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Heisenberg könnte raten?
 
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Wiemy



Anmeldungsdatum: 21.11.2006
Beiträge: 17
Wohnort: Ovenhausen

Beitrag Wiemy Verfasst am: 21. Nov 2006 19:52    Titel: Heisenberg könnte raten? Antworten mit Zitat

Ich hab mal ein bisschen nachgedacht...
Wenn wir Ort und Zustand jedes Teilchens kennen würden, genügend Rechenleistung hätten und alle Gesetze der Natur kennen würden, könnten wir die exakte Vergangenheit und Zukunft erfahren. Heisenberg hat jedoch gesagt, dass wir den Ort eines Elektrons nicht bestimmen können und dass daher das oben genannte praktisch nicht möglich ist.
Das heißt aber auch, dass ein Elektron eine Wirkung auf die Zukunft hat und das, diese Wirkung von der Position abhängt. Könnte man nicht dann nicht (mit genügend Rechenleistung) raten wo sich die Elektronen befinden und über einen gewissen Zeitraum t alle Geschehnisse betrachtet, die dann nach dieser Zeit t ( kann natürlich sehr groß sein) für jedes Elektron nur noch eine Möglichkeit übrig lassen?
Das würde zwar zu einem Paradoxon führen, aber naja warum nicht...?
Bin kein Experte, ist mir nur so aufgefallen.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 21. Nov 2006 20:41    Titel: Re: Heisenberg könnte raten? Antworten mit Zitat

Wiemy hat Folgendes geschrieben:

Wenn wir Ort und Zustand jedes Teilchens kennen würden, genügend Rechenleistung hätten und alle Gesetze der Natur kennen würden, könnten wir die exakte Vergangenheit und Zukunft erfahren. Heisenberg hat jedoch gesagt, dass wir den Ort eines Elektrons nicht bestimmen können und dass daher das oben genannte praktisch nicht möglich ist.

Einverstanden. Das hypothetische Wesen, das Ort und Zustand aller Teilchen ganz genau kennt und daraus due Zukunft vorausberechnen kann, nennt man übrigens Laplacescher Dämon.

http://www.physikerboard.de/htopic,6344,d%E4mon.html

Zitat:

Könnte man nicht dann nicht (mit genügend Rechenleistung) raten wo sich die Elektronen befinden und über einen gewissen Zeitraum t alle Geschehnisse betrachtet, die dann nach dieser Zeit t ( kann natürlich sehr groß sein) für jedes Elektron nur noch eine Möglichkeit übrig lassen?

Raten könnte man natürlich, man weiß dann nur nicht, ob es stimmt smile In den meisten Fällen wird man nach der Rechnung dann einfach feststellen, dass man daneben gelegen hat und dass in der Zukunft ein anderer Zustand als der vorhergesagte eingetreten ist. Und dass der Endzustand derselbe ist, egal was man am Anfang geraten hat, dürfte nur in ganz bestimmten Ausnahmefällen eintreten (ein klassisches Beispiel wäre da vielleicht die Billardkugel, die von zwei Billardqueues ins Loch geleitet wird, egal in welche genaue Richtung sie gestoßen wird).

--------------------

Was man stattdessen aber tatsächlich macht, ist, dass man mit mehreren Anfangszuständen gleichzeitig rechnet. Also mit einer quantenmechanischen Wellenfunktion, die sagt, mit welcher Wahrscheinlichkeit das Teilchen welche Position und welche Geschwindigkeit hat. Dabei kommt natürlich auch wieder eine ganze Reihe von möglichen Endzuständen heraus, nämlich die Wellenfunktion des Endzustandes. Damit rechnet man also das Ergebnis so genau aus, wie das quantenmechanisch möglich ist.
Wiemy



Anmeldungsdatum: 21.11.2006
Beiträge: 17
Wohnort: Ovenhausen

Beitrag Wiemy Verfasst am: 22. Nov 2006 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Naja ich meinte die Position durch Ausschluss-Verfahren herauszufinden, d. h. so lange zu beobachten bis nur noch eine Möglichkeit übrig bleibt. Hab mich gestern noch ein bisschen schlau über die Unschärferelation gamacht, die Betonung liegt auf ein "bisschen". Ist recht kompliziert, besagt sie denn auch, dass selbst wenn man alles wüsste, man nicht alles vorhersagen kann, da in der Quantenwelt nicht so simple Ursachen und Wirkungen existieren?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 22. Nov 2006 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Wiemy hat Folgendes geschrieben:
Naja ich meinte die Position durch Ausschluss-Verfahren herauszufinden, d. h. so lange zu beobachten bis nur noch eine Möglichkeit übrig bleibt.

Hm, wie stellst du dir das vor? Ich meine, das geht doch gar nicht, auch nicht für eine ganz normale klassische Messung, denn wenn du die Position und die Geschwindigkeit eines Teilchens zu einem bestimmten Zeitpunkt herausfinden möchtest, dann hilft es dir ja nicht, lange zu warten. Denn dann ist dieser Zeitpunkt, für den du messen wolltest, schon lange verstrichen.

Zitat:
besagt sie denn auch, dass selbst wenn man alles wüsste, man nicht alles vorhersagen kann (...)?

Nein, sie besagt, dass man nie alles wissen kann. Denn man kann prinzipiell nicht durch Experimente gleichzeitig die Position und die Geschwindigkeit desselben Teilchens mit beliebiger Genauigkeit bestimmen.

// edit : Tippfehler beseitigt


Zuletzt bearbeitet von dermarkus am 22. Nov 2006 21:34, insgesamt einmal bearbeitet
Wiemy



Anmeldungsdatum: 21.11.2006
Beiträge: 17
Wohnort: Ovenhausen

Beitrag Wiemy Verfasst am: 22. Nov 2006 21:19    Titel: Antworten mit Zitat

Man misst ja auch die Zeit und alle Einflüsse auf das Elektron und lässt dann wenn man die Position hat alle Einflüsse in der Zeit mitberechnen. Mir is schon klar, dass die nicht still stehen, wär aber auch interessant^^
ok aber auf die Idee ist der Herr Heisenberg denk ich mal auch gekommen und sie ausgeschlossen, mich interessierte nur warum
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