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Was bedeutet 3x400V
 
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pronto



Anmeldungsdatum: 02.05.2020
Beiträge: 36

Beitrag pronto Verfasst am: 27. Sep 2023 16:25    Titel: Was bedeutet 3x400V Antworten mit Zitat

Servus Community,

ich muss für eine Verbraucheraufstellung den Stromverbrauch verschiedener Anlagen abschätzen. Als Richtwert hat der Datenverwerter den Anschlusswert x 0,5 empfohlen. Nun habe ich eine ziemlich lange Liste von Maschinen, auf deren Typenschild in der Regel so etwas wie 3x400V und z.B. 35A oder 50A steht. Mit meiner naiven Schulphysik bin ich jetzt einfach hergegangen und habe die Volt mit den Ampere multipliziert und bin dann z.B. bei 50A auf eine Leistung von 20kW/h (400 * 50) gekommen. Das war dann für mich der Anschlusswert.

Jetzt hat mich jemand gefragt, warum ich die 400V nicht mit drei multipliziert habe, wie es die Angabe 3x400V eigentlich nahelegt. Ich weiß, dass man das nicht macht und habe darauf hingewiesen, dass damit nur drei Phasen gemeint sind und kein Multiplikator. Möglicherweise wäre die Schreibweise 3/400V auch nicht falsch, aber es entspricht halt nicht der Norm. Aber eine Erklärung mit der ich mich wohlgefühlt hätte, war das auch nicht. Zumal mein Gegenüber meine Unsicherheit sofort durchschaut hat.

Kann mir das bitte jemand so einfach erklären, dass ich jemand anderem glaubhaft erklären kann, dass es sich nicht um 1.200 Volt handelt?

Thx & Bye Tom
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7246

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 27. Sep 2023 16:52    Titel: Re: Was bedeutet 3x400V Antworten mit Zitat

pronto hat Folgendes geschrieben:
bin dann z.B. bei 50A auf eine Leistung von 20kW/h (400 * 50) gekommen.

Nur Kilowatt als Einheit für Leistung. Kilowatt durch Stunde ist Unsinn. Sonst stimmt es aber.

pronto hat Folgendes geschrieben:
Kann mir das bitte jemand so einfach erklären, dass ich jemand anderem glaubhaft erklären kann, dass es sich nicht um 1.200 Volt handelt?

Du hast zwar in der Tat drei Anschlüsse, zwischen denen Du tatsächlich jeweils 400 Volt misst. Das kannst Du Dir mit einem Dreieck aufzeichnen.

Aber selbst wenn es Gleichspannung wäre: Zwischen wo und wo sollen denn dann 800 oder gar 1200 Volt liegen? Das wird der andere bestimmt schnell einsehen.

Viele Grüße
Steffen
antaris



Anmeldungsdatum: 12.12.2022
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Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Bei 3 Phasen Wechselstrom rechnet man aber P = U * I * sqrt(3) * cos phi.
Ergebnis ist dann in Watt W und muss in kW umgerechnet werden. Für den Verbrauch gilt 1 kW * 1h = 1kWh. Die so berechnete Leistung ist unter Nennlast, deswegen kommt es bei dem Faktor auch auf die Art der Maschinen an und welchen dynamischen Belastungen diese ausgesetzt sind bzw. wie diese ausgelegt sind. Es ist ein Unterschied ob ein Kompressor im Dauerbetrieb immer die gleiche Leistung benötigt oder ob z.B. ein Kran mal mehr oder mal weniger Last heben muss. Der Datenverwerter kennt die Maschinen?

Jede einzelne Phase hat gegen N gemessen 230V und zwischen den Phasen 400V Effektivspannung. Jede Phase muss einzeln einen Nennstrom von 35A (als Beispiel) liefern.
pronto



Anmeldungsdatum: 02.05.2020
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Beitrag pronto Verfasst am: 27. Sep 2023 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

antaris hat Folgendes geschrieben:
Bei 3 Phasen Wechselstrom rechnet man aber P = 400V * 35A * sqrt(3) * cos phi.
Jede einzelne Phase hat gegen N gemessen 230V und zwischen den Phasen 400V Effektivspannung.


