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Physik beim Kochen
 
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Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 19. Apr 2021 14:07    Titel: Physik beim Kochen Antworten mit Zitat

Moin,

durch hinzufügen von Wärme werden Eier hart und Kartoffeln weich.

Mich beschäftigt, warum die Zeit offenbar eine wichtigere Rolle spielt als die Temperatur.

Bild: X-Achse = Zeit, Y - Achse = Temperatur

Rote Kurve:
Wenn ich Kartoffeln ins kochende Wasser gebe und weiter köchle, brauchen sie 15 Minuten um weich zu werden.

Blaue Kurve:
Wenn ich sie in kaltes Wasser gebe und die Leistung der Kochplatte so einstelle (Wattzahl der Induktionskochplatte), dass der Inhalt nach 15 min kocht, sind sie auch weich, aber bei nur der halben Energiezufuhr. Eigentlich noch weniger, die Vorlaufzeit entfällt.

Grüne Kurve:
Habe ich noch nicht getestet, wäre geil, wenn auch die zu weichen Kartoffeln führt. Eine zunehmende Energiemenge kann meine Kochplatte nicht automatisch.

Bei Eiern dasselbe, nur dass die hart werden bei 800 Watt in 8 Minuten.

Warum scheint es keine Rolle zu spielen, wie hoch die Anfangstemperatur ist?

Ausnahme beim Brot / Brötchen backen: Da sorgt der anfängliche Hitzeschock für eine knusprige Kruste.

Viele Kochrezepte, auch Angaben auf Kunstnahrung (z.B. Tütensuppen) verlangen ein vorheriges Aufheizen des Mediums (Wasser, Luft, Fett, Kohlegrill, ...) vor der Zugabe der Zutaten. Der Grund ist aber lediglich, dass die Wärme-Leistung nicht bekannt ist und womöglich für das Hochheizen in der Garzeit nicht ausreicht.

Meine Aussage: Nicht die Energiemenge ist entscheidend, sondern die Tatsache, dass die Ziel-Temperatur am Ende der unveränderlichen *) Garzeit erreicht wird.

*) Womöglich kann die Garzeit mit Druckkochtöpfen verringert werden. Höhere Temperatur, aber kürzere Zeit scheint wieder dieselbe Energiemenge zu sein.

Brillant



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kochtemperatur.jpg



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Glaubt nicht dem Hörensagen ... oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmt an. Siddhartha Gautama
willyengland



Anmeldungsdatum: 01.05.2016
Beiträge: 676

Beitrag willyengland Verfasst am: 21. Apr 2021 13:29    Titel: Antworten mit Zitat

Dein Experiment zweifle ich an.
Das widerspricht jeglicher Erfahrung meinerseits.
In kochendem Wasser wird alles schneller gar.
Das ist ja auch logisch.
Sonst könntest du ja einfach die ersten 10 min bei der blauen Kurve weglassen. Big Laugh

_________________
Gruß Willy
Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 21. Apr 2021 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

willyengland hat Folgendes geschrieben:
Dein Experiment zweifle ich an.


Ursprünglich - vor Jahren - war es nicht „mein“ Experiment. Seit Kindheitstagen haben wir Eier in kochendes Wasser gelegt und dann 4 - 5 min. gekocht. Sehr oft platzten die Eier dabei.

Dann bekamen wir einen Eierkocher. So eine selbstheizende elektrische Pfanne mit Deckel. In einem kleinen Messbecher (Eierbecher-Größe) musste man Wasser abmessen und das zusammen mit den kalten Eiern kochen. War das Wasser verdampft, wurde die Pfanne heisser als 100° C, die Pfanne summte und schaltete sich aus. Die Eier platzten deutlich seltener. Vermutlich, weil sie langsamer erhitzt wurden.

Irgendwie war für mich logisch, dass ein verdampfender Eierbecher-Inhalt deutlich weniger Energie verbraucht als einen Topf mit einem halben Liter Wasser auf 100° C zu erhitzen und dann bei 100° C fünf Minuten weiter heizen und verdampfen (kann man ja kaum vermeiden).

Wenn ich etwas (Eier, Kartoffeln, ...) in kochendes Wasser lege oder (Brotteig) in einen heißen Ofen, ist das Gargut nicht blitzartig ebenso heiß, sondern braucht Zeit zum Durchwärmen.

Also kann die Start-Temperatur deutlich niedriger sein als die End-Temperatur.

> In kochendem Wasser wird alles schneller gar.

Das bestreite ich nicht, du unterschlägst aber die Aufheizzeit des Wassers, bevor die Eier reinkommen. Gut, in meiner Skizze müsste die blaue Linie erst dort starten, wo die rote bereits 100° C erreicht hat. Und dann reicht sie auf der X-Achse auch über die rote hinaus.

Eigentlich wäre dieses der korrekte Versuchsaufbau:

Kochplatte mit 0,5 l Wasser aufsetzen bei 800 Watt. Zeit ermitteln, wenn Wasser kocht und die Eier hinzugeben. Weitere 4 min kochen lassen. Dürfte weiche Eier ergeben.

danach

Kochplatte mit 0,5 l Wasser und rohen Eiern aufsetzen bei 800 Watt. Nach derselben Zeit (also x + 4 min) Eier rausnehmen. Ich erwarte, dass die hart, also bei gleichem Energieverbrauch „gekochter“ sind.

Den Versuch mache ich tatsächlich mal, habe z.Z. keine Hühner-Eier.

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Kurd_Istan
Gast





Beitrag Kurd_Istan Verfasst am: 11. Okt 2021 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Pro Tipp:

Der Becher zum Wasserabmessen für den Eierkochen hat auf der Unterseite einen Dorn, wenn man damti dei Eier anpiekst platzen sie garnicht mehr.
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