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Gutachten der DPG zum Karlsruher Physikkurs (KPK) - Seite 3
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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 15. Apr 2013 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

spinator hat Folgendes geschrieben:
Wie aus der Überschift des Threads hervorgeht, geht es hier nicht um den KPK im allgemeinen, sondern um das DPG-Gutachten. Bitte nicht vom Thema ablenken.

OK, also nochmal am Beispiel der magnetischen Ladung

KPK hat Folgendes geschrieben:
Magneten können sich anziehen und abstoßen. Die Anziehung bzw. Abstoßung geht von der magnetischen Ladung Qm aus. … Die magnetische Ladung kann, genauso wie die elektrische, sowohl positive als auch negative Werte annehmen.


DPG hat Folgendes geschrieben:
Entgegen dieser experimentell verifizierten Tatsache, die auch in den Elektrodynamik-Unterrichtshilfen des KPK [2] anerkannt wird (S.15), geht der KPK in dem Lehrbuch für die Sekundarstufe 2, Band 1, Elektrodynamik [3] von der Existenz magnetischer Ladungen aus



Die Arbeitsgruppe der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ist der Ansicht, dass auch in der Schule nur experimentell belegbare Fakten vermittelt werden dürfen und dazu eine didaktische Methode gesucht werden muss und nicht umgekehrt physikalische „Fakten“ erfunden werden dürfen, damit die didaktische Methode möglichst elegant wird.


Der Position der DPG kann ich mich nur anschließen.

KPK hat Folgendes geschrieben:
Die Frage ist nicht, ob es magnetische Ladungen gibt oder nicht, sondern ob ihre Einführung zweckmäßig ist.


DPG hat Folgendes geschrieben:
Das nun ist ein Argument, das das Vorgehen des KPK in den Augen seriöser Wissenschaftler vollständig diskreditiert. Es ist ein offensichtliches Beispiel dafür, wie im KPK fundamentale physikalische Tatsachen zugunsten didaktischer Überzeugungen verbogen werden.


Ich will nicht bewerten, an wie vielen Stellen der KPK so vorgeht und ob das nun eines von vielen Beispielen ist oder nicht. Aber in dieser einen Sache hat die DPG recht: verbiegen gesicherter Theorien einschließlich experimenteller Tatsachen zugunsten (offensichtlich irregeleiteter) didaktischer Überzeugung ist wissenschaftlich und didaktisch fahrlässig.

Ich habe völlig anders argumentiert und bin zu der selben Schlussfolgerung gelangt: es gibt in der Natur nichts, was man als „magnetische Ladung“ bezeichnen dürfte, da verschiedene, ganz grundsätzliche Überlegungen dagegen sprechen. Also sollte man diesen Begriff „Ladung“ erst gar nicht einführen, nur um ihn später wieder mühsam aus den Köpfen der Schüler zu eliminieren.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
ka



Anmeldungsdatum: 05.04.2013
Beiträge: 52

Beitrag ka Verfasst am: 15. Apr 2013 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

Yildirim hat Folgendes geschrieben:
Friedrich Karl Schmidt hat Folgendes geschrieben:

Was bitte ist dann z.B. elektromagnetische Strahlung ? Ist es nun Wärme oder Arbeit?

Je nach dem was mit der aufgenommenen Energie gemacht wird. Energie von elektromagnetischer Strahlung kann dazu verwendet werden, um an einem System Arbeit zu verrichten oder um das System lediglich zu erhitzen, bzw. es kann auch beides gleichzeitig passieren.


Hierzu hatte ich Sie um Erläuterung gebeten und insbesondere konkret gefragt, ob Sie vielleicht hier



unter dem ersten Term "Wärme" und unter dem zweiten Term "Arbeit" verstanden haben wollen. Ihre Antwort steht noch aus. Darf man also davon ausgehen, dass Ihre oben zitierte Einlassung damit hinfällig wird ?

Friedrich Karl Schmidt
ka



Anmeldungsdatum: 05.04.2013
Beiträge: 52

Beitrag ka Verfasst am: 15. Apr 2013 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:

DPG hat Folgendes geschrieben:
Entgegen dieser experimentell verifizierten Tatsache, die auch in den Elektrodynamik-Unterrichtshilfen des KPK [2] anerkannt wird (S.15), geht der KPK in dem Lehrbuch für die Sekundarstufe 2, Band 1, Elektrodynamik [3] von der Existenz magnetischer Ladungen aus



Die Arbeitsgruppe der Deutschen Physikalischen Gesellschaft ist der Ansicht, dass auch in der Schule nur experimentell belegbare Fakten vermittelt werden dürfen und dazu eine didaktische Methode gesucht werden muss und nicht umgekehrt physikalische „Fakten“ erfunden werden dürfen, damit die didaktische Methode möglichst elegant wird.


Der Position der DPG kann ich mich nur anschließen


.....während ich mir erlaube , der Phantasie der Damen und Herren auf die Beine helfen , von denen anscheinend keiner ein Problem damit hat, wenn in der Teilchenphysik die Existenz von Quarks unterstellt wird, gleichwohl es m. W. sogar nach der Theorie unmöglich ist, ein Quark zu isolieren.

Was aber nicht heißen soll, dass ich die Didaktik des KPK auch in Bezug auf die Darstellung des Elekromagnetismus unterstützen würde. Andererseits ich aber schon erstaunt bin, wie man auch hier durch vielfaches Wiederholen von bereits genannten (zugegeben) Fragwürdigkeiten die Zahl der Mängel im KPK größer erscheinen zu lassen versucht.

Friedrich Karl Schmidt
spinator
Gast





Beitrag spinator Verfasst am: 15. Apr 2013 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Eins vorweg: Ich habe nicht das Ziel, den KPK zu verteidigen, dazu fühle ich mich nicht berufen.
Jedoch halte ich das DPG-Gutachten für infam, und zwar nicht nur das Gutachten selbst, sondern die ganze Vorgehensweise der DPG.