Kann ich das mit dem Leistungsfaktor mit den vorhandenen Daten überhaupt wissen? Ich habe gerade ChatGPT gebeten, mir das etwas genauer zu erklären und das scheint so nicht zu funktionieren:

ChatGPT hat Folgendes geschrieben:
Der Leistungsfaktor in einem Drehstromsystem (wie 3-Phasen-Wechselstrom) hängt von der Art der angeschlossenen Last ab. Der Leistungsfaktor kann zwischen 0 und 1 variieren, wobei 1 (oder 100%) einen idealen Leistungsfaktor darstellt, bei dem die Spannungs- und Stromwellenformen perfekt in Phase sind.

In der Praxis hängt der Leistungsfaktor von den angeschlossenen Geräten oder Maschinen ab. Zum Beispiel haben resistive Lasten wie Heizungen oder Glühlampen in der Regel einen Leistungsfaktor nahe bei 1, während induktive Lasten wie Motoren oder Transformatoren oft einen geringeren Leistungsfaktor haben, der unter 1 liegt.

Ohne Informationen über die spezifische Last, die an das 3-Phasen-400-Volt-System angeschlossen ist, kann der Leistungsfaktor nicht genau bestimmt werden. Du müsstest die spezifische Last und deren Leistungsfaktor kennen, um den genauen Wert zu berechnen.


Demnach schaut es so aus, als ob ich auf die genaue Berechnung wohl verzichten muss. Zumal ich sowieso im Anschluss mit dem Faktor 0,5 mit dem Holzhammer auf das Ergebnis einprügle. Oder gibt es eine Möglichkeit, mit den vorhandenen Daten diese Berechnung mit Leistungsfaktor durchzuführen? Gibt es einen Wert, der pauschal in die Berechnung einfließen kann, um sich einem plausibleren Ergebnis anzunähern?

Es handelt sich um Druckmaschinen und andere Maschinen der papierverarbeitenden Industrie, Klimaanlagen und dergleichen. Ändert sich das Ergebnis mit diesem Leistungsfaktor ggf. noch signifikant und wenn ja, in welche Richtung?

Thx & Bye Tom
Nobby1



Anmeldungsdatum: 19.08.2019
Beiträge: 1549

Beitrag Nobby1 Verfasst am: 27. Sep 2023 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

Das Ganze wird hier noch näher gebracht.

https://www.electronics-tutorials.ws/de/actheorie/leistungsdreieck.html

https://www.js-technik.de/online-rechner/berechnungen-drehstrom/wirkleistung-p-u-x-i-x-cos-f-x-3/
antaris



Anmeldungsdatum: 12.12.2022
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Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 18:48    Titel: Antworten mit Zitat

Der Leistungsfaktor bezieht sich m.E. auf induktive Lasten, also z.B. alles wo ein asynchron-Drehstrommotor verbaut ist, was in deinem Fall wohl zutrifft. Aber du kannst ihn auf 1 setzen, denn er entspricht dem Wirkungsgrad der Motore. Je kleiner cos phi, desto weniger Leistung pro Strom ist verfügbar. Ansonsten kannst du die Typenschilder der Motore prüfen, denn da steht der cos phi drauf. Wenn du genauen Verbrauch messen willst, dann mach das mit technischen Mitteln in der jeweoäilgen Unterverteilung oder direkt in der Einspeisung der Maschinen selbst.
Ansonsten ist das alles nur eine theorethische und eher ungenaue Schätzung.

Wenn du punktuell misst, dann reicht auch ein Stromzangenmessgerät und du kanst dir die reale Leistung ohne Leistungsfaktor berechnen.

Mit einer festinstallierten Verbrauchsmessung erfasst du aber eben auch dynamische Lasten, wie z.B. unterschiedliche Geschwindigkeiten, zu transportierende Massen, Stillstand und Anlaufverhalten. Ein Asynchronmotor, der direkt am Netz eingeschalten wird, benötigt ungefähr das 10-fache des Nennstrom beim anlaufen (Zeit bis zur Nennlast).


