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Gutachten der DPG zum Karlsruher Physikkurs (KPK) - Seite 5
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TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18026

Beitrag TomS Verfasst am: 09. Jun 2013 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

zracki hat Folgendes geschrieben:
„Im Übrigen warte ich noch immer darauf…“.
Dazu reihen Sie sich bitte ein in die lange Schlange von Einsteinwiderlegern, die ebenfalls hier im Forum auf einer Antwort bestehen und sich selbst bei Ausbleiben dieser als fachlich unwiderlegt ansehen.

Nee, tut er nicht. Die Idee, die Thermodynamik ohne den Begriff der Entropie (d.h. insbs. nur unter Verwendung anschaulicherer Größen) aufzubauen wäre sicher spannend.

Aber der Ton macht die Musik. Unhöflichkeit führt zu Ignorieren, so einfach ist das.

Ein wesentlicher Grund, warum das Konzept der Entropie recht ungeeignet ist, ist die Tatsache, dass Entropie mikrophysikalisch mit Unordnung (genauer: Phasenraumvolumen bzw. Abzählen von Mikrozuständen) assoziiert wird. Genau dies findet im Rahmen der statistischen Mechanik, jedoch nicht im Rahmen der Thermodynamik statt. Eine Beschränkung auf Thermodynamik, also Makrozustände, erlaubt demnach kein wirkliches Verständnis der Entropie.

Daraus ergeben sich zwei mögliche Schlussfolgerungen: versuchsweise Aufbau der Thermodynamik
1) ... ohne den Begriff der Entropie
2) ... unter Verwendung der Entropie - zusammen mit der statistischen Mechanik

Wie so oft stammt die eigentliche Problematik daher, dass man die Physik entlang der historischen Entwicklung unterrichtet, und nicht vom Ziel her, d.h. vom heutigen Verständnis und der heutigen Begriffswelt.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
zracki



Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 59

Beitrag zracki Verfasst am: 09. Jun 2013 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Falls das vorhin unhöflich rüberkam entschuldige ich mich.

Ich möchte aber folgendes feststellen: Es ist nicht die Mainstreamphysik, sondern der KPK, der hier die Bringschuld hat und zwar seit fast 30 Jahren.

Ich habe z.B. keine KPK-Veröffentlichung gefunden, in der je konkret erläutert würde, wie weitgehend die Flüssigkeitsanalogie für den Impuls eigentlich aufzufassen ist. Ebenso der Impulsstrom selbst: Wurde er früher einfach der Kraft gleichgesetzt soll er in neueren Veröffentlichungen (ohne weiteren Kommentar) plötzlich eine Zeile des Spannungstensors sein.

Man braucht sich nicht zu wundern dass ein solches Vorgehen in einer auf exakten Definitionen und Begriffen basierenden Wissenschaft wie Physik auf starken Widerstand trifft.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18026

Beitrag TomS Verfasst am: 09. Jun 2013 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

zracki hat Folgendes geschrieben:
Falls das vorhin unhöflich rüberkam entschuldige ich mich.

Nicht nötig, das war nicht unhöflich. Ich wollte nur festhalten, dass kas Idee, Thermodynamik (teilw.) ohne Entropie zu formulieren, verständlich ist, jedoch extrem unhöflich und arrogant im Ton vorgebracht wird.

zracki hat Folgendes geschrieben:
Ich möchte aber folgendes feststellen: Es ist nicht die Mainstreamphysik, sondern der KPK, der hier die Bringschuld hat und zwar seit fast 30 Jahren.

In weiten Bereichen Zustimmung.

zracki hat Folgendes geschrieben:
IMan braucht sich nicht zu wundern dass ein solches Vorgehen in einer auf exakten Definitionen und Begriffen basierenden Wissenschaft wie Physik auf starken Widerstand trifft.

Salopp formuliert ist es der Irrglaube, das "anders" gleich "besser" ist. Aber da drehen wir uns im Kreis, denn die Kritik an der unnötigen Privatterminologie hatten wir ja schon zu Beginn.

Außerdem haben wir hier eine Vermischung von Interessen und Themen: Diskussion über den KPK, Diskussion über das DPG-Gutachten zum KPK, generelle didaktische Verirrungen in der Physik, Ideen bzgl. moderner Anliegen und Konzepte. Außer dem letzteren halte ich die Diskussion für ziemlich nutzlos.

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zracki



Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 59

Beitrag zracki Verfasst am: 09. Jun 2013 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

@TomS

Ach so, da hatte ich das falsch verstanden.

Bzgl. moderner Anliegen und Konzepte:
Ich finde es ebenfalls unangemessen, über 100 Jahre nach Ludwig Boltzmanns kinetischer Gastheorie im Physikunterricht mit substantiell gedachten Wärmemengen/-strömen und Co. zu hantieren. Das verrückte am KPK ist nun gerade, dass er diese Sichtweise nicht nur in der Thermodynamik beibehalten will, er versucht sogar diese Sichtweise mit Gewalt auch den anderen Themengebieten überzustülpen. Der einzige Effekt dabei ist meines Erachtens ein erleichtertes Auswendiglernen von Physikformeln aufgrund physikalisch haltloser Pseudoanalogien.
Lämpel
Gast





Beitrag Lämpel Verfasst am: 09. Jun 2013 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Die KPK will nicht auf die Entropie verzichten, sondern auf die Wärme. Wenn zwei Körper ihre Temperatur angleichen, dann fließt nur noch Entropie (Sichtweise KPK). Dann frage ich mich aber nach der Berechnung. Denn eine Entropieerhaltung gibt es bekanntermaßen nicht, und mit S*T=konstant kommen wir wieder zur Wärmeenergie. Das Ganze ist irgendwie nicht richtig durchdacht.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18026

Beitrag TomS Verfasst am: 09. Jun 2013 19:31    Titel: Antworten mit Zitat

Verzicht auf Wärme ist unsinnig, da damit das Verständnis der Energieerhaltung steht und fällt. Wichtig wäre die Betonung der Wärme als Prozess-, nicht als Zustandsgröße, da das häufig zu Verwirrung und Verwechslung mit innerer Energie führt. Und damit wäre - als einzige neue Nomenklatur - der Begriff Wärmefluss sinnvoll.

Entropie ist dagegen in einem rein thermodynamischen Kontext nicht verstehbar.

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Zuletzt bearbeitet von TomS am 09. Jun 2013 19:40, insgesamt einmal bearbeitet
ka



Anmeldungsdatum: 05.04.2013
Beiträge: 52

Beitrag ka Verfasst am: 09. Jun 2013 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Alter Physiker hat Folgendes geschrieben:
Wenn Sie schon vorgeben, auf einen Beitrag von mir zu antworten, dann sollten Sie diesen wenigstens verstanden haben

Ich habe es so verstanden, wie Sie es geschrieben haben.
Zitat:
FALK hatte in Karlsruhe zunächst eine Professur für mathematische Physik und war später Leiter des Instituts für Didaktik der Physik.

