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Rohr isobar - Innendruck und Außendruck - Belastung
 
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Tom1980_der
Gast





Beitrag Tom1980_der Verfasst am: 26. Sep 2022 15:09    Titel: Rohr isobar - Innendruck und Außendruck - Belastung Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo Zusammen,

Wie verhält sich ein Rohr/Ring/Schlauch der an beiden Seiten offen ist. Ein isobarer Zustand. An der Innenfläche und Außenfläche liegt der gleich Druck an.
Da die Wandstärke nie 0 sein kann ist die Außenfläche immer größer als die Innenfläche. Wenn der Druck beliebig gesteigert wird, kollabiert das Rohr irgendwann? Ich finde hierzu immer nur die typischen Formeln für entweder Innen- oder Außendruck. Kennt jemand eine Arbeit/ Fachbuch in dem diese Abhängigkeit im Zusammenhang mit der Wandstärke hergeleitet ist?

Meine Ideen:
Im Prinzip sind bei seiner kleiner Wandstärke die Flächen nahe zugleich, dass heißt der Druck müsste sehr hoch sein.
Bei großer Wandstärke wäre die äußere Angriffsfläche groß, aber das Rohr auch sehr stabil.
Ein Praktisches Beispiel wäre sicherlich sehr interessant.
Rohr AD12mm ID 10mm Stahl.

Vielen Dank.
VG Tom
Sonnenwind



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Beiträge: 677

Beitrag Sonnenwind Verfasst am: 26. Sep 2022 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Interessante Denksportaufgabe.

Ist aber ein Denkfehler drin. Das Stahlrohr, also das Material selbst, steht unter demselben Druck wie die Umgebung. Der Druck in der Wandung stemmt sich mit genau derselben Größe gegen das Beulen wie der Differenzdruck versucht das Rohr zusammenzudrücken.

_________________
Das Photon: Eine Geschichte voller Missverständnisse.
Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 26. Sep 2022 18:11    Titel: Antworten mit Zitat

Sonnenwind hat Folgendes geschrieben:
Interessante Denksportaufgabe.

Ist aber ein Denkfehler drin. Das Stahlrohr, also das Material selbst, steht unter demselben Druck wie die Umgebung. Der Druck in der Wandung stemmt sich mit genau derselben Größe gegen das Beulen wie der Differenzdruck versucht das Rohr zusammenzudrücken.


Das ist nicht richt richtig. Bei dickwandigen Rohren treten die maximalen tangentialen und radialen Spannungen am Innenradius auf und sind bei Innen- und Aussendruck verschieden. Bei dünnwandigen Rohren ist zusätzlich die kritische Beulspannung zu berücksichtigen.


Zuletzt bearbeitet von Mathefix am 26. Sep 2022 18:18, insgesamt einmal bearbeitet
Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 26. Sep 2022 18:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Rohr gilt als dünnwandig, wenn



bzw.



ist.

Das von Dir angegebene Rohr liegt an der Grenze. Aus Sicherheitsgründen würde ich es als dickwandig betrachten.

Die von Dir gewünschte Abhängigkeit ausschliesslich von der Wandstärke ist nicht möglich, da die Kräfte von den mit Druck beaufschlagten Flächen, also den Radien abhängen.
Sonnenwind



Anmeldungsdatum: 25.04.2022
Beiträge: 677

Beitrag Sonnenwind Verfasst am: 26. Sep 2022 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Das ist nicht richt richtig. Bei dickwandigen Rohren treten die maximalen tangentialen und radialen Spannungen am Innenradius auf und sind bei Innen- und Aussendruck verschieden. Bei dünnwandigen Rohren ist zusätzlich die kritische Beulspannung zu berücksichtigen.

Es handelt sich um einen allseitigen gleichmäßigen Druck, wenn der Stahl keine Inhomogenitäten aufweist.

Man kann sich vorstellen, den Druck durch Wasserdruck zu erzeugen (steht ja nicht im Startpost, ob Luft oder Wasser oder Öl). Da Stahl auch kaum kompressibel ist, kann man sich vorstellen, den Stahl ebenfalls durch Wasser zu ersetzen. Dann hat man einen gleichmäßigen Wassertank unter Druck. Da passiert nichts.

