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Eigenzustände
 
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lh
Gast





Beitrag lh Verfasst am: 13. Dez 2014 17:47    Titel: Eigenzustände Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo

Ich habe ein quantenmechanisches System mit 4 Energieeigenwerten
E1<E2<E3<E4
Jetzt soll ich die Anzahl der Eigenzustände berechnen

Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben


Meine Ideen:
Irgendwas mit Linerarkominatition vielleicht?
jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8578

Beitrag jh8979 Verfasst am: 13. Dez 2014 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

Poste die Frage mal im Wortlaut... so wie Du es beschrieben hast, ist die Frage entweder trivial oder unlösbar...
lh
Gast





Beitrag lh Verfasst am: 13. Dez 2014 18:10    Titel: Antworten mit Zitat

Die genaue Frage kann ich nicht sagen
aber das ist sie im Wesentlichen
(Annahme: Es gibt zu jedem Energieeigenwert genau eine Eigenfunktion)

Ich dachte erst,dass es einfach 4 Eigenzustände sind

Aber dann kam mir noch die Idee,dass es damit etwas damit zu tun haben könnte

jh8979
Moderator


Anmeldungsdatum: 10.07.2012
Beiträge: 8578

Beitrag jh8979 Verfasst am: 13. Dez 2014 18:51    Titel: Re: Eigenzustände Antworten mit Zitat

lh hat Folgendes geschrieben:

(Annahme: Es gibt zu jedem Energieeigenwert genau eine Eigenfunktion)

lh hat Folgendes geschrieben:
Meine Frage:
Ich habe ein quantenmechanisches System mit 4 Energieeigenwerten
E1<E2<E3<E4

Ich weiss jetzt nicht genau, wo das Problem liegt...
lh
Gast





Beitrag lh Verfasst am: 17. Dez 2014 19:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ja hier kommt als Lösung 4 raus
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18049

Beitrag TomS Verfasst am: 17. Dez 2014 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zu jedem Eigenwert existiert genau ein Eigenzustand, d.h. es liegt keine Entartung vor. Damit sind Linearkombinationen unzulässig, da es sich dann nicht mehr um Eigenzustände handelt (Linearkombinationen wären innerhalb eines entarteten Unterraumes zulässig). Die Antwort ist also trivialerweise "4".

Im Falle eines endlich-dimensionalen Lösungsraumes (hier: dim = 4) ist das quantenmechanische Problem der Eigenzustände der Schrödingergleichung exakt äquivalent zu einer Eigenwertgleichung der linearen Algebra. Auch da folgt trivialerweise "4".

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
lh
Gast





Beitrag lh Verfasst am: 17. Dez 2014 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Zu jedem Eigenwert existiert genau ein Eigenzustand,
d.h. es liegt keine Entartung vor. Damit sind Linearkombinationen unzulässig

Es gibt doch den einfachen Kasten mit unendlichem Potentialwall
Dort ist es doch so, dass zu jedem Eigenwert ein Eigenzustand existiert

Aber bei einer Aufgabe hieß es dass sich das Teilchen im Kasten
in folgendem Zustand befindet



das kann doch dann eigentlich nicht sein

und wieso schreibt man da Phi und nicht psi

Gruß
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18049

Beitrag TomS Verfasst am: 17. Dez 2014 22:00    Titel: Antworten mit Zitat

lh hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Zu jedem Eigenwert existiert genau ein Eigenzustand,
d.h. es liegt keine Entartung vor. Damit sind Linearkombinationen unzulässig

Es gibt doch den einfachen Kasten mit unendlichem Potentialwall
Dort ist es doch so, dass zu jedem Eigenwert ein Eigenzustand existiert

Aber bei einer Aufgabe hieß es dass sich das Teilchen im Kasten
in folgendem Zustand befindet



das kann doch dann eigentlich nicht sein

Doch, natürlich, denn es sind prinzipiell (fast) beliebige Linearkombinationen als physikalisch mögliche Zustände erlaubt.

Führen wir mal eine vernünftige Nomenklatur ein (leider gibt es verschiedene).

Wir haben ein physikalisches System, das wir mittels eines Hamiltonoperators H beschreiben.

