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Beim Fahrrad über den Lenker fliegen
 
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NickFahrrad
Gast





Beitrag NickFahrrad Verfasst am: 06. März 2017 10:47    Titel: Beim Fahrrad über den Lenker fliegen Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo,
mich interessieren, die Kräfte am Fahrrad. Genau würde mich hier interessieren, wie man berechnen kann welche Geschwindigkeit man benötigt, damit man beim Fahren über den Lenker fliegt.

Die Kräfte Am Fahrrad müssten ja sein:
Gewischtskraft, Bremskraft

Wie genau kann man jetzt berechnen, ab wann ein Fahren über den Lenker fliegt.
Ich denke, die wirkenden Kräfte laufen auf eine Ungleichung hinaus, die es dann zu Lösen gilt. Aber sind das alle wichtigen Kräfte? Ich möchte das gerne so einfach wie möglich berechnen, ohne große weitere Kräfte (Also nicht ZU weit gedacht).

Meine Ideen:
Aufstellen der Kräfte und übertragen in eine Ungleichung.
VeryApe



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Beitrag VeryApe Verfasst am: 06. März 2017 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

Kennsd du dich in Mechanik ein wenig aus?

Zeichne doch mal das Vorderrad mit der Rotationsrichtung und den entsprechenden Kräften auf, die deiner Meinung nach wirken.

und den Rahmen samt Hinterrad extra, das Hinterrad kannsd du weglassen weil wir uns schon vorstellen am Hinterrad drückt kein Gewicht mehr, hängt schon ein wenig in der Luft.

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Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 06. März 2017 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Es hängt davon ab, ob Du das Vorder- oder Hinterrad oder beide gleichzeitig abbremst.

Wenn Du das Vorderrad zu stark abbremst, machst Du einen Abflug über den Lenker. Bremst Du das Hinterrad oder beide Räder haut´s Dich waagerecht nach vorne vom Sattel Richtung Lenkerkopf - tut auch ziemloich weh.

Vorderrad

S = Schwerpunkt des Gesamtsystems Fahrer/Rad
h = Senkrechter Abstand S zum Boden
l = Strecke zwischen S und Auflagepunkt Reifen
a = Bremsverzögerung
s = Bremsweg
v = Geschwindigkeit

Durch das Bremsen entsteht ein dem Standmoment entgegengesetztes Kippmoment. Bezugspunkt für beide Momente ist der Auflagepunkt des Reifens - um den dreht dich alles.

Standmoment


Kippmoment


Wenn das Kippmoment > Standmoment Abflug









Beispiel:

h = 1,7 m

l = 0,7 m

v = 25 km/h = 6,9 m/s

s = 5m

Abflug
VeryApe



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Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 07. März 2017 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wenn Du das Vorderrad zu stark abbremst, machst Du einen Abflug über den Lenker. Bremst Du das Hinterrad oder beide Räder haut´s Dich waagerecht nach vorne vom Sattel Richtung Lenkerkopf - tut auch ziemloich weh.


Ich habe nie kapiert was es bringen soll gegen das Überschlagen am Hinterrad zu bremsen.

weil es dasselbe Drehmoment bewirkt, wie wenn man die Bremse vergleichsweise vorne drückt.

Das einzige was mechanisch passiert der Gewichtsdruck lagert sich nach vorne wodurch ein hinteres Bremsen gar nichts mehr bringt.

Aber gegen das Überschlagen bringt es doch gar nichts.


Die Gleichungen stimmen nur wenn das Vorderrad blockiert aber dann rutscht es oder wenn es rollt und man vernachlässigt das Trägheitsmoment der Reifen.

Ansonsten ist das Verdrehmoment auf den rahmen höher.

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Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 07. März 2017 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Wenn Du das Vorderrad zu stark abbremst, machst Du einen Abflug über den Lenker. Bremst Du das Hinterrad oder beide Räder haut´s Dich waagerecht nach vorne vom Sattel Richtung Lenkerkopf - tut auch ziemloich weh.


Die Gleichungen stimmen nur wenn das Vorderrad blockiert aber dann rutscht es oder wenn es rollt und man vernachlässigt das Trägheitsmoment der Reifen.

Ansonsten ist das Verdrehmoment auf den rahmen höher.