TomS hat Folgendes geschrieben:
in dieser einen Sache hat die DPG recht: verbiegen gesicherter Theorien einschließlich experimenteller Tatsachen zugunsten (offensichtlich irregeleiteter) didaktischer Überzeugung ist wissenschaftlich und didaktisch fahrlässig.

Es ist ein entscheidender Unterschied, ob man dem KPK vorwirft, er würde eine unangemessene Terminologie verwenden (worüber man streiten kann), oder ob man behauptet, er würde experimentelle Tatsachen "verbiegen".

Es ist klar, daß mit magnetischer Ladung im KPK die Divergenz des Magnetfeldes gemeint ist. Das "Gutachten" belegt nirgendwo, daß der KPK, so verstanden, den experimentellen Tatsachen widersprechende Aussagen macht. Es ist auch klar, daß die Autoren des KPK solch einen Fehler umgehend korrigieren würden, wenn man sie darauf hinwiese.

Für meine Begriffe bleibt von den Argumenten gegen den KPK nur übrig, daß seine Terminologie und seine Perspektive auf die Physik unüblich sind. Ob sein didaktischer Ansatz "irregeleitet" ist, darüber wurde im Fachverband Didaktik der Physik in der DPG schon lange diskutiert, und zwar mit besseren Argumenten als "offensichtlich". Daß das Votum des Fachverbandes bewußt übergangen wurde, ist ebenfalls infam.
spinator
Gast





Beitrag spinator Verfasst am: 15. Apr 2013 20:48    Titel: Re: Eränzungen der DPG Antworten mit Zitat

Alter Physiker hat Folgendes geschrieben:
Wenn Sie in Greiner, Stock: "Hydromechanik" ab S. 69 nachlesen, finden Sie eine Darstellung, die völlig mit der der DPG übereinstimmt.


Wird dort auch behauptet, daß man nur über geschlossene Flächen integrieren darf? Ich frage, weil ich diese für mich erstaunliche These in der Ergänzung zum Gutachten zum ersten mal gelesen habe.
Alter Physiker



Anmeldungsdatum: 15.04.2013
Beiträge: 55

Beitrag Alter Physiker Verfasst am: 15. Apr 2013 21:44    Titel: Re: Eränzungen der DPG Antworten mit Zitat

spinator hat Folgendes geschrieben:


Wird dort auch behauptet, daß man nur über geschlossene Flächen integrieren darf? Ich frage, weil ich diese für mich erstaunliche These in der Ergänzung zum Gutachten zum ersten mal gelesen habe.


Die Impulsänderung bezieht sich immer auf ein definiertes Volumen. Der Gaußsche Satz wird nur richtig angewandt, wenn über die geschlossene Oberfläche dieses Volumens integriert wird.
Alter Physiker



Anmeldungsdatum: 15.04.2013
Beiträge: 55

Beitrag Alter Physiker Verfasst am: 15. Apr 2013 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

spinator hat Folgendes geschrieben:

Es ist klar, daß mit magnetischer Ladung im KPK die Divergenz des Magnetfeldes gemeint ist. Das "Gutachten" belegt nirgendwo, daß der KPK, so verstanden, den experimentellen Tatsachen widersprechende Aussagen macht. Es ist auch klar, daß die Autoren des KPK solch einen Fehler umgehend korrigieren würden, wenn man sie darauf hinwiese.


Bis jetzt haben die Maxwell-Gleichungen jeder experimentellen Überprüfung standgehalten. Nach denen ist die Divergenz des Magnetfeldes null.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 15. Apr 2013 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

spinator hat Folgendes geschrieben:
Es ist ein entscheidender Unterschied, ob man dem KPK vorwirft, er würde eine unangemessene Terminologie verwenden (worüber man streiten kann), oder ob man behauptet, er würde experimentelle Tatsachen "verbiegen".

Es ist klar, daß mit magnetischer Ladung im KPK die Divergenz des Magnetfeldes gemeint ist. Das "Gutachten" belegt nirgendwo, daß der KPK, so verstanden, den experimentellen Tatsachen widersprechende Aussagen macht.

In der Fachwelt legt man i.A. eine eine bestimmte Definition von Ladung zugrunde (habe ich oben ausgeführt). Der KPK verwendet den Begriff Ladung in einer den verbreiteten Fachtermini widersprechenden Weise, d.h. er verbiegt anerkannte theoretischen Grundlagen (z.B. das Verschwinden de Divergenz des B-Feldes). Zugleich ist der Satz "es existieren magnetische Ladungen" im Kontext der KPK-Termini richtig, im Sinne der verbreiteten Termini jedoch nach ggw. Kenntnisstand experimentell falsch. D.h. der KPK verbiegt auch experimentelle Tatsachen, nämlich die Nicht-Existenz magnetischer Ladungen (wobei beides auf die selbe Ursache, nämlich die Begrifflichkeiten zurückzuführen ist).

spinator hat Folgendes geschrieben:
Für meine Begriffe bleibt von den Argumenten gegen den KPK nur übrig, daß seine Terminologie und seine Perspektive auf die Physik unüblich sind. Ob sein didaktischer Ansatz "irregeleitet" ist, darüber wurde im Fachverband Didaktik der Physik in der DPG schon lange diskutiert, und zwar mit besseren Argumenten als "offensichtlich".

Nun, wenn sich die Fachwelt aus guten Grund einig ist, dass magnetische Ladungen nicht existieren, dann ist ein didaktisches Konzept, das auf magnetischen Ladungen aufbaut, eben irregeleitet.

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Zuletzt bearbeitet von TomS am 15. Apr 2013 22:53, insgesamt einmal bearbeitet
spinator
Gast





Beitrag spinator Verfasst am: 15. Apr 2013 22:30    Titel: Re: Eränzungen der DPG Antworten mit Zitat

Alter Physiker hat Folgendes geschrieben:
spinator hat Folgendes geschrieben:
Wird dort auch behauptet, daß man nur über geschlossene Flächen integrieren darf? Ich frage, weil ich diese für mich erstaunliche These in der Ergänzung zum Gutachten zum ersten mal gelesen habe.

Die Impulsänderung bezieht sich immer auf ein definiertes Volumen. Der Gaußsche Satz wird nur richtig angewandt, wenn über die geschlossene Oberfläche dieses Volumens integriert wird.