Zuletzt bearbeitet von antaris am 27. Sep 2023 19:00, insgesamt einmal bearbeitet
Nobby1



Anmeldungsdatum: 19.08.2019
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Beitrag Nobby1 Verfasst am: 27. Sep 2023 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Aber du kannst ihn auf 1 setzen, denn er entspricht dem Wirkungsgrad der Motore.


Da wird was vermischt.

Also Wirkungsgrad η = abgegebene Leistung an der Welle/ aufgenommene Elektrische Leistung => wird durch mechanische Gegenheiten, wie Reibung, etc. bedingt
cos φ = Wirkleistung/Scheinleistung => wird durch elektrische Gebenheiten wie Induktivitäten, Kapazitäten bedingt
antaris



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Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Nobby1 hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Aber du kannst ihn auf 1 setzen, denn er entspricht dem Wirkungsgrad der Motore.


Da wird was vermischt.

Also Wirkungsgrad η = abgegebene Leistung an der Welle/ aufgenommene Elektrische Leistung => wird durch mechanische Gegenheiten, wie Reibung, etc. bedingt
cos φ = Wirkleistung/Scheinleistung => wird durch elektrische Gebenheiten wie Induktivitäten, Kapazitäten bedingt


Du hast recht. Mann kann es aber mit einem Wirkungsgrad vergleichen, denn je geringer, desto ineffektiver. Für eine Verbrauchsermittlung sollte man ihn wohl auch ganz weg lassen, denn er ändert nichts am benötigten Strom und somit an der Gesamtleistung, Wirkleistung + Scheinleistung = Gesamtleistung. Die Gesamtleistung steht am Ende auf der Rechnung des Energieversorgers.
pronto



Anmeldungsdatum: 02.05.2020
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Beitrag pronto Verfasst am: 27. Sep 2023 19:12    Titel: Antworten mit Zitat

antaris hat Folgendes geschrieben:
[...]Aber du kannst ihn auf 1 setzen, denn er entspricht dem Wirkungsgrad der Motore. Ansonsten kannst du die Typenschilder der Motore prüfen, denn da steht der cos phi drauf.


Das stimmt. Bei den Typenschilder zweier Motoren habe ich so etwas gefunden. Einmal 0,70 und einmal 0,86. Aber bei den Typenschildern einer ganzen Maschine nicht.

Zitat:
Ansonsten ist das alles nur eine theorethische und eher ungenaue Schätzung.


Darauf wird es am Ende hinauslaufen. Ich glaube nicht, dass ich das Fass größer machen muss, als es ist. Die Falzmaschine z.B. hat einen Anschlusswert von 20kW (400V x 50A), multipliziert mit dem empfohlenen Faktor 0,5 ergibt das 10kW, die in die Berechnung der Verbraucheraufstellung einfließen. Mehr wollen die gar nicht. War aber interessant darüber zu lesen. Wieder etwas gelernt...

Thx & Bye Tom
antaris



Anmeldungsdatum: 12.12.2022
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Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

pronto hat Folgendes geschrieben:
antaris hat Folgendes geschrieben:
[...]Aber du kannst ihn auf 1 setzen, denn er entspricht dem Wirkungsgrad der Motore. Ansonsten kannst du die Typenschilder der Motore prüfen, denn da steht der cos phi drauf.


Das stimmt. Bei den Typenschilder zweier Motoren habe ich so etwas gefunden. Einmal 0,70 und einmal 0,86. Aber bei den Typenschildern einer ganzen Maschine nicht.

Zitat:
Ansonsten ist das alles nur eine theorethische und eher ungenaue Schätzung.


Darauf wird es am Ende hinauslaufen. Ich glaube nicht, dass ich das Fass größer machen muss, als es ist. Die Falzmaschine z.B. hat einen Anschlusswert von 20kW (400V x 50A), multipliziert mit dem empfohlenen Faktor 0,5 ergibt das 10kW, die in die Berechnung der Verbraucheraufstellung einfließen. Mehr wollen die gar nicht. War aber interessant darüber zu lesen. Wieder etwas gelernt...

