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Warum fließt bei einem gesperrten Transistor trotzdem Strom?
 
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Opti30
Gast





Beitrag Opti30 Verfasst am: 01. Nov 2020 15:17    Titel: Warum fließt bei einem gesperrten Transistor trotzdem Strom? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo zusammen,

wie bereits im Titel zu lesen, wurde mir die folgende Frage gestellt:
Warum fließt bei einem gesperrten Transistor trotzdem Strom?

Meine Ideen:
Ich stelle mir das vor wie bei einer Diode, die in Sperrichtung betrieben wird, da -stark vereinfacht- ein NPN- und ein PNP-Transistor ähnlich funktionieren, wie zwei Dioden, die entweder in Sperrichtung zur Basis oder zu Kollektor und Emitter betrieben werden. Im Prinzip teilen diese sich dann eine n- oder eine p-dotierte Schicht -> pnp- oder npn-Transistor. (Mir ist bewusst, dass das nicht ganz korrekt ist)


Somit habe ich folgendes angenommen:
Aufgrund der Coloumb'schen Kraftwirkung vergrößert sich die Raumladungszone, der Widerstand wird größer und der Transistor sperrt.
Sowohl bei Dioden, als auch bei Transistoren kann nun nur noch der Sperrstrom gemessen werden.


Danke und Gruß
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3390

Beitrag ML Verfasst am: 01. Nov 2020 19:51    Titel: Re: Warum fließt bei einem gesperrten Transistor trotzdem St Antworten mit Zitat

Hallo,

Opti30 hat Folgendes geschrieben:

wie bereits im Titel zu lesen, wurde mir die folgende Frage gestellt:
Warum fließt bei einem gesperrten Transistor trotzdem Strom?
Ich stelle mir das vor wie bei einer Diode, die in Sperrichtung betrieben wird, da -stark vereinfacht- ein NPN- und ein PNP-Transistor ähnlich funktionieren, wie zwei Dioden, die entweder in Sperrichtung zur Basis oder zu Kollektor und Emitter betrieben werden.

Ok, Du gehst von einem Bipolartransistor aus.

Machen wir es noch einfacher und betrachten eine Diode in Sperrichtung. Wie kann hier noch Strom fließen?

Ein wesentlicher Grund ist m. E. das Vorhandensein von Minoritätsladungsträgern:

Normalerweise lernt man ja in der Schule, dass im p-dotierten Halbleiter nur positive Ladungsträger (Löcher) zur Stromleitung beitragen und im n-dotierten Halbleiter nur negativ geladene Ladungsträger (Elektronen). Das ist tatsächlich die zahlenmäßig stärkste Ladungssorte, die zur Leitung beiträgt. Man spricht von den sogenannten Majoritätsladungsträgern (Majorität = Mehrheit).

Es gibt jedoch auch Minoritätsladungsträger. Im p-Halbleiter tragen zu einem kleinen Teil auch Elektronen zur Leitung bei und im n-Halbleiter zu einem geringen Teil auch Löcher. Diese rekombinieren nicht sofort mit den Majoritätsladungsträgern, sondern sie können sich ein Stückchen bewegen (mittlere Weglänge) und somit zum Stromfluss beitragen.

Diese Minoritätsladungsträger können u. a. durch Einstrahlung entstehen, ihre Dichte ist aber auch temperaturabhängig.


Viele Grüße
Michael
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