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Ist das Universum determiniert?
 
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Halflife1
Gast





Beitrag Halflife1 Verfasst am: 14. Jul 2018 17:26    Titel: Ist das Universum determiniert? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo. Ist das Universum determiniert, also sowohl im makroskopischen grössen als auch in quantengrössenordnungen und ganz zu schweigen im Bewusstsein? Ich denke ja, da man sich stark vereinfacht das Universum als billardtisch mit Kugeln vorstellen kann die fortwährend aneinanderstoßen bzw. Voneinander abprallen. Geschichtlich kann man jedes quantenEreignis auch als nur einmal geschehen betrachten (Bsp. Gestern beim Öffnen der Box schrödingers war die Katze lebendig, heute bei einem neuen Versuch heute starb sie leider). Beim bewusstsein verhält sich unser Intellekt auch wie eine ki, die ihren deterministischen Erfahrungen entsprechend handelt bzw. denkt. Bsp. Ich sehe einen Apfelbaum, mein Hirn erkennt diese Situation anhand einer früheren Erfahrung, und setz mich dorthin in Bewegung, natürlich mit viel mehr molekülen als billardkugeln und komplizierteren rückkopplungsmechanismen.

Meine Ideen:
Siehe oben.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18022

Beitrag TomS Verfasst am: 14. Jul 2018 19:11    Titel: Re: Ist das Universum determiniert? Antworten mit Zitat

Halflife1 hat Folgendes geschrieben:
Ist das Universum determiniert?

Diese Frage kann auf Basis der heute etablierten physikalischen Theorien nicht beantwortet werden.

Legt man eine probabilistische Interpretation der Quantenmechanik zugrunde - insbs. die orthodoxe Interpretation nach von Neumann u.a. - dann ist die Quantenmechanik fundamental probabilistisch; d.h. dass zwar die Zeitentwicklung eines isolierten quantenmechanischen Systems deterministisch gemäß der Schrödingergleichung erfolgt, im Zuge einer Beobachtung bzw. Messung jedoch die Bornsche Regel zur Anwendung kommt und damit das tatsächliche Ergebnis der Beobachtung bzw. Messung lediglich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit angegeben kann.

Diese Klasse von Interpretationen ist umstritten, insbs. wenn man sie auf das Universum als Ganzes anwendet, da es dann nicht mehr sinnvoll ist, von einem quantenmechanischen System einerseits und einem Beobachter andererseits zu sprechen; der Beobachter ist offenbar Teil des Universums, das als ein Quantensystem betrachtet werden kann, und für das demnach immer die deterministische Zeitentwicklung gemäß der Schrödingergleichung gelten sollte.

Dies führt auf die Everett’sche Interpretation, derzufolge auch eine Beobachtung oder Messung ein quantenmechanischer Prozess ist, der derselben deterministischen Zeitentwicklung gehorcht. Diese Interpretation führt jedoch bekanntermaßen auf andere Probleme- Stichwort „viele Welten“.

Zwischen beiden Interpretation kann nicht empirisch unterschieden werden; deine o.g. Frage ist bisher nicht beantwortbar.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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