@VeryApe

Ich wollte keine wissenschaftliche Abhandlung zum Thema "Dynamik des Radfahrens" verfassen, sondern nur stark vereinfacht die Bremseffekte beschreiben. Mehr hat der Fragesteller auch nicht verlangt.

Gruss

Jörg
Steffen Bühler
Moderator


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Beiträge: 7246

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 07. März 2017 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Die Gleichungen stimmen nur wenn das Vorderrad blockiert aber dann rutscht es


Du hast noch nicht auf einem Mountainbike mit neuen Reifen und Scheibenbremse auf trockener Straße nur vorne gebremst. Been there, done that.

Viele Grüße
Steffen
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 07. März 2017 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

@ Steffen meinst du das jetzt im Bezug auf Überschlagen oder im Bezug auf die Blockade im vorderrad und rutschen.

rutscht es denn nicht über den Boden wenn es blockierT?

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Steffen Bühler
Moderator


Anmeldungsdatum: 13.01.2012
Beiträge: 7246

Beitrag Steffen Bühler Verfasst am: 07. März 2017 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
rutscht es denn nicht über den Boden wenn es blockierT?


In meinem "Fall" damals eben nicht. Wie gesagt, trockene Teerstraße, neue Reifen. Haftreibung maximal. Das Vorderrad stand wie eine Eins, der Rest ging nach oben. Zum Glück bin ich irgendwie auf den Füßen gelandet.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 07. März 2017 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Kann natürlich auch sein das die Verzögerung unter Abrollen so groß war, das es für dich den Eindruck hatte das Rad blockierte sofort beim Bremsen.l

Schade ich finde keine brauchbaren Videos.

Kann mir einer Erklären wenn ich jetzt auf die vordere Bremse drücke und damit eine Haftreibungskraft erzeuge und gleichzeitig die Hinterradbremse drücke und eine Haftreibungskraft erzeuge, welchen Unterschied macht dies wenn ich gleich die Vorderradbremse stärker drücke und eine Kraft am Vorderrad erzeuge.

Das Moment ist immer dasselbe.

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Dreistein007



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Beitrag Dreistein007 Verfasst am: 07. März 2017 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

veryape,

der Unterschied ist einfach, wenn du stärker auf die vordere Bremse drückst als auf die hintere, dann wird dadurch das Rad vorne schneller zum Stillstand kommen, als hinten. Der Mensch sitzt quasi mittig auf dem Fahrrad.
Die Konstruktion macht es aus.
VeryApe



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Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 07. März 2017 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
der Unterschied ist einfach, wenn du stärker auf die vordere Bremse drückst als auf die hintere, dann wird dadurch das Rad vorne schneller zum Stillstand kommen, als hinten. Der Mensch sitzt quasi mittig auf dem Fahrrad.


???


wenn du vorne abbremst schiebt der Schwerpunkt der Gesamtmasse nach (DalembertTrägheitskraft) und du kippst gegen den Uhrzeigersinn nach vorne


wenn du hinten abbremst schiebt die Gesamtmasse voraus und du kippst genauso gegen den Uhrzeigersinn nach vorne.

Das Drehmoment auf den Schwerpunkt ist in beiden Fällen m*a*h (trägheitsmoment der reifen vernachlässigt=

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Duke711



Anmeldungsdatum: 26.01.2017
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Beitrag Duke711 Verfasst am: 07. März 2017 16:36    Titel: Antworten mit Zitat

@VeryApe

natürlich geht vor einen Überschlag der Vorderradreifen erstmal in einer Gleitreibung über, die aber groß genugt ist, um ein ausreichendes Drehmoment für den Überschlag aufzubauen. Das zusätzliche abbremsen des Hinterrades kann natürlich ein blockieren des Vorderrades hinauszögern. Zum Zeitpunkt der Blockierung ist diese Umstand dann wieder irrelevant.

http://www.physik.uni-wuerzburg.de/fileadmin/11010700/Didaktik/Zulassungsarbeiten/HA_1622196_Bielmeier_Carsten.pdf
as_string
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Beitrag as_string Verfasst am: 07. März 2017 16:41    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab jetzt nicht den kompletten Thread gelesen, aber warum sollte er in eine Gleitreibung übergehen unbedingt. Ich wäre auch schon fast mal über den Lenker geflogen.
Das Rad muss nicht blockieren und damit bekommt man sogar dann ein größeres Drehmoment hin, als wenn es blockiert und die Gleitreibung der begrenzende Faktor ist.
Umgekehrt geht es natürlich bei einem gebremsten Hinterrad nicht, weil ja spätestens wenn das Hinterrad abhebt gar keine Bremswirkung/Drehmoment mehr da ist.
Das ist ja umgekehrt das selbe Prinzip wie bei einem Wheelie beim Motorrad, nur eben statt Bremsen dann Beschleunigen und statt Vorderrad ein angetriebenes Hinterrad. Da dreht das Hinterrad i. A. auch nicht durch...