_________________
Das Photon: Eine Geschichte voller Missverständnisse.
DrStupid



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Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 27. Sep 2022 08:15    Titel: Antworten mit Zitat

Sonnenwind hat Folgendes geschrieben:
Da Stahl auch kaum kompressibel ist, kann man sich vorstellen, den Stahl ebenfalls durch Wasser zu ersetzen. Dann hat man einen gleichmäßigen Wassertank unter Druck. Da passiert nichts.


Da Stahl und Wasseer nicht gleich kompressibel sind, geht das zwar ein wenig zu weit, aber im Prinzip hast Du Recht. Das Rohr wird mit zunehmendem Druck schrumpfen, aber nicht kollabieren.
Huggy



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Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 27. Sep 2022 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Was sagen die Formeln zu den Plausibilitätsargumenten? Die Tangentialspannung in einem zylindrischen Rohr unter Innen- und Außendruck ist



Für vereinfacht sich das zu



Die Tangentialspannung ist also nicht mehr von der lokalen radialen Position abhängig. Ebenso ist die Radialspannung und bei einem an den Enden offenen Rohr die Axialspannung . Man hat also einen hydrostatischen Druck-/Spannungszustand. Da kann nichts kollabieren.
Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 27. Sep 2022 14:10    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Sonnenwind hat Folgendes geschrieben:
Da Stahl auch kaum kompressibel ist, kann man sich vorstellen, den Stahl ebenfalls durch Wasser zu ersetzen. Dann hat man einen gleichmäßigen Wassertank unter Druck. Da passiert nichts.


Da Stahl und Wasseer nicht gleich kompressibel sind, geht das zwar ein wenig zu weit, aber im Prinzip hast Du Recht. Das Rohr wird mit zunehmendem Druck schrumpfen, aber nicht kollabieren.


So einfach ist es nicht. Es handelt sich um einen mehrachsigen Spannungszustand.

Beir dickwandigen Rohre gilt für die Maximalspannungen:

Innendruck

Tangentialspannung (max. bei r_i)




Radialspannung (max. bei r_i)



Aussendruck

Tangentialspannung (max. bei r_i)



Radialspannung (max. bei r_a)



Die Tangentialspannung durch Aussendruck ist grösser als durch Innendruck: Die Rohrwand wird komprimiert.

Die Radialspannung durch Innendruck grösser als durch Aussendruck: Die Rohrwand wird gedehnt.

Aus den Einzelspannungen ist die Vergleichsspannung zu bilden, die darüber entscheidet ob die zulässige Spannung eingehalten wird.

PS
Rechenfehler vorbehalten.
Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 27. Sep 2022 16:11    Titel: Antworten mit Zitat

Huggy hat Folgendes geschrieben:




Für vereinfacht sich das zu





@ Huggy

Ich erhalte



Oder habe ich mich verrechnet?
Huggy



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Beiträge: 785

Beitrag Huggy Verfasst am: 27. Sep 2022 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Und das kürzt sich zu

Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 27. Sep 2022 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Huggy hat Folgendes geschrieben:
Und das kürzt sich zu



Du hast recht. Habe ich nicht gesehen. Hammer
DrStupid



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Beitrag DrStupid Verfasst am: 28. Sep 2022 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
So einfach ist es nicht.


Warum nicht? Im Gleichgewicht ist der Druck überall gleich. Das ist der Fall, wenn jedes Volumenelement des Rohrs um denselben Faktor komprimiert wird. Das wiederum ist der Fall, wenn das Rohr maßstabgetreu schrumpft.
Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 28. Sep 2022 12:06    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:
So einfach ist es nicht.


Warum nicht? Im Gleichgewicht ist der Druck überall gleich. Das ist der Fall, wenn jedes Volumenelement des Rohrs um denselben Faktor komprimiert wird. Das wiederum ist der Fall, wenn das Rohr maßstabgetreu schrumpft.


Die Berechnungen zeigent, dass die durch den Aussendruck erzeugten Spannungen grösser sind als die durch den Innendruck - das Rohr wird komprimiert.
Eigentlich ist das auch klar da die Aussenfläche grösser ist als die Innenfläche.

