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Ein Tag in 1038 Jahren
 
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Beitrag autor Verfasst am: 21. Nov 2013 11:44    Titel: Ein Tag in 1038 Jahren Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo, ich schreibe gerade in einem Buch. Eine Fiktive Geschichte die im Jahre 3051 (also in 1038 Jahren spielt.
Es ist erwiesen dass pro Tag die Erdumdrehung der Atomzeit um 1ms hinterherhinkt. Würde heißen dass ein tag in 1038 Jahren ca. 32,6h dauern würde (nach heutigem standart). Wie genau würde ein tag aussehen ? Wie langewürde ein tag/ eine Nacht (Tag/Nacht-Wechsel) andauern ?

Ich danke ihnen schon jetzt für Ihre Ansätze.

Mfg

Meine Ideen:
Ich habe bereits die den Tag berechnet aber mir fehlen Ansätze um zu bestimmen wie sich dieser Tag verteilt (Tag- Nacht rythmus)
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7255

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 21. Nov 2013 12:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zunächst mal kann ich alle hier beruhigen: soo schnell verlangsamt sich die Erdrotation dann auch nicht - in 1038 Jahren wird der Tag etwa 6 Millisekunden länger sein und nicht 8 Stunden. Letztere sind in etwa 5 Milliarden Jahren erreicht, und da ist die Sonne schon wieder dunkel.

Trotzdem kann man sich so einen 32-Stunden-Tag genauso vorstellen wie unseren heutigen Tag. Zur Tag-Nacht-Gleiche wird die Sonne eben nicht 6, sondern 8 Stunden nach Mitternacht aufgehen, dann 16 Stunden scheinen, danach ist wieder 16 Stunden Nacht.

Und im Sommer scheint die Sonne in Deutschland dann eben nicht um etwa fünf Stunden länger, sondern um circa sechseinhalb. Können wir also länger im Schwimmbad bleiben.

Das Jahr (also die Zeit von einer Frühlings-Tag-Nacht-Gleiche bis zur nächsten) ist natürlich noch genauso lang wie vorher und wird dann eben nicht mehr in 365 Tage unterteilt, sondern nur noch in 274.

Viele Grüße
Steffen
Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 28. Nov 2013 07:02    Titel: Re: Ein Tag in 1038 Jahren Antworten mit Zitat

autor hat Folgendes geschrieben:
Wie genau würde ein tag aussehen ?


ich denke nicht, dass die Uhren 32,6 Stunden anzeigen, sondern auch da wird sich das Dezimal- oder Binärsystem durchgesetzt haben. Waum sollte man Stunden zählen wie Bierflaschen in zwei Kisten?

Ein Tag, eine Nacht wäre nicht mehr ein Bierkasten, sondern ein Hexa (Basis 16). Busse und der ICE würden öfter fahren, denn "stündlich" wäre jetzt "hexademisch".

Gut, wenn das Jahr nicht mehr 365, sondern nur noch 274 Tage hätte, müsste auch über die willkürliche Einteilung von Woche, Monat und Jahreszeit nachgedacht werden. Das 5-Tage-Rennen mit 2-tägiger Pause gehört der Vergangenheit an.

256 Tage sind eine wiederkehrende Einheit, unterteilt in Blöcke à 16 x 16 Tage zu 16 * 2 Stunden. 4 x 265 Tage sind eine Olympische Einheit und 16 x 265 Tage ein Lebensabschnitt mit Berufsanfang, Familiengründung, Führungsposition, Rente, geplantes Ableben.

Ein Hexa hat nicht 60 Minuten à 60 Sekunden wie fünf mal fünf Bierkästen, sondern 16 mal 16 = 256 Einheiten, weil die Computer das so vorgeben.

Die Luft und das Sonnenlicht sind ebenso kostenpflichtig wie heute gutes Wasser und Abwasser. Nicht nur das Ein- auch das Ausatmen kostet. Die Kommunen haben die Luft an Privatfirmen abgetreten.

Die Kriege um Wasser gehören der Vergangenheit an, es gibt Kriege um ein sonniges Plätzchen. Die sind rar, weil die Landschaft zugepflastert ist mit Solarkollektoren, die auch gleich das Regenwasser wegfangen.
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7255

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 28. Nov 2013 09:38    Titel: Re: Ein Tag in 1038 Jahren Antworten mit Zitat

Ein brillanter Beitrag! Nur ein weiterer Gedanke:

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Gut, wenn das Jahr nicht mehr 365, sondern nur noch 274 Tage hätte, müsste auch über die willkürliche Einteilung von Woche, Monat und Jahreszeit nachgedacht werden. Das 5-Tage-Rennen mit 2-tägiger Pause gehört der Vergangenheit an.


So willkürlich sind die sieben Tage nicht. Die kommen vom 28tägigen Umlauf des Mondes um die Erde. Die Menschen können Halbmond, Vollmond und Neumond unterscheiden, die "Zwischenwerte" sind visuell schwieriger. Und zwischen diesen vier Zeitpunkten (halb-voll-halb-neu-halb...) liegen somit nun mal sieben Tage. Wenn nun der Erdtag länger wird, die Umlaufperiode des Mondes aber gleich (der wird ja nicht durch Gezeiten abgebremst), wird eine Woche tatsächlich nur noch etwas mehr als fünf Tage dauern, ein Monat (der bezeichnet ja den Mondlauf) dann einundzwanzig Tage.

