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Geist0815
Anmeldungsdatum: 26.09.2011 Beiträge: 10
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Geist0815 Verfasst am: 10. Aug 2012 23:19 Titel: Unerklärbare Experimente/Naturphänomene |
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Hallo Physiker!
Gibt es (Gedanken)Experimente, die den modernen Theorien wie ART und QT widersprechen?
Über Google findet man dazu nur Texte von irgendwelchen Möchtegern-Einsteins mit ihren kruden Theorien , die interessiert mich aber nicht.
Gruß
Zuletzt bearbeitet von Geist0815 am 11. Aug 2012 11:50, insgesamt einmal bearbeitet |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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Geist0815
Anmeldungsdatum: 26.09.2011 Beiträge: 10
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Geist0815 Verfasst am: 11. Aug 2012 11:52 Titel: |
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Das ist schon mal interessant. Gibt es darüber eine wissenschaftliche Abhandlung (Paper?), in der der Widerspruch auch mathematisch gezeigt wird? |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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TomS Verfasst am: 11. Aug 2012 12:27 Titel: |
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von mir nicht ;-) _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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TomS Verfasst am: 11. Aug 2012 13:15 Titel: |
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Mathematisch sieht das wie folgt aus. Die klassischen Einsteinschen Feldgleichungen lauten
Danbei steht G für einen Tensorausdruck, der auschließlich von der Geomeztrie (Metrik) g abhängt. T bezeichnet den Energie-Impuls-Tensor der Materie, in dessen Berechnung jebenfalls noch die Geometrie eingeht, die jedoch keinen unabhängigen Beitrag leistet, d.h. im Vakuum ohne Materie und andere Felder ist T=0.
Nehmen wir an, wir müssten diese Gleichung nicht quantisieren. Allerdings wissen wir, dassdie rechte Seite natürlich mit einer quantisierten Theorie (QM, QFT) in Zusammenhang steht. Also ersetzen wir die rechte Seite z.B. durch einen klassischen Erwartungswert, d.h.
Nun betrachten wir ein Experiment, bei dem mittels eines kugelsymmetrischen Detektors Ortsverteilungen der Materie gemessen werden.
Dann haben wir vor der Detektion der Zerfallsprodukte eine kugelsymmetrische Materieverteilung T und somit eine kugelsymmetrische Metrik g. Nach der Detektion haben wir dagegen ein nicht kugelsymmetriches T' und somit auch g'.
Beschreiben wir beide Seiten quantenmechanisch, so erhalten wir sowohl für die Felder in T als auch für g einen „Kollaps der Wellenfunktion“ oder eine andere Interpretation der QM, d.h. der Zusammenbruch der Symmetrie erfolgt (im Rahmen der Messung) für beide Seiten identisch. Die Interpretation der QM für T überträgt sich gewissermaßen auch auf g (die Interpretationen mögen philosophisch nicht befriedigend sein, die Mathematik ist jedoch konsistent!!).
Beschreiben wir jedoch nur die rechte Seite gemäß der QM, so gilt auf der linken Seite, dass ein unstetiger, instantaner Sprung der Metrik selbst erfolgt, d.h. für einen großen Bereich der Raumzeit
erfolgt. Dies wird durch den Sprung von
induziert.
Demzufolge verletzt aber dieser Sprung (für einen bestimmten Bereich der Raumzeit) sicher die Grenzgeschwindigkeit v=c. _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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D2
Anmeldungsdatum: 10.01.2012 Beiträge: 1723
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D2 Verfasst am: 11. Aug 2012 22:22 Titel: |
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Hat Quantenmechanik überhaupt Probleme oder Konflikt mit Lichtgeschwindigkeit?
"2.An der Universität Köln, mittlerweile mehrfach durch andere Institutionen überprüft, wurde nachgewiesen, dass es beim quantenmechanischen Tunneln von Photonen zu Effekten kommen kann, die von einigen Forschern als superluminare Geschwindigkeiten interpretiert werden. Die Interpretationen dieser Beobachtungen werden jedoch derzeit noch kontrovers diskutiert."
"Bei Tunnelexperimenten mit einzelnen Photonen wurde bereits überlichtschnelles Tunneln nachgewiesen, siehe zum Beispiel Experimente der Chiao-Gruppe. "
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberlichtgeschwindigkeit
Deswegen im Gedankenexperiment
http://www.physikerboard.de/lhtopic,29334,20,0,asc,.html
kann man die Variante A als warscheinlich betrachten. |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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TomS Verfasst am: 11. Aug 2012 22:31 Titel: |
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Die Interpretation als überlichtschnelle Signalgeschwindigkeit ist fragwürdig!