"Mit nicht so einfach" wollte ich darauf hinweisen, dass bestimmt werden muss, ob die Verformungen (Quetschen, Beulen) im zulässigen Bereich liegen.
DrStupid



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Beitrag DrStupid Verfasst am: 28. Sep 2022 15:23    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Die Berechnungen zeigent, dass die durch den Aussendruck erzeugten Spannungen grösser sind als die durch den Innendruck - das Rohr wird komprimiert.


Ja, deshalb verringert sich nicht nur der Außenradius, sondern auch der Innenradius - und ich erwarte, dass sich bei einem homogenen Material alle Maße um den gleichen Faktor verringern, weil dann der Druck überall gleich ist.

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
"Mit nicht so einfach" wollte ich darauf hinweisen, dass bestimmt werden muss, ob die Verformungen (Quetschen, Beulen) im zulässigen Bereich liegen.


Was bedeutet "zulässiger Bereich"? Mit zunehmenden Druck wandern die Eigenschaften des Materials durch das Phasendiagramm - eventuell mit Phasenumwandlungen. Gibt es da unzulässige Bereiche?
Mathefix



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Beiträge: 5866
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 28. Sep 2022 17:33    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:
Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Die Berechnungen zeigent, dass die durch den Aussendruck erzeugten Spannungen grösser sind als die durch den Innendruck - das Rohr wird komprimiert.


Ja, deshalb verringert sich nicht nur der Außenradius, sondern auch der Innenradius - und ich erwarte, dass sich bei einem homogenen Material alle Maße um den gleichen Faktor verringern, weil dann der Druck überall gleich ist.


Bin mir nicht sicher, ob das zutrifft. Z. Bsp. hängt bei gleicher Belastung und gleichem Querschnitt die Längenänderung eines Stabs von seiner Länge ab.
Der Druck ist überall gleich, aber nicht die Kräfte/Spannungen.

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
"Mit nicht so einfach" wollte ich darauf hinweisen, dass bestimmt werden muss, ob die Verformungen (Quetschen, Beulen) im zulässigen Bereich liegen.


Was bedeutet "zulässiger Bereich"? Mit zunehmenden Druck wandern die Eigenschaften des Materials durch das Phasendiagramm - eventuell mit Phasenumwandlungen. Gibt es da unzulässige Bereiche?[/quote]

Zulässiger Bereich bedeutet Geltungsbereich des Hooke'sches Gesetzes.
DrStupid



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Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 29. Sep 2022 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Z. Bsp. hängt bei gleicher Belastung und gleichem Querschnitt die Längenänderung eines Stabs von seiner Länge ab.


Davon speche ich ja. Bei maßstabgetreuer Verkleinerung wäre die Längenänderung proportional zur Länge.

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Der Druck ist überall gleich, aber nicht die Kräfte/Spannungen.


Dafür sehe ich keinen Grund. Wenn das Rohr in alle Richtungen gleichmäßig schrumpft und ansonsten nicht deformiert wird, dann gibt es keine Scherspannungen und die Druckspannung entspricht in alle Richtungen dem Außendruck. Ich weiß nicht, ob das die einzig mögliche Lösung für den Gleichgewichtsfall ist, aber immerhin ist es eine.

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Zulässiger Bereich bedeutet Geltungsbereich des Hooke'sches Gesetzes.


Das sollte keine Rolle spielen. Das Rohr wird einfach um den Faktor



verkleinert - unabhängig davon, wie die Dichte konkret vom Druck abhängt.
Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 29. Sep 2022 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

@DrStupid

Wir reden aneinder vorbei.

1. Die Spannungsbetrachtungen unterstellen, dass die Materialverformung im elastischen Bereich liegt d.h. dem Hooke'schen Gesetz genügt.

2. Bei den tangentialen und radialen Spannungen überwiegen die Spannungen durch den Aussendruck. D.h.die Differenzspannungen wirken tangential und radial als Druckspannungen, stehen also senkrecht zu einander.
Die Spannungen in der Rohrwand ergeben sich als sigma(r) aus den aufgeführten Formeln; sie sind nicht linear.
Die tangentiale Druckspannung am Radius r wirkt verkürzend auf den Umfang U(r). Die radiale verkürzend auf den Radius.
Das Rohr schrumpft. Ob sich die Verformung innerhalb Hooke befindet, wird durch die Vergleichsspannung verifiziert.
Welche Verformungen sich konkret daraus ergeben übersehe ich nicht.
DrStupid



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Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 29. Sep 2022 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
1. Die Spannungsbetrachtungen unterstellen, dass die Materialverformung im elastischen Bereich liegt d.h. dem Hooke'schen Gesetz genügt.


