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Max. Geschwindigkeit bei Aufprall
 
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joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 02. Nov 2015 20:55    Titel: Max. Geschwindigkeit bei Aufprall Antworten mit Zitat

Hallo,

ich habe hier ein Beispiel zur Berechnung der maximalen Geschwindigkeit, wenn man mit dem Kopf gegen das Lenkrad pralle bei einer der Auffahrt gegen eine Wand.

Erstmal ergibt sich folgende Bewegungsgleichung:

1. Ableitung:



Dann für v oben in s(t) einsetzen, auf t umformen bei s(t)=0 und t dann wieder in v(t) einsetzen.

Könnte das so stimmen, aber ehrlich gesagt ist es mir nicht ganz geläufig. Ich habe einfach Gleichungen gesucht und dann so umgeformt.

Aber die s(t)-Gleichung ist mir klar. -0,5m, weil man ja am Ende bei 0m gelandet ist, wenn der Kopf gegen das Lenkrad stößt und 2*g ist halt meine Beschleunigung. Das stimmt so oder?

Gruß
joe1



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hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 02. Nov 2015 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

es gibt einen ganz einfachen Zusammenhang zwischen Weg, Beschleunigung und Geschwindigkeit (ganz ohne die Zeit t).
Wäre es ein freier Fall, würde man "instinktiv" den Energieerhaltungssatz hinschreiben:



Der sich daraus ergebende Zusammenhang zwischen Geschwindigkeit, Beschleunigung und Weg gilt aber natürlich auch ganz allgemein:



Nach v umstellen, fertig.

Gruß
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 02. Nov 2015 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ah ok, so einfach geht das?

Kannst du mir zeigen, wie du auf die zweite Gleichung kommst bitte? a*s ist doch Beschleunigung mal Weg, um die Geschwindigkeit zu erhalten, aber wie kommst du auf die linke Seite?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
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Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 03. Nov 2015 07:19    Titel: Antworten mit Zitat

Moin,

beim freien Fall würde man doch die obere Gleichung verwenden, und anschließend die Masse rauskürzen.
Was für den freien Fall mit der Beschleunigung g und dem Weg h gilt, gilt natürlich auch ganz allgemein für gleichförmig beschleunigte Bewegungen.
Man kann also für die Beschleunigung statt g allgemein a schreiben und für den Weg allgemein s.

Die untere Gleichung kann man alternativ auch so herleiten:

Es gilt:



daraus folgt:

(Gl. 1)

weitergin gilt für den Weg:

(Gl.2)

Gl.1 in Gl.2 eingesetzt:



also:



oder:




Ich persönlich kann es mir aber über den Energieerhaltungssatz für den freien Fall besser merken.

Gruß
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 03. Nov 2015 16:30    Titel: Antworten mit Zitat

Ahh okay danke, d.h. meine Formen die ich genannt haben braucht man nur für Parabelförmige und andere nicht gerade-förmige Bewegungen? Darum schreibt man sie ja auch als Vektorgleichung an.

Ist das so richtig?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
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Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 03. Nov 2015 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

das würde ich so nicht unbedingt sahen.
Die Gleichungen, die Du verwendet hast, sind die Grundgleichungen für die gleichförmig beschleunigte Bewegung.

"Meine" Formel habe ich letztendlich ja auch aus diesen Grundgleichungen herleiten können. Und wenn z. B. die Zeit t gefragt wäre, müsstest Du auch mit diesen Gleichungen rechnen.

In der vorliegenden Aufgabe ist die Zeit aber weder gefragt, noch gegeben. Daher ist die Gleichung, die ich Dir gezeigt habe hier vorteilhaft.

Gruß
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 03. Nov 2015 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ah ok danke.

D.h. unter maximaler Geschwindikeit versteht man jene Geschwindigkeit bei der ich bei s=50cm bin, oder wie? Denn ab s=50cm wird ja negativ beschleunigt und wenn ich mit dem Kopf am Lenkrad bin ist ja v=0.

Aber muss ich da überhaupt die Beschleunigung einführen, wenn ich die Geschwindigkeit bei s=50cm wissen will?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 03. Nov 2015 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

joe1 hat Folgendes geschrieben:

Aber muss ich da überhaupt die Beschleunigung einführen, wenn ich die Geschwindigkeit bei s=50cm wissen will?


Na klar. Die Frage ist doch:
Von welcher Geschwindigkeit kann man bei einer gegebenen (negativen) Beschleunigung und einem gegebenen Weg gerade noch bis auf v=0 abbremsen?

Gruß
as_string
Moderator


Anmeldungsdatum: 09.12.2005
Beiträge: 5786
Wohnort: Heidelberg

Beitrag as_string Verfasst am: 04. Nov 2015 07:26    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Also hier würde ich eher den ursprünglichen Ansatz mit den Bewegungsgleichungen empfehlen. Dabei ist aber die Ableitung falsch: wenn Du gt^2 ableitest, dann kommt da 2gt raus. Du hast die 2 vergessen.

