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Freier Fall mit Unschärferelation, Formel umformen
 
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alehop



Anmeldungsdatum: 09.11.2016
Beiträge: 7

Beitrag alehop Verfasst am: 25. Apr 2020 18:38    Titel: Freier Fall mit Unschärferelation, Formel umformen Antworten mit Zitat

Hallo ihr Lieben, ich hab eine Frage zu einer QM Aufgabe. Die Aufgabe lautet, dass Supergirl auf einem Stuhl steht und einen Stein auf eine Kakerlake fallen lässt. Der Stein hat die Masse m=1kg, die Höhe ist H=1,5m. Man soll zeigen, dass der Stein wegen der Unschärferelation mit einer Unsicherheit von



auf dem Boden aufkommt.

Ich dachte eigentlich, dass das relativ einfach wär, wenn man beachtet, dass es sich um einen freien Fall handelt. Also



Nach umformen, dann mit ersetzen und ersetzen. Leider bekomme ich nicht das richtige raus und weiß auch nicht weiter unglücklich Ich hoffe sehr, dass ihr mir helfen könnt!! Danke im Voraus smile
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 25. Apr 2020 22:55    Titel: Re: Freier Fall mit Unschärferelation, Formel umformen Antworten mit Zitat

alehop hat Folgendes geschrieben:
Hallo ihr Lieben, ich hab eine Frage zu einer QM Aufgabe. Die Aufgabe lautet, dass Supergirl auf einem Stuhl steht und einen Stein auf eine Kakerlake fallen lässt. Der Stein hat die Masse m=1kg, die Höhe ist H=1,5m. Man soll zeigen, dass der Stein wegen der Unschärferelation mit einer Unsicherheit von



auf dem Boden aufkommt.


Ich denke, daß das Ergebnis im allgemeinen von den Anfangsunschärfen und der Korellation zwischen Anfangsort und Anfangsimpuls abhängen muß. Sind diese Werte gegeben?

Selbst wenn Ort und Impuls unkorreliert sind, bekomme ich



Ich kann im Augenblick nicht erkennen, wie man daraus etwas erhalten soll, was der Behauptung der Aufgabe ähnlich sieht.
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 25. Apr 2020 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Meine erste Antwort nahm an, daß die Unschärfe in vertikaler Richtung gemeint ist. Wahrscheinlich ist aber die Unschärfe in eine horizontaler Richtung gemeint.

Aber auch dann kommt man wohl nur unter bestimmten Annahmen auf das Ergebnis. Allerdings hängt es dann nicht von den Orts- und Impulskorrelationen ab. Ich erhalte dann



Soll nun gelten ? Die Voraussetzung erscheint mir etwas unnatürlich.

Beide Ergebnisse erhältst du übrigens am besten durch Lösen der Bewegunsggleichungen im Heisenbergbild. In x-Richtung gilt

und . Beides integrierst du bis zu der Zeit, an der die mittlere Höhe des Zustand null ist.
alehop



Anmeldungsdatum: 09.11.2016
Beiträge: 7

Beitrag alehop Verfasst am: 26. Apr 2020 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

index_razor hat Folgendes geschrieben:
Meine erste Antwort nahm an, daß die Unschärfe in vertikaler Richtung gemeint ist. Wahrscheinlich ist aber die Unschärfe in eine horizontaler Richtung gemeint.

Aber auch dann kommt man wohl nur unter bestimmten Annahmen auf das Ergebnis. Allerdings hängt es dann nicht von den Orts- und Impulskorrelationen ab. Ich erhalte dann



Soll nun gelten ? Die Voraussetzung erscheint mir etwas unnatürlich.

Beide Ergebnisse erhältst du übrigens am besten durch Lösen der Bewegunsggleichungen im Heisenbergbild. In x-Richtung gilt

und . Beides integrierst du bis zu der Zeit, an der die mittlere Höhe des Zustand null ist.


Hi index_razor, vielen Dank für deine Zeit und Mühe!! Wir hatten erst 2 Vorlesungen in Quantenmechanik und die einzigen Themen, die wir behandelt haben, waren Photoeffekt, Compton-Effekt, Beugung von Licht am Gitter, Hohlraumstrahlung und kurz über die Unschärferelation. Ich habe die Heisenberg'sche Bewegungsgleichung mal gegooglet und konnte damit nichts anfangen unglücklich
Ich denke aber, dass du Recht hast mit der horizontalen Unschärfe, weil delta x_Boden noch da steht. Mehr gibt die Aufgabenstellung nicht her Hammer

Versteh ich deine Rechnung richtig? Du hast damit angefangen


Dann über die Zeit integriert


und bei t die Formeln für den freien Fall benutzt


Ich verstehe, wie man dann auf das Ergebnis von der Aufgabenstellung kommt, nur warum wäre es ? Das erschließt sich mir nicht
alehop



Anmeldungsdatum: 09.11.2016
Beiträge: 7

Beitrag alehop Verfasst am: 26. Apr 2020 01:19    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht ist das auch ein Tippfehler und die 2 soll gar nicht vor der Wurzel stehen?
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 26. Apr 2020 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

alehop hat Folgendes geschrieben:

Wir hatten erst 2 Vorlesungen in Quantenmechanik und die einzigen Themen, die wir behandelt haben, waren Photoeffekt, Compton-Effekt, Beugung von Licht am Gitter, Hohlraumstrahlung und kurz über die Unschärferelation. Ich habe die Heisenberg'sche Bewegungsgleichung mal gegooglet und konnte damit nichts anfangen unglücklich


Das finde ich eigenartig. Wie habt ihr denn eigentlich den Begriff "Unschärfe" definiert? Es klingt ja nicht so, als hättet ihr da schon einen Präzisionsgrad erreicht, mit dem man allzu viel "zeigen" könnte, wie die Aufgabe erwartet. Offensichtlich ist nach irgendeiner Art Heuristik verlangt. Aber mir fällt leider nichts plausibles ein, womit man hier zum Ziel kommen könnte.

