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Lorentztransformationen zwischen drei Systemen
 
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Mispel



Anmeldungsdatum: 20.09.2021
Beiträge: 17

Beitrag Mispel Verfasst am: 06. Okt 2022 16:47    Titel: Lorentztransformationen zwischen drei Systemen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Ein Raumschiff fliegt mit = c/3 im Bezugssystem unserer Galaxie S auf einen im galaktischen Bezugssystem S stillstehenden Kometen zu. Die Besatzung misst den Abstand d' = 1 Lichttag. Dann schießen sie eine Hochgeschwindigkeitsharpune () mit v' = c/2 ab.

a) Beim Messen des Abstandes b' schickt die Besatzung einen Laserpuls zum Kometen und misst die Verzögerung mit der der reflektierte Strahl gemessen wird. Welche Geschwindigkeit hat der Laserpuls auf dem Hinweg?
b) Wie ist der Abstand d' im galaktischen Bezugssystem (S)?
c) Wie schnell erscheint die Harpune im Bezugssystem des Kometen?
d) Nun soll in der Harpune ein Zeitzünder für den Einschlag programmiert werden, auf wie lange muss die Besatzung z' einstellen?

Meine Ideen:
a) Ein Laserpuls im perfekten Vakuum sollte die Geschwindigkeit c haben.
b) Ich hätte dafür einfach die Formel für Längenkontraktion genommen und gerechnet.

c) Hier bin ich etwas durcheinandergekommen: Ich denke, man soll nun die Geschwindigkeit v', die der Komet laut der Besatzung im Bezugssystem S' hat, ins Bezugssystem S transformieren. In meiner Vorlesung hatten wir die Formel für den Fall, dass sich zu t=0 S und S' an einem Ort aufhielten und sich S' relativ zu S mit bewegt, wobei ich diese nun irgendwie nach v umstellen müsste, was mir nicht gelingt.

Ansonsten könnte man doch noch über an das Ergebnis kommen: Ich habe also die Lorentztransformation für mit x = d nach t umgestellt und das dann in eingesetzt.


Also sollte mein sein, was zumindest von den Einheiten her passen sollte...

Für d) hätte ich nun v' = d'/t' nach t' = z' umgestellt, wobei dann herauskommt. Irgendwie erscheint mir das aber zu einfach und wahrscheinlich müsste man hierbei noch die Relativbewegung vom Kometen zum Schiff berücksichtigen, ich wüsste gerade aber nicht wirklich, wie man das anstellen soll.


Zuletzt bearbeitet von Mispel am 07. Okt 2022 18:20, insgesamt einmal bearbeitet
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5870

Beitrag Myon Verfasst am: 07. Okt 2022 14:33    Titel: Antworten mit Zitat

a) und b) sollten richtig sein.

Zu c): Ja, mit der relativistischen Addition der Geschwindigkeiten wie hier angegeben. So, wie ich den Aufgabentext verstehe, zeigen vs und v' in die gleiche Richtung und haben das gleiche Vorzeichen, somit sollte v>c/2 sein.

Zu d): Für einen Beobachter im Raumschiff beträgt der Abstand zum Kometen beim Abschuss der Harpune d'=1 Lichttag. Die Harpune benötigt für diesen Beobachter also t'=2d bis zum Kometen.
Eine Uhr in der Harpune misst eine kürzere Dauer, denn für den Beobachter im Rauschiff tritt eine Zeitdilatation auf.
Mispel



Anmeldungsdatum: 20.09.2021
Beiträge: 17

Beitrag Mispel Verfasst am: 07. Okt 2022 19:16    Titel: Antworten mit Zitat

Danke dir für die Antwort!
Mit der Formel kriege ich für , was nun auch größer als c/2 ist. Die Rechnung ergibt so auch Sinn, aber warum geht der Weg über die Lorentztransformationen nicht? Immerhin wäre man doch mit v = d/t nur in einem Bezugssystem und das t wurde über die Transformation, also relativistisch gerechnet, bestimmt. Müsste nicht beides zum selben Wert führen?

Rechne ich mit dieser Geschwindigkeit weiter, bekomme ich über t' = d'/v' dann nur noch 120960s raus, was nicht mehr wie die Rechnung vorher 2d, sondern nurnoch 1,4d wären.

Wenn ich das richtig verstanden habe, müsste man jetzt noch berücksichtigen, dass die Harpune die Zeiten durch die Relativbewegung vom Schiff (S') und Harpune(S'') auch anders wahrnimmt. Hier müsste man also die Formel für Zeitdilatation benutzen. Da für die Harpune beide Ereignisse (Vom Schiff starten und im Kometen landen) an einem Ort stattfinden, wäre t'' die Eigenzeit und . Für die Geschwindigkeit hätte ich nun v' = c/2 gewählt, da sich die Harpune mit dieser Geschwindigkeit vom Schiff aus gesehen und das Schiff sich mit dieser Geschwindigkeit von der Harpune aus gesehen wegbewegt.
Mache ich die ganze Rechnung nun mit den Werten, kriege ich: , was auch wie erwartet kürzer wäre.
Myon



Anmeldungsdatum: 04.12.2013
Beiträge: 5870

Beitrag Myon Verfasst am: 08. Okt 2022 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Mispel hat Folgendes geschrieben:
Mit der Formel kriege ich für

Ich erhalte auch diesen Wert, also etwa 0.71c.
Zitat:
Die Rechnung ergibt so auch Sinn, aber warum geht der Weg über die Lorentztransformationen nicht? Immerhin wäre man doch mit v = d/t nur in einem Bezugssystem und das t wurde über die Transformation, also relativistisch gerechnet, bestimmt. Müsste nicht beides zum selben Wert führen?

Gut, ich kann hier einfach sagen: in einfachen Fällen kann man über Längenkontraktion/Zeitdilatation Distanzen und Zeitdauern umrechnen. Aber sonst muss man bei Transformationen sehr sorgfältig sein. Man muss Ereignisse, deren Zeit- und Ortskoordinaten man transformiert, genau festlegen (z.B. Raumschiff schiesst Harpune ab beim Ort xy, Harpune landet auf Komet). In Deiner Rechnung wären d und t keine Koordinaten, sondern Differenzen.

Zu d). Ja, t'' (bzw. z' im Aufgabentext), die Dauer, welche die Uhr in der Harpune für den Harpunenflug misst, ist eine Eigenzeit. Im System des Raumschiffs wird t'=2d gemessen. Ich erhalte

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