Das mit der Energie finde ich extrem schwierig: da muss man sich eigentlich ein Potential vorstellen, das durch die konstante Scheinkraft der konstanten Verzögerung erzeugt wird um dann die Analogie zum homogenen Gravitationspotential zu ziehen. Klar lässt sich das dann wie beim freien Fall ganz einfach mit den Energiegleichungen dann auch rechnen, aber streng genommen ist das nicht so trivial wirklich zu zeigen, dass man das in diesem Fall auch darf. Intuitiv mag das für den einen oder anderen eventuell total klar sein...

Gruß
Marco
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 04. Nov 2015 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Marco,

also wäre folgende Argumentation zu "Hemdsärmlig"?:

Zum Zeitpunkt t=0 hat der Körper eine Geschwindigkeit v0, und damit die
kinetische Energie:



Während der Verzögerung wirkt auf den Körper die Konstante Kraft m*a.
Diese konstante Kraft wirkt über den gesamten Bremsweg s.
Es wird also während des Bremsvorganges die folgende Arbeit geleistet:



Diese Arbeit muss der kinetischen Energie des Körpers vor dem Bremsvorgang entsprechen, wenn dieser bis auf v=0 abgebremst wird:



Masse kürzt sich raus:



Die letzte Gleichung lässt sich ja auch ziemlich leicht über die Bewegungsgleichungen herleiten und stimmt daher auch. Ich würde nur gerne wissen, ob man auch wie oben argumentieren kann.

Danke und Gruß
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 04. Nov 2015 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

OK, danke Leute. Ich möchte aber dennoch die Aufgabe mit der Bewegungsgleichung s(t) besprechen.

Also: s(t) ist doch der Ort an dem ich mich zum Zeitpunkt t befinde.
S0 ist der anfangsort sozusagen. Und naja ich habe die Beschleunigung und dir Geschwindigkeit hier drinnen.

Kann man das nun als Extremwertaufgabe sehen oder wie bekomme ich die max. Geschwindigkeit?

Die wird ja kurz vorm Aufprall mit dem Kopf aufbdas Lenkrad erreicht, oder? Denn wenn der Kopf auf das lenkrad prallt, dann ist v=0.

Kann mir das einer erklären bitte?
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 04. Nov 2015 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

Kann mir jemand weiterhelfen bitte smile?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 04. Nov 2015 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

in der Funktion s(t) kommt noch die (unbekannte) Zeit t vor.
Du brauchst also eine weitere Gleichung, z. B. v(t).
Diese könntest Du dann nach t auflösen und in s(t) einsetzen, so wie ich es im 4. Beitrag getan habe.

Gruß
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 04. Nov 2015 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, dann habe ich:


Ja aber was ist dann v(t) und v_0? Klar, v(t) aktuelle geschwindigkeit beim Zeitpuknt t und v_0 ist die Startgeschwindigkeit.

Aber ich brauche doch die maximale Geschwindigkeit, wo steckt die drinnen?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 04. Nov 2015 19:39    Titel: Antworten mit Zitat

Deine Bewegungsgleichung s(t) ist falsch. Da fehlt ein 1/2 vor dem a*t^2
Und die Beschleunigung würde ich mit a kennzeichnen und nicht mit g.

v0 ist dann die gesuchte Anfangsgeschwindigkeit. Du weißt ja, dass am Ende des Vorgangs sowohl der Weg als auch die Geschwindigkeit Null sind. Also kannst Du in den Gleichungen s(t) und v(t) Null setzen, wenn Du mit t den Zeitpunkt des Auftreffens am Lenkrad betrachtest.
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 04. Nov 2015 20:07    Titel: Antworten mit Zitat

Achso, schon langsam wird die ganze Sache klarer, danke dir!

Wenn ich auf t umforme, dann habe ich ja die Anfangsgeschwindigkeit V_0 drinnen, doch wenn ich dann in s(t) dieses t einsetze, dann habe ich ja v_0 und v drinnen stehen.

Ist dieses V auch die Anfangsgeschwindigkeit? Müsst doch sein, denn wenn ich s(t) ableite steht dieses v genau alleine da, nur wird es als V_0 gekennzeichnet.

Habe ich das so richtig verstanden?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 04. Nov 2015 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

ja, das hast Du soweit richtig verstanden.
Zeig doch mal, auf welches Ergebnis Du kommst.
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 04. Nov 2015 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Okay:



Also ich war mir nicht sicher, ob ich für s_0 jetzt -0,5m oder +0,5m einsetzen muss, aber wenn ich -0,5m einsetze, dann würde das ein neg. Ergebnis unter der Wurzel ergeben und das ergibt dann keinen Sinn mehr.