Dieser habe abzählbar (überabzählbar) viele Eigenzustände u_nu, d.h.



nu ist dabei ein diskreter (kontinuierlicher) Index.

Diese Eigenzustände definieren eine verallgemeinerte Basis. Beliebige Zustände psi lassen sich dann als Summe über nu (Integral über nu) und Koeffizienten psi_nu darstellen:



Diese Zustände psi, d.h. die Linearkombinationen der Eigenzustände, sind physikalisch möglich und sinnvoll. Es ist keineswegs so, dass immer nur Eigenzustände realisiert sind.

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
lh
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Beitrag lh Verfasst am: 17. Dez 2014 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Zu jedem Eigenwert existiert genau ein Eigenzustand,
d.h. es liegt keine Entartung vor. Damit sind Linearkombinationen unzulässig

Also ich sehe da einen Widerspruch
Es gibt doch im Kastenpotential keine Entartungen und trotzdem soll eine Linerarkombination möglich sein?

TomS hat Folgendes geschrieben:



Müsste da nicht eine Konstante stehen?

TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18049

Beitrag TomS Verfasst am: 17. Dez 2014 22:31    Titel: Kein Antworten mit Zitat

lh hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:
Zu jedem Eigenwert existiert genau ein Eigenzustand,
d.h. es liegt keine Entartung vor. Damit sind Linearkombinationen unzulässig

Also ich sehe da einen Widerspruch

Ja, wenn du nicht vollständig liest, dann nicht.

Also:

lh hat Folgendes geschrieben:
E1<E2<E3<E4
Jetzt soll ich die Anzahl der Eigenzustände berechnen


TomS hat Folgendes geschrieben:
Zu jedem Eigenwert existiert genau ein Eigenzustand, d.h. es liegt keine Entartung vor. Damit sind Linearkombinationen unzulässig, da es sich dann nicht mehr um Eigenzustände handelt.


Deine Eigenwerte E1 ... sind unterschiedlich (= es liegt keine Entartung vor).

Eine beliebige Linearkombination ist ein zulässiger Zustand, jedoch kein Eigenzustand

Betrachte zwei Eigenzustände u_1 und u_2 zu zwei verschiedenen Energieeigenwerten E_1 und E_2. Betrachte eine Linearkombination



Du zählst Eigenzustände. Bisher hast du zwei. Liefert dir die Linearkombination einen neuen Eigenzustand? Wenn ja, dann wäre ja



Was müsste gelten, damit die beiden rechten Seiten übereinstimmen? Zunächst tun sie das ja nicht!

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Zuletzt bearbeitet von TomS am 17. Dez 2014 22:43, insgesamt 2-mal bearbeitet
lh
Gast





Beitrag lh Verfasst am: 17. Dez 2014 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
Eine beliebige Linearkombination ist ein zulässiger Zustand, jedoch kein Eigenzustand

das leuchtet ein
Danke
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18049

Beitrag TomS Verfasst am: 17. Dez 2014 22:44    Titel: Antworten mit Zitat

lh hat Folgendes geschrieben:
Müsste da nicht eine Konstante stehen?


Ja, klar; mein psi_nu entspricht deinem c_nu

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lh
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Beitrag lh Verfasst am: 17. Dez 2014 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:

Was müsste gelten, damit die beiden rechten Seiten übereinstimmen? Zunächst tun sie das ja nicht!


E1=E2
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18049

Beitrag TomS Verfasst am: 17. Dez 2014 23:45    Titel: Antworten mit Zitat

lh hat Folgendes geschrieben:
TomS hat Folgendes geschrieben:

Was müsste gelten, damit die beiden rechten Seiten übereinstimmen? Zunächst tun sie das ja nicht!


E1=E2

Genau!

Laut deiner Aufgabe gilt jedoch

lh hat Folgendes geschrieben:
E1<E2<E3<E4
Jetzt soll ich die Anzahl der Eigenzustände berechnen


Also kann nicht E1 = E2 gelten, und demnach findest du keine Linearkombination, die ein Eigenzustand ist.

Ganz allgemein sind Linearkombinationen genau dann Eigenzustände zu H, wenn Entartung vorliegt, d.h. wenn verschiedene Eigenzustände zu identischem Eigenwert E vorliegen.

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