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Einsteins Rede zu Leiden 1920, sein neuer Gravitationsäther
 
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RealityFan



Anmeldungsdatum: 29.11.2018
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Beitrag RealityFan Verfasst am: 01. Dez 2018 15:34    Titel: Einsteins Rede zu Leiden 1920, sein neuer Gravitationsäther Antworten mit Zitat

Einstein führte in Seiner Rede zu Leiden 1920 einen „Gravitationsäther“ ein und lies damit seine Hypothese „Massen umgeben vom Nichts“ fallen – dieser „neue“ Äther könne die Natur mit Feldern eines skalaren Potentials ausgestattet haben – heißt zu Deutsch:
Der Bewegungsbegriff darf auf ihn nicht angewendet werden, der Gravitationsäther ist „ausgebreitet“, besteht aus „nicht durch die Zeit verfolgbaren Teilchen“. Eine Geschwindigkeit hat ein „Meer“ (hinkender Vergleich) ja auch nicht – es ist ausgebreitet.
Er redet sozusagen von einer „höheren“ Dimension (da primärer Natur), welche zwar an die Raumzeit gebunden, aber nicht mit dieser verglichen werden kann.
So wie er es schildert, kann man dann nur Auswirkungen der Gravitation auf die Raumzeit messen.
Er spricht von einer Realität, welche, obwohl nicht sichtbar (messbar) doch als real angenommen werden muss
Natürlich redete man an der Uni (zumindest zu meiner Zeit) nicht über Einsteins Rede zu Leiden
Auszüge
Anderseits läßt sich aber zugunsten der Ätherhypothese ein wichtiges Argument anführen. Den Äther leugnen bedeutet letzten Endes annehmen, daß dem leeren Raume keinerlei physikalische Eigenschaften zukommen. Mit dieser Auffassung stehen die fundamentalen Tatsachen der Mechanik nicht im Einklang. Das mechanische Verhalten eines im leeren Raume frei schwebenden körperlichen Systems hängt nämlich außer von den relativen Lagen (Abständen) und relativen Geschwindigkeiten noch von seinem Drehungszustande ab, der physikalisch nicht als ein dem System an sich zukommendes Merkmal aufgefaßt werden kann. Um die Drehung des Systems wenigstens formal als etwas Reales ansehen zu können, objektiviert Newton den Raum. Dadurch, daß er seinen absoluten Raum zu den realen Dingen rechnet, ist für ihn auch die Drehung relativ zu einem absoluten Raum etwas Reales. Newton hätte seinen absoluten Raum ebensogut "Äther" nennen können; wesentlich ist ja nur, daß neben den beobachtbaren Objekten noch ein anderes, nicht wahrnehmbares Ding als real angesehen werden muß, um die Beschleunigung bzw. die Rotation als etwas Reales ansehen zu können.
Betrachten wir das Gravitationsfeld und das elektromagnetische Feld vom Standpunkt der Ätherhypothese, so besteht zwischen beiden ein bemerkenswerter prinzipieller Unterschied. Kein Raum und auch kein Teil des Raumes ohne Gravitationspotentiale; denn diese verleihen ihm seine metrischen Eigenschaften, ohne welche er überhaupt nicht gedacht werden kann. Die Existenz des Gravitationsfeldes ist an die Existenz des Raumes unmittelbar gebunden. Dagegen kann ein Raumteil sehr wohl ohne elektromagnetisches Feld gedacht werden; das elektromagnetische Feld scheint also im Gegensatz zum Gravitationsfeld gewissermaßen nur sekundär an den Äther gebunden zu sein, indem die formale Natur des elektromagnetischen Feldes durch die des Gravitationsäthers noch gar nicht bestimmt ist. Es sieht nach dem heutigen Zustande der Theorie so aus, als beruhe das elektromagnetische Feld dem Gravitationsfeld gegenüber auf einem völlig neuen formalen Motiv, als hatte die Natur den Gravitationsäther statt mit Feldern vom Typus der elektromagnetischen, ebenso gut mit Feldern eines ganz anderen Typus, z.B. mit Feldern eines skalaren Potentials, ausstatten können.
Da nach unseren heutigen Auffassungen auch die Elementarteilchen der Materie ihrem Wesen nach nichts anderes sind als Verdichtungen des elektromagnetischen Feldes, so kennt unser heutiges Weltbild zwei begrifflich vollkommen voneinander getrennte, wenn auch kausal aneinander gebundene Realitäten nämlich Gravitationsäther und elektromagnetisches Feld oder - wie man sie auch nennen könnte - Raum und Materie.