Gruß
Marco

PS: Hab gerade doch etwas gelesen... Ja, VeryApe hat natürlich recht, dass man ein kein größeres Drehmoment zustande bringen kann, als das bei dem man überschlägt, egal wo man jetzt bremst oder nicht...
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 07. März 2017 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

duke hat Folgendes geschrieben:

http://www.physik.uni-wuerzburg.de/fileadmin/11010700/Didaktik/Zulassungsarbeiten/HA_1622196_Bielmeier_Carsten.pdf


Da steht nichts drinnen zur gleichzeitigen Verwendung von Hinterrad und Vorderradbremse und deren Auswirkung auf den Überschlag.



astring hat Folgendes geschrieben:

Umgekehrt geht es natürlich bei einem gebremsten Hinterrad nicht, weil ja spätestens wenn das Hinterrad abhebt gar keine Bremswirkung/Drehmoment mehr da ist.


genau dann kann man sich aber auch gleich das Betätigen der Hinterradbremse sparen, angeblich soll sie einen Überschlag verhindern.
und ich kann mir nicht zusammenreimen wie sie das machen soll

Ich habe jetzt folgende Theorie.

Jemand der Gleichzeitig vorne und hinten bremst. wird wahrscheinlich die Bremsen nicht so stark drücken wie jemand der nur vorne bremst, da er im Unterbewusstsein denkt ich brems eh hinten auch.

Durch das Drehmoment verlagert sich das Gewicht nach vorne und die Hinterradbremse hat sowieso keine Wirkung mehr.

Nun könnte man sie auch loslassen weils ab den Zeitpunkt völlig egal ist.

Durch das man sie aber Unterbewusst weiterdrückt, denkt man wahrscheinlich die bringt noch was und drückt vorne nicht so stark drauf.

Ansonsten macht das ganze für mich noch wenig Sinn.

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hansguckindieluft



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Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 07. März 2017 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

die zwei Bremsen am Fahrrad machen grundsätzlich schon Sinn, denn man betätigt ja die Vorderradbremse nicht immer gerade so, dass das Hinterrad vollkommen entlastet ist. Und solange das Hinterrad noch etwas belastet ist, kann man mit der Hinterradbremse zusätzliche Bremswirkung erzielen.

Gruß
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 07. März 2017 19:58    Titel: Antworten mit Zitat

das ist schon klar, alleine wegen der Abnutzung ist es ratsam vorne und hinten zu bremsen solange noch hinten Gewicht draufdruckt, nur hat das doch nichts mit dem Überschlagen zu tun.
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as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
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Beitrag as_string Verfasst am: 07. März 2017 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, dass man hinten und vorne bremst, ist am ehesten natürlich bei einer Kurvenfahrt wichtig. Dass das etwas gegen Überschlagen helfen sollte, ist mir jetzt eher neu...

Gruß
Marco
Dreistein007



Anmeldungsdatum: 11.01.2016
Beiträge: 712

Beitrag Dreistein007 Verfasst am: 07. März 2017 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Mir wäre das mit dem Überschlagen auch neu. grübelnd
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 08. März 2017 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

ich habe das schon öfters gehört und es kam mir wieder in den Kopf nachdem Mathefix mich wieder daran erinnert hat mit dem waagrechten wegfliegen.

Ich habe jetzt einen Artikel gefunden, der das bestätigt was ich mir schon die ganze Zeit denke.
http://0x1a.de/rec/fahrrad/faq/technik/bremsen/wirkung/t3.html

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moody_ds



Anmeldungsdatum: 29.01.2016
Beiträge: 515

Beitrag moody_ds Verfasst am: 08. März 2017 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

Dreistein007 hat Folgendes geschrieben:

der Unterschied ist einfach, wenn du stärker auf die vordere Bremse drückst als auf die hintere, d.

