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Woher weiß ein Objekt, dass es sich dreht?
 
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windvogel
Gast





Beitrag windvogel Verfasst am: 03. Jan 2024 17:18    Titel: Woher weiß ein Objekt, dass es sich dreht? Antworten mit Zitat

Guten Tag werte Community

Mich plagt seit einigen Tagen eine Verständnisfrage vor dem Einschlafen.

Soweit ich es verstanden habe gibt es im Universum ja keinen absoluten Bezugspunkt. Das heißt es gibt auch keine absolute Geschwindigkeit.
Bewegung ist immer eine relaziv zu einem zweiten Objekt.
Was ich mich jetzt Frage: Wenn ich ein Objekt zb einen Planeten in Drehung versezte dann treten Fliehkräfte auf. Woher "weiß" nun aber der Planet dass er sich dreht. Die gesamte Materie im Planeten ändert sich ja nicht.
Also angenommen ich setzte einen Planeten millionen LJ weit weg von anderen Objekten. Dann ist der Planet ja quasi nur sich selber ohne Einfluß von anderen Objekten. On sich der Planet jetzt dreht oder nicht macht ja da keinen Unterschied. Also angenommen ich drehe das gesamte Universum um den Planeten, steht der Planet dann oder dreht er sich. treten dann auch Fliehkräfte auf ?

ich hoffe ihr könnt mit dieser Frage etwas anfangen.

Schönes neues Jahr
Sebastian
Aruna_Gast
Gast





Beitrag Aruna_Gast Verfasst am: 03. Jan 2024 17:59    Titel: Re: Woher weiß ein Objekt, dass es sich dreht? Antworten mit Zitat

windvogel hat Folgendes geschrieben:
On sich der Planet jetzt dreht oder nicht macht ja da keinen Unterschied. Also angenommen ich drehe das gesamte Universum um den Planeten, steht der Planet dann oder dreht er sich. treten dann auch Fliehkräfte auf ?


de.wikipedia.org/wiki/Machsches_Prinzip
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18089

Beitrag TomS Verfasst am: 03. Jan 2024 18:18    Titel: Re: Woher weiß ein Objekt, dass es sich dreht? Antworten mit Zitat

windvogel hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich ein Objekt zb einen Planeten in Drehung versezte dann treten Fliehkräfte auf. Woher "weiß" nun aber der Planet dass er sich dreht.

Weil die Gleichungen der ART das besagen.

Vergessen wir die Gravitation und denken uns ein rotierendes Karussell in einem ansonsten leeren Universum. Es gilt das Äquivalenzprinzip, kräftefreie Körper folgen Geodäten, die lokal den bekannten geradlinig gleichförmigen Bewegungen entsprechen. Kreisbahnen sind keine derartigen Geodäten, es liegt demnach keine geradlinig gleichförmige und damit keine kräftefreie Bewegung vor. Also spürt der Beobachter im Karussell eine Kraft.

Das ist das, was die ART bzgl. eines völlig leeren Universums besagt, und auch bzgl. eines nicht-leeren Universums, wenn wir uns genügend weit von gravitierenden Massen entfernt aufhalten. Demnach ist das Machsche Prinzip (zumindest in einigen Formulierungen) gemäß der ART falsch.

Nachprüfen können wir es nicht, da wir die Massen nicht entfernen können.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
na_sowas
Gast





Beitrag na_sowas Verfasst am: 03. Jan 2024 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Die Aussage des Machschen Prinzips ist schwierig exakt zu formulieren, und in der Literatur werden eine Vielzahl verschiedener Fassungen des Machschen Prinzips aufgeführt, die sich zum Teil wesentlich unterscheiden.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18089

Beitrag TomS Verfasst am: 03. Jan 2024 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

Das stimmt.
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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
windvogel
Gast





Beitrag windvogel Verfasst am: 04. Jan 2024 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Danke erstmal für die Antworten.
hab mich jetzt ein bisschen tiefer eingelesen und bin jetzt noch mehr verwirrt.
Das heißt nach dem machschen Prinzip würde ein Objekt im leeren Weltraum auch keine Trägheitskräfte erfahren. lt der ART aber schon.
hmm,
Das heißt lt der ART würde ein Karusell im völlig leeren Weltraum sehr wohl die Ketten spannen. Und genau das ist es was mich so verblüfft.
Wem gegenüber dreht sich das Karusell ? dem Rand des Universums gegenüber kanns ja nicht sein.
willyengland



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Beiträge: 678

Beitrag willyengland Verfasst am: 04. Jan 2024 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Warum sollte es einen Unterschied zwischen einem leeren und einem vollen Universum geben?
Stehe ein Karussell auf einem normalen Jahrmarkt.
Jetzt ziehst du die ganzen Dinge und Menschen immer weiter nach außen weg. Warum sollte sich dadurch irgendetwas am Karussell ändern? Dann müsste es ja irgendwann den Fall geben, dass die Trägheitskräfte verschwinden.