Das war nicht die Frage.

Zitat:
Bis jetzt haben die Maxwell-Gleichungen jeder experimentellen Überprüfung standgehalten. Nach denen ist die Divergenz des Magnetfeldes null.


Vermutlich verwechselst Du Magnetfeld und magnetische Induktion.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 15. Apr 2013 22:34    Titel: Antworten mit Zitat

Korrekt müsste man für die Maxwellgleichungen im Vakuum von der magnetischen Flussdichte oder der magnetischen Induktion B sprechen. Sehr häufig verwendet man einfach den Begriff Magnetfeld.

Insbs. in der angelsächsischen Literatur spricht man zumeist einfach von magnetic field.

Dafür gilt


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Alter Physiker



Anmeldungsdatum: 15.04.2013
Beiträge: 55

Beitrag Alter Physiker Verfasst am: 16. Apr 2013 00:01    Titel: Re: Eränzungen der DPG Antworten mit Zitat

spinator hat Folgendes geschrieben:

Vermutlich verwechselst Du Magnetfeld und magnetische Induktion.



Den Begriff "Divergenz des Magnetfelds" hast Du verwendet. Womit verwechselst Du denn "Magnetfeld"?
Schnappi
Gast





Beitrag Schnappi Verfasst am: 16. Apr 2013 08:49    Titel: Antworten mit Zitat

Leute, schmeißt alle eure Physiklehrbücher weg! Jetzt werden völlig neue Erkenntnisse zu Tage gefördert. Ich wittere schon den Nobelpreis. Big Laugh

(Hinweis: Diese Mitteilung kann Spuren von Ironie enthalten.)
Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
Beiträge: 594
Wohnort: Flurlingen

Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 16. Apr 2013 11:36    Titel: letzter Beitrag Antworten mit Zitat

Mit diesem Video ziehe ich mich aus der Diskussion mit der DPG zurück http://youtu.be/mvrG3JET-os.
_________________
Herzliche Grüsse Werner Maurer
ka



Anmeldungsdatum: 05.04.2013
Beiträge: 52

Beitrag ka Verfasst am: 16. Apr 2013 15:17    Titel: Re: Kontinuumsmechanik Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Entropie ist in der Tat ein schwieriger Begriff ... Man kann also sehr gut Thermodynamik bis zu einem gewissen Level ohne Entropie unterrichten. Dieses Vorgehen ist meines Erachtens einem Vorgehen vorzuziehen, bei dem eine fragwürdige Definition von Entropie eingeführt wird, die Schüler, die sich später für Leistungskurse oder ein Physikstudium entscheiden, zwingt, umzudenken.



Bevor ich es vergesse : Wenn man den Begriff "Entropie" vermeiden möchte, wird man sich des Begriffes "Wärme" bedienen müssen. Und so bitte ich die Herren Uriezzo und TomS , hier eine Definition des Begriffes Wärme anzubieten, bei der man "später für Leistungskurse oder ein Physikstudium" nicht gezwungen ist umzudenken.

Friedrich Karl Schmidt
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 16. Apr 2013 16:13    Titel: Re: letzter Beitrag Antworten mit Zitat

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Mit diesem Video ziehe ich mich aus der Diskussion mit der DPG zurück http://youtu.be/mvrG3JET-os.


Lustig: Ein Video, welches man (zumindest mein Browser) nicht finden kann.
erkü



Anmeldungsdatum: 23.03.2008
Beiträge: 1414

Beitrag erkü Verfasst am: 16. Apr 2013 16:37    Titel: Re: letzter Beitrag Antworten mit Zitat

GvC hat Folgendes geschrieben:
Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Mit diesem Video ziehe ich mich aus der Diskussion mit der DPG zurück http://youtu.be/mvrG3JET-os.


Lustig: Ein Video, welches man (zumindest mein Browser) nicht finden kann.

So geht's: http://youtu.be/mvrG3JET-os Wink (ohne Punkt am Ende)

_________________
Das Drehmoment ist der Moment, wo es zu drehen anfängt. :punk:
spinator
Gast





Beitrag spinator Verfasst am: 16. Apr 2013 18:21    Titel: Re: Eränzungen der DPG Antworten mit Zitat

Alter Physiker hat Folgendes geschrieben:
Den Begriff "Divergenz des Magnetfelds" hast Du verwendet.

Eben, und ich habe offensichtlich nicht die magnetische Induktion gemeint.
Du hast den Begriff auch verwendet
Zitat:
Nach denen ist die Divergenz des Magnetfeldes null.

und damit vermutlich die magnetische Induktion gemeint.
Alter Physiker



Anmeldungsdatum: 15.04.2013
Beiträge: 55

Beitrag Alter Physiker Verfasst am: 16. Apr 2013 21:21    Titel: Re: Eränzungen der DPG Antworten mit Zitat

spinator hat Folgendes geschrieben:
Alter Physiker hat Folgendes geschrieben:
Den Begriff "Divergenz des Magnetfelds" hast Du verwendet.

Eben, und ich habe offensichtlich nicht die magnetische Induktion gemeint.
Du hast den Begriff auch verwendet
Zitat:
Nach denen ist die Divergenz des Magnetfeldes null.

und damit vermutlich die magnetische Induktion gemeint.


Die Urheberrechte für diesen unklaren Begriff überlasse ich gerne Dir. Ich habe ihn nur übernommen.

Statt zu spekulieren, was ich gemeint habe, solltest Du uns netterweise verraten, was Du mit "Divergenz des Magnetfelds" eigentlich gemeint hast.
Du weisst sicher, dass ein Magnetfeld ein physikalisches System ist, das Impuls, Energie usw. besitzt. Wie bildet man da die Ableitung? Immerhin zeigt die Verwendung der "Divergenz", dass Dein Magnetfeld offensichtlich eine vektorielle Größe ist.
spinator
Gast





Beitrag spinator Verfasst am: 17. Apr 2013 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Alter Physiker hat Folgendes geschrieben:
Statt zu spekulieren, was ich gemeint habe, solltest Du ...