Ich komme mit -0,5m auf: v=3,962 m/s

Ohne das jetzt mit der neg. Wurzel zu begründen: Warum muss ich für s_0 = -0,5m einsetzen? Weil ich eine pos. Beschleunigung habe und ich ja dann runterzählen muss, um auf 0m zu kommen? Bzw. ich habe ja auch s(t)=0 gesetzt.

Aber es ginge auch mit +0,5m und einer neg. Beschleunigung, oder?
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 04. Nov 2015 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

da hast Du irgendwo Murks gebaut.
Den Anfangsweg s0 würde ich positiv angeben. Die negative Beschleunigung hast Du doch schon durch das negative Vorzeichen in der Gleichung s(t) berücksichtigt.

Wie sehen jetzt Deine Anfangsgleichungen aus?
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 04. Nov 2015 21:16    Titel: Antworten mit Zitat

Also hier mal mit rein formelmäßig:










Aber da ist irgendetwas falsch, wenn ich für a eine neg. Beschl. machen kommt etwas neg. raus unter der Wurzel. Komme nicht drauf.
hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 04. Nov 2015 21:28    Titel: Antworten mit Zitat

in der Gleichung v(t) ist eine 2 zuviel.
Und beim Einsetzen von t in die Gleichung s(t) hast Du das Quadrat beim t^2 nicht berücksichtigt.
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 04. Nov 2015 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Ach, verdammt.









Hm so müsste es jetzt stimmen, aber es kommt doch immer noch neg. unter der Wurzel raus :o? grübelnd
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 04. Nov 2015 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

@joe1
Dass Dein Ergebnis nicht stimmen kann, lässt sich aus dem Vergleich mit dem anerkannt richtigen Ergebnis aus dem Energieerhaltungssatz leicht erkennen.

Hier geht sowohl auf Seiten von joe1 als auch auf Seiten von hansguckindieluft Einiges durcheinander. Da sind Vorzeichen von s0 mal positiv und mal negativ, da wird gesagt, es fehle in einer Gleichung der Faktor 1/2, obwohl die Verzögerung mit a=2*g gegeben ist usw.

Ich würde ja der Einfachheit halber die wohlbekannten Gleichungen für die gleichmäßig verzögerte Bewegung bis zum Stillstand nehmen.

Bremsweg



und Geschwindigkeit (im Stillstand)



In Bremsweggleichung einsetzen:



Nach v_0 auflösen:



und mit a=2*g

hansguckindieluft



Anmeldungsdatum: 23.12.2014
Beiträge: 1212

Beitrag hansguckindieluft Verfasst am: 04. Nov 2015 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

GvC hat Folgendes geschrieben:
da wird gesagt, es fehle in einer Gleichung der Faktor 1/2, obwohl die Verzögerung mit a=2*g gegeben ist usw.

stimmt, das war ungeschickt. Sorry für die Verwirrung.
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 04. Nov 2015 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm ok danke.

1. Aber warum kann man das nicht so lösen, wie ich es tun wollte?
2. Wie leitet man die Bremsweggleichung her?
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 04. Nov 2015 22:46    Titel: Re: Max. Geschwindigkeit bei Aufprall Antworten mit Zitat

joe1 hat Folgendes geschrieben:
1. Aber warum kann man das nicht so lösen, wie ich es tun wollte?


Wieso? Kann man doch. Man muus es nur richtig machen.

joe1 hat Folgendes geschrieben:
2. Wie leitet man die Bremsweggleichung her?


Du hattest sie selber schon hingeschrieben:

joe1 hat Folgendes geschrieben:

...


Dabei ist t der Zeitpunkt, bei dem die Bewegung zum Stillstand kommt. Wenn zum Zeitpunkt t=0 der Anfangsweg -0,5m ist, dann muss beim Stillstand der Weg s(t) Null sein. Dann ist



Die 0,5m sind der Bremsweg, den ich erstmal allgemein s genannt habe.

(Wenn Du diese wohlbekannte Gleichung tatsächlich herleiten willst, dann geh' von einer konstanten Beschleunigung aus, integriere einmal über die Zeit, um die Geschwindigkeit zu erhalten, und integriere noch einmal, um den Weg zu erhalten. Die Integrationskonstanten erhältst Du aus der jeweiligen Anfangsbedingung für die Geschwindigkeit und den Weg).

Danach hast Du allerdings einen Fehler gemacht und den Faktor 2 bei der Ableitung von t² vergessen.

joe1 hat Folgendes geschrieben:
1. Ableitung:



Richtig muss es natürlich heißen



Dann wird es ein bisschen verwirrend:

joe1 hat Folgendes geschrieben:
Dann für v oben in s(t) einsetzen, auf t umformen bei s(t)=0 und t dann wieder in v(t) einsetzen.