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Gruß Willy
DrStupid



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Beitrag DrStupid Verfasst am: 04. Jan 2024 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

windvogel hat Folgendes geschrieben:
Das heißt lt der ART würde ein Karusell im völlig leeren Weltraum sehr wohl die Ketten spannen. Und genau das ist es was mich so verblüfft.


Das sollte eigentlich nicht weiter überraschen. In einem leeren Unsiversum und bei geringen Geschwindikeiten geht die ART in die klassische Mechanik über. Da ist das mitrotierende System objektiv von Inertialsystemen unterscheidbar. Auch bei Newton hatte der leere Raum eine physikalische Bedeutung - wenn auch nur als unveränderliche Bühne für beobachtbare Vorgänge.
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 04. Jan 2024 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

willyengland hat Folgendes geschrieben:
Warum sollte es einen Unterschied zwischen einem leeren und einem vollen Universum geben?
Stehe ein Karussell auf einem normalen Jahrmarkt.
Jetzt ziehst du die ganzen Dinge und Menschen immer weiter nach außen weg. Warum sollte sich dadurch irgendetwas am Karussell ändern? Dann müsste es ja irgendwann den Fall geben, dass die Trägheitskräfte verschwinden.

Weil es Formulierungen von Mach gibt, die im wesentlichen genau das besagen.

Das war eine Idee von Mach, die Einstein inspirierte, die jedoch in der ART nicht realisiert ist.

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willyengland



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Beiträge: 678

Beitrag willyengland Verfasst am: 04. Jan 2024 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Und wie soll man sich das dann vorstellen?
Nehmen die Trägheitskräfte kontinuierlich ab? Sicher nicht, das könnte man ja messen.
Oder fallen sie erst dann abrupt auf Null, wenn alle Gegenstände "im Unendlichen" angekommen sind? Das könnte man postulieren, wäre aber nie messbar.

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Gruß Willy
Frankx



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Beitrag Frankx Verfasst am: 04. Jan 2024 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das heißt lt der ART würde ein Karusell im völlig leeren Weltraum sehr wohl die Ketten spannen. Und genau das ist es was mich so verblüfft.
Wem gegenüber dreht sich das Karusell ? dem Rand des Universums gegenüber kanns ja nicht sein.


Vielleicht ist die Vorstellung von einem rotierenden, massenbehafteten Körper in einem sonst völlig leeren Universum von vornherein unsinnig.

Geht man dagegen von einem ruhenden Körper (z.B. Kugel) in einem sonst leerem Universum aus, so gibt es imho zwei prinzipielle Möglichkeiten Rotation zu erzeugen.

1. Die Kugel wird z.B. in zwei Teile geteilt, die gegenseitig zueinander in Rotation versetzt werden. Dabei ergeben sich aus der jeweiligen Massenverteilung und der Lage der Drehachsen die Drehzahlen der Einzelteile und damit die dort wirkenden Fliehkräfte.

2. Die Kugel wird als ganzes in Rotation versetzt, indem z.B. tangential von der Oberfläche Masse weggeschleudert wird. In diesem Falle bewegt sich die weggeschleuderte Materie geradlinig, mit konstanter Geschwindigkeit von der Kugel weg (in erster Näherung) und bildet damit ein Inertialsystem, in dem die Rotation der Kugel und die wirkenden Fliehkräfte beschrieben werden können.

Mit anderen Worten, ein rotierender Körper im Universum würde dann immer entsprechende gegenläufig rotierende Körper, oder sich gleichmäßig bewegende Körper oder entsprechende Kombinationen benötigen, d.h. er existiert nie allein im Universum.

Das meinte ich mit:
Zitat:
Vielleicht ist die Vorstellung von einem rotierenden, massenbehafteten Körper in einem sonst völlig leeren Universum von vornherein unsinnig.



.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18089

Beitrag TomS Verfasst am: 04. Jan 2024 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Vielleicht ist die Vorstellung von einem rotierenden … Körper in einem sonst völlig leeren Universum von vornherein unsinnig.

Vermutlich ist das die beste Idee.

Es geht dann gar nicht darum, dass Trägheitskräfte bezüglich Etwas wirken und mit dem Verschwinden dieses Etwas ebenfalls verschwinden, sondern dass Bewegung an sich überhaupt nicht mehr definierbar ist.