Mal zu Ihrer Kenntnis: Das Institut ist das Gleiche geblieben. Es wurde auf FALK's Antrag umgewidmet. Schon damals war HERRMANN Mitarbeiter von FALK . In ganz BW gibt und gab es nach meiner Kenntnis niemals ein Institut für Didaktik der Physik oder der Chemie. Und dies mMn aus gutem Grund angesichts der diesbezüglichen Qualitäten an Universitäten außerhalb BW . Dass das Institut nach dem Ausscheiden FALKS überhaupt erst mal belassen wurde , ist ein Beleg für die Qualität der Arbeiten von HERRMANN. Und JOB betreffend : Ich kenne keinen besseren Fachmann auf dem Gebiet der klassischen Thermodynamik.
Zitat:
Die Bücher von FALK und RUPPEL nahmen für sich in Anspruch, besonders moderne Konzepte zu verfolgen.

Was heißt schon "modern" , für mich ist das keine relevante Kategorie. Wie ich bereits geschrieben habe , favorisieren FALK - RUPPEL und der KPK eine dynamische Beschreibung, nicht nur ( natürlich ! ) der Thermodynamik, sondern der ganzen Physik. Was eigentlich positive Resonanz finden müsste. Oder können Sie mit einer kinematischen Version der Quantenmechanik dienen ?
Friedrich Karl Schmidt
zracki



Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 59

Beitrag zracki Verfasst am: 10. Jun 2013 19:28    Titel: Antworten mit Zitat

Bzgl. des Tonfalls und Auftretens:

Jemand der wirklich über gute fachliche und inhaltliche Argumente verfügt, hat es nicht nötig als didaktischer Quacksalber durch die Tagespresse zu tingeln und dort auf die altbekannten Strohmänner „langweilige Mathematik“, „unanschauliche Formeln“ einzuschlagen. Siehe z.B. die letzten 4 Artikel in

http://job-stiftung.de/index.php?id=13

Dieser Vorgang wurde bereits an anderer Stelle kritisiert, s. S.2 in

https://cuvillier.de/uploads/preview/public_file/1872/9783869552422.pdf

Wie man auch nur im entferntesten glauben kann, mit solch einem Auftreten auf positive Resonanz unter „traditionellen“ Physikern zu stoßen, erscheint zunächst rätselhaft. Das gilt ebenso für den Tonfall, den KPK-Verfechter hier und andernorts im Internet anschlagen.

Erklärbar ist dieses Gehabe wohl durch den absurden Größenwahn, in den man sich in Karlsruhe anscheinend im Laufe der Jahrzehnte hineingesteigert hat. So wird die Situation des KPK ernsthaft mit der eines Max Planck verglichen, der beklagt dass sich neue wissenschaftliche Theorien nicht durch Überzeugung ihrer Gegner durchsetzen, sondern durch Aussterben der selbigen.
Die heranwachsende Generation (=Schüler) muss nach dieser Überzeugung unter Umgehung der altmodischen Gegner von vornherein mit der neuen Theorie (=KPK) vertraut gemacht werden. Dieses wahnhafte Gedankengebäude erklärt auch warum der KPK in der Lehramtsausbildung Druck ausübt (s. Physik-Journal-Artikel) und sogar versuchte, in Baden-Württemberg die Lernstandserhebungen in seinem Sinne zu beeinflussen.
Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
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Wohnort: Flurlingen

Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 10. Jun 2013 22:20    Titel: Kontinuumsmechanik Antworten mit Zitat

Interessanterweise äussern sich die DPG-Gutachter in ihren Ergänzenden Bemerkungen zum KPK nicht mehr zur Thermodynamik. Dafür wird in den ersten zwei Dritteln dieses Papiers in einer Art und Weis argumentiert, dass man mit Schrecken feststellt, dass diese Leute keine Ahnung von Kontinuumsmechanik haben. Das finde ich echt schlimm für eine Organisaton, die 62'000 Physiker vertritt.

http://www.youtube.com/watch?v=3dYMU5C5_g8

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Herzliche Grüsse Werner Maurer
zracki



Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 59

Beitrag zracki Verfasst am: 11. Jun 2013 12:53    Titel: Antworten mit Zitat

@ Systemdynamiker:

Dass sich in den ergänzenden Bemerkungen nicht mehr zur Thermodynamik geäußert wird, liegt einfach daran dass diesbezüglich wohl keine Fragen bei der DPG eingingen (Wie denn auch, wenn der KPK faktisch Wärme mit Entropie gleichsetzt?). Dass „diese Leute“ keine Ahnung von Kontinuumsmechanik hätten, ist Ihre Privatmeinung, die offensichtlich von (fast) 62'000 Physikern nicht geteilt wird.

Fachlich gibt es mittlerweile nichts mehr zu diskutieren, bedenklich ist dagegen nur noch folgendes:

Physik ist nun einmal auch ein Wettbewerb der Ideen, in dem sich die besten Ideen durchsetzen und zum Mainstream werden, siehe Relativitätstheorie, Quantenmechanik, usw. Der KPK hat es nun in fast 40 Jahren trotz Feuereifers seiner Vertreter nicht geschafft, die Physikercommunity von seinen Ideen zu überzeugen. Ich kenne z.B. in meinem Physiker-Bekanntenkreis niemanden, der nicht dem Physik-Journal-Artikel beipflichtet. Der von KPK-Anhängern erwartete empörte Aufschrei der Physikeröffentlichkeit ist ja offenbar ausgeblieben.
Da man sich in Karlsruhe aber anscheinend im Besitz der alleinigen physikalischen Wahrheit glaubt (siehe z.B. die für den KPK äußerst vorteilhaften Vergleiche, die zwischen seiner Situation und der Einsteins, Plancks und Co. gezogen werden), ist man in den letzten Jahren dazu übergegangen, seine Lehren mit Hilfe unredlicher Tricks mit Gewalt an den Baden-Württembergischen Schulen durchzusetzen. Ein derartiges Vorgehen macht aber den KPK nicht mehr zum Fall für die DPG, sondern für die staatliche B.-W. Arbeitsgruppe für Sekten und Psychogruppen, um es mal drastisch auszudrücken.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18026

Beitrag TomS Verfasst am: 11. Jun 2013 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

Um es mal offen zu sagen: ich habe Physik mit Schwerpunkt theoretischer Physik und Quantenfeldtheorie studiert und auch in der Forschung gearbeitet. Die dazu notwendigen Lehrbücher (und auch die, die ich hier gerne empfehle), sind (leider!) allesamt nicht aus dem deutschsprachigen Raum:
- Mechanik: Goldstein, Landau
- E.-Dynamik (und teilw. SRT): Jackson
- QM: Sakurai, ggf. Messiah o. Cohen-Tannoudji
- QFT: Ryder, Weinberg I, II
- Thermodynamik und stat. Mechanik: teilw. auch Landau

Lehrbuchreihen wie von Greiner, Fließbach etc. waren nie erste Wahl - mit Ausnahme der Feynman Lectures.

In all diesen o.g. (verbreiteten) Büchern hat sich Qualität aufgrund von Qualität durchgesetzt, nicht aufgrund von Verordnungen, Lobbyarbeit o.ä. Und interessanterweise hat sich auch eine einigermaßen einheitliche Nomenklatur durchgesetzt, ohne dass es dazu Gremien o.ä. bedurft hätte.

Insofern stehe ich sämtlichen Debatten bzgl. "Schulen", Lehrbuchreihen usw. skeptisch ggü. Ab dem Moment, wo Gremien das Sagen haben, sinkt die Qualität - insofern das noch möglich ist.