Zusammenfassend können wir sagen: Nach der allgemeinen Relativitätstheorie ist der Raum mit physikalischen Qualitäten ausgestattet; es existiert also in diesem Sinne ein Äther. Gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie ist ein Raum ohne Äther undenkbar; denn in einem solchen gäbe es nicht nur keine Lichtfortpflanzung, sondern auch keine Existenzmöglichkeit von Maßstäben und Uhren, also auch keine räumlich-zeitlichen Entfernungen im Sinne der Physik. Dieser Äther darf aber nicht mit der für ponderable Medien charakteristischen Eigenschaft ausgestattet gedacht werden, aus durch die Zeit verfolgbaren Teilen zu bestehen; der Bewegungsbegriff darf auf ihn nicht angewendet werden."

Ganz interessant
Speed of gravity
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ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3399

Beitrag ML Verfasst am: 01. Dez 2018 23:12    Titel: Re: Einsteins Rede zu Leiden 1920, sein neuer Gravitationsät Antworten mit Zitat

RealityFan hat Folgendes geschrieben:

Da nach unseren heutigen Auffassungen auch die Elementarteilchen der Materie ihrem Wesen nach nichts anderes sind als Verdichtungen des elektromagnetischen Feldes, so kennt unser heutiges Weltbild zwei begrifflich vollkommen voneinander getrennte, wenn auch kausal aneinander gebundene Realitäten nämlich Gravitationsäther und elektromagnetisches Feld oder - wie man sie auch nennen könnte - Raum und Materie.

Troll Dich.
RealityFan



Anmeldungsdatum: 29.11.2018
Beiträge: 17
Wohnort: Saarbrücken

Beitrag RealityFan Verfasst am: 03. Dez 2018 14:56    Titel: Einsteins Reede zu Leiden 1920 Antworten mit Zitat

Nun ja, man sollte einem genialen Physiker wie Einstein zugestehen, dass er sich weiterentwickelte. Er hate seine "vierdemensionale" Sicht der Dinge (Raumzeitkontinuum) erweitert um seinen "Gravitationsäther" (vergleicht ihn mit Newtons "absoluten Raum") Dies impliziert, dass er sein (altes) Modell nicht für ausreichend hielt, um die Natur in ihrer Gesamtheit zu beschreiben. Stets monierte Einstein, dass man Wellentheorie und Teilchentheorie nicht vereinigt habe (hat man bis heute nicht). Folgt man Einsteins Diskurs, so stellt man fest, dass dieses Konstrukt, welches er mit Gravitationsäther bezeichnet, zeitlos ist (darf man nicht aus- durch die Zeit verfolgbaren Teilchen- zusammengesetzt verstehen, "skalares Feld",etc.) - er folgt damit Newtons Argumentation, dass die Gravitation zeitlos ist, auch wenn er es nicht explizit ausspricht.

Nicht ohne Grund ist der "große Wurf" (Theorie von Allem) bisher nicht gelungen - alte Irrtümer werden nicht korrigiert

Goethe meinte dazu:

… Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.

Have a nice day !
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18062

Beitrag TomS Verfasst am: 03. Dez 2018 17:36    Titel: Re: Einsteins Reede zu Leiden 1920 Antworten mit Zitat

RealityFan hat Folgendes geschrieben:
Stets monierte Einstein, dass man Wellentheorie und Teilchentheorie nicht vereinigt habe (hat man bis heute nicht).

Doch hat man, nur hat Einstein die Quantenfeldtheorie nicht wirklich betrachtet. Und seit seinem Tod ist die Zeit auch nicht stehengeblieben ...

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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