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Simon4
Anmeldungsdatum: 18.06.2006 Beiträge: 139
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Simon4 Verfasst am: 24. Jun 2007 18:55 Titel: Beschleunigtes Elektron im Magnetfeld |
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Zitat: | Elektronen, die mit einer Spannung von 2 kV beschleunigt wurden, werden unter einem Winkel von 70° in ein homogenes Magnetfeld von 3 mT geschossen. Dadurch entsteht eine Bahnkurve der Elektronen in Form einer Schraubenlinie.
a) Berechnen Sie die Geschwindigkeit der Elektronen nach der Beschleunigungsphase.
b) Wie lange dauert es, bis die Elektronen im Magnetfeld in Richtung Schraubenachse eine ganze Umdrehung gemacht haben?
c) Wie weit haben sich die Elektronen in dieser Zeit in Richtung Schraubenachse (= Ganghöhe) bewegt?
d) Welche Richtung müsste ein elektrisches Feld in diesem Raumgebiet haben, damit die Elektronen nicht abgelenkt würden (genau Skizze verlangt!)? |
Teilaufgabe a) ist kein Problem.
also gilt für die Aufgabe
und
.
Nun verstehe ich aber bei den Aufgaben c) und d) nur Bahnhof. Ich kann mir die Situation überhaupt nicht vorstellen. Was ist eine Schraubenlinie? Und wie genau vollführt ein Elektron eine Drehung um die Schraubenachse (und was ist überhaupt die Schraubenachse?). Könnte mir da jemand auf die Sprünge helfen? Danke
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magneto42
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 854
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magneto42 Verfasst am: 24. Jun 2007 20:56 Titel: |
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Die Kraft, die auf die Elektronen einwirkt, ist immer! senkrecht zu ihrer Bewegungsrichtung. Hat die Elektronrichtung einen 90°-Winkel mit den Feldlinien bewegen sich die Elektronen perfekt auf einer Kreisbahn.
Ist der Winkel _nicht_ 90° dann sieht die Elektronenbahn halt schraubenförmig aus. Denke an die Übung aus der rhythmischen Sportgymnastik wo an einem Stab ein langes Band hängt. Dreht man den Stab im Kreis, beschreibt auch das Band einen Kreis. Gehe jetzt langsam rückwärts; das Band hat jetzt eine Schraubenform.
Nun zu Deiner Aufgabe:
c)
Finde heraus welcher Teil der Kinetischen Energie auf die Bewegung in Schraubenrichtung geht und welcher in die Rotation geht (Tip: es muß etwas mit einer Winkelfunktion sein).
d)
Nicht nur magnetische Felder auch elektrische Felder üben eine Kraft auf Elektronen aus. Hier wirkt die Kraft aber immer _in_ die Richtung der Feldlinien. Wohin muß das Feld also Zeigen damit die Elektronen also nicht "schrauben" sondern auf einem Kreis laufen?
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Simon4
Anmeldungsdatum: 18.06.2006 Beiträge: 139
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Simon4 Verfasst am: 25. Jun 2007 00:44 Titel: |
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Zuersteinmal danke für die schnelle Antwort. Ich habe vorher noch vergessen anzumerken, dass ich Teilaufgabe b) ebenfalls nicht lösen kann.
Zum Thema "schraubenförmig" hab ich noch eine Animation gefunden http://www.edumedia-sciences.com/a176_l4-helicoid.html.
Der Winkel zwischen B und v ist 70°. Wäre es dann richtig anzunehmen, dass der Winkel zwischen der "Rotationskomponente" und v selbst (90 - 70)° wäre? Per liesse sich dann diese Komponente berechnen (und danach natürlich auch die "Schraubenkomponente").
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magneto42
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 854
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magneto42 Verfasst am: 25. Jun 2007 03:20 Titel: |
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Gehen wir Schritt für Schritt vor.
Aufgabenteil a) ist ja schon fast gelöst. Aus der Energiebilanz erhält man die Bahngeschwindigkeit der Elektronen. Nicht alles dieser Geschwindigkeit wird in eine Kreisbewegung gesteckt, da der Strahl nicht senkrecht zu B ist.
Hintergrundwissen: Beim Durchlaufen des Magnetfelds ändert sich die Energie der Elektronen nicht mehr, da die Kraft immer senkrecht auf die Elektronenbewegung wirkt, d.h es wird keine Arbeit an den Elektronen verrrichtet.
Damit kann die Geschwindigkeit v der Elektronen in zwei Komponenten aufgespalten werden: Kreisbewegung (v_k) und Bewegung in Schraubenrichtung (v_s) (Deine Überlegung dazu war schon gut).
Für Aufgabenteil b) mußt Du wissen welchen Weg das Elektron zurückgelegt hat. Wenn Du in Schraubenrichtung schaust siehst Du einen Kreis. Die Geschwindigkeit mit der der Kreis umlaufen wird ist ja v_k. Was Du jetzt noch brauchst ist der Umfang bzw. Radius dieses Kreises. Mach dazu mal eine Betrachtung der Kräfte auf das Elektron (Magnetkraft & Fliehkraft). Aus Umfang (Wegstrecke) und Geschwindigkeit kann dann die Wegzeit berechnet werden.