Und da wir es da offensichtlich mit einer Art darwinistischem Prinzip im Großen zu tun haben, sinkt mein Interese an einer Diskussion über ein Arterhaltungsprogramm für eine endemische Spezies im allemannischen Sprachraum; der badischer Riesenregenwurm möge sich selbst retten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Badischer_Riesenregenwurm

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Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 13. Jun 2013 22:35    Titel: Ergebnis eines Streitgesprächs Antworten mit Zitat

Die Vorwürfe der DPG an den Karlsruher Physikkurs lösen sich allmählich in Luft auf

http://www.physik.uni-regensburg.de/forschung/rincke/Allgemeines/Protokoll_Regensburg_2013.pdf

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Herzliche Grüsse Werner Maurer
Alter Physiker



Anmeldungsdatum: 15.04.2013
Beiträge: 55

Beitrag Alter Physiker Verfasst am: 13. Jun 2013 23:47    Titel: Re: Ergebnis eines Streitgesprächs Antworten mit Zitat

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Die Vorwürfe der DPG an den Karlsruher Physikkurs lösen sich allmählich in Luft auf


Kennen Sie den Film "The flight of the phoenix"? Da sagt Hardy Krüger alias Heinrich Dorfmann zum Flugkapitän: "That is precisely the reaction I would have expected from a man of your obvious limitations."

Es steht ganz klar in dem Protokoll, dass der durch die in Gleichung 2 definierte "Stromdichte" angeblich beschriebene "KPK-Impulsstrom" eine Eigenschaft des Systems ist und bei einer anderen Wahl des Koordinatensystems anders verläuft. Solche Phänomene haben keine objektive Realität. Es gibt sie nicht.
Außerdem zeigen die anderen Bilder, dass die Impulsstromstärken im statischen Fall an der Feder in entgegengesetzte Richtungen zeigen, abhängig von der Grenzfläche. Was ist das doch für ein seltsamer Strom, der nach links strömt, dessen Stromstärke aber mal nach rechts, mal nach links zeigt!
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18026

Beitrag TomS Verfasst am: 14. Jun 2013 07:41    Titel: Antworten mit Zitat

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Die Vorwürfe der DPG an den Karlsruher Physikkurs lösen sich allmählich in Luft auf


Im Gegenteil!

Ein paar Gedanken zu dem Text:

Es mussten Nachklärungen erfolgen, da "dies aus dem Streitgespräch nicht klar geworden war und sich erst aus der Detaildiskussionen ergab".

Zwischen zwei Darstellungen "sind zunächst kaum Übereinstimmungen zu erkennen".

Für eine "fachliche Klärung" war ein"Ringen und die Details" und ein "Prozess des Schreibens" notwendig um eine "für beide Seiten fachlich vertretbare Perspektive zu entwickeln".

Da müssen also gestandene Physiker mehrere Stunden intensiv diskutieren und anschließend ein Protokoll verfassen, um zu einem gemeinsamen Verständnis zu kommen, was uns der KPK sagen will, und wie das in einen (bekannten?) begrifflichen Kontext einzuordnen ist.

Mehr kann sich eine didaktische Methodik nicht disqualifizieren!

TomS hat Folgendes geschrieben:
... Es wird eine neue, sozusagen "private" Terminologie eingeführt. Dies ist an sich schon nachteilig, da diese nicht in den Kontext der etablierten Physik, ihrer Terminologie und Methodik passt. Darüberhinaus bietet die neue Terminologie nur als Terminologie keine didaktischen Vorteile (man begegnet oft der irrigen Annahme, man hätte ein Phänomen verstanden, wenn man nur einen Namen dafür hat). Und nicht zuletzt wird an einigen besonders krassen Beispielen aufgezeigt, dass diese Terminologie massiv in die Irre führt.


Offensichtlich gilt das für die an der Diskussion beteiligten Physiker, umso mehr dann wohl auch für die armen Schüler, die nicht nur das Schulbuch sondern auch noch die Kommentare und Streitgespräche zum Schulbuch lesen müssen, um zu verstehen, was das Schulbuch eigtl. will.

Den Schülern muss z.B. klar gemacht werden, dass die Richtung eines Vektorpfeiles im Allgemeinen wichtig ist, außer in einigen (nicht allen) Abbildungen im KPK da ist sie nämlich irrelevant (Komponenten von Vektoren sind koordinatensystemabhängig, die Darstellung mittels Pfeilen ist es nicht; offensichtlich besteht das Problem darin, dass im mathematischen Sinne einfach kein Vektor vorliegt, sondern die Komponenten eines Vektors; schön, dass der KPK auch diesen Fehler begeht)

TomS hat Folgendes geschrieben:
Eine generelle Kritik, die ich an vielen ... Methoden und didaktischen Konzepten habe ist eine starke Fokussierung auf Anschaulichkeit. Mir ist klar, dass Schüler sich anschauliche Bilder besonders gut einprägen. Nur leider gibt es in der modernen Physik einige grundsätzlich unanschauliche, abstrakte Konzepte, ... so dass jede Veranschaulichung zu einer Verfälschung führt. Und somit lernen viele Schüler heute anschauliche, jedoch inhaltlich falsche Darstellungen.


Beide Texte habe ich auf der ersten (!) Seite dieses Threads geschrieben.

Meine (unveränderte) Meinung:

Der KPK macht also vieles anders, wenig (nichts?) besser, einiges schlechter; nach vielstündiger Diskussion bleibt nur übrig, dass er wenigstens nicht zu viel zu offensichtlich falsch macht ... beeindruckend

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Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 14. Jun 2013 17:21    Titel: Freischneiden Antworten mit Zitat

Im Physik-Journal schreibt Stefan Jordan (Kontroverse um Karlsruher Physikkurs, http://www.pro-physik.de/details/physiknews/4609191/Kontroverse_um_Karlsruher_Physikkurs.html ) unter anderem:" Kritisiert wird auch das Verfahren der DPG („entwürdigend“) sowie die fehlende Einbindung des Fachverbands Didaktik, dessen Mitglieder bei ihrer Versammlung während der DPG-Tagung in Jena ihr „Befremden“ über die Vorgehensweise zum Ausdruck gebracht haben. Dabei wird allerdings übersehen, dass der DPG-Vorstand den Fachverband bereits im vergangenen Herbst zu einer Stellungnahme aufgefordert hatte, dieser aber keine fachlichen Fehler im KPK erkennen konnte."

Der Vorstand der DPG hat demnach erst ein "Gutachten" in Auftrag gegeben, nachdem der Fachverband Didaktik keine Fehler gefunden hat. Im oben zitierten Streitgespräch ist nun nur noch der Impulsstrom als Kritikpunkt übrig geblieben. Nach meiner Einschätzung haben alle drei Gesprächsteilnehmer Mühe mit der Mechanik, wie sie seit mehr als 150 Jahren in den Ingenieurfächern gelehrt wird. Deshalb habe ich noch ein weiteres Video produziert, um einiges klar zu stellen https://www.youtube.com/watch?v=swQJGaKEO80&list=PL918XBsgASEnMhGxNb7asQMQo6IqTrxSW&index=15

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zracki



Anmeldungsdatum: 28.05.2013
Beiträge: 59

Beitrag zracki Verfasst am: 14. Jun 2013 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Eine gründlichere Selbstentblößung des KPK als dieses Protokoll kann man sich kaum vorstellen.
Es offenbart schonungslos die immensen Wissens- und Verständnislücken, die die KPK-Gehirnwäsche anscheinend auch bei Professoren hinterlässt
(siehe dazu auch S.4 in http://www.physik.uni-regensburg.de/forschung/strunk/skripten/thDyn_root.pdf ).

