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Trafo mit Gleichspannung
 
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Icewind



Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 121
Wohnort: Oberbayern

Beitrag Icewind Verfasst am: 15. Nov 2006 07:23    Titel: Trafo mit Gleichspannung Antworten mit Zitat

Ich hab da mal ein Problem:

Wenn ich einen Trafo an Gleichspannung hänge, erhalte ich auf der Sekundärseite nur einen Impuls beim einschalten, danach nichts mehr, da sich der magn. Fluss ja nicht mehr ändert.

Bei nullsymmetrischem Wechselsäft ist die Änderung an der Sekundärseite ja klar, dafür ist ein Trafo ja da.

Was passiert aber, wenn ich eine nicht nullsymmetrische Wechselspannung primär anlege, also meine Wechselspannung mit Gleichspannung überlagere.
Und das solange, bis ich nur noch im +Bereich bin, also praktisch eine pulsierende Gleichspannung habe.

Geht dann die Übertragung noch, oder komm ich mal in die Sättigung, also sind mal alle Elementarmagnete des Trafos ausgerichtet, und ich kann nichts mehr übertragen, da sie ja nicht mehr umgepolt werden?

Und wie sieht dann meine Ausgangsspannung logischerweise aus? grübelnd

schonmal danke für eventuelle Antworten
dachdecker2
Administrator


Anmeldungsdatum: 15.06.2004
Beiträge: 1174
Wohnort: Zeppelinheim / Hessen

Beitrag dachdecker2 Verfasst am: 15. Nov 2006 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Die Spannung am Ausgang sieht normal aus (so, wie sie vom Wechselanteil verursacht wird) und der Trafo wird wärmer als normal (wegen dem permanenten Gleichstrom, der zusätzlich hindurchfließt).

Wenn der Gleichstrom groß ist, kommt der Kern in seinen Sättigungsbereich und an der entsprechenden Halbwelle wird etwas abgeschnitten. Außerdem steigt dabei der Strom in der Primärseite sprunghaft an.

_________________
Gruß, dachdecker2

http://rettedeinefreiheit.de


Zuletzt bearbeitet von dachdecker2 am 15. Nov 2006 09:04, insgesamt 2-mal bearbeitet
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 15. Nov 2006 09:04    Titel: Re: Trafo mit Gleichspannung Antworten mit Zitat

Icewind hat Folgendes geschrieben:

Und das solange, bis ich nur noch im +Bereich bin, also praktisch eine pulsierende Gleichspannung habe.

Ich glaube, da bezeichnest du mit Gleichspannung etwas anderes als das übliche:

Gleichspannung bedeutet nicht, dass sich das Vorzeichen der Spannung nicht ändert, sondern noch viel mehr als das: Nämlich dass sich der Wert der Spannung nicht mit der Zeit ändert.

Wenn sich die Spannung an der Eingangsseite des Trafos nicht ändert, dann wird keine Magnetisierung im Eisenkern des Trafos verändert und damit auch keine Spannung in der Sekundärspule erzeugt. (Gleichspannung wird nicht vom Trafo übertragen)

Wenn sich die Spannung an der Eingangsseite aber so ändert wie du beschreibst (Wechselspannung plus Gleichspannungsoffset), dann wird alles das übertragen, was sich ändert, also ist die in der Sekundärspule induzierte Wechselspannung genau dieselbe wie wenn an der Primärspule die pure Wechselspannung ohne Offset anliegt. (Der Wechselspannungsanteil wird voll übertragen, der Gleichspannungsanteil wird nicht übertragen)

// edit: Dachdecker2 war schneller smile Und er hat außer dem, was ich hier erklärt habe (= "Die Spannung am Ausgang sieht normal aus") zusätzlich noch beschrieben, welche Auswirkungen auf den Trafo der Gleichspannungsanteil hat, wenn man beim tatsächlichen Trafo genauer hinschaut.


Zuletzt bearbeitet von dermarkus am 15. Nov 2006 09:11, insgesamt einmal bearbeitet
Icewind



Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 121
Wohnort: Oberbayern

Beitrag Icewind Verfasst am: 15. Nov 2006 09:07    Titel: Antworten mit Zitat

also ich bin grade in der Arbeit und hab das mal mit einem Frequenzgenerator und einem Oszi gemacht.

Es stimmt, was du gesagt hast.
Obwohl ich die Wechselspannung mit einem höheren Gleichspannungsoffset überlagert habe, kommt am Ausgang noch die volle AC raus ohne den DC-Anteil.

Wieso geht der Trafo nicht in Sättigung, die Polung ändert sich ja nicht mehr, da er nur noch im positiven Bereich seine Änderungen hat?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 15. Nov 2006 09:14    Titel: Antworten mit Zitat

Der Trafo geht erst in Sättigung, wenn der Gleichstromanteil an der Primärseite zu groß wird. Bleibt dieser klein genug, so beeinträchtigen die Sättigungseffekte die vom Trafo übertragene Wechselspannung nicht.

Allein dass die Spannung nur im positiven Bereich hin- und herwackelt, bedeutet also nicht, dass der Trafo schon sättigt.
Icewind



Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 121
Wohnort: Oberbayern

Beitrag Icewind Verfasst am: 15. Nov 2006 09:42    Titel: Antworten mit Zitat

Kann man bestimmen, ab wann das der Fall ist, dass der Trafo in Sättigung geht oder wird bei höherem DC-Anteil primär einfach die Dämpfung immer größer, weil die Elementarmagneten immer stärker ausgerichtet werden und sich irgendwann so gut wie garnimma von dem AC beeinflussen lassen.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 15. Nov 2006 09:52    Titel: Antworten mit Zitat

Mit Dämpfung hat das nichts zu tun.

Sättigung heißt, dass die Magnetisierung nicht ständig weiter wächst, wenn man den Strom immer weiter erhöht, sondern dass die Magnetisierung irgendwann gegen einen festen Maximalwert, die sogenannte Sättigungsmagnetisierung, geht.

Die Kurve Magnetisierung(Stromstärke), die für kleine Ströme eine vernünftige Steigung hat, wird also für hohe Ströme sehr flach, so dass sich eine Stromänderung bei hohen Strömen nicht mehr in einer Änderung der Magnetisierung auswirkt.

Wann die Sättigung erreicht wird, dürfte also konkret vom Material des Eisenkerns im Trafo und seiner Sättigungsmagnetisierung abhängen. Ob und wann das bei den Stromstärken, die du verwendest, der Fall ist, wird man wohl am einfachsten durch Ausprobieren feststellen können.
Icewind



Anmeldungsdatum: 16.01.2005
Beiträge: 121
Wohnort: Oberbayern

Beitrag Icewind Verfasst am: 15. Nov 2006 15:04    Titel: Antworten mit Zitat

ah, ok danke allerseits

Thumbs up!
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