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Aruna_Gast
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Beitrag Aruna_Gast Verfasst am: 04. Jan 2024 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

windvogel hat Folgendes geschrieben:

Wem gegenüber dreht sich das Karusell ? dem Rand des Universums gegenüber kanns ja nicht sein.


Gegenüber der Raumzeit?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18089

Beitrag TomS Verfasst am: 04. Jan 2024 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Aruna_Gast hat Folgendes geschrieben:
windvogel hat Folgendes geschrieben:

Wem gegenüber dreht sich das Karusell ? dem Rand des Universums gegenüber kanns ja nicht sein.

Gegenüber der Raumzeit?

Das ist im Kontext der ART die naheliegende Antwort.

Mach war aber eher positivistisch / empiristisch ausgerichtet, d.h. ein Abstraktum wie die Raumzeit, die man für sich betrachtet nicht wahrnehmen oder messen kann, war nicht nach seinem Geschmack.

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Frankx



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Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 04. Jan 2024 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Gegenüber der Raumzeit?


Die Raumzeit ist ein mathematisches Konstrukt um Beziehungen zwischen verschieden Objekten zu beschreiben.

Wenn es aber nur ein einziges Objekt gibt, macht das imho wenig Sinn.



.
DrStupid



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Beiträge: 5044

Beitrag DrStupid Verfasst am: 04. Jan 2024 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Die Raumzeit ist ein mathematisches Konstrukt um Beziehungen zwischen verschieden Objekten zu beschreiben.

Wenn es aber nur ein einziges Objekt gibt, macht das imho wenig Sinn.


Wenn das Objekt nicht punktförmig ist (und das ist kein reales Objekt), dann macht das durchaus Sinn.
windvogel
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Beitrag windvogel Verfasst am: 04. Jan 2024 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

An die Raumzeit hab ich auch schon gedacht. Blöde Frager: ein Higgsfeld oder ein anderes Feld kann es nicht sein wasn sich durchs ganze Universum webt und sozusagen einen Raster bildet. Das würde ja bedeuten dass es schon so etwas wie einen absoluten Bezugspunkt gibt. Also keinen Punkt aber zb eine absolute Richtung wenn man so will
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18089

Beitrag TomS Verfasst am: 05. Jan 2024 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

Nur um das nochmal klar zu sagen: die Idee, dass bei vollständiger Abwesenheit sämtlicher Massen bis auf eine einzige Probemasse letztere keiner Massenträgheit unterworfen wäre, ist eine interessante Idee, jedoch in der mathematischen Formulierung der ART nicht gegeben.
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Aruna_Gast
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Beitrag Aruna_Gast Verfasst am: 05. Jan 2024 09:31    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Gegenüber der Raumzeit?


Die Raumzeit ist ein mathematisches Konstrukt um Beziehungen zwischen verschieden Objekten zu beschreiben.

Wenn es aber nur ein einziges Objekt gibt, macht das imho wenig Sinn.


Siehe Antwort von Dr. Stupid.
Man kann sich ja auch die Erde in einem sonst leeren Weltraum vorstellen und überlegen, was dann ein Foucaultsches Pendel oder ein Sagnac-Interferometer anzeigt.

siehe auch Abschnitt 3. hier:

arxiv.org/pdf/gr-qc/9607009v1.pdf
Aruna_Gast
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Beitrag Aruna_Gast Verfasst am: 05. Jan 2024 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Nur um das nochmal klar zu sagen: die Idee, dass bei vollständiger Abwesenheit sämtlicher Massen bis auf eine einzige Probemasse letztere keiner Massenträgheit unterworfen wäre, ist eine interessante Idee, jedoch in der mathematischen Formulierung der ART nicht gegeben.


hier sich jemand (kein aktiver Physiker, aber mal in theoretischer Physik promoviert) an einer analytischen Formulierung des machschen Prinzips versucht:

Zitat:
Zusammenfassung: In diesem Aufsatz wird die analytische Fassung des Machschen Prinzips
referiert und ihre Beziehungen zur Newtonschen Gravitationstheorie und Mechanik sowie zur
Allgemeinen Relativitätstheorie Einsteins erörtert. Es wird auf den problematischen Umstand
Bezug genommen, dass die Einsteinsche Gravitationstheorie im Unterschied zur
Trägheitsfreien Mechanik hinsichtlich der allgemeinen Isotropie der Trägheit in Widerspruch
zu aktuellen und hoch genauen experimentellen Befunden steht – dieser Umstand war zur Zeit
der Entstehung der Trägheitsfreien Mechanik noch unbekannt. Da diese Feststellung eine
Problematik für alle metrischen Theorien der Gravitation bedeutet, gewinnt der Blick auf
Alternativen zur Allgemeinen Relativitätstheorie eine ganz neue Bedeutung.


astronomie-magdeburg.de/wp-content/uploads/2017/01/Tr%C3%A4gheitsfreie-Mechanik.pdf
Frankx



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Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 05. Jan 2024 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wem gegenüber dreht sich das Karusell ? dem Rand des Universums gegenüber kanns ja nicht sein.


