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Die richtige Perspektive - Kinofilme
 
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Gastkino
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Beitrag Gastkino Verfasst am: 17. Dez 2019 15:49    Titel: Die richtige Perspektive - Kinofilme Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo,

Ich habe als Nicht- Physiker eine hoffentlich nicht- schwierige Frage

Wenn ich ein pespektivisches Bild zeichne ( einen Quader), dann kann ich beispielsweise eine Entfernung zum gedachten Horizont wählen und von meiner Augenposition Fluchtpunkte trigometrisch berechnen( obwohl ich hier nicht Schritt für Schritt die trigometrische Herleitung suche.)
Aber: was passiert denn hier mit einem Kinofilm? Ich habe gedacht von der Kamera aus gesehen gibt es die eine richtige Perspektive auf die Szene. Aber für die Abbildung von der Gegenstands auf die Bildseite macht es doch einen großen Unterschied ob ich 10 m frontal vor der Leinwand sitze oder ganz vorne auf dem ersten Platz links, oder?
Ist die Perspektive nicht von Platz zu Platz verschieden und gibt es hierdurch keine Verzerrungen?



Meine Ideen:
Zusatzfrage: wie sieht es denn hier mit 3 d Filmen aus? Dabei müsste der Effekt ja noch verstärkt zum Tragen kommen oder?
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 18. Dez 2019 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Aber für die Abbildung von der Gegenstands auf die Bildseite macht es doch einen großen Unterschied ob ich 10 m frontal vor der Leinwand sitze oder ganz vorne auf dem ersten Platz links, oder?
Ist die Perspektive nicht von Platz zu Platz verschieden und gibt es hierdurch keine Verzerrungen?


Das ist richtig. Obwohl alle im Zuschauerraum das gleiche sehen, erhalten sie doch unterschiedliche Eindrücke von der Darstellung.

Insbesondere wird das bemerkbar, wenn sich Gegenstände im Vordergrund befinden und Teile des Hintergrundes verdecken.

Der Effekt wird geringer, je weiter entfernt sich die vordersten Objekte von der Kamera befinden.

Da bei Szenen im Vordergrund der Hintergrund aber oft etwas unscharf dargestellt wird (schon wegen der Kameraoptik) fällt das meist nicht so ins Gewicht.

Für 3D-Filme trifft das ebenfalls zu. Möglicherweise ist das einer der Gründe, weshalb es manchen Zuschauern beim Zuschauen etwas übel wird. Das gesehene Bild passt nicht zur Erwartungshaltung im Gehirn.

Der realistischste Eindruck entsteht, wenn man als Zuschauer quasi die Position der Kamera bei der Aufnahme einnimmt.


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Gastkino
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Beitrag Gastkino Verfasst am: 18. Dez 2019 11:04    Titel: Antworten mit Zitat

Danke, so habe ich es mir auch schon gedacht.
Vieleicht noch eine kleine Frage:

Wenn ich zB einen Fluchtpunkt für eine Zentralperspektive wähle ( ich stehe auf der Straße und schaue wie diese am Horizont verschwindet. .. dann wähle ich ja selber die Entfernung zum Horizont, bei der die Straßenränder in dem einen Punkt zusammenlaufen... jetzt kann ich den Punkt näher wählen, dann läuft die Straße schneller zusammen oder weiter entfernt, der Seheindruck ist ein anderer... wie stimme ich die Entfernung zum Fluchtpunkt denn mit der Realität ab? Eine 2 m Breite Straße läuft, wenn sie gerade verläuft ja immer in einer gewissen Entfernung zusammen.( aus meiner Sicht, weil der Hintergrund immer kleiner abgebildet wird...)
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 18. Dez 2019 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
jetzt kann ich den Punkt näher wählen, dann läuft die Straße schneller zusammen oder weiter entfernt, der Seheindruck ist ein anderer... wie stimme ich die Entfernung zum Fluchtpunkt denn mit der Realität ab? Eine 2 m Breite Straße läuft, wenn sie gerade verläuft ja immer in einer gewissen Entfernung zusammen.( aus meiner Sicht, weil der Hintergrund immer kleiner abgebildet wird...)