Du scheinst keinen großen Wert darauf zu legen, daß man Deine Beiträge beachtet.
Zitat:
Immerhin zeigt die Verwendung der "Divergenz", dass Dein Magnetfeld offensichtlich eine vektorielle Größe ist.

Gut kombiniert! Wenn ich ein Vektorfeld "elektrisches Feld" nenne, meine ich die elektrische Feldstärke, und wenn ich ein Vektorfeld "Magnetfeld" nenne, meine ich für gewöhnlich, genau, die magnetische Feldstärke.

Ich hoffe, die Erklärung ist für einen alten Physiker verständlich.
Alter Physiker



Anmeldungsdatum: 15.04.2013
Beiträge: 55

Beitrag Alter Physiker Verfasst am: 18. Apr 2013 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

spinator hat Folgendes geschrieben:

Gut kombiniert! Wenn ich ein Vektorfeld "elektrisches Feld" nenne, meine ich die elektrische Feldstärke, und wenn ich ein Vektorfeld "Magnetfeld" nenne, meine ich für gewöhnlich, genau, die magnetische Feldstärke.

Ich hoffe, die Erklärung ist für einen alten Physiker verständlich.


Damit gehörst Du aber im 2. Fall zu einer vernachlässigbaren Minderheit.
Du hast das Pech, dass alle, die nicht an den KPK glauben, also 99,98 % der Physiker weltweit (unabhängig von ihrem Alter!) der Auffassung sind, dass ein Magnetfeld durch die Flussdichte B adäquat beschrieben wird. B ist quellenfrei.
spinator
Gast





Beitrag spinator Verfasst am: 18. Apr 2013 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Alter Physiker hat Folgendes geschrieben:
Damit gehörst Du aber im 2. Fall zu einer vernachlässigbaren Minderheit.

Als Kenner gehört man immer zur Minderheit.
Zitat:
99,98 % der Physiker weltweit (unabhängig von ihrem Alter!)

Jeder Physiker (egal ob jung oder alt) sollte wissen, daß die Angabe einer Zahl ohne Fehlerabschätzung wissenschaftlich unseriös ist.

Da nun die restlichen ca. 99,98 % auch wissen, was ich mit "Divergenz des Magnetfeldes" meinte, darf ich mich wohl aus dem Diskurs zurückziehen.
Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 26. Apr 2013 15:39    Titel: schiefe Ebene Antworten mit Zitat

Obwohl ich offiziell verlauten liess, dass ich keine Videos mehr zum Gutachten der DPG bezüglich des KPK produzieren werde, habe ich mich nicht daran gehalten. Aber dieses Gutachten ist dermassen falsch und hinterhältig, dass man dagegen ankämpfen muss. Ich habe mir dazu noch einmal ein Beispiel aus dem Gerthsen ausgesucht. Erst wenn man die ergänzenden Bemerkungen der DPG-Gutachter auf die von ihnen heraus gegebenen Lehrbücher anwenden, sieht man die volle Dramatik dieses Angriffs auf die wohl grösste Innovation in der Physikdidaktik

Link: http://www.youtube.com/watch?v=pitFJJHHrhI

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Herzliche Grüsse Werner Maurer
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18067

Beitrag TomS Verfasst am: 01. Mai 2013 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zur Info

http://www.pro-physik.de/view/siteimpressum.html

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ka



Anmeldungsdatum: 05.04.2013
Beiträge: 52

Beitrag ka Verfasst am: 06. Mai 2013 15:45    Titel: Re: Kontinuumsmechanik Antworten mit Zitat

ka hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Uriezzo hat Folgendes geschrieben:
Entropie ist in der Tat ein schwieriger Begriff ... Man kann also sehr gut Thermodynamik bis zu einem gewissen Level ohne Entropie unterrichten. Dieses Vorgehen ist meines Erachtens einem Vorgehen vorzuziehen, bei dem eine fragwürdige Definition von Entropie eingeführt wird, die Schüler, die sich später für Leistungskurse oder ein Physikstudium entscheiden, zwingt, umzudenken.



Bevor ich es vergesse : Wenn man den Begriff "Entropie" vermeiden möchte, wird man sich des Begriffes "Wärme" bedienen müssen. Und so bitte ich die Herren Uriezzo und TomS , hier eine Definition des Begriffes Wärme anzubieten, bei der man "später für Leistungskurse oder ein Physikstudium" nicht gezwungen ist umzudenken.

Friedrich Karl Schmidt


Meine Herren, ich warte immer noch auf eine Antwort. Haben Sie vielleicht nichts Brauchbares anzubieten...

Friedrich Karl Schmidt
Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
Beiträge: 594
Wohnort: Flurlingen

Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 07. Mai 2013 06:42    Titel: Kannitverstan Antworten mit Zitat

Die Energie, so wie sie heute m Physikunterricht gebracht wird, erinnert ein wenig an Kannitverstan von Johann Peter Heber. Um einen Körper zu bewegen, in Rotation zu versetzen oder aufzuheizen, benötigt man Energie. Doch wieso "weiss" die Energie, dass der Körper einmal schneller werden, seine Drehzahl erhöhen oder heisser werden muss? Das liegt daran, dass in allen drei Fällen eine zweite Grösse zugeführt wird: Impuls, Drehimpuls oder Entropie. Denkt man sich den Körper allein im Weltraum, kann er seine Geschwindigkeit oder Winkelgeschwindigkeit nur erhöhen, indem er etwas weg schiesst. Einzig aufheizen kann er sich noch, weil sich die Entropie vor Ort erzeugen lässt.

Ich habe nun mit einer neuen Serie von Videos angefangen: Physik in Bildern. Bisher habe ich drei Teile produziert

Eis herstellen: http://www.youtube.com/watch?v=c9uxOv-8rRQ

Arbeitsweise einer Kühltruhe: http://www.youtube.com/watch?v=yqVEjDcT9bs

Heizen: http://www.youtube.com/watch?v=6xQHHvzZnOY

Damit hoffe ich, auf konstruktivem Weg zu zeigen, wie man die Physik an schulen reformieren könnte.