Ich habe den Verdacht, daß entweder die Aufgabe unvollständig ist oder, noch schlimmer, einfach etwas falsches behauptet wird. Wie ich dazu komme, habe ich unten nochmal ganz ausführlich dargestellt. Falls du im Detail nicht folgen kannst, ist das aber nicht weiter tragisch. Ich sehe lediglich nicht, wie man die Aufgabe einfacher lösen könnte, so daß nur deine Vorkenntnisse benötigt werden. Vielleicht fällt jemand anderem noch etwas besseres ein.

Wie die Musterlösung aussieht, würde mich tatsächlich sehr interessieren.


Zitat:

Versteh ich deine Rechnung richtig? Du hast damit angefangen


Dann über die Zeit integriert


und bei t die Formeln für den freien Fall benutzt



Ja, im Prinzip schon. In der Quantenmechanik sind Ort un Impuls ja Operatoren, die die Heisenbergsche Vertauschungsrelation erfüllen, also z.B.



Diese Nichtvertauschbarkeit von x und p ist auch die direkte Ursache für die Unschärferelation. Heisenberg hat im Prinzip im Rahmen seiner Matrizenmechanik Bewegungsgleichungen für diese Operatoren aufgestellt, die anstelle der Bewegungsgleichungen für die klassischen Phasenraumfunktionen x(t) und p(t) gelten sollen. Diese Matrizenmechanik findet man in der modernen Quantenmechanik in Form des sogenannten "Heisenbergbildes" wieder. Man findet, daß in diesem Fall die Gleichungen



in x-Richtung, sowie



gelten müssen. Das sind die Heisenbergschen Bewegungsgleichungen für dieses Problem. Die sehen praktisch genauso aus, wie die klassischen Hamiltonschen Gleichungen, nur eben für Operatoren. Sie lassen sich aber im Prinzip genauso lösen, wenn man im Hinblick auf Gl. (VR) strikt auf die Reihenfolge von und achtet, bzw. und , für die dasselbe gilt.

Integriert man das erste Paar Gleichungen erhält man



Mit diesem Operator x(t) können wir nun Erwartungswerte physikalischer Größen ausrechnen. Wie das im Einzelfall genau funktioniert, wird erst innerhalb des Formalismus der Quantenmechanik erklärt. Allgemeine Aussagen erhalten wir aber auch daraus, daß diese Erwartungswerte linear von den beteiligten Operatoren abhängen. Damit ergibt sich hier z.B. für den mittleren Aufenthaltsort in x-Richtung zur Zeit t



Wenn wir annehmen, daß der Stein anfänglich in Ruhe gehalten wird, ist und . Wir können das Koordinatensystem also so wählen, daß .

Nun zur Unschärfe. Diese ist im Prinzip genauso definiert wie die Standardabweichung der klassischen Statistik, also als die Wurzel aus der mittleren quadratischen Abweichung vom Mittelwert. Da ich den Mittelwert gerade wegdiskutiert habe, gilt also



Ich benötige also das Quadrat von . Hier muß ich nun die Reihenfolge von und beachten. Ich erhalte



Die Unschärfe zur Zeit t ist also die Wurzel aus dem Erwartungswert dieses Operators. Da ich angenommen habe, daß mittlerer Anfangsort und Anfangsimpuls in x-Richtung verschwinden, gilt



Hierbei sind und jeweils die anfänglichen Unschärfen von Ort und Impuls. Zur besseren Lesbarkeit habe ich und definiert.

Als Zeitpunkt t interessiert uns offenbar derjenige, zu dem der mittlere z-Wert des Systems verschwindet, d.h. . Durch Lösen der Bewegungsgleichung für z erhält man ganz ähnlich wie oben



Daraus folgt mit und für t



also



Das ergibt



Das ist m.E. das Ergebnis in voller Allgemeinheit. Ich muß also meine Behauptung von gestern korrigieren: Auch die Unschärfe in horizontaler Richtung hängt von den Korrelationen zwischen Ort und Impuls am Anfang ab. (Diese ergeben sich aus dem Mittelwert am Ende.)

Wenn ich annheme, daß diese verschwinden, dann bleibt immer noch



Das ergibt erstmal nicht die Behauptung aus der Aufgabe, und ich weiß auch nicht, wie man da hinkommen könnte. Ich kann offenbar die initiale Ortsunschärfe nicht einfach null setzen, weil dann die Unschärfe des Impulses am Anfang unendlich sein müßte.
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