Thx & Bye Tom


Du musst das aber bei 3 Phasen, also 400V, mit sqrt(3) multiplizieren. Ist rund 1,73 und damit in deinem Beispiel 17,3kW, anstelle 10kW.


Zuletzt bearbeitet von antaris am 27. Sep 2023 19:22, insgesamt einmal bearbeitet
Nobby1



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Beitrag Nobby1 Verfasst am: 27. Sep 2023 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Also wenn eine Anschlussleistung von 20 kW veranschlagt wird, muss man über die Zeit auch 20 kW * t Arbeit bezahlen. Nicht 10 oder 17,1 kW*t
antaris



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Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Hatte ich ja geschrieben, cos phi habe ich hier raus genommen.

antaris hat Folgendes geschrieben:
Bei 3 Phasen Wechselstrom rechnet man aber P = U * I * sqrt(3)
Ergebnis ist dann in Watt W und muss in kW umgerechnet werden. Für den Verbrauch gilt 1 kW * 1h = 1kWh.
pronto



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Beitrag pronto Verfasst am: 27. Sep 2023 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Nobby1 hat Folgendes geschrieben:
Also wenn eine Anschlussleistung von 20 kW veranschlagt wird, muss man über die Zeit auch 20 kW * t Arbeit bezahlen. Nicht 10 oder 17,1 kW*t


Aber eine Maschine braucht nicht ständig 20 kW, nur weil sie so angeschlossen ist. Ich habe ein Beispiel gefunden. Unsere große Druckmaschine hat eine (maximale) Leistung von 270 kW, ein eingebautes Messgerät zeigt aber nur eine kontinuierliche Leistungsaufnahme zwischen 80 und 150 kW an. Wenn ich jetzt 16 Stunden am Tag (zwei Schichten) x 270 kW x 250 Arbeitstage berechne, habe ich allein mit dieser Maschine schon fast den doppelten Verbrauch, den wir im Jahr vom Stromversorger beziehen. Das kann doch auch nicht sein.

Auch die neueren Maschinen, von denen ich aktuelle Datenblätter habe, haben z.B. alle den oben genannten Anschlusswert von 20 kW. Unabhängig von der Größe der Maschine. Heidelberg gibt aber im Datenblatt einen Verbrauch zwischen 5 und 9 kW an, je nach Format und Zusatzaggregaten. Also da kann ich dir beim besten Willen nicht folgen.

Bye Tom
Nobby1



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Beitrag Nobby1 Verfasst am: 27. Sep 2023 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Aber eine Maschine braucht nicht ständig 20 kW, nur weil sie so angeschlossen ist. Ich habe ein Beispiel gefunden. Unsere große Druckmaschine hat eine (maximale) Leistung von 270 kW, ein eingebautes Messgerät zeigt aber nur eine kontinuierliche Leistungsaufnahme zwischen 80 und 150 kW an. Wenn ich jetzt 16 Stunden am Tag (zwei Schichten) x 270 kW x 250 Arbeitstage berechne, habe ich allein mit dieser Maschine schon fast den doppelten Verbrauch, den wir im Jahr vom Stromversorger beziehen. Das kann doch auch nicht sein.

Auch die neueren Maschinen, von denen ich aktuelle Datenblätter habe, haben z.B. alle den oben genannten Anschlusswert von 20 kW. Unabhängig von der Größe der Maschine. Heidelberg gibt aber im Datenblatt einen Verbrauch zwischen 5 und 9 kW an, je nach Format und Zusatzaggregaten. Also da kann ich dir beim besten Willen nicht folgen.