Auch im völlig "leerem" Universum entstehen und verschwinden auf Grund der Quantenfluktuation permanent virtuelle Teilchen.

Diese "Suppe", könnte doch für jeden quasiunendlich kleinen Moment den quasistatischen Hintergrund bilden, vor dem ein Objekt rotiert?




.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18089

Beitrag TomS Verfasst am: 05. Jan 2024 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn dies die Erklärung wäre, dann fehlt noch, wieso die Trägheit im mathematischen Konzept der ART für Vakuumlösungen enthalten ist, obwohl Einstein sicher noch nichts von Quanteneffekten wusste.

Wenn die Erklärung zutrifft, dann in einer viel fundamentaleren Form, dass Gravitation an sich eng mit Quanteneffekten verknüpft ist.

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Aruna_Gast
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Beitrag Aruna_Gast Verfasst am: 05. Jan 2024 10:40    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Wenn dies die Erklärung wäre, dann fehlt noch, wieso die Trägheit im mathematischen Konzept der ART für Vakuumlösungen enthalten ist, obwohl Einstein sicher noch nichts von Quanteneffekten wusste.


Weil Einstein etwas von Trägheit wusste und die Theorie die Abbilden musste?
Wenn ich das richtig verstanden habe, war Machs Kritik an Newtons absolutem Raum, dass der Raum auf die Materie wirkt, aber nicht die Materie auf den Raum.
Zumindest das ist in der ART ja nun anders und die Wirkung von Massen auf die Raumzeit ist (in den mathematischen Lösungen) unabhängig davon, ob nun andere Massen da sind, die als Indikator für dieses Wirkung fungieren(?)
Frankx



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Beitrag Frankx Verfasst am: 05. Jan 2024 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn die Erklärung zutrifft, dann in einer viel fundamentaleren Form, dass Gravitation an sich eng mit Quanteneffekten verknüpft ist.


Damit haben wir doch eine möglichen Ansatz auf die Frage der Verknüpfung von ART und QT.

(Habe ich gern gemacht. Es reicht, wenn ich beim Nobelpreis Erwähnung finde. Prost )




.
TomS
Moderator


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Beiträge: 18089

Beitrag TomS Verfasst am: 05. Jan 2024 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Aruna_Gast hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Wenn dies die Erklärung wäre, dann fehlt noch, wieso die Trägheit im mathematischen Konzept der ART für Vakuumlösungen enthalten ist, obwohl Einstein sicher noch nichts von Quanteneffekten wusste.

Weil Einstein etwas von Trägheit wusste und die Theorie die Abbilden musste?

Das erklärt, dass Einsteins Theorie die Trägheit erklären musste, hat jedoch nichts mit Quanteneffekten zu tun.

Aruna_Gast hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich das richtig verstanden habe, war Machs Kritik an Newtons absolutem Raum, dass der Raum auf die Materie wirkt, aber nicht die Materie auf den Raum.
Zumindest das ist in der ART ja nun anders und die Wirkung von Massen auf die Raumzeit ist (in den mathematischen Lösungen) unabhängig davon, ob nun andere Massen da sind, die als Indikator für dieses Wirkung fungieren(?)

Diese Rückwirkung von Massen auf den außerhalb von Massen leeren Raum haben wir tatsächlich in der ART. Aber wir haben eben auch die Trägheit einer punktförmigen Testmasse in einer ansonsten leeren Raumzeit.

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TomS
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Beiträge: 18089

Beitrag TomS Verfasst am: 05. Jan 2024 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

Frankx hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn die Erklärung zutrifft, dann in einer viel fundamentaleren Form, dass Gravitation an sich eng mit Quanteneffekten verknüpft ist.


Damit haben wir doch eine möglichen Ansatz auf die Frage der Verknüpfung von ART und QT.

(Habe ich gern gemacht. Es reicht, wenn ich beim Nobelpreis Erwähnung finde. :prost: )

Das ist tatsächlich ein interessanter Ansatz, den man im Umfeld des holographischen Prinzips und ER = EPR findet. Vereinfacht: Raumzeit ist ein emergenter Effekt der Verschränkung makroskopischer Quantensysteme.