Das hört sich ein bisschen so an wie "von hinten durch die Brust ins Auge". Mach' es besser so, wie in meinem letzten Beitrag vorgeführt.
joe1



Anmeldungsdatum: 28.10.2015
Beiträge: 90

Beitrag joe1 Verfasst am: 04. Nov 2015 23:21    Titel: Antworten mit Zitat

Schon langsam wirds klarer. - danke!

Aber eins ist noch unklar:
Warum brauch ich bei einer neg. anfangsposition eine neg. Beschleunigung?
Wäre es nicht logischer von +0,5m zu starten und dann neg. Beschleunigung bis 0m?
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 05. Nov 2015 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

joe1 hat Folgendes geschrieben:
Warum brauch ich bei einer neg. anfangsposition eine neg. Beschleunigung?


ob die Anfangsposition positiv oder negativ oder Null ist, hängt doch hur von der willkürlichen Wahl des Nullpunktes ab und hat mit der Beschleunigung erstmal nichts zu tun.

Wenn die Bewegungsrichtung als positiv und der Endpunkt der Bewegung zu Null definiert wird, dann ist die Anfangsposition negativ, denn nur bei positiver Bewegungsrichtung (positive Geschwindigkeit) kommst Du von einer negativen Position nach Null. Das Vorzeichen der Beschleunigung hat damit nichts zu tun. Das hängt nur davon ab, ob es sich um einen Brems- oder einen Beschleunigungsvorgang handelt. Beim Bremsen ist die Beschleunigung der Bewegungsrichtung (Geschwindigkeit) entgegengesetzt, muss also ein anderes Vorzeichen als die Geschwindigkeit haben. Insgesamt ergibt sich damit die Gleichung



Du kannst den Nullpunkt der Bewegung auch an den Startpunkt der beschleunigten Bewegung legen (das wird meistens so gemacht, muss aber nicht) und berechnest dann die gefahrene Strecke als Summe der gleichförmigen Bewegung mit der Geschwindigkeit v und der beschleunigten Bewegung mit der Beschleunigung (Verzögerung) a. An den unterschiedlichen Vorzeichen von Bewegungsrichtung und Beschleunigung ändert das gar nichts, sofern es sich einen Bremsvorgang handelt. Als Weggleichung ergibt sich dann



Du kannst den Nullpunkt auch weiter zurücklegen. Dann hat der Körper vor dem Bremsvorgang bereits eine Strecke s_0 zurückgelegt. An den Vorzeichen von Geschwindigkeit und Beschleunigung ändert sich damit auch nichts: Die Geschwindigkeit ist positiv und die Beschleunigung beim Bremsen negativ.



Du kannst auch ganz allgemein für die beschleunigte oder verzögerte Bewegung immer schreiben



Bei einem Bremsvorgang muss dann allerdings für a ein negativer Wert eingesetzt werden, bei einem beschleunigten Vorgang ein positiver Wert. In unserem Beispiel hatten wir dagegen für a von Vornherein einen positiven Wert für die Verzögerung (=negative Beschleunigung) eingesetzt, da wir die Geschwindigkeit als positiv definiert hatten.

Du kannst alles bisher Gesagte vergessen, wenn Du Dir die Herleitung der Bewegungsgleichungen für die beschleunigte (vezögerte) Bewegung vor Augen hältst:



Dann ist die Geschwindigkeit



Die Integrationskonstante C_1 erhältst Du aus der in der Aufgabe gegebenen Anfangsbedingung, also indem Du das Szenario zum Zeitpunkt t=0 betrachtest:



v_0 ergibt sich aus der Aufgabenstellung. In unserem Beispiel hatten wir sie einfach v genannt, da sie in der Aufgabenstellung so genannt wurde.

Ausgehend von der Geschwindigkeitsgleichung ergibt sich die zurückgelegte Strecke



Die Integratuionskonstante C_2 erhältst Du aus der Anfangsbedingung, also indem Du das Szenario zum Zeitpunkt t=0 betrachtest



Wie groß s_0 ist, hängt davon ab, von wo aus die Strecke gezählt werden soll, und das ist ziemlich willkürlich. Jedenfalls ergibt sich für die Strecke



Im vorliegenden Fall hatten wir s_0 Null gesetzt, da wir die Strecke vom Beginn der Verzögerung an gezählt haben.

Die beiden Gleichungen für s(t) und v(t) sind die beiden Gleichungen, die die gleichmäßig beschleungte Bewegung vollständig beschreiben. Für unsere Aufgabe musste für a ein negatiber Wert eingesetzt werden, da es sich um einen Bremsvorgang handelte (im vorliegenden Fall a=-2*g).
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