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Herzliche Grüsse Werner Maurer
Klondijk457
Gast





Beitrag Klondijk457 Verfasst am: 07. Mai 2013 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Also zwischen Impuls und Drehimpuls sehe ich keinen Unterschied. Zumindest nicht soweit, als dass daraus unterschiedliche "Energieformen" resultierten, wie beispielsweise bei potentieller und kinetischer Energie, bzw. der, die "in einem geladenen Kondensator steckt" oder einer gespannten Feder, um im klassischen Bereich zu bleiben.

Nach meiner Auffassung ist der Drehimpuls lediglich ein Spezialfall des ordinären Impulses, wie er auf Korpuskel wirkt.
Der Spezialfall besteht in der Tatsache, dass der Impuls nicht direkt auf den Schwerpunkt wirkt, was sich bei idealen Teilchen sowieso erübrigt, der Körper aber sonst als inkompressibel/zusammenhängend angesehen wird.
Das heißt, ein Körper muss nicht wissen wie er zu reagieren hat. Seine Bestandteile müssen lediglich jeweils mit den übrigen wechselwirken, also sozusagen von den anderen wissen. Und das ist bei einem zusammenhängenden Körper ohnehin gegeben. -Auch ohne KPK.

Die Begriffe der Entropie und Wärme sind mir zu heiß.. (..Ist doch selbstredend..)
Chemiker kennen sich damit, soweit ich weiß, recht gut aus. Mir fehlt da allerdings mangels Anwendung die Übung.
Notfalls wird per Ausschlussverfahren die Energie, die dem System "verloren geht" als Wärme veranschlagt - Stichwort (Heiz-)Widerstand.
Dabei stelle ich mir mikroskopisch eine ungeordnete Teilchenbewegung vor.
(Falls ich hier irgendwelche Begrifflichkeiten durcheinander werfe, möge man es mir nachsehen und mich bitte korregieren. Thermodynamik hat mich nie besonders interessiert (interessieren müssen), daher der Mangel an Übung)
Die Entropie ordne ich grob als Maß der Ordnung/Freiheitsgradnutzung ein, um den beliebten Fragen "Warum springt ein Kneteklumpen nicht spontan unter Abkühlung die Tischkante wieder hoch" oder "Warum setzt sich ein zerbrochenes Glas dabei nicht wieder zusammen" zumindest per Augenmaß Herr zu werden.
Ein eher (quantenmechanischer)/statistischer Zugang würde die Frage nach dem "ob" nicht gänzlich verneinen, aber man müsste eben sehr lange auf ein entsprechendes Ereignis warten, und evtl "nicht hinsehen"... wenn ich nicht ganz falsch liege...

Auch wenn ich mich vermutlich nicht umfassend genug mit den Inhalten befasst habe, sehe ich für rein mechanische Vorgänge keine Notwendigkeit des KPKs.
Erst recht nicht, wenn damit das stumpfe "Vokabeln lernen" das Nachdenken ablöste. Stumpf anwenden kann ein Computer eh besser.
Ein "Schema F" steht nach meiner Meinung dem Erlernen von Kreativität (soweit möglich) im Wege. Anders ausgedrückt: Das "sich etwas neues trauen" darf nicht behindert werden, -wie immer gilt gesundes Selbstbewusstsein nur in Maßen. Wenn damit nicht umgegangen werden kann, dann doch besser weniger als mehr davon; -besser für alle.

Aber wenn der KPK mich "thermodynamisch" erleuchten kann, dann bitte gerne. Ich möchte mir für eine grobe Abschätzung nicht etliche Seite hier und unzählige Videos ansehen. Darum wäre ich froh über eine kurze Erörterung der wesentlichen Unterschiede. Vielleicht eine kleine Gegenüberstellung inklusive jeweiliger Rechtfertigungen sofern nicht offensichtlich..


PS: @ TomS: Auch wenn's eventuell eine dumme Frage ist: Was hat es denn mit dem Impressum auf sich?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8582

Beitrag jh8979 Verfasst am: 07. Mai 2013 09:48    Titel: Antworten mit Zitat

Klondijk457 hat Folgendes geschrieben:
Also zwischen Impuls und Drehimpuls sehe ich keinen Unterschied.

Vorsicht mit solchen Zitaten, das macht es den Kritikern doch arg leicht. Die Erhaltungsgrößen zweier komplett unterschiedlicher Gruppen sind schon was verschiedenes.
Zitat:

Ich möchte mir für eine grobe Abschätzung nicht etliche Seite hier und unzählige Videos ansehen.

Das seh ich ähnlich. Es wäre schön wenn Entgegnungen in schriftlicher Form erfolgen würden und nicht bei Youtube. Diese ewig langen Videos sind wirklich Zeitverschwendung.
Zitat:

PS: @ TomS: Auch wenn's eventuell eine dumme Frage ist: Was hat es denn mit dem Impressum auf sich?

Das würde mich auch mal interessieren, das hab ich auch nicht verstanden smile
Gogol
Gast





Beitrag Gogol Verfasst am: 07. Mai 2013 14:15    Titel: Normalkraft Diskussion der schiefen Ebene Antworten mit Zitat

Ich habe Anfang der 80er in Baden-Württemberg Physik-LK gehabt, und soeben meinen Dorn-Bader Physik-Oberstufe M aus dem Regal gezogen:
Dort steht auf Seite 23 unten:
Zitat:
... Um den Betrag dieses Hangabtriebs zu bestimmen, muß man sinnvoll zerlegen. Als die eine Komponentenrichtung bietet sich die Richtung der gesuchten Kraft an. Die andere soll so liegen, daß sie die Bewegung längs der schiefen Ebene weder auf- noch abwärts unmittelbar beeinflußt. Dies ist dann der Fall, wenn diese zweite Komponente senkrecht zu steht. Man nennt sie die Normalkraft ("Normale" bedeutet "Senkrechte"). Mit der Normalkraft wirkt der Wagen senkrecht zur Ebene und verbiegt sie etwas. Diese Zerlegung ist eindeutig: es gilt:

Das daneben stehende Bild zeigt die in die schiefe Ebene hineinwirkende Kraft als , die aus der Ebene auf den Körper wirkende Kraft als .