Wenn Du diese Zeit mit der Geschwindigkeit v_s kombinierst erhältst Du den Weg in Scharaubenrichtung (Aufgabenteil c).
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Simon4
Anmeldungsdatum: 18.06.2006 Beiträge: 139
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magneto42
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 854
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magneto42 Verfasst am: 25. Jun 2007 22:39 Titel: |
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Yep, schaut soweit gut aus.
Anmerkung:
Es kann zu Problemen kommen, wenn man Elektronenrichtung, Magnetfeld und Kraft auf die Elektronen gleichzeitig zeichnen will. Die Kraft ist nämlich immer senkrecht zu den beiden anderen Richtungen. Eine Richtung zeigt dabei aus der Zeichenebene heraus. Meistens nimmt man dabei das Magnetfeld, das in die Zeichenebene hinein oder heraus zeigt.
Könnte eine Überlegung Wert sein beim Zeichnen von Aufgabenteil d).
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Simon4
Anmeldungsdatum: 18.06.2006 Beiträge: 139
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Simon4 Verfasst am: 26. Jun 2007 17:16 Titel: |
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Aber wie muss ich die Kraft auf die Elektronen (= Lorentzkraft) jetzt eigentlich genau berücksichtigen?
Die Formel würde ja lauten
wobei der Winkel zwischen B (Richtung des Magnetfelds) und v (Richtung der Geschwindigkeit) ist. Das würde heissen, dass auf v(r) keine Lorentzkraft wirkt (da sin0 = 0) und auf v(s) die volle Lorentzkraft wirkt (sin90 = 1). Stimmt dies so?
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magneto42
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 854
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magneto42 Verfasst am: 26. Jun 2007 21:15 Titel: |
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Ja. Genau das meint .
Nur die Geschwindigkeitskomponente _senkrecht_ zum Magnetfeld kann Ursache für die Lorentzkraft sein.
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Simon4
Anmeldungsdatum: 18.06.2006 Beiträge: 139
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Simon4 Verfasst am: 26. Jun 2007 22:14 Titel: |
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Inwiefern muss ich die Lorentzkraft berücksichtigen? Ist diese einfach für die Kreisbahn verantwortlich, so dass
also
und verändert die Geschwindigkeit selbst nicht?
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magneto42
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 854
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magneto42 Verfasst am: 26. Jun 2007 22:54 Titel: |
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Die Lorentzkraft bezeichnet man als Zentripetalkraft, da sie in den Mittelpunkt des Kreises gerichet ist. Nach außen gerichet ist die Zentrifugalkraft oder Fliehkraft. Beides sind also radiale Kräfte. Wenn der Kreis seinen Radius nicht verändert (wie in dieser Aufgabe der Fall) müssen beide Kräfte gleich sein. Deine Überlegung war also sehr gut.
Mit der linken Seite deiner nächsten Gleichung bin ich einverstanden; schau Dir aber mal an welche Geschwindigkeit auf der rechten Seite stehen muß.
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Simon4
Anmeldungsdatum: 18.06.2006 Beiträge: 139
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Simon4 Verfasst am: 26. Jun 2007 23:18 Titel: |
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Sind Zentrifugal- und Zentripetalkraft formal nicht dasselbe?
Ich seh ehrlichgesagt nicht, was ich noch nicht richtig gemacht habe. Oder meinst du, dass anstatt v, v(s) stehen sollte?
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magneto42
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 854
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magneto42 Verfasst am: 26. Jun 2007 23:36 Titel: |
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1) Vom Betrag her ist hier beides natürlich dasselbe. Vom Verständnis her weisen beide Kräfte in entgegengesetzte Richtungen. Zentripetal = ins Zentrum strebend, zentrifugal = dem Zentrum entfliehend
2) Richtig, v(s) ist ja die Komponente für die Kreisbewegung.
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Simon4
Anmeldungsdatum: 18.06.2006 Beiträge: 139
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Simon4 Verfasst am: 26. Jun 2007 23:53 Titel: |
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Ok, super, dank dir für deine Hilfe, ich werd das ganze mal numerisch durchrechnen und dann mit den Ergebnissen vergleichen.
Ahja und das elektrische Feld müsste in dieselbe Richtung der Lorentzkraft zeigen oder? Die Richtung des Feldes stellt ja die Bahn von positiven Ladungen dar. Also würde die Kraft für ein Elektron (negative Ladung) in die entgegengesetzte Richtung und damit GEGEN die Lorentzkraft wirken.
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magneto42
Anmeldungsdatum: 24.06.2007 Beiträge: 854
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magneto42 Verfasst am: 27. Jun 2007 00:25 Titel: |
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Perfekt. Besser geht's nicht.
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