Ich mache keine Spannungsbetrachtung. Deshalb brauche ich diese Einschränkung nicht.

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
2. Bei den tangentialen und radialen Spannungen überwiegen die Spannungen durch den Aussendruck. D.h.die Differenzspannungen wirken tangential und radial als Druckspannungen, stehen also senkrecht zu einander.


Ja, natürlich stehe die senkrecht zueinander und sie stehen beide senkrecht zur Spannung entlang der Rohrachse.

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Die Spannungen in der Rohrwand ergeben sich als sigma(r) aus den aufgeführten Formeln; sie sind nicht linear.


Es spielt keine Rolle, ob die linear oder nichtlinear sind. Entscheidend ist, dass die Druckspannungen in alle Richtungen gleich groß. Huggy hat oben vorgerechnet, dass das der Fall ist.

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Die tangentiale Druckspannung am Radius r wirkt verkürzend auf den Umfang U(r). Die radiale verkürzend auf den Radius.
Das Rohr schrumpft.


Und die Spannung entlang des Rohres wirkt verkürzend auf die Länge. Insgesamt führt das dazu, dass das Rohr in alle Richtungen kleiner wird und weil die Druckspannungen obendrein in alle Richtung gleich ist, schrupft das Rohr maßstabgetreu.

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Ob sich die Verformung innerhalb Hooke befindet, wird durch die Vergleichsspannung verifiziert.


Wenn man nicht mit Hook rechnet, sondern die Dichte in Abhängigkeit vom Druck empirisch bestimmt, dann braucht man das nicht. Und selbst das ist nur dann nötig, wenn man berechnen will, um welchen Faktor das Rohr konkret schrumpft. Um die Eingangsfrage zu beantworten, genügt es zu wissen, dass es zu jedem Druck eine entsprechende Dichte gibt. Ein homogenes Rohr kann nur kollabieren, wenn der Durck so groß wird, dass das Material kollabiert, aus dem es besteht.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5866
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 29. Sep 2022 19:47    Titel: Antworten mit Zitat

@yDrStupid
Festigkeits- und Stabilitätsberechnungen gehen grundsätzlich von Hooke' scher Verformung
aus (Spannungs-/
Dehnungsdiagramm).Je nach der Höhe der Überschreitung der nach Hooke zulässigen Spannung durch die Vergleichsspannung wird das Rohr bis hin zum kollabieren dauerhaft verformt.
Da sind wir uns einig.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5043

Beitrag DrStupid Verfasst am: 30. Sep 2022 08:22    Titel: Antworten mit Zitat

Mathefix hat Folgendes geschrieben:
Je nach der Höhe der Überschreitung der nach Hooke zulässigen Spannung durch die Vergleichsspannung wird das Rohr bis hin zum kollabieren dauerhaft verformt.


Damit das im Rahmen der Frage nicht zu Missverständnissen führt, muss man dazu sagen, was hier mit "bis hin zum kollabieren dauerhaft verformt" gemeint ist. Das Rohr wird durch den Druck im Idealfall nicht platt gedrückt oder irgendwie zerknautscht (wie man es z.B. bei einem geschlossenen Hohlkörper erwarten würde) sondern einfach nur kleiner. Das ist vergleichbar mit dem Schrumpfen beim Abkühlen.

Zu einer dauerhafte Verformung kommt es bei einem homogenen Material, wenn es durch den Druck in eine andere stabile oder metastabile Phase übergeht (z.B. Umwandlung von Graphit in Diamant). Dann kommt es darauf an, wie schnell das geht. Bei einer allmählichen Phasenumwandlung kann das Rohr immer noch erhalten bleiben. Erfolgt die Phasenumwandlung schlagartig, dann wird es wahrscheinlich zerstört. Letzteres könnte man dann als "Kollaps" bezeichnen.
Tom1980_der
Gast





Beitrag Tom1980_der Verfasst am: 30. Sep 2022 12:23    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank schon einmal für die interessante Diskussion
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