Nun höre ich im Video von Systemdynamiker ab Minute 5:07:
Zitat:
Dass man die Normalkomponente der Gewichtskraft noch mit Normalkraft anschreibt, ist ein weiterer Skandal.

Was mir hier zum Verständnis fehlt, ist eine nachvollziehbare Erklärung, warum das ein Skandal ist.

In der Wikipedia lese ich (viel zu kurz für das Thema):
Zitat:
Jede auf eine Fläche einwirkende Kraft kann in die Komponenten Normalkraft und Querkraft zerlegt werden. Die senkrecht zur Fläche (also in Richtung des Normalenvektors) wirkende Normalkraft erzeugt Zugspannungen oder Druckspannungen. Die in der Fläche wirkende Querkraft erzeugt Scherspannungen.

Das Bild der Wikipedia hat jedoch den Richtungspfeil analog zum Systemdynamiker (und entgegen meinem bisherigen Verständnis).

Das ganze sollte doch lediglich eine Definitionssache sein, welche der beiden Kräfte die Normalkraft und welches die Gegenkraft mit umgekehrten Vorzeichen ist. Sobald ich mein gedachtes Bezugssystem umdrehe, ändern sich sowieso die Vorzeichen.

Wie nennen Sie die Kraft, wenn die schiefe Ebene freigeschnitten und betrachtet wird? Warum soll die Kraft dann einen anderen Namen tragen, als wenn der Körper auf der Ebene freigeschnitten und betrachtet wird?

In dem Video "Klotz an Seil auf schiefer Ebene", welches in dem Video referenziert wird, haben wir ja einen anderen Sachverhalt! Dadurch, dass eine weitere Kraft über das schräge Seil einwirkt, besteht die Normalkraft nicht mehr nur aus dem Cosinus der Gewichtskraft, es muss noch die in die Normale wirkende Komponente der Seilkraft abgezogen werden, wie dies in dem Video bei ca. 4:00 auch geschieht!

Während ich diese Antwort schreibe, beginne ich eventuell die hinter dem Vorwurf stehenden (und leider auch nicht ausgesprochenen) Gedanken zu verstehen:

Der gewählte Weg für die Einführung des Begriffes der Normalkraft am Beispiel des Körpers auf der schiefen Ebene mag für das initiale Verständnis von Lernenden ungeschickt gewählt sein, wenn dabei (wie auch im Beispiel meines Dorn-Bader) die Normalkraft gleich der Normalkomponente der Gewichtskraft gesetzt wird, anstelle darauf hinzuweisen dass erst die Summe aller Normalkomponenten die Normalkraft ergibt!

Insbesondere kann ein Lernender auf falsche Wege gebracht werden, wenn wie im oben zitierten Dorn Bader auf Seite 24 zwei Formeln eingeführt werden:
Zitat:
Hangabtrieb:
Normalkraft:


Es fehlt jeder weitere Hinweis, dass diese Formel nur für den Spezialfall gilt, und dass die Normalkraft im allgemeinen Fall aus der Summe aller Normalkomponenten besteht!

Sollte ich mit meiner Einschätzung richtig liegen, fände ich es in der Diskussion weit zielführender, statt "Skandal" zu schreien, die unsaubere Ausdrucksweise zu benennen und Vorschläge für bessere Formulierungen zu unterbreiten!

Die deutsche Wikipedia bietet sich hier zum Thema "Normalkraft" geradezu an!


Gruß

Gogol
GvC



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Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 07. Mai 2013 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

ka hat Folgendes geschrieben:
Meine Herren, ich warte immer noch auf eine Antwort. Haben Sie vielleicht nichts Brauchbares anzubieten...


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Systemdynamiker



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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 07. Mai 2013 16:47    Titel: Kraft Antworten mit Zitat

Ein System kann auf drei Arten Impuls mit der Umgebung austauschen: konvektiv (Rakete, Strahltriebwerk), leitungsartig (Oberflächenkraft), feldartig (Gravitation, Elektromagnetismus). Wenn man die offenen Systeme und das elektromagnetische Feld einmal weglässt, verbleibt die klassische Mechanik. Auf einen Körper wirken Oberflächenkräfte und die Gewichtskraft (Volumenkraft) ein. Nun bestimmt die Summe über alle Kräfte die Beschleunigung des Schwerpunkts. Falls die Summe über alle Kräfte gleich Null ist, verharrt der Körper in seinem Bewegungszustand.

Angewendet auf den ruhenden Klotz auf der schiefen Ebene bedeutet dies, dass die Summe über alle Kräfte gleich Null sein muss. Nun wirkt auf den Klotz die Gewichtskraft und eine Oberflächenkraft von der schiefen Ebene her ein (wäre die schiefe Ebene nicht da, würde nur die Gewichtskraft wirken und der Körper würde frei fallen). Die Kraft von der schiefen Ebene kann in zwei Komponenten, die Normalkraft und die Haftreibungskraft, zerlegt werden. Das (zwangsweise hergestellte) Gleichgewicht besagt nun, dass die Normalkomponente der Gewichtskraft (Volumenkraft) gleich der Normalkraft (Oberflächenkraft) ist und dass die Tangentialkomponente der Gewichtskraft (Volumenkraft) gleich der Haftreibungskraft (Oberflächenkraft) ist.

Nimmt man nun eine Zeichnung aus einem deutschen Physiklehrbuch, das den ruhenden Klotz auf der schiefen Ebene darstellt, ist nicht erkennbar, dass die Summe der Kräfte gleich Null ist (1. Newtonsches Axiom). Zudem wird eine Komponente der Gewichtskraft mit Normalkraft bezeichnet, obwohl die Normalkraft Teil einer von der schiefen Ebene einwirkenden Kraft ist.

Worin besteht nun der Skandal? Man quält junge Leute mit einem Beispiel, das eigentlich niemand interessiert, zeichnet Kräfte ein, wie sie kein Baustatiker oder Maschinenbauer einzeichnen würde, benutzt eine erzwungene Gleichgewichtssituation für eine widersinnige Gleichsetzung der Komponenten einer Volumenkraft mit der einer Oberflächenkraft. Und keiner der Physiklehrer merkt, dass man damit das Lebenswerk Newtons pervertiert.