Impulsstrom allgemein:
Seit Einstein werden solche Größen als physikalisch real angesehen, für die es eine KOSY-unabhängige (in allen KOSY gleiche) Bildungsvorschrift gibt. Insbesondere werden damit alle Arten von Größen verworfen, die die willkürliche Auszeichnung von Raumrichtungen benötigen (Das Vorzeichen der elektrischen Ladung ist keine Raumrichtung!, um den üblichen Einwänden zuvorzukommen). Irgendwelche Privatauslegungen von „Eigenschaft des Systems“ spielen hierbei nicht die geringste Rolle.
Dass die Auszeichnung von Raumrichtungen aber für den Impulsstrom unbedingt nötig ist sieht man folgendermaßen mit Hilfe der Gruppentheorie für SO(3):
Die von einem symmetrischen Tensor 2ter Stufe realisierte Darstellung dieser Gruppe lässt sich zerlegen in die irreduziblen Darstellungen [Skalar] und [spurloser symm. Tensor]. [Vektor] taucht dabei nicht auf, d.h. es ist faktisch unmöglich, alleine aus dem Spannungstensor irgendwie einen Vektor herauszudestillieren.
In veralteter Sprechweise handelt es sich hierbei um die Zerlegung einer Dyade in Skalar, axialer Vektor und spurloser symm. Tensor. Da der Spanungstensor symmetrisch ist, entfällt hierbei der axiale Vektor. Selbst wenn man einfach einen unphysikalischen, nichtsymmetrisierten Tensor benutzt, hätte man nur einen Vektor, niemals 3 für die 3 Raumrichtungen.
Aber auch wenn man nun (unter Verletzung des Kovarianzprinzips!) mit Hilfe von 3 Raumrichtungen irgendwie einen Impulsstromdichtvektor zusammenwurstelt, hat man immer noch ein Impulsfluidum das an Orten strömt, an denen seine Dichte 0 ist. Das dürfte wohl im Widerspruch stehen zum Konzept einer strömenden Größe, wie es sich wohl für 99,9% der Menschheit (insbesondere Schüler) darstellt.
Der KPK-Impulsstrom ist damit nichts weiter als ein albernes Wortspiel, abgesehen davon dass er das Kovarianzprinzip verletzt.

Punkt 2:
Der Integrand in Glg. (1) stellt mathematisch eine Vektorwertige 2-Form dar, Glg. (2) dagegen Vektorfelder. Der Vektor über A im Integrationsgebiet aus Glg. (1) ist mathematisch völlig sinnfrei, nimmt man ihn ernst, passiert folgendes: Die Kraft würde bei korrekter Anwendung der Integraltransformationsformel noch nicht einmal das Vorzeichen wechseln unter einer Inversion.
Einem Didaktiker mag man so etwas nachsehen, nicht aber einem Physikprofessor der sich anmaßt über die tensoranalytische Darlegung der DPG zu urteilen. Wenn dann kurz nach Glg. (1) auch noch versucht wird mit den hier differentialgeometrischen Begriffen „lokal“, „global“ zu protzen, wird es endgültig lächerlich.

S. 3 unten:
Die Kenntnis der 3 Vektoren j reicht eben nicht aus, da keine KOSY-unabhängige Bildungsvorschrift für sie existiert. Es sind zusätzlich 3 Richtungsvektoren nötig. Die Unfähigkeit sich klarzumachen, dass die Richtungen xyz physikalisch durch nichts ausgezeichnet sind, ist 400 Jahre nach Galilei ein Armutszeugnis.

Punkt 2.2:
In der Spannungsoptik werden die mechanischen Spannungen mittels induzierter Doppelbrechung visualisiert. Die Doppelbrechung ist dabei Folge von nicht mehr identischen Eigenwerten des Verzerrungstensors eines ursprünglich isotropen Materials. Die dabei entstehenden Farbmuster erinnern tlw. an Linien. Diese Muster haben aber nur sehr indirekt etwas zu tun mit den Integralkurven der Spannungstensorzeilen und sind in praktisch allen Fällen von diesen verschieden.

Punkt 4.2 bietet das bekannte inhaltslose Geschwurbel, wie es die Theologie oder Geisteswissenschaften nicht besser abliefern könnten.

Der Schusssatz des Protokolls („Versachlichung des Diskussionsstils“) ist eine unverschämte Verdrehung der Tatsachen, es ist der KPK, der seit Jahrzenten seine Kritiker mit unsachlichen Beleidigungen bewirft (bequem, denkfaul, autoritätsgläubig, usw.).

Dass Herr Strunk sein soeben erschienenes Buch „Moderne Thermodynamik“ mit allen Mitteln verteidigt, erscheint nachvollziehbar.
Bei Didaktikern ist es dagegen ohnehin schon lange vergeblich, irgendwelche Kenntnisse bzgl. Mathematik oder Physik zu erwarten. Ebenso anscheinend wie eine etwaige Rücksichtnahme auf angehende Physiklehrer, die sich mit einem Zeugnis der Universität Regensburg an bayerischen Gymnasien bewerben.
Die Reputation der Physik Regensburg scheint für die Herren Strunk und Rincke keine Rolle mehr zu spielen sobald es um liebgewonnene Privatansichten über Physik geht. Man vergleiche dies mit dem KIT, das jede Erwähnung des KPK von seinen offiziellen Seiten getilgt hat.
Die Hauptursache liegt wohl bei der anscheinend grenzenlosen Naivität Herrn Hüfners. Ihm ist es nun ebenso ergangen wie zig Biologen, die ernsthaft glaubten, in einem öffentlichen Streitgespräch mit Kreationisten etwas bewirken zu können. Das von ihm im Rahmen einer KPK-Kaffeefahrt nach 12 Stunden unterzeichnete Protokoll wird nun wiederum jahrzehntelang als angeblicher Beleg für die fachliche Richtigkeit des KPK herumgereicht werden, siehe das MNU-Protokoll von 1998.
Alter Physiker



Anmeldungsdatum: 15.04.2013
Beiträge: 55

Beitrag Alter Physiker Verfasst am: 17. Jun 2013 23:03    Titel: Re: Freischneiden Antworten mit Zitat

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Im oben zitierten Streitgespräch ist nun nur noch der Impulsstrom als Kritikpunkt übrig geblieben. Nach meiner Einschätzung haben alle drei Gesprächsteilnehmer Mühe mit der Mechanik, wie sie seit mehr als 150 Jahren in den Ingenieurfächern gelehrt wird. Deshalb habe ich noch ein weiteres Video produziert, um einiges klar zu stellen https://www.youtube.com/watch?v=swQJGaKEO80&list=PL918XBsgASEnMhGxNb7asQMQo6IqTrxSW&index=15


Dass die Teilnehmer Probleme haben, ist kein Wunder angesichts des begrifflichen Durcheinanders im Protokoll und erst recht im Video.
Da wird der Impuls und der Impulsstrom in seine drei kartesischen Komponenten zerlegt. Danach erfindet man zu jeder Komponente des Impulses (oder des Impulsstroms? ) eine vektorielle Impulsstromdichte, indem man den Spalten des Stromdichte-Tensors eine künstliche Richtung gibt und das noch durch Pseudomathematik scheinbar absichert.
Das führt dann dazu, dass x-Impuls in y-Richtung fließen kann und umgekehrt.

