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Bewegter Leiter im Magnetfeld / Induktion / Rechthandregel?
 
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Simon4



Anmeldungsdatum: 18.06.2006
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Beitrag Simon4 Verfasst am: 27. Jul 2006 20:45    Titel: Bewegter Leiter im Magnetfeld / Induktion / Rechthandregel? Antworten mit Zitat

Der Hufeisenförmige Körper wird durch ein Magnetfeld V, welches in Blickrichtung 'geht', mit der Geschwindigkeit F bewegt.

Gemäss der Formel für die Lorentzkraft wirkt also eine Kraft auf die frei-beweglichen Elektronen des Leiters.

Dies hat zur Folge, dass eine Spannung entsteht (Induktionsspannung) und ein Strom fliessen kann.

Nur kann ich das ganze nicht mit der 'Rechthandregel' unter einen Hut bringen.
Der Daumen enspricht dem Richtungvektor von v, also nach rechts. Der Zeigefinger dem magnetischen Feld, also in Blickrichtung. Das hat zur Folge, dass der Mittelfinger (also die Lorentzkraft) nach oben zeigt, was aber heissen müsste, dass der negative Pol oben, und nicht unten sein müsste.

Wo überlege ich falsch?

Danke smile



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para
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Beitrag para Verfasst am: 27. Jul 2006 21:12    Titel: Re: Bewegter Leiter im Magnetfeld / Induktion / Rechthandreg Antworten mit Zitat

Simon4 hat Folgendes geschrieben:
Der Daumen enspricht dem Richtungvektor von v, also nach rechts. Der Zeigefinger dem magnetischen Feld, also in Blickrichtung. Das hat zur Folge, dass der Mittelfinger (also die Lorentzkraft) nach oben zeigt [...]

Vollkommen korrekt soweit.

Simon4 hat Folgendes geschrieben:
[...] was aber heissen müsste, dass der negative Pol oben, und nicht unten sein müsste.

Diesen Schritt kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Die Rechte-Hand-Regel gilt für positive Ladungsträger. Werden diese wie du schon festgestellt hast nach oben abgelenkt, entsteht oben ein Überschuss positiver Ladungen, und damit der Pluspol von dem 'bei Bedarf' positive Ladungsträger zum Minuspol abfließen können. Oder wie würdest du dir das vorstellen?

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Simon4



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Beitrag Simon4 Verfasst am: 27. Jul 2006 21:56    Titel: Antworten mit Zitat

Warum gilt die Rechthandregel für positive Ladungsträger? Die Lorentzkraft wirkt doch auf bewegte Ladungen, also Elektronen und damit negative Ladungsträger. Wenn sich diese nach oben bewegen, so hab ich mir das überlegt, wäre auch oben der negative Pol... Irgendwie blick ich noch nicht ganz durch.
para
Moderator


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Beitrag para Verfasst am: 27. Jul 2006 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Allgemein gilt die Rechte-Hand-Regel ja für das Kreuzprodukt.

Zeigt der Daumen Richtung a und der Zeigefinger Richtung b, so repräsentiert der Mittelfinger die Richtung des entstandenen Vektors c, der ja senkrecht auf der von a und b aufgespannten Ebene steht.

Die vektorielle Schreibweise der Lorentzkraft sieht ja aber wie folgt aus:

Wenn du jetzt an Stelle von a, b und c die Vektoren v, B und F benutzt, kommst du bei der 'physikalischen Variante' der Rechten-Hand-Regel raus. Entscheidend ist jetzt das q, also die Ladung des Teilchens dass die Lorentzkraft erfahren soll. Ist es positiv, so ist F wirklich in Richtung des Mittelfingers zeigend. Ist es negativ, kehrt sich die Richtung des Vektors um.

Aus der vektoriellen Form der Formel für die Lorentzkraft folgt also, dass die Rechte-Hand-Regel direkt nur für positive q gilt. Für negative Ladungsträger wie z.B. Elektronen ist es genau andersherum, was man eben z.B. mit der linken Hand erreichen kann.

Ist das so vielleicht nachvollziehbarer für dich?

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Simon4



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Beitrag Simon4 Verfasst am: 27. Jul 2006 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, jetzt verstehe ich es! smile

Danke vielmals.
Simon4



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Beiträge: 139

Beitrag Simon4 Verfasst am: 28. Jul 2006 00:37    Titel: Antworten mit Zitat

Hab glaubs auch rausgefunden, wo die Fehlerquelle war:



Das ist ja im Grunde dieselbe Formel, nur auf einen stromdurchflossenen Leiter und nicht eine einzelne Ladung. Und da man hier I eigentlich immer positiv annehmen kann, habe ich es wohl einfach auf



übernommen, ohne zu überlegen, dass die Ladung q ja positiv und negativ sein kann.
Simon4



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Beiträge: 139

Beitrag Simon4 Verfasst am: 28. Jul 2006 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Jetzt bin ich beim nächsten Problem angelangt.

Und zwar bei der Herleitung des Induktionsgesetzes.

Also der Ansatz ist ja, dass die Lorentzkraft gleich der Kraft aus dem elektrischen Feld ist, welches durch die Ladungstrennung entsteht:



Nun lese ich aber überall die Formel:



Nun verstehe ich nicht ganz, wie man die Spannung als Produkt der elektrischen Feldstärke und der Breite des Leiters im Magnetfeld berechnen kann...
as_string
Moderator


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Beiträge: 5786
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Beitrag as_string Verfasst am: 28. Jul 2006 14:32    Titel: Antworten mit Zitat

Simon4 hat Folgendes geschrieben:



Nun verstehe ich nicht ganz, wie man die Spannung als Produkt der elektrischen Feldstärke und der Breite des Leiters im Magnetfeld berechnen kann...


Die Formel ist quasi die (vereinfachte) Definition der Spannung: Spannung ist die Potentialdifferenz zwischen zwei Punkten und das ist gerade dem Kurvenintegral aus Elektrischem Feld mal einem kleinen Streckenstückchen, was in vereinfachter Form eben dem von oben entspricht, so lange das E konstant ist und immer in jedem Streckenabschnitt in die Richtung der Strecke zeigt.
Du kannst also die Formel, in der Du die beiden Kräfte gleich gesetzt hast, nach E auflösen und einfach mit der Breite des Leiters multiplizieren (die Breite ist dann das "s" in der Formel), um auf die Potentialdifferenz/Spannung zwischen den beiden Schleifenenden zu kommen.

Gruß
Marco
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