Die Anschlussleistung ist die Leistung, die max. erbracht werden muss, je nach Zuschaltung von Aggregaten. Danach richten sich auch die Querschnitte der Kabel und die Stärke der Absicherungen. Natürlich braucht sie nicht die ganze Zeit diese Leistung. In Deinem Fall werden die 270 kW fast nie gebraucht eben nur 80 - 150 kW im Mittel.
Die Angabe von Heidelberg ist eine Angabe des Verbrauchs . Also keine Leistung. Sind das nicht eher 5 - 9 kWh und nicht kW?
antaris



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Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

Der Verbrauch 9 kWh entspricht der Leistung von 9 kW, die pro Stunde erbracht wird.

https://en.wikipedia.org/wiki/Kilowatt-hour
Zitat:
A kilowatt-hour (unit symbol: kW⋅h or kW h; commonly written as kWh) is a non-SI unit of energy equal to 3.6 megajoules (MJ) in SI units which is the energy delivered by one kilowatt of power for one hour.


Das mit den Leistungsangaben ist leider sehr undurchsichtig.
Am besten ist im Datenblatt die Stromaufnahme (Nennstrom) eben mit 400V und sqrt(3) zu multiplizieren oder noch besser den Strom einmalig während des normalen Betrieb zu messen und damit zu rechnen.


Zuletzt bearbeitet von antaris am 27. Sep 2023 20:12, insgesamt einmal bearbeitet
Nobby1



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Beitrag Nobby1 Verfasst am: 27. Sep 2023 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Am besten ist im Datenblatt die Stromaufnahme (Nennstrom) eben mit 400V und sqrt(3) zu multiplizieren oder noch besser den Strom einmalig während des normalen Betrieb zu messen und damit zu rechnen.


Ersteres beinhaltet ja die Anschlussleistung. Da sind Spannung, Strom und auch cos φ schon integriert. 20 kW ist das maximum. Die tatsächliche Leistung richtet sich nach der Betriebsart.

Nur zweites macht Sinn, da je nach Aggregatzuschaltung sich der Strom ja ändert
Besser mit einem kWh Messer über eine Schicht messen.

Hier wird offensichtlich Arbeit mit Leistung verwechselt.

Genauso wie bei einem Auto. Das hat eine Leistung von 100 PS. Die werden auch nicht die ganze Zeit abverlangt sondern nur je nach Fahrverhalten.
antaris



Anmeldungsdatum: 12.12.2022
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Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 20:16    Titel: Antworten mit Zitat

Nobby1 hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Am besten ist im Datenblatt die Stromaufnahme (Nennstrom) eben mit
400V und sqrt(3) zu multiplizieren oder noch besser den Strom einmalig während des normalen Betrieb zu messen und damit zu rechnen.


Ersteres beinhaltet ja die Anschlussleistung. Da sind Spannung, Strom und auch cos φ schon integriert. 20 kW ist das maximum. Die tatsächliche Leistung richtet sich nach der Betriebsart.

Nur zweites macht Sinn, da je nach Aggregatzuschaltung sich der Strom ja ändert
Besser mit einem kWh Messer über eine Schicht messen.


Die Anschlussleistung muss netzseitig mindestens erbracht werden, damit die Maschine sicher funktioniert. In Strom umgerechnet entspricht es der Vorsicherung der Maschine im Netz und für diese Auslegung ist die Angabe der Anschlussleistung gedacht.

Die Nennleistung und somit der Nennstrom beziehen sich auf den Nennbetrieb für den die Maschine ausgelegt ist und stellt eher eine durchschnittliche aber realistische Stromaufnahme dar.

Wenn die eine Maschine im Durchschnitt 80-150 kWh Nennleistung verbraucht aber mit 270 kW Anschlussleistung abgesichert werden muss, so spielen unter Umständen Anlaufströme von Motore eine Rolle, die aber nur kurzzeitig und nicht im Nennbetrieb entnommen werden.


Zuletzt bearbeitet von antaris am 27. Sep 2023 20:24, insgesamt 3-mal bearbeitet
Nobby1



Anmeldungsdatum: 19.08.2019
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Beitrag Nobby1 Verfasst am: 27. Sep 2023 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

So isses ,daher ein Mittelwert über die Zeit für den normalen Betrieb.
antaris



Anmeldungsdatum: 12.12.2022
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Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Nobby1 hat Folgendes geschrieben:
So isses ,daher ein Mittelwert über die Zeit für den normalen Betrieb.


