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Leiter an Batterie anschließen - Spannung?
 
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schrauberking



Anmeldungsdatum: 28.05.2015
Beiträge: 35

Beitrag schrauberking Verfasst am: 20. Sep 2015 15:22    Titel: Leiter an Batterie anschließen - Spannung? Antworten mit Zitat

Meine Frage:
hi,
hoffe ihr könnt mir helfen.

Wenn ich jew. zwei Kabel an die Pole einer Batterie anschließe aber gegenseitig nicht verbinde, dann will ich da Spannung messen.
Mein Lehrer hat irgendwie gesagt, dass man dabei eine Potenzialdifferenz misst, die jew. Potenziale selbst aber nicht messen kann.
Das finde ich etwas komisch.

Bekommen nun die Kabel auch Potenziale?
Weil wenn ich an den Kabeln messe gibt es ja eine Spannung. Und ich messe ja nicht an der Spannungsquelle selbst sondern sozusagen an der "Verlängerung" der Spannungsquelle.


Danke.

Meine Ideen:
schraubi
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3403

Beitrag ML Verfasst am: 20. Sep 2015 15:33    Titel: Re: Leiter an Batterie anschließen - Spannung? Antworten mit Zitat

Hallo,

schrauberking hat Folgendes geschrieben:

Wenn ich jew. zwei Kabel an die Pole einer Batterie anschließe aber gegenseitig nicht verbinde, dann will ich da Spannung messen.
Mein Lehrer hat irgendwie gesagt, dass man dabei eine Potenzialdifferenz misst, die jew. Potenziale selbst aber nicht messen kann.
Das finde ich etwas komisch.

Das elektrische Potential entsteht durch eine Definition. Du kannst für einen bestimmten Ort sagen "Hier ist das Potential gleich null". Durch Messung von Potentialdifferenzen (=Spannungen) zwischen diesem Punkt und anderen Punkten kannst Du anschließend die Potentiale für alle Dich interessierenden Orte bestimmen.

Zitat:

Bekommen nun die Kabel auch Potenziale?

Ja.

Zitat:

Weil wenn ich an den Kabeln messe gibt es ja eine Spannung. Und ich messe ja nicht an der Spannungsquelle selbst sondern sozusagen an der "Verlängerung" der Spannungsquelle.

Die Potentialdifferenz (=Spannung) zwischen zwei Punkten auf den Kabeln ist aber normalerweise sehr gering bzw. im statischen Fall gleich null. Nur deshalb funktioniert das mit der "Verlängerung".


Viele Grüße
Michael
schrauberking



Anmeldungsdatum: 28.05.2015
Beiträge: 35

Beitrag schrauberking Verfasst am: 20. Sep 2015 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Versteh ich leider nicht so ganz. unglücklich

Das mit dem Potenzial hab ich mal so gelernt, dass bei der Batterie der Minuspol hohes Potenzial und der Pluspol niedriges hat, weil bei - ein Elekr. überschuss vorhanden ist und beim Anderen ein Mangel.
Beim geschlossenen Stromkreis würden Elektr. fließen...

Wenn das richtig ist (hoffe ich zumindest) dann verstehe ich nicht wie z.B das Kabel am Pluspol dieses Potenial bekommt, obwohl doch das Kabel keinen Elektronenmangel hat.
Oder bring ich da was total durcheinander?

Danke Hammer
volley



Anmeldungsdatum: 23.06.2012
Beiträge: 36
Wohnort: Deutschland

Beitrag volley Verfasst am: 20. Sep 2015 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Versuche dir das doch mal so vorzustellen Du hast am Minuspol 10 Mrd. Elektronen an Überschuss(Zahl ist völlig aus der Luft gegriffen, darauf kommt es auch nicht an) und am Pluspol einen ebenso großen Mangel an Elektronen.

Im Metall hast du freie Ladungsträger vorhanden. Auch Elektronen. Sagen wir mal in so einem kleinen Stück Draht hast du tausend freie Elektronen zur Verfügung.

Du schließt diesen Draht elektrisch leitend an den Pluspol, heißt da beim Pluspol ein extremer Mangel herrscht, werden nahezu alle frei verfügbaren Elektronen ins Innere des Pluspols übergehen. Und das Stück Draht hat im Grunde den gleichen Mangel wie der Pluspol und damit das gleiche Potential. Die Tausend freien Elektronen im Draht sind ja mit denen in der Batterie vernachlässigbar klein.
Weil die elektrische Verbindung zwischen Draht und Pol so gut ist, kannst du sagen der Draht ist ein Element des Pluspols geworden.
Gleiches kann man sich für den Minuspol vorstellen.
ML



Anmeldungsdatum: 17.04.2013
Beiträge: 3403

Beitrag ML Verfasst am: 20. Sep 2015 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

schrauberking hat Folgendes geschrieben:

Versteh ich leider nicht so ganz. unglücklich


Beispiel: Wir wählen eine 1,5V-Batterie.

Wenn Du festlegst, dass am (-) Pol Deiner Batterie das Potential null herrscht, dann sehen die Potentiale so aus:

Anschluss Potential
(+)Pol: +1,5 V
(-)Pol 0 V

Wenn Du hingegen festlegst, dass am (+)-Pol Deiner Batterie das Potential null herrscht, dann sehen die Potentiale so aus:

Anschluss Potential
(+)Pol: 0 V
(-)Pol -1,5 V

Wenn Du festlegst, dass am (+)-Pol Deiner Batterie das Potential 1000V herrscht, dann sehen die Potentiale so aus:

Anschluss Potential
(+)Pol: 1000 V
(-)Pol 998,5 V

Nur die Differenz der Potentiale ist für die Batterie festgelegt. Der Absolutwert hängt davon ab, für welchen Ort Du das Potential "null" (oder auch irgendein anderes Potential) festgelegt hast.

Beachte aber: In einer Schaltung (oder, wenn Du es gerne größer hättest, "im Universum") kannst Du nur für einen einzigen Punkt das Potential frei wählen. Die Potentiale aller anderen Punkte beziehen sich dann immer auf die Festlegung für diesen einen Punkt.

Folgende Konventionen werden sehr häufig übernommen:
- In der klassischen Feldtheorie legt man besonders gerne fest, dass das Nullpotential im Unendlichen liegt. Das vereinfacht dann einige Rechnungen.
- Bei elektrischen Schaltungen, die irgendwie mit der Erde verbunden sind, ist es üblich festzulegen, dass die Erde das Potential 0V hat.
- Bei el. Schaltungen auf Platinen legt man üblicherweise fest, dass das Potential der "Massefläche" (das ist eine ausgedehnte Kupferfläche auf der Platine) das Potential null hat.


Zitat:

Das mit dem Potenzial hab ich mal so gelernt, dass bei der Batterie der Minuspol hohes Potenzial und der Pluspol niedriges hat, weil bei - ein Elekr. überschuss vorhanden ist und beim Anderen ein Mangel.

Ich denke, es ist umgekehrt:
Pluspol: hohes Potential
Minuspol: niedriges Potential.

Zum Thema Elektronenüberschuss: Doch, der Pluspol hat einen Elektronenmangel und der Minuspol einen Überschuss. Im Grunde bilden die beiden sich gegenüberstehenden Drähte an Plus- und Minuspol ja die zwei "Platten" eines Kondensators, der diese Ladungen speichert. Dieser Kondensator hat eine sehr kleine Kapazität, weshalb man die Kondensatoreigenschaft in praktischen Rechnungen meist nicht zu berücksichtigen braucht. Aber die Argumentation mit dem Elektronenüberschuss bzw. -mangel ist schon richtig.


Viele Grüße
Michael
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