Die Systemphysik steht hier in bester schweizerischer Tradition. Früher stand am Bahnhof in Wassen (Gotthard) ein Schild:
Achtung Reisende, die Züge in Richtung Luzern fahren in Richtung Airolo und die Züge in Richtung Airolo fahren in Richtung Luzern.

Da kann man nur noch den heiligen William of Ockham anrufen!
Systemdynamiker



Anmeldungsdatum: 22.10.2008
Beiträge: 594
Wohnort: Flurlingen

Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 22. Jun 2013 18:43    Titel: Wasserstrahlschneiden Antworten mit Zitat

Beim Wasserstrahlschneiden hat man einen geschlossenen Impulsstromkreis, wobei im einen Teil des Stromkreises der Impuls konvektiv transportiert wird (allgemein anerkannt) und im zweiten Teil leitungsartig (durch die DPG verboten). Dieses Beispiel kann ich auch dem Alten Physiker wärmstens empfehlen

http://www.youtube.com/watch?v=DJnvjz0lqNA

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Herzliche Grüsse Werner Maurer
Jayk



Anmeldungsdatum: 22.08.2008
Beiträge: 1450

Beitrag Jayk Verfasst am: 25. Jun 2013 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hoffe, ihr verzeiht mir, dass ich mir nicht den ganzen Artikel durchlese. Ich habe als Schüler (bzw. nun ja nicht mehr, da ich zum Wintersemester mein Physikstudium beginnen werde Big Laugh ) ab einer gewissen Stelle nur noch einen Bruchteil verstanden. Ich habe mir jetzt aber nochmal die Entgegnung der DPG vorgenommen (http://www.dpg-physik.de/veroeffentlichung/stellungnahmen_gutachter/kpk-ergaenzung.pdf) und bin der Meinung, dass eine Stelle entweder falsch, oder zumindest unzureichend begründet ist. Und zwar an der Stelle, wo sie zeigen wollen, dass .

Da steht ja letztendlich folgende Formel:


Nun schreiben sie einfach diese partielle Zeitableitung als um, obwohl ja ein Punkt normalerweise eine totale Zeitableitung bezeichnet. Meiner Meinung nach ist das nicht dasselbe, ein Beispiel:

Betrachten wir einen Quader mit der konstanten Dichte rho, der sich in einem Medium der konstanten Dichte rho' bewegt. Dann ist das Volumen, um welches integriert wird, der Raum, den der Quader einnimmt. Nun hat dieser einen konstanten Impuls. Aber partielle zeitliche Ableitung bedeutet, dass das Volumen V nicht verändert wird, das heißt, mit der Zeit ist der Quader vollständig aus dem Volumen V verschwunden und das Integral über in diesem konstanten Volumen ändert sich, das heißt die partielle Ableitung ist verschieden von null, also ist der Nettoimpulsstrom verschieden von null. Und das, obwohl der Impuls des Quaders als konstant angenommen wurde, also keine Kraft gewirkt hat (und die totale zeitliche Ableitung dieses Integrals sich demnach auch nicht verändert hat - mit totaler zeitlicher Ableitung meine ich partielle Abl. + der Teil, der auf das sich verändernde Volumen zurückzuführen ist, analog zu ).

EDIT: Ich habe mal versucht, das grafisch darzustellen. Natürlich würde jeder Mathematiker jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen bei meiner Verwendung des Begriffs "totale Zeitableitung", weil man ja keine Ableitung nach dem Integrationsvolumen definieren kann, aber anschaulich ist das jedenfalls, was ich mir unter vorstelle und wovon die DPG wahrscheinlich auch glaubt, dass sie es meint... Jedenfalls zeigt das meiner Meinung nach, dass Kraft und Impulsstrom NICHT das Gleiche sind, auch nicht bis auf ein Vorzeichen...



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Systemdynamiker



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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 26. Jun 2013 20:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zuerst ein grosses Kompliment @Jayk für die gute Analyse. Effektiv wir in den ergänzenden Bemerkungen nicht zwischen materieller und lokaler Ableitung unterschieden (Lagrange- und Euler-Darstellung). Dadurch fehlt bei der lokalen Darstellung (raumfestes Bilanzsystem) der konvektive Anteil. Der wird wohl eine paar Seiten weiter hinten eingeführt, aber ohne ausreichende Begründung. Zudem fehlt im ganzen Papier die Gravitation, was angesichts des Umstands, dass die Newton-Axiome gerechtfertigt werden sollen, ziemlich skuril ist.

Ein raumfestes, mechanisches System kann auf drei Arten Impuls austauschen: quellenartig mit dem Gravitationsfeld (fehlt in den ergänzenden Bemerkungen), leitungsartig (lokal durch den Spannungstensor beschrieben) und konvektiv (fehlt anfänglich in den ergänzenden Bemerkungen). Die beiden erstgenannten Impulsströme werden mittels Kräfte beschrieben, der letzte tritt nur bei offenen Sysemen auf (Rakete, Strahltriebwerk, usw). Dieser Impulsstrom muss im didaktisch gut gemachten Beispiel von Jayk eingeführt werden, damit die Impulsbilanz vollständig ist. Der konvektive Impulsstrom heisst in der Literatur einfach nur Impulsstrom. Seine Existenz wird von niemanden bestritten.

Mit dem Wasserstrahlschneiden habe ich ein Beispiel gefunden, bei dem leitungsartiger und konvektiver Impulsstrom einen Kreis bilden
http://www.youtube.com/watch?v=DJnvjz0lqNA

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Beitrag Jayk Verfasst am: 26. Jun 2013 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Ist denn die Gleichung

korrekt? Und welcher Impulsstrom ist mit gemeint?
Systemdynamiker



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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 27. Jun 2013 07:34    Titel: Satz von Gauss Antworten mit Zitat

Die Gleichung ist korrekt. Was im ergänzenden Bericht nicht klar ist, ist die Bedeutung von T. Zuerst wird damit der Spannungstensor gemeint (da ist anzufügen, dass der Spannungstensor oft mit dem umgekehrten Vorzeichen versehen wird). In diesem Fall ist I^N die resultierende Oberflächenkraft und das Volumenintegral lässt sich mit Hilfe des Satzes von Gauss in ein Oberflächenintegral umwandeln. Integriert man über die ganze Oberfläche, erhält man die resultierende Kraft, nimmt man nur einen Teil der Oberfläche (z.B. einen Seilquerschnitt) erhält man die Einzelkraft. Nun ist das dritte Newtonsche Axiom nur auf Einzelkräfte und nicht auf die resultierende Oberflächenkraft anzuwenden. Deshalb macht die Behauptung der Expertengruppe, dass immer nur über die ganze Oberfläche intergriert werden dürfe, absolut keinen Sinn.

Weiter hinten im Bericht wird dann T auf zwei Terme ausgeweitet: den Spannungstensor und die konvektive Impulsstromdichte, die eigentlich schon in der Einleitung hätte auftauchen müssen, wenn der Übergang von der Lagrange- zur Eulerdarstellung sauber gemacht worden wäre. Wer den Spannungstensor und die konvektive Impulsstromdichte ohne Begründung zusammen fasst (was mathematisch geht, physikalisch aber keinen Sinn macht), hat entweder die Theorie nicht begriffen oder will den andern Sand in die Augen streuen.