Genau und am besten messen bzw. Elektriker beauftragen und (über einen Zeitraum) messen lassen.
pronto



Anmeldungsdatum: 02.05.2020
Beiträge: 36

Beitrag pronto Verfasst am: 27. Sep 2023 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

antaris hat Folgendes geschrieben:
Der Verbrauch 9 kWh entspricht der Leistung von 9 kW, die pro Stunde erbracht wird.

https://en.wikipedia.org/wiki/Kilowatt-hour
Zitat:
A kilowatt-hour (unit symbol: kW⋅h or kW h; commonly written as kWh) is a non-SI unit of energy equal to 3.6 megajoules (MJ) in SI units which is the energy delivered by one kilowatt of power for one hour.


Das mit den Leistungsangaben ist leider sehr undurchsichtig.
Am besten ist im Datenblatt die Stromaufnahme (Nennstrom) eben mit 400V und sqrt(3) zu multiplizieren oder noch besser den Strom einmalig während des normalen Betrieb zu messen und damit zu rechnen.


Es sollte kW und nicht kWh Stunde heißen. Mein Fehler. Im Datenblatt des Herstellers schaut das zum Beispiel so aus:


Bild aus externem Link als Anhang eingefügt. Bitte keine externen Links verwenden. Steffen


Die drei Spalten sind verschiedene Arten von Anlegertypen. Das ist das Datenmaterial was ich habe.

Bye Tom



IMG_0633.png
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Nobby1



Anmeldungsdatum: 19.08.2019
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Beitrag Nobby1 Verfasst am: 27. Sep 2023 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Aus der Tabelle wenn 400 V 50 A 50 Hz vorliegen mit 5,7 kVA rechnen. Mit Wurzel 3 ergibt sich kW.

Zuletzt bearbeitet von Nobby1 am 27. Sep 2023 20:38, insgesamt einmal bearbeitet
antaris



Anmeldungsdatum: 12.12.2022
Beiträge: 477
Wohnort: In einem chaotischen Universum

Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

pronto hat Folgendes geschrieben:
antaris hat Folgendes geschrieben:
Der Verbrauch 9 kWh entspricht der Leistung von 9 kW, die pro Stunde erbracht wird.

https://en.wikipedia.org/wiki/Kilowatt-hour
Zitat:
A kilowatt-hour (unit symbol: kW⋅h or kW h; commonly written as kWh) is a non-SI unit of energy equal to 3.6 megajoules (MJ) in SI units which is the energy delivered by one kilowatt of power for one hour.


Das mit den Leistungsangaben ist leider sehr undurchsichtig.
Am besten ist im Datenblatt die Stromaufnahme (Nennstrom) eben mit 400V und sqrt(3) zu multiplizieren oder noch besser den Strom einmalig während des normalen Betrieb zu messen und damit zu rechnen.


Es sollte kW und nicht kWh Stunde heißen. Mein Fehler. Im Datenblatt des Herstellers schaut das zum Beispiel so aus:

https://i.ibb.co/LvnQ5Qq/Bildschirmfoto-2023-09-27-um-20-14-32.png

Die drei Spalten sind verschiedene Arten von Anlegertypen. Das ist das Datenmaterial was ich habe.

Bye Tom


Bei einer Angabe in kVA ist die Berechnung übrigens wirklich nur P = U * I (ohne sqrt(3)) aber der Energieversorger rechnet in kWh ab und nicht in kVAh.
Das was dort in der linken Spalte angegben ist, sind die netzseitigen Anschlussdaten mit Vorsicherung 50A bzw. 63A.
Das hat nichts mit dem Nennstrom zu tun.
Ansonsten beim Hersteller freundlich Anfragen und die Daten geben lassen.
Die Daten auf den Typenschildern (an der Maschine angebracht) entsprechen aber normalerweise dem realen Nennbetrieb, es sei denn es ist anders gekennzeichnet.
pronto



