RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Elektron mit Vakuumpolarisation?
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Quantenphysik
Autor Nachricht
isi1



Anmeldungsdatum: 03.09.2006
Beiträge: 2902
Wohnort: München

Beitrag isi1 Verfasst am: 09. Okt 2010 20:53    Titel: Elektron mit Vakuumpolarisation? Antworten mit Zitat

Harald Fritzsch schreibt in "Quarks", dass ein physikalisches Elektron aus der Ferne so erscheint, als ob es eine geringere Ladung hätte als das 'nackte Elektron'.

In meiner Vorstellung vergrößert aber die Vakuumpolarisation mitnichten die Ladung, da die Teilchen und Antiteilchen immer die Ladungssumme Null haben.

Dass das elektrische Feld in der unmittelbaren Nähe nicht mehr mit 1/r geht, ist mir klar.

Wo bitte liegt mein Überlegungsfehler?

_________________
Grüße aus München, isi •≡≈ ¹₁₂½√∠∞±∫αβγδεηκλπρσφω ΔΣΦΩ
Hagbard



Anmeldungsdatum: 07.02.2006
Beiträge: 320
Wohnort: Augsburg

Beitrag Hagbard Verfasst am: 09. Okt 2010 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin mir nicht sicher, aber polarisiert das Elektron nicht die bei Fluktuationen erzeugten geladenen Teilchenpaare für deren Lebensdauer? Wenn dem so ist, dann könnte sich beim Rest alles wie bei der Coulombabschirmung verhalten.
_________________
Immer schön die Kirche im Dorf lassen... und dann in die Stadt ziehen.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18071

Beitrag TomS Verfasst am: 10. Okt 2010 09:20    Titel: Antworten mit Zitat

Fritsch versucht hier anschaulich (und damit leider nicht ganz korrekt) einen Effekt der Renormierungsgruppengleichung zu beschreiben.

Dabei handelt es sich um die Tatsache, dass Masse und Kopplungskonstante energieabhängig werden, d.h. dass man je nach Energieskala (= 1 / Längenskala) des betrachteten Prozesses die Kopplungskonstante des el.-mag. WW anpassen muss; dies betrifft in der QED die Feinstrukturkonstante, die die Stärke der WW beschreibt.

In der QED findet man eine Energieabhängigkeit der Kopplungskonstante g(E) dergestalt, dass g(E) mit wachsendem E ansteigt (in der QCD fällt g(E) mit E ab, was bei hohen Energien zur sogenannten asymptotischen Freiheit der Quarks führt).

Die Kopplungskonstante sowie die Ladung beschreiben im wesentlichen die Stärke der WW zwischen zwei Teilchen. Fritsch argumentiert also so, dass die Stärke der WW bei kleineren Abständen anwächst - was wenig mit dem Coulomb-Potential 1/r zu tut hat, das in der üblichen Formulierung der QED für Streuexperimente gar nicht verwendet wird.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Quantenphysik