Manchmal (ich weiß nicht ob oft der richtige Ausdruck wäre) sind die Vorderradbremsen größer als hinten (Scheibenbremsen). Ist bei mir auf jeden Fall so. Daher evtl. eine größere Bremswirkung?
Duke711



Anmeldungsdatum: 26.01.2017
Beiträge: 434

Beitrag Duke711 Verfasst am: 08. März 2017 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
ich habe das schon öfters gehört und es kam mir wieder in den Kopf nachdem Mathefix mich wieder daran erinnert hat mit dem waagrechten wegfliegen.

Ich habe jetzt einen Artikel gefunden, der das bestätigt was ich mir schon die ganze Zeit denke.
http://0x1a.de/rec/fahrrad/faq/technik/bremsen/wirkung/t3.html



Naja nicht wirklich wissenschaftlich und bezüglich der Hinterradbremse auch nicht richtig.
Aus Erfahrung, bei steilen hängen - schwierigen Passagen (Treppen usw.), ist die Hinterradbremse unverzichtbar. Aber auch bei sehr flachen Passagen, lässt sich die Verzögerung mit der Hinterradbremse bedeutend steigern.

Da ist dieser doch bedeutend besser und schlüsselt auch die Bremskraftverteilung auf:

http://www.physik.uni-wuerzburg.de/fileadmin/11010700/Didaktik/Zulassungsarbeiten/HA_1622196_Bielmeier_Carsten.pdf
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 09. März 2017 08:46    Titel: Antworten mit Zitat

@Duke

Seite 14- 3.1.1.3
Vorder
- und Hinterradbremse

Uni Wuerzburg hat Folgendes geschrieben:

In diesem Abschnitt soll nicht zu sehr ins Detail
vorgegangen werden, in welchem Maße die
geforderte Verzögerungskraft auf die beiden
Bremsen aufgeteilt werden kann bzw. soll. Dies hängt maßgeblich vom persönlichen Bremsverhalten und den entsprechenden Umständen der Bremssituation ab.


Leider wird das Interessante gar nicht erst behandelt.

Er macht ein Beispiel bei der nassen Fahrbahn
vorne können 321 Newton erreicht werden hinten dann zuzsätzlich 47N. Jetzt mußt du es schaffen die Hinterradbremse so leicht zu betätigen, das du diese 47 N noch ausnutzen kannsd ohne Gefahr zu laufen hinten ins durchrutschen gelangen, dann bringst überhaupt nichts mehr.

Das schreibt der andere Artikel auch, auf rutschiger Fahrbahn bringt die Kombination etwas.

Ich denke der andere Artikel meint unter normalen Umständen, es gibt keine Bremswirkung auf trockener ebener Fahrbahn die auch nicht alleine mit der Vorderradbremse erreicht werden kann,

Fall
, was auch bei seinen Beispiel Durchschnitts Trackingbike der Fall ist. Aus Ergonomiegründen werden die wahrscheinlich alle ziemlich gleich sein.
Man kann sich natürlich ein Art Harley davidson Rad bauen und das a vergrößern.

Bei Steigungen kommt da noch cos alpha hinzu, wenn der Winkel groß genug ist kann natürlich der rechte Ausdruck wieder noch weiter in den kleineren Bereich fallen.



Zitat:
Mit guten Reifen und trockener asphaltierter Fahrbahn gilt in etwa μH = 0,8 – 1,0 (GRESSMANN: S. 141)


er nimmt den schlechtesten Wert für die Haftreibung 0,8
a=0,65 , h=1,1


Steigung in Prozent






Je größer die Steigung umso geringer wird cos alpha und so schlechter wird es doch rechnerisch.

Alles was ich in Kombination schaffe oder nur mit der Hinterradbremse kann auch völlig alleine mit der Vorderradbremse erreicht werden.

Allerdings verstehe ich auch nicht den Hinweis von der Benutzung der Hinterradbremse ist abzuraten, immerhin kann man durch gleichzeitiges betätigen die starke Abnutzung der Vorderradbremse verkleinern.
bzw beim Bergab fahren kann ich mir vorstellen das die Bremse auch heiß werden kann, da könnte man doch bei leichten bremsmanöver durch Betätigen der Hinterradbremse die Wärmeentwicklung der Vorderradbremse verkleinern.