Anmeldungsdatum: 02.05.2020
Beiträge: 36

Beitrag pronto Verfasst am: 27. Sep 2023 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

antaris hat Folgendes geschrieben:
Bei einer Angabe in kVA ist die Berechnung übrigens wirklich nur P = U * I (ohne sqrt(3)) aber der Energieversorger rechnet in kWh ab und nicht in kVAh.
Das was dort in der linken Spalte angegben ist, sind die netzseitigen Anschlussdaten mit Vorsicherung 50A bzw. 63A.
Das hat nichts mit dem Nennstrom zu tun.
Ansonsten beim Hersteller freundlich Anfragen und die Daten geben lassen.
Die Daten auf den Typenschildern (an der Maschine angebracht) entsprechen aber normalerweise dem realen Nennbetrieb, es sei denn es ist anders gekennzeichnet.


Ah okay, das scheint nicht ganz unwichtig zu sein. Ich muss dann, zumindest in dieser Darstellung, den Wert 5,7 noch mit 1,732 multiplizieren, um die kW zu erhalten. Gut, das ist angekommen.

Wie interpretierst du dann das erste Typenschild, das angehängt ist? Da habe ich eine Nennleistung von 30 kW und einen Anschlusswert von 34 kVA oder kW? (400V x 76A). Sicherlich kann ich hier mit der Nennleistung arbeiten, aber wenn ich die wie beim zweiten angehängten Typenschild nicht habe? Muss ich hier 400 x 4,2 x 1,732 rechnen oder reicht in diesem Fall 400 x 4,2 um auf Watt zu kommen?

Anders gefragt: Wann gilt V x A = VA und wann V x A = W?

Thx & Bye Tom

BTW: Was muss man tun, damit das Bild dann im Posting angezeigt wird? jetzt habe ich es als Anhang wie gewünscht hochgeladen.



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Nobby1



Anmeldungsdatum: 19.08.2019
Beiträge: 1549

Beitrag Nobby1 Verfasst am: 27. Sep 2023 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

400V * 76 A * sqr(3)= 52,5 kVA. Nicht 34 kVA. Der Bemessungswert ist 30 KW + 0,55 kW laut Schild? Mit dem Wert rechnen.


Im zweiten Bild sind 400 V * 4,2 A * sqr(3) = 2,9 kVA ,

Leistung P = U*I* sqr(3) = Wert in kVA, um auf kW zu kommen braucht man den cos φ oder die Angabe des Herstellers., wie im ersten Fall.
antaris



Anmeldungsdatum: 12.12.2022
Beiträge: 477
Wohnort: In einem chaotischen Universum

Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Bei einem dreiphasigen Netz musst du immer mit Wurzel 3 multiplizieren. Ein dreiphasiges Netz hat, im Vergleich mit einem einphasigen Netz, bei gleichem Strom das 1,73-fache an entnehmbarer Leistung und das unabhängig von der Spannung.

Wenn man normale 230V Steckdosen betrachtet, dann sind diese einphasig und die Berechnung der Leistung in VA erfolgt immer mit P = U * I (* Leistungsfaktor, dann W).


Zuletzt bearbeitet von antaris am 27. Sep 2023 22:22, insgesamt einmal bearbeitet
antaris



Anmeldungsdatum: 12.12.2022
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Wohnort: In einem chaotischen Universum

Beitrag antaris Verfasst am: 27. Sep 2023 22:21    Titel: Antworten mit Zitat

Nobby1 hat Folgendes geschrieben:
Leistung P = U*I* sqr(3) = Wert in kVA, um auf kW zu kommen braucht man den cos φ oder die Angabe des Herstellers., wie im ersten Fall.


Stimmt, erst mit dem Leistungsfaktor, der bei ohmschen Lasten 1 ist, erhält man W.
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7246

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 27. Sep 2023 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

pronto hat Folgendes geschrieben:
Was muss man tun, damit das Bild dann im Posting angezeigt wird? jetzt habe ich es als Anhang wie gewünscht hochgeladen.

Prima, danke. Damit es gleich angezeigt wird, sollte die Breite kleiner als 600 Pixel sein.

Viele Grüße
Steffen
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