Zentrifugalkraft im Karussell

gast123456789 · Gast

Hallo,
Ich habe eine frage und stelle dieser eine meines wissens richtige behauptung voraus:
Scheinkräfte werden ja nur für die beschleunigten Bezugssystemen eingeführt, d.h. nur wenn man eine bewegung aus dem beschleunigten system heraus beschreiben möchte, darf/kann/muss man von diesen gebrauch machen.
Betrachte ich nun von außen ein Kettenkarussel was gerade beginnt sich zu drehen (ich bin also im ruhenden system). Ich sehe nun wie die leute im karussel (im beschleunigten system) durch die zentrifugalkraft ein stück nach außen gdrückt werden.
Wie kann ich nun als außenstehender Beobachter dies erklären, ohne von der Zentrifugalkraft gebrauch zu machen?

franz · Anmeldungsdatum: 04.04.2009 Beiträge: 11583

Für die Kreisbewegung ist (aus Sicht Inertialsystem) zwingend eine Radialkraft erforderlich, ausgeübt zum Beispiel duch ein Seil. (Aus Sicht eines Nichtinertialsystem treten Trägheitskräfte auf.)

gast123456789 · Gast

danke für die antwort, die frage sollte jedochh in eine andere richtung. wie erklär ich dann allein mit der radialkraft, dass die leute beim start des karussels nach außen gedrückt werden?

jumi · Gast

Die Leute werden doch nicht nach "außen" gedrückt.
Die Wand (oder die Sitze) des Karussells drücken doch die Leute nach "innen", d.h. zur Drehachse hin.
Ohne diese zur Drehachse gerichtete Kraft würden die Leute doch tangential weiterfliegen!

gast123456789 · Gast

bist du sicher dass die leute nicht nach außen gedrückt werden? dies kann man doch sogar beobachten, denn: Mir geht es mehr um den startvorgang des drehens beim kettenkarussell. wenn das karussell nicht rotiert, hängen alle leute senkrecht nach unten. fängt nun das karussell an sich zu drehen, so werden die leute je nach winkelgeschwindikgeit mehr oder weniger stark nach außen gedrückt?! der winkel bis zum sie nach außen gedrückt werden hängt natürlich von der winkelgeschwindigkeit ab.

danach rotiert dann das karussell einfach weiter, darum gehts mir aber nicht. im beschleunigten system stehen dann zentrifgual und zentripetalkraft im gleichgewicht. von außen betrachtet wirkt nur die zentripetalkraft dann nach innen. das ist mir alles auch klar. dennoch kann ich den oben beschriebenen effekt beim start des karussels von außen betrachtet nicht ohne die zentrfugalkraft erklären.

jumi · Gast

Von außen betrachte existiert keine Zentrifugalkraft. Du brauchst sie also auch nicht zu beachten.

Ich erkenne auch keinen prinzipiellen Unterschied zwischen Anfahren und später beim Drehen mit konstanter Winkelgeschwindigkeit.
Die Ketten ziehen die Leute immer zur Drehachse hin (und nach oben).

gast123456789 · Gast

ja danke für deine antworten. die frage bleibt jedoch: welche kraft drückt die leute beim anfahren nach außen, wenn man dies vom ruhenden system aus beobachtet?

im beschleunigten system würde man dies ja wie folgt erklären: die zentrifugalkraft drückt die leute nacht außen bis kräftegleichgewicht mit der zentripetalkraft herrscht. diesen sachverhalt würde ich nun gerne aus dem ruhenden system beschreiben. die zentifugalkraft fällt als scheinkraft zur erklärung ja aus.

ich hoffe ihr versteht was ich meine.

GvC · Anmeldungsdatum: 07.05.2009 Beiträge: 14861

jumi · Gast

Es gibt auch Leute, die meinen, der Mond würde durch die Fliehkraft vom Herunterfallen gehindert werden.

Die Fliehkraft scheint in den Köpfen unauslöschbar verankert zu sein.

Ich kann nur wiederholen: die Leute werden nicht nach außen gedrückt. Ohne Ketten würden sie geradeaus weiterfahren. (Abgesehen von der vertikalen Bewegung). Sie werden von der Kettenkraft nach innen gedrückt.

Vielleicht siehst du dies mal in einem guten Physikbuch nach oder lässt es dir von einem guten Lehrer erklären.

gast123456789 · Gast

aber es ist doch richtig wenn ich sage: wenn das karussell ruht, dann hängen die leute senkrecht nach unten, und wenn das karussell anfängt sich zu drehen die leute um einen von der winkelgeschwindigkeit abhängigen winkel (welcher dann konstant ist) nach außen, d.h. vom karussel weg, hin ausgelenkt werden??

jumi · Gast

Was du nur immer mit dem Anfahren hast.
Aber bitte:
zum Zeitpunkt des Anfahrens hängen die Leute an senkrechten Ketten und werden tangential nach vorne gedrückt. Sie haben dann also das Bestreben, sich geradlinig weiter zu bewegen. Gleichzeitig setzt jedoch die Kettenkraft ein, die sie zur Drehachse zieht. Zu keinem Zeitpunkt werden sie nach außen (d. h. von der Drehachse weg) gedrückt.