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Zeitdilatation im Fall von Photonen [Licht] - Seite 2
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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17908

Beitrag TomS Verfasst am: 22. Okt 2013 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Um eine Aussage darüber zu treffen, wie viel Zeit für ein Objekt vergeht, muss ich streng genommen erst einmal - ob real oder gedanklich - in das Bezugssystem, in dem das Objekt ruht, wechseln und kann dann die Zeit feststellen (Bsp von einer mitgebrachten Uhr ablesen).

Genau das ist aber für ein Photon NICHT möglich, und zwar weder real noch gedanklich: Ein Bezugssystem, in dem ein Photon ruht, ist nämlich nach der Relativitätstheorie nicht definierbar. Daher macht die Aussage, für ein Photon vergehe so und so viel Zeit oder auch keine Zeit, strenggenommen keinen Sinn..

Dem stimme ich zu, wenn ich im engeren Sinne die Eigenzeit als über eine "mit dem Objekt mitbewegte = in dessen System ruhende" Uhr definiere.

Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Sicher, ich kann mittels der von Euch bereits zitierten Formel dem Photon eine Eigenzeit zuordnen. Und die ist 0. Allerdings würde ich im Falle des Photons nicht von Eigenzeit sprechen, sondern eher vom raumzeitlichen Abstand zwischen beispielsweise dem Ereignis der Emission und dem der Absorption.

Nun, ich wende die Formel auch nicht blindlings an. Zunächst beschreibt sie die invariante Länge einer beliebigen (zeit- oder lichtartigen) Kurve, der ein reales, physikalisches Objekt folgen kann (zeit- bzw. lichtartig für m>0 bzw. m=0). Wenn ich nun für m>0 die invariante Länge mit der Eigenzeit identifiziere (was für m>0 sowohl theoretisch richtig als auch experimentell vernünftig ist), dann ist es naheliegend, für m=0 (lichtartig) ebenfalls eine Eigenzeit (0) zu assoziieren.

Es ist jedoch richtig, dass ich diese nicht mehr mittels einer "mit dem Objekt mitbewegten" Uhr messen kann.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Higgs
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Beitrag Higgs Verfasst am: 22. Okt 2013 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Und mit der Formel tau' = sqrt(1-v^2) * tau kann man "jede" Zeitdilatation berechnen (bei konstanter Geschwindigkeit)?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17908

Beitrag TomS Verfasst am: 22. Okt 2013 14:52    Titel: Antworten mit Zitat

was meinst du mit "jede"?
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Higgs
Gast





Beitrag Higgs Verfasst am: 22. Okt 2013 15:01    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine, ob es bei der Berechnung der Formel tau' = sqrt(1-v^2) * tau bestimmte Voraussetzungen gibt, unter denen sie gültig ist.
Higgs
Gast





Beitrag Higgs Verfasst am: 22. Okt 2013 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich muss es nochmal anders ausdrücken:
Gibt es bei der Formel tau' = sqrt(1-v^2) * tau bestimmte Voraussetzungen gibt, unter denen sie gültig ist.

Kann man mit ihr beispielsweise die Zeitdilatation für einen bewegten Beobachter berechnen, der sich mit einem Raumschiff von der Erde mit einer konstanten Geschwindigkeit wegbewegt.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17908

Beitrag TomS Verfasst am: 22. Okt 2013 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

Higgs hat Folgendes geschrieben:
Gibt es bei der Formel tau' = sqrt(1-v^2) * tau bestimmte Voraussetzungen gibt, unter denen sie gültig ist.

ja; v muss konstant sein ;-)

Higgs hat Folgendes geschrieben:
Kann man mit ihr beispielsweise die Zeitdilatation für einen bewegten Beobachter berechnen, der sich mit einem Raumschiff von der Erde mit einer konstanten Geschwindigkeit wegbewegt.

ja

Aber das hatten wir doch alles schon

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Ich Auch
Gast





Beitrag Ich Auch Verfasst am: 22. Okt 2013 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich bins nochmal.
Uriezzo hat hat noch die Quantennatur der Photonen hinzugenommen. Klingt gut, dass man sie nicht Taggen kann. Den das passt ins Konzept der Photonen: Möglichst wenig preisgeben/zulassen.

Aber Augenzwinkern :

Mich muss in Bezug auf die folgende Frage nicht interessieren, ob es sich um ein gleiches oder ein anderes Photon handelt.
Ich weiß quasi nur: Photon der Form A geht in Blackbox, Photon der Form B kommt heraus.
Ob nun ein neues Photon oder ein verändertes herauskommt, die Form des hinein gegangenen besitzt es nicht (mehr), das ist sicher!
Also steht fest: Photon A wurde verändert: Entweder nur verformt, oder gleich ganz ausgelöscht und ersetzt.

