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BoltzmannskiJunior
Anmeldungsdatum: 04.10.2016 Beiträge: 8 Wohnort: Berlin
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BoltzmannskiJunior Verfasst am: 04. Okt 2016 01:35 Titel: Der Kondensator im Gleichstromkreis |
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Hallo liebes Physikerboard,
hoffe, ihr heißt mich als Neuling willkommen und entschuldigt meine etwas, wie ein Professor wohl sagen würde, "triviale" Frage.
Im Anhang seht ihr die Aufgabe, bei deren Verständnis ich nicht weiterkomme.
Wie man auf die Kapazität der Gesamtanordnung kommt ist mir klar. Auch klar ist mir, das in Reihe geschaltete Kondensatoren die selbe Ladung auf ihre Platten tragen.
Nun mein Verständnisproblem. In der Aufgabe ist nach der Spannung gefragt, die über dem Kondensator C3 abfällt. Berechnet man diese gemäß der Formel Q=CU unter Verwendung der Tatsache, das Q1 + Q2 = Q3 ergeben, ergibt sich, nach einsetzen, ein Spannungswert von 79V.
Die Lösung ist jedoch 21V, wobei man 100V - 79V rechnen muss.
Ich verstehe nur nicht, warum. Auch verwirrend ist die Fragestellung; diese 79V entsprechen offenbar nicht der Spannung, die über dem Kondensator abfällt...was ist denn genau mit "über" gemeint? Die Spannung, die innen herrscht, nachdem die statische Situation erreicht ist und die Ladungen auf den Platten sind?
Mein bisheriger Gedankengang war, dass nach dem Aufladen der Kondensatoren die Spannung in den Kondensatoren die entstehende Spannung, die man gemäß der Formel berechnet, kompensieren müsste; dann wäre jedoch die entstehende einfach -79V, oder?
Ist es allgemein so, dass sich die Spannung, die am Kondensator abfällt und die über dem Kondensator abfällt, zu der Gesamtspannung aufaddieren müssen?
Ich hoffe, die Schilderung meines Problems ist nicht zu lang, ich habe mir nur einige Gedanken dazu gemacht, der Aha-Moment ist bis jetzt nur ausgeblieben...
Latex eigne ich mir noch an
Für sämtliche Denkanstöße dankbar,
BoltzmannskiJR.
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schnudl Moderator
Anmeldungsdatum: 15.11.2005 Beiträge: 6979 Wohnort: Wien
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schnudl Verfasst am: 04. Okt 2016 08:44 Titel: |
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Hallo !
ganz kurz:
also
Das sind nun drei Unbekannte U1, U2, U3.
Nun haben wir wegen der Parallelschaltung C1 || C2
Also nur noch zwei Unbekannte.
Was wird wohl die dritte Gleichung sein, die du benötigst? Du schreibst ja
Zitat: | Ist es allgemein so, dass sich die Spannung, die am Kondensator abfällt und die über dem Kondensator abfällt, zu der Gesamtspannung aufaddieren müssen? |
Kennst du die Maschenregel?
_________________ Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe) |
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BoltzmannskiJunior
Anmeldungsdatum: 04.10.2016 Beiträge: 8 Wohnort: Berlin
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BoltzmannskiJunior Verfasst am: 04. Okt 2016 12:31 Titel: |
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Auf jeden Fall kenne ich die Maschenregel; jedoch hat diese meinem Verständnis nach nichts damit zu tun, oder nicht?
In Aufgabe c) ist danach gefragt, ob der Kondensator durchschlägt, wenn er nur für 16V ausgelegt ist. Die Antwort, die ich bereits kenne, ist ja, da an ihm eine Spannung von 21V anliegt.
Werte ich allerdings die Maschenregel aus, erhalte ich als Spannung, die am 3 Kondensator abfällt, eine Spannung von 79 Volt.
Warum muss ich nun von den 100V Gesamtspannung die 79 Volt abziehen, um auf die Spannung in Kondensator Nummer 3 zu kommen? Ich betrachte ja nur den einzelnen Kondensator Nr. 3, also weder eine Masche noch einen Knoten?