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Aruna_Gast
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Beitrag Aruna_Gast Verfasst am: 05. Jan 2024 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Aruna_Gast hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Wenn dies die Erklärung wäre, dann fehlt noch, wieso die Trägheit im mathematischen Konzept der ART für Vakuumlösungen enthalten ist, obwohl Einstein sicher noch nichts von Quanteneffekten wusste.

Weil Einstein etwas von Trägheit wusste und die Theorie die Abbilden musste?

Das erklärt, dass Einsteins Theorie die Trägheit erklären musste, hat jedoch nichts mit Quanteneffekten zu tun.


Wenn Quanteneffekt die Erklärung dafür wären, was denn in der Realität der abstrakten Raumzeit entspricht, dann hat das dergestalt mit Quanteneffekten zu tun, dass die dann erklären, was in der Theorie selbst nicht erklärt wird aber angenommen.
Wurde die kosmologische Konstante nicht auch eingeführt, ohne zu wissen, wie die verursacht wird, einfach um die Theorie in Einklang mit den Beobachtungen zu bringen?

TomS hat Folgendes geschrieben:

Aruna_Gast hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich das richtig verstanden habe, war Machs Kritik an Newtons absolutem Raum, dass der Raum auf die Materie wirkt, aber nicht die Materie auf den Raum.
Zumindest das ist in der ART ja nun anders und die Wirkung von Massen auf die Raumzeit ist (in den mathematischen Lösungen) unabhängig davon, ob nun andere Massen da sind, die als Indikator für dieses Wirkung fungieren(?)

Diese Rückwirkung von Massen auf den außerhalb von Massen leeren Raum haben wir tatsächlich in der ART. Aber wir haben eben auch die Trägheit einer punktförmigen Testmasse in einer ansonsten leeren Raumzeit.


Dann wirkt die Raumzeit, die nicht durch andere Massen beeinflusst und daher flach ist, auf die punktförmige Testmasse indem die einer Geodäte derselben folgt (?)
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
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Beitrag TomS Verfasst am: 05. Jan 2024 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Aruna_Gast hat Folgendes geschrieben:
Wenn Quanteneffekt die Erklärung dafür wären, was denn in der Realität der abstrakten Raumzeit entspricht, dann hat das dergestalt mit Quanteneffekten zu tun, dass die dann erklären, was in der Theorie selbst nicht erklärt wird aber angenommen.

Das verstehe ich nicht.

Aruna_Gast hat Folgendes geschrieben:
Wurde die kosmologische Konstante nicht auch eingeführt, ohne zu wissen, wie die verursacht wird, einfach um die Theorie in Einklang mit den Beobachtungen zu bringen?

Wir verstehen auch heute nicht, wie die kosmologische Konstante verursacht wird.

Aruna_Gast hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Aruna_Gast hat Folgendes geschrieben:
Wenn ich das richtig verstanden habe, war Machs Kritik an Newtons absolutem Raum, dass der Raum auf die Materie wirkt, aber nicht die Materie auf den Raum.
Zumindest das ist in der ART ja nun anders und die Wirkung von Massen auf die Raumzeit ist (in den mathematischen Lösungen) unabhängig davon, ob nun andere Massen da sind, die als Indikator für dieses Wirkung fungieren(?)

Diese Rückwirkung von Massen auf den außerhalb von Massen leeren Raum haben wir tatsächlich in der ART. Aber wir haben eben auch die Trägheit einer punktförmigen Testmasse in einer ansonsten leeren Raumzeit.

Dann wirkt die Raumzeit, die nicht durch andere Massen beeinflusst und daher flach ist, auf die punktförmige Testmasse indem die einer Geodäte derselben folgt (?)

Dieses "wirkt" ist erklärungsbedürftig.

Man kann ausgehend von den Einsteinschen Feldgleichungen ableiten, dass idealisierter druckloser Staub sich entlang von Geodäten bewegt. Abweichungen von dieser geodätischen Bewegung erscheinen in der Geodätengleichung dann als Zusatzterme, d.h. weitere Kräfte. Betrachtet man den Grenzfall masseloser Stäube oder Testteilchen, so ist dies weiterhin gültig. Nicht-geodätische Bewegungen sind ohne weitere Kräfte nicht möglich, die Bewegung "bleibt auf der Geodäten"; das ist letztlich das Trägheitsprinzip.

Übrigens impliziert die Abwesenheit von Massen keineswegs eine flache Raumzeit. Es gibt Vakuum-Lösungen mit nicht-verschwindender Krümmung, z.B. Gravitationswellen und dabei speziell Brill-Wellen, die Schwarzschild-Raumzeit u.a.

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