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Herzliche Grüsse Werner Maurer
frustudent
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Beitrag frustudent Verfasst am: 07. Mai 2013 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
zeichnet Kräfte ein, wie sie kein Baustatiker oder Maschinenbauer einzeichnen würde


Die Maschinenbauer richten sich daran, was sie in ihren Physikgrundvorlesungen gelernt haben. Und an den meisten Unis wird die "klassisch formulierte" Physik verwendet, und nicht die Systemphysik.
Namenloser324
Gast





Beitrag Namenloser324 Verfasst am: 07. Mai 2013 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

Ehrlich gesagt kenne ich keine Universität an welcher Systemphysik gelehrt wird
TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 07. Mai 2013 20:23    Titel: Antworten mit Zitat

Wozu auch.

Bereits die kurze Zusammenfassung zur Quantenmechanik (nur der letzte Absatz) enthält viele wesentliche Fehler; eine weitere Beschäftigung damit ist physikalischen Verständnis abträglich; warum soll ich mehr Zeit in mehr falsche Darstellungen investieren?

http://systemdesign.ch/index.php/Quantenphysik

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.


Zuletzt bearbeitet von TomS am 07. Mai 2013 23:56, insgesamt einmal bearbeitet
DrStupid



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Beitrag DrStupid Verfasst am: 07. Mai 2013 21:27    Titel: Re: Kraft Antworten mit Zitat

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Nimmt man nun eine Zeichnung aus einem deutschen Physiklehrbuch, das den ruhenden Klotz auf der schiefen Ebene darstellt, ist nicht erkennbar, dass die Summe der Kräfte gleich Null ist (1. Newtonsches Axiom).


Wie wäre es mit einem konkreten Beispiel, damit wir z.B. prüfen können, ob es sich da wirklich um einen ruhenden Klotz handelt?

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Zudem wird eine Komponente der Gewichtskraft mit Normalkraft bezeichnet, obwohl die Normalkraft Teil einer von der schiefen Ebene einwirkenden Kraft ist.


Jede in Richtung der Normale wirkende Kraft ist eine Normalkraft. Ob und wie man sie am besten darstellt und bezeichnet hängt vom Kontext ab. Wenn es beispielsweise um die Zerlegung der Gewichtskraft in Normal- und Querkraft geht, dann ist es natürlich sinnvoll beide Komponenten zu zeichnen und entsprechend zu benennen. Geht es dagegen um die Bewegung auf einer geneigten Ebene, dann kann man die Normalkräfte auch komplett weglassen, weil sie sich insgesamt zu Null addieren. Das kann jeder so machen, wie er das für richtig hält. Es gibt keine ISO-Norm für physikalische Skizzen und das ist auch gut so.
Klondijk457
Gast





Beitrag Klondijk457 Verfasst am: 07. Mai 2013 23:59    Titel: Antworten mit Zitat

@jh8979: Auch wahr. War vielleicht nicht das beste Beispiel und auch keine gute Idee eine "besondere" Denkweise mit einer anderen (meiner) zu erklären...
Aber es sei noch am Rande erwähn, dass ich mir das wie bei einer "Mehrteilchensimulation" am PC vorstelle -> "Massen+Federn". Dann spielt nur eine kurze Krafteinwirkung eine Rolle und ersetzt damit beides, Impuls und Drehimpuls.

Ich bin immernoch offen für die thermodynamische Belehrung.

@Systemdynamiker:
So wie ich das auszugsweise aus ihren Videos verstanden habe, beziehen sie sich ausschließlich auf den "Gerthsen". Ich habe auf diese Lektüre verzichtet und mich mit dem "Tipler" zufrieden gegeben, daher kann ich die Qualität nicht bewerten. Aber ist es möglich, dass die Zeichnungen einfach anders gemeint sind, als von ihnen gedeutet? Ich könnte mir vorstellen, dass die offensichtlichen Kräfte zugunsten der Übersichtlichkeit, oder um die vorhandenen hervorzuheben, weggelassen wurden.
Ich finde "DrStupid"'s Meinung über fehlende ISO-Normen passt gut zu der von mir geäußerten Diskrepanz zwischen "Vokabeln lernen" und "Kreativität lernen". Zeichnungen alleine sollten nie ein Hindernis darstellen.
Systemdynamiker



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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 08. Mai 2013 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

@frustudent: In vielen Ingenieurstudiengängen wird die Mechanik von den Ingenieuren aufgebaut. Die Physiker dürfen dann noch das machen, was die Ingenieure nicht können.

@Klondijk457: Eine Normalkraft tritt bei vielen Beispielen auf (z.B. als Führungskraft, wenn ein Klotz über eine zylinderförmiges Dach rutscht oder wenn ein Körper eine schiefe Ebene hinunter rutscht und dann einen Looping macht. In all diesen Beispielen besteht keinen direkten Zusammenhang mehr zwischen Normal- und Gewichtskraft. Aber die Grösse der Normalkraft legt die Gleitreibungskraft fest. Deshalb muss man wissen, was die Normalkraft ist und wie man sie berechnet. Wer jetzt darauf hinweist, dass in der Physik die Reibung immer weggelassen wird, der hat noch nicht begriffen, dass man heute all diese Probleme numerisch intergrieren kann.

Ein schönes Beispiel werde ich übermorgen im Unterricht besprechen: Ein Klotz (Masse 10 kg) ist über eine Schnur und eine Umlenkung (wie Atwoodsche Fallmaschine) mit einer Walze (Masse 10 kg) verbunden. Die Schnur sei masselos und die Umlenkung reibungsfrei. An einem Ende ist die Schnur mit dem Klotz fest verbunden, am andern Ende ist die Schnur um die Walze gewickelt. Wie bewegen sich die beiden Körper? Welche Beschleunigung erfahren sie und wie gross ist die Scnnurkraft?