Außerdem kann ich auch vorne nen platten Reifen haben, dann bin ich froh über ne hinterradbremse.

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Zuletzt bearbeitet von VeryApe am 09. März 2017 11:12, insgesamt 4-mal bearbeitet
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
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Beitrag Mathefix Verfasst am: 09. März 2017 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="VeryApe"]@Duke

Seite 14- 3.1.1.3
Vorder
- und Hinterradbremse

Uni Wuerzburg hat Folgendes geschrieben:

Allerdings verstehe ich auch nicht den Hinweis von der Benutzung der Hinterradbremse ist abzuraten, immerhin kann man durch gleichzeitiges betätigen die starke Abnutzung der Vorderradbremse verkleinern.
bzw beim Bergab fahren kann ich mir vorstellen das die Bremse auch heiß werden kann, da könnte man doch bei leichten bremsmanöver durch Betätigen der Hinterradbremse die Wärmeentwicklung der Vorderradbremse verkleinern.


@VeryApe

Es sind 2 Fälle zu unterscheiden:

1. Notbremsung
2. Dosiertes Bremsen

Zu 1:

Normalerweise bremst man zuerst kräftig mit der Hinterradbremse ohne ins Rutschen zu kommen, da dadurch Überschlag vermieden wird. Wenn die Bremswirkung nicht ausreicht, betätigt man zusätzlich dosiert die Vorderradbremse.
Das macht man als geübter Radfahrer intuitiv, weil auch der Bremshebel für die Hinterradbremse mit der rechten Hand betätigt wird.

zu 2:
Da reicht im Regelfall die Hinterradbremse. Um die Bremsbeläge oder Felge bei längeren Berabfahrten zu schonen oder Fading zu vermeiden, wird durch zusätzliches Betätigen der Vorderradbremse die Hinterradbremse entlastet.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 09. März 2017 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Normalerweise bremst man zuerst kräftig mit der Hinterradbremse ohne ins Rutschen zu kommen, da dadurch Überschlag vermieden wird.


achso so ist das gemeint.

Ich verhindere einen Rippenbruch bei der Herzdruckmassage indem ich den Patienten zu Beginn nur sanft streichle.

Ich verhindere praktisch einen Überschlag inden ich eine Notbremsung zu Beginn erst vermeide.

Jetzt verstehe ich, wie das die Leute meinen

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borromeus



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Beiträge: 509

Beitrag borromeus Verfasst am: 09. März 2017 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Normalerweise bremst man zuerst kräftig mit der Hinterradbremse ohne ins Rutschen zu kommen, da dadurch Überschlag vermieden wird.


achso so ist das gemeint.

Ich verhindere einen Rippenbruch bei der Herzdruckmassage indem ich den Patienten zu Beginn nur sanft streichle.

Ich verhindere praktisch einen Überschlag inden ich eine Notbremsung zu Beginn erst vermeide.

Jetzt verstehe ich, wie das die Leute meinen


Einen Hinweis aus der MOTORRAD- Fahrdynamik, die aber sicherlich auch bedingt für Fahrräder gilt.
Man sollte (bitte nicht MotoGP Vergleiche bringen) eine Vollbremsung mit der HR-Bremse einleiten, damit das VR schon mal einfedert (nennt man auch :"in die Länge ziehen"- ich denke, dass das klar ist, dass wenn man hinten bremst drückt es die "Mühle" vorne runter.

Danach sollte ein progressives Bremsen an der VR-Bremse ausgelöst werden.

In der Realität ist das nach einiger Übung automatisiert- die voreilende Betätigung der HR-Breme ist gefühlt 0,1s, man spürt das aber eh wenn man es richtig macht.

Man vermeidet dadurch u.a. das Durchschlagen der vorderen Gabelfedern (Überschlaggefahr) sowie dass bei nicht ABS-Motorrädern das Rutschen des VR; weil zu dem Zeitpunkt wo die VR-Bremse aktiviert wird bereits mehr Gewicht am VR liegt.