Nein; B! _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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jh8979 Moderator
Anmeldungsdatum: 10.07.2012 Beiträge: 8583
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jh8979 Verfasst am: 11. Aug 2012 23:01 Titel: |
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TomS hat Folgendes geschrieben: |
Die Interpretation als überlichtschnelle Signalgeschwindigkeit ist fragwürdig!
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.. wenn nicht gar schlicht falsch
Siehe z.B. auch die englische Wiki-Seite von Nimtz: Scientific opponents and their interpretations. |
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TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18110
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TomS Verfasst am: 12. Aug 2012 00:10 Titel: |
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TomS hat Folgendes geschrieben: |
Nein; B! |
Vielleicht nochmal eine Erklärung bzw. Frage, warum aus dem Gedankenexperiment wohl nicht folgt, dass Überlichtgeschwindigkeit (A) vorliegt: warum sollte aus einer Inkompatibilität mathematischer Modelle (und ohne ein neues, umfassendes Modell) direkt ein physikalischer Effekte folgen? Logisch ist das nicht zwingend. Es vielmehr naheliegend, dass eben ein umfassendes Modell (B) gefunden werden muss. _________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
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Geist0815
Anmeldungsdatum: 26.09.2011 Beiträge: 10
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Geist0815 Verfasst am: 12. Aug 2012 00:13 Titel: |
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Von dem Experiment mit der Mozart-Sinfonie habe ich auch gehört, aber es erscheint mir nicht wissenschaftlich stichhaltig zu sein. Die Kritik ist mehr als gerechtfertigt und das Ergebnis ist negativ, wenn man die Wellenpaketform berücksichtigt. |
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D2
Anmeldungsdatum: 10.01.2012 Beiträge: 1723
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D2 Verfasst am: 12. Aug 2012 18:32 Titel: |
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D2 hat Folgendes geschrieben: | Hat Quantenmechanik überhaupt Probleme oder Konflikt mit Lichtgeschwindigkeit?
"Bei Tunnelexperimenten mit einzelnen Photonen wurde bereits überlichtschnelles Tunneln nachgewiesen, siehe zum Beispiel Experimente der Chiao-Gruppe. "
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"Seit 70 Jahren gehört der in vielen Experimenten bestätigte Tunneleffekt zum täglichen Brot der Quantenphysiker. Seit immerhin 50 Jahren gibt es theoretische Hinweise, daß die Teilchen im Tunnel das kosmische Tempolimit - die Lichtgeschwindigkeit - brechen könnten. 1962 hatte der Physiker T. E. Hartman http://en.wikipedia.org/wiki/Hartman_effect
berechnet, daß die Zeit, die ein Teilchen im Tunnel verbringt, nicht von dessen Länge abhängt. Die entscheidende Frage, die sich die Physiker seither stellten: Wie lange verweilt ein Partikel - zum Beispiel ein Photon - im Tunnel, und welche Geschwindigkeit ergibt sich daraus? " http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=10092441
Mich stört überhaupt nicht, dass die Information nicht schneller als Licht in solchen Experimenten übertragen werden kann, mir geht es um Prinzip des Tunnels selbst http://de.wikipedia.org/wiki/Tunneleffekt , wenn ein Teilchen an einer Seite des Tunnels verschwindet und simultan an anderer Seite des Tunnels erscheint, also das Tunneln instantan geschieht. |
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Geist0815
Anmeldungsdatum: 26.09.2011 Beiträge: 10
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Geist0815 Verfasst am: 12. Aug 2012 20:40 Titel: |
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Darum geht es hier doch gar nicht -.-
Ein Teilchen ist keine Kugel (das ist so 1910-style), sondern eine Welle einer endlichen Ausbreitung. Die SRT betracht die Welle als ganzes und so ein Teilchen-Wellenpaket kann c nicht überschreiten. Die QT betrachtet aber auch Teile des Wellenpakets. Das Wellenpaket kann auseinanderlaufen, so dass der vordere Teil scheinbar schneller am Ziel ankommt, als es die SRT erlauben würde. Der Schwanz kommt aber immer unter der Lichtgeschwindigkeit an. Das Problem das die Physiker haben ist nur festzustellen wo der Anfang und wo das Ende ist. Das ist auch sehr von der Wahrscheinlichkeitsinterpretation abhängig, die auch nur eine Interpretation ist keine Wirklichkeit.
Der Effekt selbst steht aber nicht im Widerspruch zur SRT. |
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