Die Gewichtskraft (Quellenstärke) kann mit einem Volumenintegral über Dichte mal Gravitationsfeldstärke beschrieben werden. Weil hier keine Divergenz vorkommt, kann der Satz von Gauss nicht angewendet werden.

Ein leitungsartiger Impulsstrom führt zu einer Oberflächenkraft, ein konvektiver Impulsstrom kann mit einer Ersatzkraft beschrieben werden und die Gewichtskraft kann nur als Volumenkraft gesehen werden. Deshalb kann die Gewichtskraft nicht wie die konvektive Impulsstromdichte nachträglich in T eingebaut werden und deshalb ist dieser Bericht dermassen peinlich für eine Gruppe von hochdekorierten Physiker.

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Beitrag Jayk Verfasst am: 27. Jun 2013 12:27    Titel: Re: Satz von Gauss Antworten mit Zitat

Systemdynamiker hat Folgendes geschrieben:
Die Gewichtskraft (Quellenstärke) kann mit einem Volumenintegral über Dichte mal Gravitationsfeldstärke beschrieben werden. Weil hier keine Divergenz vorkommt, kann der Satz von Gauss nicht angewendet werden.


Also
Aber die Graviationsfeldstärke kann als negativer Gradient des Gravitationspotentials geschrieben werden, und somit kann der Gaußsche Satz für skalare Felder angewendet werden:

Systemdynamiker



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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 28. Jun 2013 05:44    Titel: Feldgrössen Antworten mit Zitat

Das habe ich nicht gemeint. Hier operiert der Satz von Gauss auf den Feldgrössen. Beim elektromagnetischen Feld kann man noch einen Schritt weiter gehen und auch einen Spannungstensor einführen. Dann hat man aber zwei "verschränkte" Systeme, die "Materie" und das Feld.
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Karl der Physiker
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Beitrag Karl der Physiker Verfasst am: 14. Jul 2013 17:26    Titel: Systemphysik Antworten mit Zitat

Ist Systemphysik dasselbe wie der Karlsruher Physikkurs? Oder wo liegt der Unterschied?
Namenloser324
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Beitrag Namenloser324 Verfasst am: 16. Jul 2013 01:22    Titel: Antworten mit Zitat

Jayk hat Folgendes geschrieben:

Da steht ja letztendlich folgende Formel:


Nun schreiben sie einfach diese partielle Zeitableitung als um, obwohl ja ein Punkt normalerweise eine totale Zeitableitung bezeichnet. Meiner Meinung nach ist das nicht dasselbe, ein Beispiel:

Betrachten wir einen Quader mit der konstanten Dichte rho, der sich in einem Medium der konstanten Dichte rho' bewegt. Dann ist das Volumen, um welches integriert wird, der Raum, den der Quader einnimmt. Nun hat dieser einen konstanten Impuls. Aber partielle zeitliche Ableitung bedeutet, dass das Volumen V nicht verändert wird, das heißt, mit der Zeit ist der Quader vollständig aus dem Volumen V verschwunden und das Integral über in diesem konstanten Volumen ändert sich, das heißt die partielle Ableitung ist verschieden von null, also ist der Nettoimpulsstrom verschieden von null. Und das, obwohl der Impuls des Quaders als konstant angenommen wurde, also keine Kraft gewirkt hat (und die totale zeitliche Ableitung dieses Integrals sich demnach auch nicht verändert hat - mit totaler zeitlicher Ableitung meine ich partielle Abl. + der Teil, der auf das sich verändernde Volumen zurückzuführen ist, analog zu ).

EDIT: Ich habe mal versucht, das grafisch darzustellen. Natürlich würde jeder Mathematiker jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen bei meiner Verwendung des Begriffs "totale Zeitableitung", weil man ja keine Ableitung nach dem Integrationsvolumen definieren kann, aber anschaulich ist das jedenfalls, was ich mir unter vorstelle und wovon die DPG wahrscheinlich auch glaubt, dass sie es meint... Jedenfalls zeigt das meiner Meinung nach, dass Kraft und Impulsstrom NICHT das Gleiche sind, auch nicht bis auf ein Vorzeichen...


Gemäß dem KPK-Ergänzungs pdf integriert man über das Volumen des zu beschreibenden Körpers. D.h. im allgemeinen nicht "raumfest". Daher ist die Erläuterung von dir m.E. nicht schlüssig. (Desweiteren sind hier die Geschwindigkeit und die Dichte als explizite Zeitfunktionen aufzufassen(wie üblich), dann ist partielles Ableiten identisch mit totalem)
Namenloser324
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Beitrag Namenloser324 Verfasst am: 16. Jul 2013 01:30    Titel: Antworten mit Zitat

Achso, haha, eine Sache noch:

Es gilt natürlich p = p(x,y,z,t) aber da x y und z einfach nur koordinaten sind und nicht den ort eines teilchens beschreiben(und dann implizit zeitabhängig wären) ist natürlich die totale Zeitableitung identisch mit der partiellen.[/latex]
Jakobsweg
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Beitrag Jakobsweg Verfasst am: 16. Jul 2013 07:03    Titel: Gravitation Antworten mit Zitat

In einem wissenschaftlichen Gutachten dürfte man erwarten, dass der Unterschied zwischen lokaler und totaler Ableitung erwähnt und die Konsequenzen daraus kurz dargelegt werden. Stattdessen wird der konvektive Term, der aus diesem Unterschied resultiert, in einem späteren Abschnitt reingeschmuggelt. Dass die Gravitation feht, ist jedoch unverzeihlich. Und mit der Behauptung, dass immer über die ganze Oberfläche zu integrieren sei, wird grad noch die Statik abgeschafft.
Jakobsweg
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Beitrag Jakobsweg Verfasst am: 16. Jul 2013 07:04    Titel: Gravitation Antworten mit Zitat

In einem wissenschaftlichen Gutachten dürfte man erwarten, dass der Unterschied zwischen lokaler und totaler Ableitung erwähnt und die Konsequenzen daraus kurz dargelegt werden. Stattdessen wird der konvektive Term, der aus diesem Unterschied resultiert, in einem späteren Abschnitt reingeschmuggelt. Dass die Gravitation feht, ist jedoch unverzeihlich. Und mit der Behauptung, dass immer über die ganze Oberfläche zu integrieren sei, wird grad noch die Statik abgeschafft.
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Beitrag Jakobsweg Verfasst am: 16. Jul 2013 07:06    Titel: Gravitation Antworten mit Zitat

In einem wissenschaftlichen Gutachten dürfte man erwarten, dass der Unterschied zwischen lokaler und totaler Ableitung erwähnt und die Konsequenzen daraus kurz dargelegt werden. Stattdessen wird der konvektive Term, der aus diesem Unterschied resultiert, in einem späteren Abschnitt reingeschmuggelt. Dass die Gravitation feht, ist jedoch unverzeihlich. Und mit der Behauptung, dass immer über die ganze Oberfläche zu integrieren sei, wird grad noch die Statik abgeschafft.
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Beitrag Jakobsweg Verfasst am: 16. Jul 2013 07:14    Titel: Gravitation Antworten mit Zitat

In einem wissenschaftlichen Gutachten dürfte man erwarten, dass der Unterschied zwischen lokaler und totaler Ableitung erwähnt und die Konsequenzen daraus kurz dargelegt werden. Stattdessen wird der konvektive Term, der aus diesem Unterschied resultiert, in einem späteren Abschnitt reingeschmuggelt. Dass die Gravitation feht, ist jedoch unverzeihlich. Und mit der Behauptung, dass immer über die ganze Oberfläche zu integrieren sei, wird grad noch die Statik abgeschafft.
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Beitrag TomS Verfasst am: 16. Jul 2013 08:12    Titel: Antworten mit Zitat

Kapierst du nicht, wie die Foren-SW funktioniert, oder bezweckst du etwas damit, den selben Beitrag mehrfach zu posten?
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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 20. Jul 2013 09:24    Titel: Re: Systemphysik Antworten mit Zitat

Karl der Physiker hat Folgendes geschrieben:
Ist Systemphysik dasselbe wie der Karlsruher Physikkurs? Oder wo liegt der Unterschied?