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Herzliche Grüsse Werner Maurer
frustudent
Gast





Beitrag frustudent Verfasst am: 08. Mai 2013 11:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
In vielen Ingenieurstudiengängen wird die Mechanik von den Ingenieuren aufgebaut. Die Physiker dürfen dann noch das machen, was die Ingenieure nicht können.


Ich denke, das dürfte an den meisten deutschen Universitäten die Ausnahme sein.

Auch die "Technische Mechanik" (Kann an anderen Universitäten bestimmt anders heißen), die von Ingenieuren für Ingenieure gelesen wird, baut auf den Physikvorlesungen auf. D.h. es wird mit Kräften gearbeitet.
Gogol



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Beitrag Gogol Verfasst am: 08. Mai 2013 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:

...
Nimmt man nun eine Zeichnung aus einem deutschen Physiklehrbuch, das den ruhenden Klotz auf der schiefen Ebene darstellt, ist nicht erkennbar, dass die Summe der Kräfte gleich Null ist (1. Newtonsches Axiom). Zudem wird eine Komponente der Gewichtskraft mit Normalkraft bezeichnet, obwohl die Normalkraft Teil einer von der schiefen Ebene einwirkenden Kraft ist.
...


Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich kann Ihrer Argumentation leider immer noch nicht ganz folgen, insbesondere möchte ich der These widersprechen, dass die "Normalkraft Teil einer von der schiefen Ebene einwirkenden Kraft ist"

Ich habe eine Skizze angehangen, die ich analog zu dem Beispiel aus Ihrem bereits zitierten Video "Klotz an Seil auf schiefer Ebene" gefertigt habe.
In diesem Beispiel ist der Betrag der Normalkraft ungleich dem Betrag der Normalkomponente der Gewichtskraft , sondern der Betrag der Normalkraft ist gleich dem Betrag der Summe aller Normalkomponenten (hier und ).
in meinem Beispiel entspricht nun der Summe der beiden Normalkomponenten, während die entsprechende Reaktionskraft (Auflagerkraft) der schiefen Ebene darstellt.

Nun wird in der Literatur -je nach Quelle- jede der beiden Kräfte als Normalkraft bezeichnet.

Somit gilt natürlich auch im einfachen Beispiel des Körpers ohne Seil, dass die Normalkomponente der Gewichtskraft (zumindest im Betrag) der Normalkraft entspricht. Den einzigen Mangel, den ich in den Bildern der meisten Physikbücher sehe, ist derjenige, dass das erste Newtonsches Axiom implizit vorausgesetzt wird, und daher die Reaktionskraft nicht eingezeichnet wird.

Die Behauptung im Video "Schiefe Ebene ca. 6:35" dass die Normalkraft völlig falsch eingezeichnet und die "richtige" Normalkraft vergessen wurde, halte ich daher für überspitzt.

Eine weitere Frage, die ich mir hier stelle: Soweit ich es sehe, gilt für die Normalkraft eigentlich immer ein Kräftegleichgewicht. Vermutlich führt diese Tatsache dazu, dass hier im Gegensatz zur Querkraftebene die Kräfte unvollständig eingezeichnet werden.

Gruß

gogol



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Systemdynamiker



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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 09. Mai 2013 15:05    Titel: Wechselwirkung Antworten mit Zitat

Das zweite Newtonsche Axiom verlangt, dass man alle auf einen Körper einwirkende Kräfte zeichnet und dann die Vektorsumme bildet. Die Beschleunigung des Massenmittelpunkts ist dann gleich diese Vektorsumme geteilt durch die Masse.

Nach dem dritten Newtonschen Axiom besitzt jede Kraft einen Wechselwirkungspartner, der aber auf einen andern Körper einwirkt. So werden in der technischen Mechanik komplexe Systeme (z.B. Bagger, Hebebühne) in Teilsysteme zerlegt. Auf alle Teilsysteme sind dann nur die Kräfte einzuzeichnen, die auf dieses Teilsystem einwirken. Wenn man das nicht so machen würde, gäbe es schnell ein riesiges Durcheinander.

Obwohl es zu der auf den Klotz einwirkenden Normalkraft eine zweite gibt, die auf die Ebene einwirkt, darf die unter keinen Umständen zusammen mit dem Klotz gezeichnet werden, sonst gibt es bei mehreren System ein durcheinander.

Das Beispiel der schiefen Ebene aus dem Gerthsen habe ich nur genommen, um zu zeigen, wie unpräzis der Kraftbegriff in deutschsprachigen Physikbüchern verwendet wird. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in den Lehrbüchern der technischen Mechanik die Kräfte korrekt eingezeichnet werden.

Mir geht es aber um die Innovation des Karlsruher Physikkurses. Wer diese Darstellung verstanden hat und neben die konventionelle setzt, versteht einfach die Mechanik besser. Ich habe dazu ein Beispiel ausgearbeitet, das ich am 31. Mai in Karlsruhe vorstellen werde http://youtu.be/q-FJrPnQ_-4 (das Video dauert 21 Minuten, man braucht etwas Zeit).

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Herzliche Grüsse Werner Maurer
TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 09. Mai 2013 18:25    Titel: Re: Wechselwirkung Antworten mit Zitat

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Mir geht es aber um die Innovation des Karlsruher Physikkurses. Wer diese Darstellung verstanden hat und neben die konventionelle setzt, versteht einfach die Mechanik besser. Ich habe dazu ein Beispiel ausgearbeitet, ...

Ob man damit die Mechanik (in vollem Umfang) besser versteht, kann ich nicht beurteilen. Zunächst Das mal ist das eine unbewiesene Behauptung.

Wenn ich mir aber die Seite http://systemdesign.ch/index.php/SystemPhysik:Gemeinschafts-Portal und dort insbs. Beiträge zur Relativitätstheorie und zur Quantenmechanik durchlese, dann finde ich verwirrende, didaktisch unzureichende oder veraltete sowie sogar sachlich falsche Darstellungen. Die Systemphysik mag im Bereich der Mechanik recht nett sein, das Potential, moderne Physik umfassend zu verstehen (geschweige denn besser zu verstehen) hat sie offensichtlich nicht.

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