Meinst du mit Maschenregel vielleicht, dass ich diese quasi "verkehrtherum" anwende, also einmal auf die Spannung, die über den Kondensatoren anfällt, die sichn zu 100V aufaddieren müssen und einmal für die Spannung in den Kondensatoren, die entgegengesetzt sein muss, damit am Ende eine statische Situation herrscht?
Entschuldigt mein eventuell etwas penetrantes nachharken, aber ich habe immer etwas Hemmungen weiterzumachen, wenn ich etwas nicht 100%-ig verstanden habe...
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franz
Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583
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franz Verfasst am: 04. Okt 2016 13:38 Titel: |
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Flüchtiger Rechnung nach sind es , was mir auch plausibel erscheint.
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GvC
Anmeldungsdatum: 07.05.2009 Beiträge: 14861
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GvC Verfasst am: 04. Okt 2016 13:50 Titel: |
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BoltzmannskiJunior hat Folgendes geschrieben: | Auf jeden Fall kenne ich die Maschenregel; jedoch hat diese meinem Verständnis nach nichts damit zu tun, oder nicht? |
Natürlich hat sie damit zu tun. Es ist die zweite der beiden folgenden Gleichungen:
Maschengleichung:
Einsetzen in erste Gleichung und nach U3 auflösen. Dann ergibt sich die allseits bekannte kapazitive Spannungsteilerregel für den vorliegenden Fall zu
Du hast also vollkommen richtig gerechnet. Und die Musterlösung ist falsch.
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BoltzmannskiJunior
Anmeldungsdatum: 04.10.2016 Beiträge: 8 Wohnort: Berlin
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BoltzmannskiJunior Verfasst am: 04. Okt 2016 15:28 Titel: |
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Okay, vielen Dank! Ich habe zwar die letzten 5 Stunden ziemlich an meinem Grundverständnis gezweifelt, aber wenigstens hat sich das jetzt als richtig herausgestellt! Verdammte Musterlösungen...
Noch eine Frage:
Die Gesamtladung der Schaltung berechnet sich doch zu
Damit sollte doch der Ansatz
mit
Das Ergebnis 79V liefern:
Es kommen jedoch 39,5 Volt heraus...
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GvC
Anmeldungsdatum: 07.05.2009 Beiträge: 14861
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GvC Verfasst am: 04. Okt 2016 16:20 Titel: |
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Da fehlt es doch noch ein wenig am Grundverständnis.
Die Ladung auf in Reihe liegenden Kapazitäten ist dieselbe, und zwar ist es die sog. Gesamtladung. Es gilt also
und
BoltzmannskiJunior hat Folgendes geschrieben: | Es kommen jedoch 39,5 Volt heraus... |
Ja, wenn Du anstelle der Gesamtladung nur die halbe Gesamtladung einsetzt, kommt natürlich auch nur die halbe Spannung raus.
Du hattest doch bereits die Spannung richtig berechnet. Wieso rechnest Du jetzt plötzlich so falsch?
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BoltzmannskiJunior
Anmeldungsdatum: 04.10.2016 Beiträge: 8 Wohnort: Berlin
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BoltzmannskiJunior Verfasst am: 05. Okt 2016 13:28 Titel: |
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Mhhhh...das verwirrt mich jetzt doch etwas
wenn ich über die Formel
die Gesamtladung berechne, berechne ich also nicht die gesamte Ladung, die summiert auf allen Kondensatoren im Stromkreis liegt, sonder die Ladung auf einem Kondensator der Reihenschaltung?
Edit: Ahh, ich denke ich verstehe jetzt. Wenn ich nämlich die Kondensatoren in Reihe zusammenschalte, erhalte ich ja zwei Platten, und berechne über die Formel dann quasi die Ladung auf einer dieser Platten. Daher muss die Gesamtladung i.d.F. also zwei mal vorkommen. Ist dieser Gedankengang richtig?
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