Ergänzung:
In der Moto-GP geht es beim Anbremsen einer Kurve nicht darum bis zum Stillstand zu bremsen sondern natürlich:
a. möglichst hart zu bremsen und
b. das möglichst kontrolliert zu machen um beim Lösen der Bremse wieder am Gas zu sein, und das mehr oder weniger +/- 10cm genau.
(das Fahrwerk eines Moto-GP-Motorrades ist vor allem auch viel straffer als das einer "Mühle" die im Handel erhältlich ist).
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 09. März 2017 12:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man sollte (bitte nicht MotoGP Vergleiche bringen) eine Vollbremsung mit der HR-Bremse einleiten, damit das VR schon mal einfedert (nennt man auch :"in die Länge ziehen"- ich denke, dass das klar ist, dass wenn man hinten bremst drückt es die "Mühle" vorne runter.


das hört sich schon mal gut an, an die Federung habe ich noch gar nicht gedacht, die haben ja die meisten Fahrräder auch schon drauf.

wenn ich das ganze mit der Vorderbremse einleite, findet doch genauso eine Gewichtsverlagerung nach vorne statt, wo ist der Unterschied.
Warum mit der HR Bremse?

Ist es vielleicht weil am Anfang mehr Gewicht am hinterrad ist?

siehe Foto
http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Bremsen/index.html


Lässt man dann die HR BRemse los nach dem Einfedern oder bleibt man drauf?

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Mathefix



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Beitrag Mathefix Verfasst am: 09. März 2017 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="borromeus"]
VeryApe hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Normalerweise bremst man zuerst kräftig mit der Hinterradbremse ohne ins Rutschen zu kommen, da dadurch Überschlag vermieden wird.

Einen Hinweis aus der MOTORRAD- Fahrdynamik, die aber sicherlich auch bedingt für Fahrräder gilt.
Man sollte (bitte nicht MotoGP Vergleiche bringen) eine Vollbremsung mit der HR-Bremse einleiten, damit das VR schon mal einfedert (nennt man auch :"in die Länge ziehen"- ich denke, dass das klar ist, dass wenn man hinten bremst drückt es die "Mühle" vorne runter.

Danach sollte ein progressives Bremsen an der VR-Bremse ausgelöst werden.

In der Realität ist das nach einiger Übung automatisiert- die voreilende Betätigung der HR-Breme ist gefühlt 0,1s, man spürt das aber eh wenn man es richtig macht.

Man vermeidet dadurch u.a. das Durchschlagen der vorderen Gabelfedern (Überschlaggefahr) sowie dass bei nicht ABS-Motorrädern das Rutschen des VR; weil zu dem Zeitpunkt wo die VR-Bremse aktiviert wird bereits mehr Gewicht am VR liegt.


Genau das habe ich gesagt.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
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Beitrag VeryApe Verfasst am: 09. März 2017 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

mathefix hat Folgendes geschrieben:
Normalerweise bremst man zuerst kräftig mit der Hinterradbremse ohne ins Rutschen zu kommen, da dadurch Überschlag vermieden wird. Wenn die Bremswirkung nicht ausreicht, betätigt man zusätzlich dosiert die Vorderradbremse.
Das macht man als geübter Radfahrer intuitiv, weil auch der Bremshebel für die Hinterradbremse mit der rechten Hand betätigt wird.


Zitat:
genau das habe ich gesagt
grübelnd

Das hat sich für mich so gelesen, wie wenn man zuerst mal hinten bremst was nicht viel bremsverzögerung bewirkt dann abwartet und wenn es nicht reicht dann gebe ich zusätzlich die Voderradbremse hinzu. Das klingt für mich so wie mit der Herzdruckmassage. ich warte erst mal ab und der Patient verstirbt.

Bei borromeus liest es sich etwas anders.
Ich drücke kurz 0,1s auf die Hinterradbremse (einfedern) (ich nehme an weil zuerst am Anfang mehr Gewichtsdruck auf den reifen ist, weiß ich aber noch nicht genau ) und fange sofort damit an die vorderradbremse zu betätigen, allerdings weiß ich noch immer nicht ob man jetzt die HR bremse loslässt.

Bei dir liest es sich jetzt so wie wenn man sie weitergedrückt halten soll.

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borromeus



Anmeldungsdatum: 29.12.2014
Beiträge: 509

Beitrag borromeus Verfasst am: 09. März 2017 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:

das hört sich schon mal gut an, an die Federung habe ich noch gar nicht gedacht, die haben ja die meisten Fahrräder auch schon drauf.

wenn ich das ganze mit der Vorderbremse einleite, findet doch genauso eine Gewichtsverlagerung nach vorne statt, wo ist der Unterschied.
Warum mit der HR Bremse?

