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Leistung eines Wasserfalls
 
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hans_hubert



Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 6

Beitrag hans_hubert Verfasst am: 12. Nov 2006 14:45    Titel: Leistung eines Wasserfalls Antworten mit Zitat

Hallo!

Ich bin mir nicht ganz sicher, wie man die folgende Aufgabe löst:
Über den Niagarafall fließen pro Sekunde 2*10^7 Liter Wasser 50 m tief.
a) Wieviel Leistung wird freigesetzt?
b) Wo bleibt die Energie?

Leistung ist ja Arbeit pro Zeit. Und W = F * s.
Also Gewichtskraft (F =mg) mal Zeit (aus s=(1/2)at^2)
Ich käme damit auf eine Leistung von 626.418.390,5 Watt.
Ist der Lösungsweg richtig?

Danke im Vorraus

Hans Hubert
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5789
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 12. Nov 2006 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Das "s" in der Formel W=Fs ist nicht die Zeit (Einheit Sekunde s), sondern die Strecke. Und die ist 50m, weil das Wasser 50m gefallen ist. Dabei ist die Kraft gerade die Gewichtskraft des Wassers.
Kennst Du die potentielle Energie? Da steckt das alles schon drin und die Formel heißt W=mgh.

Gruß
Marco
Patrick



Anmeldungsdatum: 05.07.2006
Beiträge: 417
Wohnort: Nieder-Wöllstadt

Beitrag Patrick Verfasst am: 12. Nov 2006 14:55    Titel: Antworten mit Zitat

Du musst für die freigesetzte Leistung dies berechnen:
Verwechsle nicht Arbeit (W = F*s) mit der Leistung (P = F*s/t)!

V: Volumen vom Wasser
rho: Dichte von Wasser = 1kg/Liter
t = 1s
Zur Aufgabe b): Die Energie ist hier die Bewegungsenergie:
Energie E ist wie die Arbeit W.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 12. Nov 2006 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Patrick: Mit den Formeln, die du da angegeben hast, bin ich nicht ganz einverstanden, denn die hier benötigte Fallhöhe ist die gesamte Fallhöhe h, und nicht nur die Höhe, die das Wasser in einer Sekunde durchfallen hat.

Denn in jeder Sekunde kommen unten am Wasserfall 2*10^7 Liter Wasser an, die eine Fallhöhe von 50 m hinter sich haben und eine dementsprechende kinetische Energie besitzen.
hans_hubert



Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 6

Beitrag hans_hubert Verfasst am: 12. Nov 2006 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für die Antworten.
Stimmt, Weg und Zeit habe ich verwechselt. Hammer
Also Arbeit ist die Gewichtskraft mal Weg.
Aber brauche ich nicht um die Leistung auszurechnen die Zeit, die das Wasser bis nach unten benötigt?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 12. Nov 2006 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

hans_hubert hat Folgendes geschrieben:

Aber brauche ich nicht um die Leistung auszurechnen die Zeit, die das Wasser bis nach unten benötigt?

Nein, die brauchst du nicht.

Denn die 2*10^7 Liter aus der Aufgabenstellung beziehen sich auf die Zeit 1 s, nicht auf die Fallzeit.
hans_hubert



Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 6

Beitrag hans_hubert Verfasst am: 12. Nov 2006 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

ok, danke.
Und nochmal zu b: Zuerst wird potentielle Energie in kinetische umgewandelt.
Und danach? In Wärme oder so? grübelnd
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 12. Nov 2006 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

Klingt nicht schlecht. An was für Wärme hast du da zum Beispiel gedacht, wenn des Wasser des Wasserfalls unten auftrifft?
hans_hubert



Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 6

Beitrag hans_hubert Verfasst am: 12. Nov 2006 17:25    Titel: Antworten mit Zitat

hm, das war eigentlich nur geraten. Aber ich denke mal ein Teil wird auch in Schall übergehen, oder?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 12. Nov 2006 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Klingt auch nicht schlecht. Wie stellst du dir das ganze konkret vor?

Was würdest du sagen / schätzen, in welche Energieform geht die meiste Energie über?
hans_hubert



Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 6

Beitrag hans_hubert Verfasst am: 12. Nov 2006 17:49    Titel: Antworten mit Zitat

Jenachdem, wie das Wasser auftrifft, fließt es irgendwie weiter, also geht ein Teil wieder in potentielle (oder kinetische?) Energie über. Dann entsteht, wie gesagt der Schall und außerdem wird das Wasser am Boden zerstäubt.Ist das dann vielleicht die Wärmeenergie?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 12. Nov 2006 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

hans_hubert hat Folgendes geschrieben:
Jenachdem, wie das Wasser auftrifft, fließt es irgendwie weiter, also geht ein Teil wider in potentielle (oder kinetische?) Energie über.

Ich würde sagen, wenn das Wasser erstmal strudelt und dann vielleicht schneller weiterfließt als normal, dann ist ein Teil der kinetischen Energie nach dem Fallen kinetische Energie geblieben.

Zitat:

Dann entsteht, wie gesagt der Schall und außerdem wird das Wasser am Boden zerstäubt. Ist das dann vielleicht die Wärmeenergie?

Den Anteil an Energie, der in Schallenergie übergeht, kann ich nicht so leicht abschätzen, aber ich würde vermuten, dass der Hauptteil der Energie in Wärmeenergie umgewandelt wird.

Und das bedeutet, das Wasser wird dabei tatsächlich ein ganz kleines bisschen wärmer. (Wenn du schon weißt, wie man ausrechnen kann, wie stark sich Wasser erwärmt, wenn man ihm Energie zuführt, dann kannst du ja spaßeshalber mal abschätzen, wie viel wärmer das Wasser wird, wenn die gesamte beim Fallen freigewordene potentielle Energie in Erwärmung des Wassers umgesetzt wird.)

Um wieviel das Wasser beim Fallen oder beim Zerstäuben nach dem Aufprall abkühlt, weil es dabei viel besser verdunsten kann, ist dann wieder eine andere Frage Augenzwinkern
hans_hubert



Anmeldungsdatum: 12.11.2006
Beiträge: 6

Beitrag hans_hubert Verfasst am: 12. Nov 2006 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Super, vielen Dank!
Das hat mir sehr geholfen
schnudl
Moderator


Anmeldungsdatum: 15.11.2005
Beiträge: 6979
Wohnort: Wien

Beitrag schnudl Verfasst am: 12. Nov 2006 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Die übliche Formel (ich hatte ziemlich lange mit Wasserkraftwerksplanung zu tun) ist:



wobei der Durchfluss in Kubikmeter/s ist.
und der Wirkungsgrad (Fallhöhenverluste, etc...) ist

Die Leistung wird hier extrem gross: 10,000 MW.

Das ist aber durchaus vergleichbar emit einem der grössten Kraftwerke der Welt: Guri in Venezuela (dort habe ich die Kraftwerkswarte mitgebaut - tolle Zeit und gigantische Anlage !) hat ebenfalls 10,000 MW Spitzenleistung.

Siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Guri-Stausee#Wasserkraftwerk
http://www.venezuelatuya.com/guayana/gurideu.htm

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