RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Frage zu Relativitätstheorie
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Mechanik
Autor Nachricht
cinimini12345
Gast





Beitrag cinimini12345 Verfasst am: 11. März 2010 17:06    Titel: Frage zu Relativitätstheorie Antworten mit Zitat

Hallo, ich habe da mal eine Frage.

Wieso kommt es in der Nähe von Masse zu einem schnelleren Zeitablauf?

Zwei Beispiele:

Die Füße ältern schneller als der Kopf oder

Ein Satellit der 10km von der Erde entfernt ist misst eine kürzere Zeirt, als der Satelitt, der 20 km weit weg ist für die gleiche Strecke.


Hängt das irgendwie mit der Gravitationskraft zusammen? Der Grundgedanke ist denke ich mal die Relativitätstheorie: Zeit ist relativ, aber warum?

Vielen Dank Smile Prost
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 11. März 2010 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, du meinst hier die Aussage der allgemeinen Relativitätstheorie, die sagt, dass Uhren im stärkeren Gravitationsfeld langsamer gehen.

(Also muss es heißen:
Die Füße altern langsamer als der Kopf.)

Am einfachsten finde ich dazu die Herleitung, bei der man von außen (aus dem Weltraum) das Licht eines schweren Sternes betrachtet. Das ist langwelliger (schwingt also langsamer), weil es durch das Hochlaufen gegen das Gravitationsfeld auf dem Weg vom Stern zum Beobachter im Weltraum "Hubenergie" verbraucht hat (das nennt man Gravitationsrotverschiebung).

An so einer Uhr (Beobachtung des Lichtes vom Stern) sieht der Beobachter im Weltraum also sehr direkt, dass er beobachten kann, wie die Uhr auf dem Stern (im starken Gravitationsfeld) langsamer geht als die eigene Uhr, denn die Emissionslinien aus einem atomaren Spektrum im Sternenlicht sind gegenüber den Emissionslinien, die der Beobachter in denselben atomaren Emissionsspektren seiner Lampe bei sich beobachtet, rotverschoben.
ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 12. März 2010 07:00    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo dermarkus,

das gehört hier zwar nur am Rande hin, aber vielleicht weißt Du ja etwas darüber:
Wie unterscheidet man denn zwischen der Gravitations-Rotverschiebung und der Doppler-Rotverschiebung, erzeugt durch die Differenzgeschwindigkeit des Sterns und des Beobachters?

Ich meine nicht, was die Unterschiede in der physikalischen Erklärung sind, sondern wie man die zwei Effekte aus Beobachtungssicht voneinander trennen kann, ohne die Fluchtgeschwindigkeit des beobachteten Sterns zu kennen. Ich dachte nämlich immer, dass man die Fluchtgeschwindigkeit über die Flucht-Rotverschiebung berechnet, aber wenn hier die Gravitations-Rotverschiebung auch noch reinspielt, wie bekommt man denn die Effekte wieder auseinandersortiert?

Viele Grüße
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 12. März 2010 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

ThomJet hat Folgendes geschrieben:

Wie unterscheidet man denn zwischen der Gravitations-Rotverschiebung und der Doppler-Rotverschiebung,


Ich würde einfach sagen, wenn man das eine von beiden gut kennt, kann man es ausrechnen und der Rest ist dann das jeweils andere.

Zum Beispiel denke ich, dass man von unserer Sonne die Relativgeschwindigkeit sehr genau kennt (weil man die elliptische Bahn der Erde um die Sonne gut kennt). Wenn die einen Effekt auf die Rotverschiebung hat, dann schwankt er jahreszeitlich. Der übrige Teil der gemessenen Rotverschiebung des Lichts unserer Sonne (der nicht jahreszeitlich schwankt), ist dann gravitativ.

Und zum Beispiel kann man von vielen Sternen über astronomische Methoden die Masse und Dichte bestimmen, kann also dementsprechend ihre gravitative Rotverschiebung gut berechnen. Was an zusätzlicher Rot- oder Blauverschiebung beobachtet wird, wird dann von Doppler kommen.

Ich könnte mir außerdem denken, dass für viele typische Sterne die gravitative Rotverschiebung und die Doppler-Rotverschiebung in verschiedenen Größenordnungen liegen könnten, wenn wegen eher kleiner Sternenmassen die gravitative Rotverschiebung eher klein ist. Dann ist der Haupteffekt die Dopplerverschiebung, und man kann diese in solchen Fällen vielleicht erstmal messen, ohne sich um die Korrektur durch die gravitative Rotverschiebung zu kümmern.

Soweit Gedanken auf die Schnelle; detaillierteres oder konkrete Beispiele könnte man sicher zum Beispiel finden, indem man sich ein paar Paper zu so etwas anschaut.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18027

Beitrag TomS Verfasst am: 12. März 2010 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Die Gravitationsrotverschiebung ist im Allgemeinen vernachlässigbar, verglichen mit der Rotverschiebung aufgrund des Dopplereffektes oder der Expansion des Universums.

Wesentlich ist die Gravitationsrotverschiebung bei schwarzen Löchern.

Es gibt allerdings die Idee, dass großräumige Inhomogenitäten im Universum die Lichtausbreitung beeinflussen und uns eine beschleunigte Expansion vorgaukeln, die normalerweise über die dunkle Energie "erklärt" wird. Das ist allerdings noch ziemlich spekulativ.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
ThomJet



Anmeldungsdatum: 24.02.2010
Beiträge: 31

Beitrag ThomJet Verfasst am: 12. März 2010 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für die vielen Ansätze/Erklärungen!
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Mechanik