"Der zeitlose Zustand ist nicht mehr." smile ..klingt gut, oder...


Also nun nochmal die Frage:
(Wie/)Wann kann etwas verändert werden, für das keine Zeit vergeht?

Ich meine die Frage liegt doch auf der Zunge, oder nicht?!...
Nur die Antwort nicht, oder sie (das was mir dann doch einfällt) schmeckt mir einfach nicht so.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17908

Beitrag TomS Verfasst am: 22. Okt 2013 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich Auch hat Folgendes geschrieben:
Uriezzo hat hat noch die Quantennatur der Photonen hinzugenommen. Klingt gut, dass man sie nicht Taggen kann.

Uriezzo darf das ;-) Einstein hat die beiden Themenbereiche immer streng getrennt.

Du solltest hier das Thema ausschließlich geometrisch betrachten, d.h. ohne jede Dynamik, Wechselwirkung oder Quanteneffekte

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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17908

Beitrag TomS Verfasst am: 23. Okt 2013 06:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich Auch hat Folgendes geschrieben:
(Wie/)Wann kann etwas verändert werden, für das keine Zeit vergeht?

Formal liefert die QED darauf eine Antwort. Allerdings ist das Photon dann kein klassisches Teilchen mehr, sondern wird durch einen (nichtlokalen) Quantenzustand beschrieben.

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Ichbinderjojo
Gast





Beitrag Ichbinderjojo Verfasst am: 31. Okt 2020 13:03    Titel: Kein Titel Antworten mit Zitat

wenn man eine "stehende" welle mit dem vergehen von Zeit zusammen bringen möche ist doch relativ klar dass man auf kein sinnvolles ergebnis kommt. Betrachtet man licht mit lichtgeschwindigkeit, ist es nach aktuellem verständnis etwas was einer stehenden welle gleicht" wie wollte man das vergehen von Zeit an solch einer welle festmachen?
Ich auch
Gast





Beitrag Ich auch Verfasst am: 01. Nov 2020 16:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ist irgendwie lustig, wenn man per Zufall nach beinahe genau 7 Jahren auf seine eigene alte Fragestellung stößt (von der man bereits vergessen hat, sie hier gepostet zu haben) und irgendwie traurig, dass man nicht viel weiter gekommen ist bei ihrer Beantwortung..
Aber schön zu sehen, dass der Thread, in den ich mich hereingeschlichen hatte, so viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Lässt mich hoffen, dass es auch wegen meiner Frage der Fall ist und evtl jemand dabei war, dem eine gute Antwort dazu einfällt.

Also mal schnell die Chance genutzt, das Thema nochmal aufzuwärmen.

Welche Antwort liefert die QED denn bei der Frage danach, wann/wie sich etwas verändern kann, für das keine Zeit vergeht?

Bis bald, oder bis in 7 Jahren..
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 01. Nov 2020 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich auch hat Folgendes geschrieben:

Welche Antwort liefert die QED denn bei der Frage danach, wann/wie sich etwas verändern kann, für das keine Zeit vergeht?


Die Frage ist leider so vage gestellt, das kaum eine sinnvolle Antwort möglich ist.

Fangen wir mal mit dem offensichtlichen an: das ganze hat (vermutlich) gar nichts mit Quantentheorie zu tun. Auch klassische elektromagnetische Felder breiten sich im Vakuum mit Lichtgeschwindigkeit aus. Trotzdem beschreibt die klassische Elektrodynamik in gewissem Sinne die Änderung von allen klassischen elektromagnetischen Feldern, inklusive Wellen im Vakuum. Die Frage "wie" sich diese Felder ändern, wird -- übrigens sowohl klassisch, als auch quantenmechanisch -- von den Maxwellgleichungen beantwortet. Deren Lösungen "ändern" sich nur in dem Sinne, daß an unterschiedlichen Ereignissen in der Raumzeit das elektromagnetische Feld unterschiedliche Werte annimmt. Ob und wenn ja welche Zeitpunkte man diesen Ereignissen zuordnet, spielt dabei absolut keine Rolle. Aber wenn man es tut, dann wird es nicht die Zeit sein, die "für die elektromagnetische Welle vergeht" (was immer das sein soll), sondern die Zeit, die für irgendeinen Beobachter vergeht, der sich mit Unterlichtgeschwindigkeit bewegt.

Diese Antwort kannst du (unter Vernachlässigung technischer Komplikationen, die hier keine Rolle spielen) auf die Quantenelektrodynamik übertragen.
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