Maxwellgleichungen sind linear!
- daraus folgt, dass die Summe zweier Lösungen der Maxwellgleichungen wieder eine Lösung ist.

D.h. wenn man zwei Vakuum-Lösungen hat, z.B. zwei beliebige ebene Wellen, dann ist die Summe dieser beiden ebenen Wellen automatisch wieder eine Lösung. Dabei kann es nun zu Interferenzeffekten kommen; diese stammen jedoch ausschließlich aus der Summenbildung, dabei ist keine echte WW der el.-mag. Felder selbst involviert.

D.h. auch dass sich zwei el.-mag. Wellen wechselwirkungsfrei durchdringen können, ohne sich gegenseitig zu stören. Z.B. kann man zwei LASER-Pulse im 90°-Winkel aufeinanderschießen; diese durchdringen sich und jeder Puls läuft für sich selbst unbeeinflusst weiter, als ob es den anderen nicht gegeben hätte.

Gruß
Tom

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
eifelreh



Anmeldungsdatum: 04.06.2006
Beiträge: 56

Beitrag eifelreh Verfasst am: 25. Mai 2009 16:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
danke für die antworten. Die Maxwellgleichungen kenne ich schon halbwegs. und dass elm wellen eben bei so etwas wie einem hertzschen dipol entstehen, weiß ich auch.
Mir geht es ja aber um die potentielle bzw. nicht stattfindende einwirkung eines el. oder mag. feldes auf eine elm. welle. Und die beiden felder kann ich mir ja als statische felder ganz ohne wellen vorstellen. Wenn ich's richtig verstehe, liegt dies daran, dass die beiden E- und B-feldkomponenten der welle als solche nicht beeinflussbar sind, da sie ja von der ursprünglich erzeugenden (sich bewegenden) ladung abgekoppelt sind? Und lokal wäre dann die jeweilige feldstärke einfach per superposition etwas anders?
Wenn eine elm welle aber darauf beruht, dass stetig das E- das B-feld hervorbringt und umgekehrt - und dies via rechtssystem eben stetig voran in ausbreitungsrichtung: muss dann nicht der weitere elm-wellenverlauf von den lokalen bedingungen des "je vorhergehenden ortes" beinflusst werden? Und dies eben auch, wenn dieser aufgrund der addition mit einem weiteren feld eben ein wenig anders ausfällt?
Hammer Hmpf, nun verknotet sich alles...
reh-thaugt

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