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Helium ohne Neutronen
 
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Leon_97



Anmeldungsdatum: 30.06.2013
Beiträge: 1

Beitrag Leon_97 Verfasst am: 30. Jun 2013 21:02    Titel: Helium ohne Neutronen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo,

Ich möchte gerne wissen, ob (und das rein Hypothetisch) wenn man Helium seine Neutronen entzieht ob dieses dann einfach zu 2 Protonen und 2 Elektronen zerfällt, oder ob sich dann aus den 2 Protonen und den 2 Elektronen 2 Wasserstoffatome bilden.

Meine Ideen:
Ich versuche herauszufinden was eine gute Möglichkeit ist um nicht Lebende Materie zu teleportieren ohne die Ausgangsmaterie zu vernichten.
Ich hatte die Idee dieses Gas (oder was auch immer dann dabei rauskommen sollte) durch ein Schlauchsystem an einen anderen Ort zu Pumpen um es dort wieder zusammen zu setzten.
MI



Anmeldungsdatum: 03.11.2004
Beiträge: 828
Wohnort: München

Beitrag MI Verfasst am: 22. Aug 2013 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

zu deiner eigentlichen Frage kann ich nicht ganz so viel beitragen - außer, dass die zwei Protonen die Elektronen sicherlich sofort einfangen werden. Der Vorgang sollte auch relativ komplex sein, weil du natürlich das Helium spalten musst, was relativ viel Energie erfordert. Dabei wird's turbulent. Am Ende wirst du wohl zwei Wassertoffatome haben - ob aber die Elektronen eingefangen sind, oder ob es sich um andere Elektronen handelt lässt sich nicht so einfach sagen (allein schon, weil die Teilchen ununterscheidbar sind Augenzwinkern ).

Du schreibst aber, dass du teleportieren möchtest. Dafür ist - wie auch immer genau dein Prozess jetzt aussieht - das gänzlich ungeeignet. Das Problem ist, dass du das Atom vermutlich so haben möchtest, wie im Ausgangszustand. Das beinhaltet NICHT nur alle Teilchen, sondern auch alle Teilchen im richtigen Zustand, d.h. alle Quantenzahlen der Teilchen und des Atoms müssen übereinstimmen mit denen vorher. Wenn du Atome auseinandernimmst und dann wieder zusammenstückelst, wirst du das nie erreichen. Dafür müsstest du vorher alle Quantenzahlen des Atoms messen, was mit EINEM Atom unmöglich ist (du bräuchtest ein und dasselbe Atom beliebig oft, oder alternativ müsstest du den kompletten Zustand kennen).
Wenn du nur die Materie "teleportieren" möchtest, kannst du die natürlich zerschießen und auf der anderen Seite mit viel Energie wieder aufbauen, hast aber dann "was anderes" (vielleicht ist das ähnlich, wie wenn du ein buntes Legosteinhaus zertrümmerst, die Teilchen einzeln transportierst und dann zusammensetzt, ohne jedoch Rücksicht auf die Farben zu nehmen). Außerdem bewegen sich deine Teilchen nicht schnell, weil sie immer noch Masse haben, es sollte also ähnlich effizient sein, an deine Materie einfach ein Raketenpack dranzuschnüren und diese dann in einem rüberzuschicken.

Es gibt, um also mehr als nur die Teile zu transportieren, vermutlich nur die Möglichkeit der Quantenteleportation. Dabei wird aber keine Materie transportiert, aber der Zustand mit Lichtgeschwindigkeit von A nach B transferiert.

Gruß
MI
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18072

Beitrag TomS Verfasst am: 22. Aug 2013 09:16    Titel: Antworten mit Zitat

Helium ohne Neutronen instabil. Genauso ist das Di-Neutron instabil.

Grund dafür ist die starke Kernwechselwirkung und dabei insbs. ihre Spin- und Isospinabhängigkeit. Wenn beide Nukleonen im Grundzustand sind und identischen Isospin haben (zwei Protonen, zwei Neutronen), dann muss der Spin antiparallel ausgerichtet sein (Pauli-Prinzip). Für diese Konfiguration ist die starke WW nur sehr schwach anziehend (*) so dass kein gebundener Zustand resultiert (jedoch auch keine Abstoßung)

(*) man erkennt das anhand der Streuphasen der niederenergetischen Nukleon-Nukleon-Streuung

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8582

Beitrag jh8979 Verfasst am: 22. Aug 2013 11:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ergänzung zu TomS:
Der Zerfall von Di-Proton erfolgt im wesentlichen instantan zu Deuterium (so schnell, dass es bisher nicht einwandfrei experimentell identifiziert werden konnte).
http://en.wikipedia.org/wiki/Isotopes_of_helium
MI



Anmeldungsdatum: 03.11.2004
Beiträge: 828
Wohnort: München

Beitrag MI Verfasst am: 23. Aug 2013 02:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ah richtig, der beta-Zerfall nach Deuterium ist natürlich sinnvoller - dass Helium ohne Neutronen instabil ist, ist natürlich klar. Ich wusste doch, ich hätte nochmal in die Zerfallsreihen schauen sollen Augenzwinkern .
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18072

Beitrag TomS Verfasst am: 23. Aug 2013 07:22    Titel: Antworten mit Zitat

MI hat Folgendes geschrieben:
... dass Helium ohne Neutronen instabil ist, ist natürlich klar.

So klar ist das nicht.

Wikipedia hat Folgendes geschrieben:
Helium-2, also known as a diproton, is an extremely unstable isotope of helium that consists of two protons without any neutrons. According to theoretical calculations it would have been much more stable (although still beta decaying to deuterium) had the strong force been 2% greater. Its instability is due to spin-spin interactions in the nuclear force, and the Pauli exclusion principle, which forces the two protons to have anti-aligned spins and gives the diproton a negative binding energy.

Der rot markierte Teil ist falsch. Die WW ist auch für Di-Protonen und Di-Neutronen (Spin-Singulett S=0, Isospin-Tripet T=1) schwach anziehend.

Siehe http://www.physics.umd.edu/courses/Phys741/xji/chapter6.pdf - 6.3 - S-Wave Scattering

Zitat:
The large scattering length in fact indicates there is a two-body bound state, or quasi-bound state ... The scattering matrix has a pole ... If a is positive, this is a real bound state; if a is negative, the state is a virtual, sitting on the second sheet in the complex energy plane. Therefore, in the S = 1 channel, there must be a bound state, which is the deuteron. For T = 1, one has a virtual state: the potential is attractive but not attractive enough. A slight change of the potential might lead to a bound state.

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