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Atommodell
 
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Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 07. Dez 2012 08:34    Titel: Atommodell Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Gibt es heute überhaupt irgendein Atommodell, von dem man sagen kann, dass es nicht falsifiziert wurde? Ein Atommodell, dass vielleicht annähernd der Wirklichkeit entspricht?


Meine Ideen:
Vielleicht ist nur die QM in der Lage dazu.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17900

Beitrag TomS Verfasst am: 07. Dez 2012 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

Das quantenmechanische Atommodell ist in der Lage, alle bekannten Phänomene korrekt (d.h. mit extrem hoher Präzission und in Übereinstimmung mit den Experimenten) zu beschreiben. Darüberhi naus kann das quantenmechanische Modell auf Mehrelektronensysteme, Moleküle und ausgedehnte Festkörper angewandt werden, ohne dabei die zugrundeliegende Theorie anzupassen.

Heute ist die Quantenmechanik alternativlos.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 07. Dez 2012 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wie darf man sich denn das quantenmechanische Atommodell vorstellen?

Gibt es da auch einen Atomkern aus Protonen und Neutronen?

Und gibt es da auch Orbitale mit Elektronen?

Oder geht es beim quantenmechanischen Atommodell nur noch um Aufenthaltswahrscheinlichkeiten etc. ?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17900

Beitrag TomS Verfasst am: 07. Dez 2012 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Gibt es da auch einen Atomkern aus Protonen und Neutronen?

Ja, so lange man die nicht auch quantisiert (was man aber in der Niederenergie-, Atom- und Molekülphysik selten braucht)

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Und gibt es da auch Orbitale mit Elektronen?

Orbitale sind anschauliche Vergröberungen der unterlagerten Wellenfunktion, die wesentliche Aspekte nicht beschreiben können.

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Oder geht es beim quantenmechanischen Atommodell nur noch um Aufenthaltswahrscheinlichkeiten etc. ?

Es geht um abstrakte Zustände, für die die Wellenfunktion eine mögliche Beschreibung liefert; diese ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer Aufenthaltswahrscheinlichkeit; man kann letztere daraus berechnen, aber die Wellenfunktion ist allgemeiner. Insbs. kann man mittels der Wellenfunktion Interferenzen und Verschränkungen erklären, mittels Aufenthaltswahrscheinlichkeiten dagegen nicht.

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Gustav123
Gast





Beitrag Gustav123 Verfasst am: 07. Dez 2012 17:19    Titel: Antworten mit Zitat

Wie kann man sich die Wellenfunktion anschaulich vorstellen?

Wenn die QM in der Lage ist, alle bekannten Phänomene korrekt zu beschreiben, dann wundert es mich, warum häufig in populärwissenschaftlicher Literatur oder in TV-Berichten andere Atommodelle zu rate gezogen werden, die die Phänomene nicht korrekt beschreiben wie z.B. das Bohrsche Atommodell.
Wird das vielleicht der Einfachheit halber getan?
hsnbrg
Gast





Beitrag hsnbrg Verfasst am: 09. Dez 2012 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Man kann sich das Betragsquadrat als eine Art Dichte vorstellen, wie bei einer Wolke mit unterschiedlciher Dichte; Interferenz und andere Phänomene kann man sich so aber nicht vorstellen
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 17900

Beitrag TomS Verfasst am: 10. Dez 2012 08:31    Titel: Antworten mit Zitat

Gustav123 hat Folgendes geschrieben:
Wenn die QM in der Lage ist, alle bekannten Phänomene korrekt zu beschreiben, dann wundert es mich, warum häufig in populärwissenschaftlicher Literatur oder in TV-Berichten andere Atommodelle zu rate gezogen werden, die die Phänomene nicht korrekt beschreiben wie z.B. das Bohrsche Atommodell.
Wird das vielleicht der Einfachheit halber getan?

Aus Gründen der Einfachheit oder der Dummheit.

Nichts gegen das Bohrsche Modell, es stellt einen Meilenstein in der Wissenschaftsgesachichte dar. Aber es ist leider allzuoft irreführend, vereinfachend, oder schlicht falsch. Und es ist m.E. häufig unsinnig, eine physikalische Theore immer anhand ihrer historischen Entwicklung zu lehren - was meiner Erfahrung nach in der QM allzuoft gemacht wird. Das führt dann dazu, dass die Leute die einfacheren Modelle verstehen, bei den komplexeren dann aussteigen und die überholten Modelle dann die zuletzt erinnerbaren sind.

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