Lustigerweise ergeben sich dann dreizehn Monate, bis das Jahr rum ist. Kästner war ein Prophet!

Die vier Jahreszeiten bleiben natürlich auch, die Schiefe der Ekliptik ändert sich ja ebenfalls nicht. Eine Jahreszeit dauert eben nur etwa 70 statt 90 Tage.

Viele Grüße
Steffen
Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 28. Nov 2013 13:46    Titel: Re: Ein Tag in 1038 Jahren Antworten mit Zitat

Steffen Bühler hat Folgendes geschrieben:
So willkürlich sind die sieben Tage nicht. Die kommen vom 28tägigen Umlauf des Mondes um die Erde. Die Menschen können Halbmond, Vollmond und Neumond unterscheiden, die "Zwischenwerte" sind visuell schwieriger.


Ist mir noch nicht aufgefallen, dass Neumond auf jeden vierten Sonntag trifft. Ist das so? Oder Montag? - Ahh, daher der Name Mon(d)tag ;-)

Steffen Bühler hat Folgendes geschrieben:
die Schiefe der Ekliptik ändert sich ja ebenfalls nicht.


Naja, in 1038 Jahren wird die Präzession dafür sorgen, dass die Erdachse nicht mehr zum Polarstern zeigt. Ändert sich damit auch die Ekliptik?

Ich finde, auch die Zahl vier für Jahreszeiten ist ziemlich willkürlich. Die beiden Sonnenwenden sind okay, aber es bedeutet für uns doch gar nichts, wenn die Sonne den Äquator überschreitet. Die Tag- und Nachtlänge während des Jahres ergibt eine Sinuskurve mit zwei Halbwellen.
Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7255

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 28. Nov 2013 14:03    Titel: Re: Ein Tag in 1038 Jahren Antworten mit Zitat

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Steffen Bühler hat Folgendes geschrieben:
Die kommen vom 28tägigen Umlauf des Mondes um die Erde.


Ist mir noch nicht aufgefallen, dass Neumond auf jeden vierten Sonntag trifft.


Jaja, es sind natürlich nicht genau 28 Tage, sondern (die Erdbewegung mit einberechnet) 29,3. Aber eben so ungefähr vier mal sieben.

Brillant hat Folgendes geschrieben:
in 1038 Jahren wird die Präzession dafür sorgen, dass die Erdachse nicht mehr zum Polarstern zeigt. Ändert sich damit auch die Ekliptik?


Sollte man eigentlich nicht meinen, ist aber tatsächlich so. Allerdings nur ein paar Bruchteile eines Grades, die Jahreszeiten wird es daher immer noch geben.

Brillant hat Folgendes geschrieben:
Die beiden Sonnenwenden sind okay, aber es bedeutet für uns doch gar nichts, wenn die Sonne den Äquator überschreitet.


Die Tag-Nacht-Gleiche, also dass es genausolang hell wie dunkel ist, fiel dem Menschen, sobald er Zeit messen konnte, bestimmt auf. Und den Pflanzen, die das wohl chemisch durch Auf- und Abbau eines Stoffes bei hell und dunkel hinbekommen, ohnehin schon immer.

Viele Grüße
Steffen
Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 28. Nov 2013 14:33    Titel: Re: Ein Tag in 1038 Jahren Antworten mit Zitat

autor hat Folgendes geschrieben:
Es ist erwiesen dass pro Tag die Erdumdrehung der Atomzeit um 1ms hinterherhinkt.


Nöö, so regelmäßig ist das keinesfalls. Die Schaltsekunden an Silvester werden sehr unregelmäßig geschaltet. Und von 1999 bis 2004 gar nicht.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltsekunde#Liste_aller_Schaltsekunden

"Zur Zeit wird diskutiert, ob das Einfügen der Schaltsekunden seltener stattfinden soll, da dieser Vorgang eine Fehlerquelle für zahlreiche Computersysteme sei, oder ob gar das System grundsätzlich geändert werden soll.[4] Wenn etwa im Jahr 2600 eine ganze Schalt-Stunde eingefügt würde, könnte auf die häufigen kleinen – in unregelmäßigen Abständen vorzunehmenden – Anpassungen verzichtet werden. Die Entscheidung wurde auf 2015 vertagt."

Wenn also in 587 Jahren eine Stunde zur Synchronisation zwischen Sonnen- und Atomuhr eingefügt wird, wie kommst du auf deine Rechnung von plus 8,6 Stunden in 1038 Jahren?

Andere Rechnung: Wenn der Tag im Durchschnitt eines langen Zeitraums um 1 ms länger wird, sind das in 1038 Jahren ungefähr (Schaltjahre vernachlässigt) 1038 * 365 * 0,001 sec = 1,038 * 365 sec = 378,87 sec = 6,3 min, aber nicht deine 8,6 zusätzlichen Stunden.
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