Die Systemphysik ist in Winterthur von Kollege Hans Fuchs und mir, aufbauend auf den Ideen des Karlsruher Physikkurses entwickelt worden. Wir haben neben der Energiedarstellung der Gibbschen Fundamentalform auch Ideen der Kontinuumsphyisik beigezogen (z.B. konsequentes Bilanzieren) und das systemdynamische Modellieren als Methode eingeführt. Die Kritik der DPG schadet deshalb primär dem KPK und weniger der Systemphysik (die Schweiz gehört weder zu Deutschland noch ist sie Mitglied der EU).

Kritik und Kollegenschelte haben wir in den letzten dreissig Jahren ziemlich viel einstecken müssen. Junge Kolleginnen und Kollegen, die sich in ihrer F&E-Tätigkeit mit konkreten Problemen der Technik auseinandersetzen müssen, sind von dieser Methode rasch zu überzeugen. Müssen sie doch einen Teil Ihres Lohnes mit dem Lösen von realen Problemen verdienen. Und da gehört der schiefe Wurf halt nicht dazu.

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Beitrag ka Verfasst am: 20. Jul 2013 15:30    Titel: Re: Relativitätstheorie auf Systemdesign Antworten mit Zitat

Alter Physiker hat Folgendes geschrieben:
Die Verwendung des Begriffs "relativistische Masse" in der Form


ist in der Physik seit langem nicht mehr üblich. Man verwendet stattdessen den Begriff "relativistischer Impuls"!
Einstein selbst schreibt in einem Brief an L. Barnett 1948:

"Es ist nicht gut von der Masse


eines bewegten Körpers zu sprechen, da für M keine klare Definition gegeben werden kann. Man beschränkt sich besser auf die "Ruhe-Masse" m."


Zwar wäre ich im Fall von A. EINSTEIN notfalls bereit, Verstehen durch Glauben zu ersetzen. Aber zum Einen gibt es viele und darunter auch bedeutende Physiker, wie z.B. R. FEYNMAN und J. SCHWINGER , die sich von der vorstehend zitierten Äußerung Einsteins nicht haben beirren lassen und die "relativistische Masse" weiter verwendet haben.

Deshalb : Wie bitte ist z.B. zu verstehen, dass die Beschränktheit v < c gilt, wenn die Masse und damit auch die Trägheit nicht mehr mit v anwachsen . Und wie bitte erhält man dann die Gleichung für den "relativistischen Impuls"



, die im Übrigen schon mehr als fünfzig Jahre lang in Gebrauch ist und sich deshalb in einer auch nur halbwegs anspruchsvollen Diskussion nicht mehr zu Profilierungszwecken eignen dürfte.

Im Übrigen wollte ich diesen Beitrag schon lange schreiben und habe ihn nur zurückgestellt, um nicht wie andere auch selbst noch vom Thema abzulenken. Da aber die Thematik weiter und immer weiter divergiert , sehe ich nicht ein , weshalb ich meine Frage noch länger zurückstellen soll .

Friedrich Karl Schmidt
TomS
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Beitrag TomS Verfasst am: 20. Jul 2013 15:53    Titel: Re: Relativitätstheorie auf Systemdesign Antworten mit Zitat

ka hat Folgendes geschrieben:
Alter Physiker hat Folgendes geschrieben:
Die Verwendung des Begriffs "relativistische Masse" in der Form


ist in der Physik seit langem nicht mehr üblich. Man verwendet stattdessen den Begriff "relativistischer Impuls"!
Einstein selbst schreibt in einem Brief an L. Barnett 1948:

"Es ist nicht gut von der Masse


eines bewegten Körpers zu sprechen, da für M keine klare Definition gegeben werden kann. Man beschränkt sich besser auf die "Ruhe-Masse" m."


Zwar wäre ich im Fall von A. EINSTEIN notfalls bereit, Verstehen durch Glauben zu ersetzen. Aber zum Einen gibt es viele und darunter auch bedeutende Physiker, wie z.B. R. FEYNMAN und J. SCHWINGER , die sich von der vorstehend zitierten Äußerung Einsteins nicht haben beirren lassen und die "relativistische Masse" weiter verwendet haben.

Nun, die Einführung einer weiteren Größe M(v) ist nicht falsch, aber überflüssig. Man muss nicht jeder beliebigen Kombination von Größen einen eigenen Namen geben, das führt nicht zu mehr oder tieferem Verständnis.

Zudem ist es verwirrend, da die Größe M(v) eben nicht alle aus der klassischen Mechanik bekannten Eigenschaften einer Masse hat.

Die Ruhemasse m ist daher ausreichend.

ka hat Folgendes geschrieben:
Wie bitte ist z.B. zu verstehen, dass die Beschränktheit v < c gilt, wenn die Masse und damit auch die Trägheit nicht mehr mit v anwachsen.

Die Beschränktheit v<c gilt zunächst rein kinematisch, d.h. sie ist eine Eigenschaft der Raumzeitstruktur. Dann folgt sie dynamisch, da für v=c die Energie (!) eines massebehafteten Teilchens offensichtlich divergiert. Zudem folgt die Beschränkung aus der Struktur der Differentialgleichungssysteme in Feldtheorien (was auch in Quantenfeldtheorien gültig bleibt).

Zu all diesen Argumentationen benötigt man M(v) nicht.

ka hat Folgendes geschrieben:
Und wie bitte erhält man dann die Gleichung für den "relativistischen Impuls"


Die Gleichung folgt direkt aus der Forderung der Lorentzinvarianz, sie folgt direkt aus der Lagrangefunktion für ein relativistisches (freies) Teilchen, sie folgt direkt aus dem Hamiltonformalismus, ...

Zu all diesen Argumentationen benötigt man M(v) nicht.

ka hat Folgendes geschrieben:
... die im Übrigen schon mehr als fünfzig Jahre lang in Gebrauch ist ...

Es ist wohl eine der zentralen Gleichungen der relativistischen Mechanik, gerade weil sie die zugrundeliegenden Symmetrien explizit macht, und weil sie zeigt, dass die gesamte relativistische Dynamik ohne den Begriff der relativistischen Masse M(v) vollständig und ohne zusätzlichen Ballast formulierbar ist.