Der Punkt, an dem die Straße zusammenläuft liegt eigentlich im Unendlichen.
Auch am Horizont hat sie also noch eine gewisse sichtbare Breite.
Wie schnell die Straßenränder optisch zusammenlaufen hängt einerseits mit der Entfernung meines Standpunktes zum Horizont, als auch mit meiner eigenen Höhe über der Straße (z.B. Kopfhöhe des Betrachters) und mit dem Verlauf der Straße in der Ebene (z.B. ansteigend) zusammen.


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Gastkino
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Beitrag Gastkino Verfasst am: 30. Dez 2019 19:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo nochmal,

Mir ist noch eine Frage zu Fluchtpunkten in Zeichnungen eingefallen
Wenn ich zB zwei schräge Quader zeichne, bei dem einer perspektivisch direkt vor dem Auge beginnen soll und ein zweiter dahinter, dann ändern sich doch die Fluchtpunkte des weiter hinten liegenden Quaders, oder? Also muss ich von jedem Objekt alle Fluchtpunkte meiner jetzigen Perspektive trigometrisch berechnen?
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 31. Dez 2019 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

Die Verwendung von Fluchtpunkten ist immer ein (künstlerisches ?) Hilfsmittel zur Darstellung einer 3D-Situation. Ob und wie viele Fluchtpunkte verwendet werden, hängt also von der Intention des Künstlers ab, also von der Frage: Welchen Eindruck möchte ich vermitteln?
Es gibt da kaum ein "richtig" oder "falsch".

Selbst ein Foto der realen Situation spiegelt auf Grund der Tatsache, dass wir mit zwei Augen sehen und dass es bei einem Fotoobjektiv auch immer Verzerrungen gibt, nur einen Teil dessen wieder, was wir mit eigenen Augen wahrnehmen.


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Gastkino
Gast





Beitrag Gastkino Verfasst am: 01. Jan 2020 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Das kann ich natürlich verstehen, dass geometrische Abbilungen etc auch nur Näherungen sind. Aber wenn ich doch zb weiß wieviel Platz im Sehfeld ein 7m breites Haus einnimmt, welches im Abstand von 10 m vor mir ist, dann kann ich den Eindruck ja auch auf Papier bringen, wenn ich bei einem gewissen Abstand das gleiche Sehfeld vom Objekt konstruiere.
Und von da an müsste ich doch auch berechnen können, wie lang der Strich für die vordere Hauswand sein muss, wenn es in einem 45 Grad Winkel zu mir ausgerichtet sein soll. Also über trigonometrische Sätze. Und so kann ich mich doch für den jeweiligen Blickwinkel auf das Szenario über Trigonometrie weiterhangeln...
Jetzt kann ich doch Fluchtpunkte für dic Objekte berechnen oder diese eben falsch platzieren es wäre für das Auge doch wahrscheinlich ein himmelweiter Unterschied( ich gehe von der Beobachtung aus Sicht des dominanten Auges aus)
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 02. Jan 2020 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und von da an müsste ich doch auch berechnen können, wie lang der Strich für die vordere Hauswand sein muss, wenn es in einem 45 Grad Winkel zu mir ausgerichtet sein soll. Also über trigonometrische Sätze.


Zitat:
Jetzt kann ich doch Fluchtpunkte für dic Objekte berechnen oder diese eben falsch platzieren


Ich würde anders herum vorgehen.
Man müsste eine Rechenvorschrift entwickeln, welche aus dem 3D-Punkt des Beobachters und für jeden beliebigen 3D-Punkt (also den x, y. z-Werten in einem cartesischem Koordinatensystem) einer Szene einen 2D-Punkt auf der Abbildung zuordnet.

Die Kanten der Objekte ergeben sich dann aus der Verbindung der Abbildungspunkte. Die Fluchtpunkte müssen nicht explizit berechnet werden.

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