Ist es vielleicht weil am Anfang mehr Gewicht am hinterrad ist?

siehe Foto
http://www.fa-technik.adfc.de/Ratgeber/Bremsen/index.html


Lässt man dann die HR BRemse los nach dem Einfedern oder bleibt man drauf?

Ich kann Dir nur eine unphysikalische Antwort aus der Erfahrung geben:
Man kann durch das leichte Einfedern vorne aufgrund der Betätigung an der HR- Bremse schneller mehr Bremsdruck VORNE aufbauen ohne dass der Reifen blockiert oder, wie schon oben erwähnt der Rahmen "durch" die Feder fährt.
Vielleicht weil man ohne HR- Bremse den Anfangsschwung- wenn ich das so sagen darf- mitnimmt.

Beachte das "oder": beides ist schlecht: zu schnell zu viel Kraftübertragung durch tolle Reifen/Asphalt oder der Reifen beginnt sofort zum Rutschen...

Die HR-Bremse lässt man weiter betätigt- das schadet nicht, auch wenn man irgendwann eine Bremsspur zieht.
Duke711



Anmeldungsdatum: 26.01.2017
Beiträge: 434

Beitrag Duke711 Verfasst am: 10. März 2017 02:47    Titel: Antworten mit Zitat

@VeryApe

Wenn ich mich richtig erinnere, umfasst Deine tägliche Beschäftigung das Thema programmieren.
Dann könntest Du dir doch ganz einfach deine Frage selber anhand einer Simulation beantworten, z.B. mit Matlab und Co. oder MKS Software.
Und somit jeden denkbaren physikalischen Effekt genau grafisch über Animationen oder zwei, dreidimensionale Diagramme darstellen.

https://de.mathworks.com/academia/student_version.html

Bzw. wenn Du den Code programmierst, könnte ich das ja mal an einer Hochschullizenz ausführen.
Oder alternativ ein MTB mit Scheibenbremsen zu legen und selbst praktische Erfahrungen sammeln.
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 10. März 2017 11:31    Titel: Antworten mit Zitat

@ Duke

Ich habe bereits auf youtube ein Fahrsicherheitsvideo gefunden.

ideale Vollbremsung
https://www.youtube.com/watch?v=PE755gSfsmU#t=6m40s

und warum die Hinterradbremse in den ersten Bruchteilsekunden der Bremsung wichtig ist, es liegt wie ich vermute habe daran, das zu Beginn das Gewicht hinten ist und schneller nach vorne verlagert werden kann.

https://www.youtube.com/watch?v=PE755gSfsmU#t=8m38s


Zitat:

-Wenn ich mich richtig erinnere, umfasst Deine tägliche Beschäftigung das Thema programmieren.

-Dann könntest Du dir doch ganz einfach deine Frage selber anhand einer Simulation beantworten, z.B. mit Matlab und Co. oder MKS Software.


- teilweise

- ich habe Zugriff auf Solidworks mit Simulationen, Mathlab müsste ich erst einarbeiten.

Ich habe mir ein Buch zur Allgemeinen Relativitätstheorie vom Fließbach gekauft, die ich endlich annähernd verstehen will und bin auch noch zu nix gekommen.

zuhause ist ne komplette Baustelle

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WAS IST LOS IN EUROPA? https://www.youtube.com/watch?v=a9mduhSSC5w
VeryApe



Anmeldungsdatum: 10.02.2008
Beiträge: 3248

Beitrag VeryApe Verfasst am: 10. März 2017 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

ich beschäftige mich momentan mit Leimfarbe abwaschen verspachteln, Elektrik, Boden verlegen, Badewannen zerschneiden damit ich sie allein runtertragen kann usw.

hoffe das nimmt bald ein Ende, aber dann muß ich noch einrichten Hammer

trotzdem danke für die Antworten.



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hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 10. März 2017 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

VeryApe hat Folgendes geschrieben:
hoffe das nimmt bald ein Ende


den Bildern nach zu urteilen eher nicht...
Big Laugh

Viel Spaß noch beim werkeln.

Gruß
Dreistein007



Anmeldungsdatum: 11.01.2016
Beiträge: 712

Beitrag Dreistein007 Verfasst am: 10. März 2017 12:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ape,
bist du das auf den Bildern?
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