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Zuletzt bearbeitet von TomS am 20. Jul 2013 16:31, insgesamt einmal bearbeitet
ka



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Beitrag ka Verfasst am: 20. Jul 2013 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Lämpel hat Folgendes geschrieben:
Die KPK will nicht auf die Entropie verzichten, sondern auf die Wärme. Wenn zwei Körper ihre Temperatur angleichen, dann fließt nur noch Entropie (Sichtweise KPK). Dann frage ich mich aber nach der Berechnung. Denn eine Entropieerhaltung gibt es bekanntermaßen nicht, und mit S*T=konstant kommen wir wieder zur Wärmeenergie. Das Ganze ist irgendwie nicht richtig durchdacht.


Ihre Argumentation ist schon deshalb nicht logisch, weil auch die Wärme keine Erhaltungsgröße ist.

Und natürlich kann man die Energie auch ohne Verwendung des Begriffes Wärme bilanzieren. Allein schon die Vermutung, dass eine Gruppe von Physikprofessoren mit jeweils eigenem Lehrstuhl in Jahrzehnte langer Arbeit eine Darstellung der Thermodynamik erarbeitet, die eine Bilanzierung der Energie nicht zulässt, ist sowas von grotesk, dass man sich nach dem physikalischen Hintergrund derjenigen fragen muss, die von derart wirren Unterstellungen ausgehen.

Im Übrigen erfüllt die Entropie doch unstreitig in erster Linie die Funktion , ein Maß für die Drift des Naturgeschehens zu sein, was eine Erhaltungsgröße ( natürlich ) nicht leisten kann.

Und dass die Wärme diese Funktion nicht übernehmen kann , zeigt sich daran, dass es Vorgänge gibt, bei denen zwar die Entropie, nicht aber die ausgetauschte Wärmemenge zunimmt.

Friedrich Karl Schmidt
ka



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Beitrag ka Verfasst am: 20. Jul 2013 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
@ka: in dem Ton, den sie hier an den Tag legen, werden sie wenig Freunde und sicher keine Resonanz finden.


Also den Ton betreffend sind Sie ja schon in "Vorleistung " getreten. Sie waren es doch , der geschrieben hat, ich würde mich "lächerlich machen" .

Und angesichts der Tatsache, dass Sie sich nachhaltig weigern Fragen zu beantworten, die sich nahezu zwangsläufig aus Ihren eigen Beiträgen ergeben. nahe gelegte Fragen nicht beantworten und gleichzeitig keine Gelegenheit auslassen sich mit letzlich nichtsagenden Aussagen oder Binsenweisheiten zu profilieren ist es für mich schon fast eine Ehre, dass Sie meine Beiträge zu ignorieren vorgeben.

Friedrich Karl Schmidt
ka



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Beiträge: 52

Beitrag ka Verfasst am: 20. Jul 2013 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

T.rak92 hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
kann man aus dieser (bitteren) Erkenntnis eine Initiative und Ideen entwickeln, wie Physik bzgl. der Konzepte, der Experimente, der Mathematik etc. anders und insbs. besser vermittelt werden kann?[...]Wie löst man das Problem, dass die Physik der letzten Jahrzehnte nicht mit dem zugehörigen mathematischen Apparat vermittelt werden kann?


Darüber habe ich mir auch schon manchmal Gedanken gemacht.
Ich denke der einzige Weg Physik wirklich "moderner" zu vermitteln wäre später mit Physik, Chemie, etc. anzufangen und alle freie Stunden mit Mathematik zu füllen. Nur dann wäre man vllt. in der Oberstufe so routiniert, dass man z.B. mit dem Lagrange/Hamilton Formalismus starten würde, wie in den meisten modernen Vorlesungen (zur theoretischen Physik).

Ich zweifle aber stark daran, dass sich so ein System jemals durchsetzt.
Viele Schüler haben ja schon mit eindimensionaler Differential- und Integralrechnung Probleme. Außerdem reicht die "alte" Darstellung ja immer noch um viele Probleme genau genug zu lösen und stellt außerdem eine Struktur zum Verständnis der Physik, die viel Näher an der Alltagserfahrung und Intuition grenzt als der moderne Formalismus.

Ich denke auch nicht, dass es im Unterricht auf maximale Korrektheit und Allgemeinheit ankommt. Vor allem, da sich der Unterricht ja auch an Schüler wendet, die später nichts bis wenig mit Physik zu tun haben werden. Worauf vlt. mehr Wert gelegt werden sollte, ist es die jeweiligen Einschränkungen des Modells stärker hervorzuheben. Zumindest in meiner Schulzeit (2 Jahre her) hat man das nicht so sehr getan (auf meine persönliche Erfahrung bezogen).


Auf die Gefahr hin , dass Sie es als "Beifall von der falschen Seite ansehen", stimme ich ihrem Beitrag in vollem Umfang zu und könnte mich mit der im ersten Absatz angedeuteten Unterrichtsstruktur zwar auch befreunden, ziehe aber bis ins Detail gehend das gleiche Resumee, wie Sie es in ihrem letzten Abschnitt getan haben.

Friedrich Karl Schmidt
TomS
Moderator


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Beitrag TomS Verfasst am: 20. Jul 2013 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

ka hat Folgendes geschrieben:
Also den Ton betreffend sind Sie ja schon in "Vorleistung " getreten. Sie waren es doch , der geschrieben hat, ich würde mich "lächerlich machen" .

Da ich schon länger hier bin als Sie, und da Ton und Stil erst durch Ihr Auftauchen im Niveau gesunken sind, ... (Sie dürfen den Satz selbst ergänzen)

ka hat Folgendes geschrieben:
Und angesichts der Tatsache, dass Sie sich nachhaltig weigern Fragen zu beantworten, die sich nahezu zwangsläufig aus Ihren eigen Beiträgen ergeben ...

Nun, Ihre letzte Frage habe ich vor einigen Minuten beantwortet. Und Fragen auf meine Beiträge beantworte ich grundsätzlich oft und gerne, sofern eben der Ton passt, davon können Sie sich ja in vielen Diskussionen hier überzeugen (Ihre Frage oben war neutral formuliert, also habe ich sie beantwortet; aber das passt Ihnen jetzt auch wieder nicht ;-)

ka hat Folgendes geschrieben:
... sich mit letzlich nichtsagenden Aussagen oder Binsenweisheiten zu profilieren

Wenn Ihnen die Aussagen nichts sagen, liegt es vielleicht an Ihnen? Anderen sagen Sie jedenfalls etwas.

Und profilieren muss ich mich nicht. Das Forum hier macht Spaß, die meisten Diskussionen sind interessant, ... Wenn Sie das verbissen sehen wollen, dann ist das Ihr Problem.

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Beitrag Systemdynamiker Verfasst am: 30. Jul 2013 08:16    Titel: Protestschreiben Antworten mit Zitat

Seit der Veröffentlichung des DPG-Gutachtens haben sich schon ziemlich viele Leute gegen die Vorgehensweise des DPG-Vorstandes gewehrt. Hier ein paar Zusammenstellungen:

Entgegnungen http://www.physikdidaktik.uni-karlsruhe.de/kpk/Fragen_Kritik/DPG.html

Fragen und Kritik:http://www.physikdidaktik.uni-karlsruhe.de/kpk/Fragen_Kritik/Reaktionen_auf_DPG-Schreiben.html

Reaktionen: http://www.physikdidaktik.uni-karlsruhe.de/kpk/Fragen_Kritik/Reaktionen2.html

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