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Übertragbarkeit von Scale Modellen auf reale Anwendungen
 
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Rc Pilot
Gast





Beitrag Rc Pilot Verfasst am: 09. Dez 2019 12:23    Titel: Übertragbarkeit von Scale Modellen auf reale Anwendungen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Aufgrund meines Hobbies ( Schiffsmodellbau, Flugzeugbau und Steuerung) interessiere ich mich auch für die Vorbilder und bin immer verwundert wenn zB kleine Schiffsmodelle 1:16 angefertigt und benutzt werden, wenn es um die Fluideynamik bei Propellern geht etc. .
Jetzt Frage ich mich inwiefern sind solche Modellversuche aussagekräftig für die viel größeren Gefährte.. Klar ein Boot in 1: 16 ist dann teils noch 7m lang oder größer, aber kann man es denn so einfach wrunterbrechen?

Meine Ideen:
Vieleicht eine greifbare Frage hierzu:

Verhält sich ein Schiff in 1:16 mit 1:16 Masse, 1:16 Leistung und der sonst gleichen Bauweise genau wie das angestrebte Realschiff, oder gibt es physikalische Faktoren, die hier den berühmten Strich durch die Rechnung machen?
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 09. Dez 2019 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Verhält sich ein Schiff in 1:16 mit 1:16 Masse, 1:16 Leistung und der sonst gleichen Bauweise genau wie das angestrebte Realschiff, oder gibt es physikalische Faktoren, die hier den berühmten Strich durch die Rechnung machen?


Die Ergebnisse müssen, je nach betrachteter Eigenschaft entsprechend umgerechnet und separat interpretiert werden.
Wenn man z.B. ein Modell im Maßstab 1:2 hat, dann beträgt das Geschwindigkeitsverhältnis ebenfalls 1/2.

Aber es verringert sich der wirksame Querschnitt nicht nur auf 1/2, sondern auf 1/4.


Die Masse des Modells beträgt dagegen, alles gleiche Werkstoffe vorausgesetzt, nur noch 1/8.

Wenn es um das Strömungsverhalten geht, spielt die Reynoldszahl eine große Rolle. Körper mit gleicher Reynoldszahl verhalten sich strömungstechnisch ähnlich.

https://de.wikipedia.org/wiki/Reynolds-Zahl


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Rc Pilot
Gast





Beitrag Rc Pilot Verfasst am: 09. Dez 2019 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

@ Frankx

Danke für die ausführliche Antwort.
Bist du sicher mit dem Geschwindigkeitsverhältnis?
Die kinetische Energie ist bei doppelter Geschwindigkeit doch 4 mal so hoch?
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 09. Dez 2019 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Bist du sicher mit dem Geschwindigkeitsverhältnis?


Mit Geschwindigkeitsverhältnis meinte ich eine Modellgeschwindigkeit, welche dem "Empfinden" nach zum Modell passt.

Wenn also ein Fahrzeug 10m lang ist und dabei 10m/s zurücklegt, dann müsste ein 1/2-Modell genau 5m lang sein und 5m/s schnell sein, damit man die Bewegung des Modells "realistisch" zur Umgebung empfindet. Das spielt z.B. bei Modelleisenbahnen eine Rolle. Meist fahren die zu schnell.


.
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 10. Dez 2019 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Mit Geschwindigkeitsverhältnis meinte ich eine Modellgeschwindigkeit, welche dem "Empfinden" nach zum Modell passt.


Es ist gar nicht so einfach, z.B. eine Filmszene mittels Modellen realistisch zu drehen, wenn dabei verschiedene Bewegungen im Spiel sind.

Nehmen wir eine Eisenbahnszene:
Eine Bahn fährt und es fällt dabei ein Teil vom Dach der Bahn.
Die "realistische" Geschwindigkeit der Modellbahn lässt sich leicht errechnen.
Das Original fährt 50km/h. Ein 1:5 Modell fährt dann 10km/h

Spannend wird es, wenn man nun das herabfallende Teil betrachtet.

Wenn ein Teil aus 5m Höhe herunter fällt, benötigt es ca. 1s

Bei einem 1:5 Modell fällt es in nur 0,45s also in ca. der halben Zeit.

Im Film soll es später aber wieder in 1 s fallen, damit es realistisch aussieht.

Also muss man den Film entsprechend langsamer abspielen. Nun stimmen aber die 10km/h nicht mehr. Also muss das Modell bei der Aufnahme ca. 22km/h schnell fahren.
Wenn weitere Bewegungen (Feuer, Rauch, Explosionen…) hinzu kommen wird es schwierig bis unmöglich, für alle eine realistische Übersetzung zu finden.

Das ist der Grund, weshalb viele mit Modellen erstellte Filmszenen irgendwie "strange" erscheinen und relativ leicht identifiziert werden können.


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