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Spannung in Wechselstromnetzwerken
 
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mocx
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Beitrag mocx Verfasst am: 16. Mai 2014 19:07    Titel: Spannung in Wechselstromnetzwerken Antworten mit Zitat

Ich hab hier eine einfache Schaltung, mit einem Widerstand und einem Kondensator in Reihe.

Eine Möglichkeit, die Spannung am Kondensator zu berechnen. Wäre folgende: (Ich weiß nicht wie man ein Dach auf die Buchstaben macht, es handelt sich hier um komplexe Amplituden)



mit:



ergibt sich:



Bis hierhin ist eine Sache unklar. Der Strom der durch die gesamte Schaltung geht, wird durch den Strom für den "Kondensator" ersetzt.

Wenn ich ein Kondensator und eine Spule in Reihe habe, ist es dann egal, ob ich für den Strom die Kondensator oder die Spulenformel nehme?

Nun möchte ich anders ermitteln.

Ich ermittel den gesamten Strom durch die Schaltung:



Kann ich nun:

nehmen?



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isi1



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Beitrag isi1 Verfasst am: 17. Mai 2014 09:09    Titel: Antworten mit Zitat

Mit û (sprich u Dach, man tippt ^ und dann u) meint man den Spitzenwert der Spannung, mocx,
mit U ist gemäß DIN 1304-1 die Zeigerdarstellung gemeint U*e^jφ = (U ∠ φ) ... sprich U versor phi,
wobei U meistens der Effektivwert ist, also û / √2 ( siehe hier ).

_________________
Grüße aus München, isi •≡≈ ¹₁₂½√∠∞±∫αβγδεηκλπρσφω ΔΣΦΩ
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 17. Mai 2014 11:49    Titel: Re: Spannung in Wechselstromnetzwerken Antworten mit Zitat

mocx hat Folgendes geschrieben:

...
Nun möchte ich anders ermitteln.

Ich ermittel den gesamten Strom durch die Schaltung:



Kann ich nun:

nehmen?


Ja, natürlich, wenn Du es unbedingt so kompliziert machen willst.

Allerdings musst Du achtgeben, dass Du bei der Integration von Zeigergrößen ihre Zeitabhängigkeit berücksichtigst, die in der zeichnerischen Darstellung nicht und in formelmäßigen Darstellung meistens nicht sichtbar gemacht wird. In der zeichnerischen Darstellung ist es nicht möglich, die Rotation des Zeigers zu zeigen, die kann man sich nur gedanklich vorstellen. In der formelmäßigen Darstellung wird die Rotation "aus Faulheit" meistens nicht berücksichtigt. Die vollständige Darstellung eines rotierenden Zeigers geschieht durch den Faktor , dessen Berücksichtigung bei der Integration und bei der Differentiation natürlich unbedingt notwendig ist, denn nur dort steckt die Zeitabhängigkeit der darzustellenden Größe drin. Im obigen Integral musst Du also den Zeiger für die Quellenspannung als



darstellen. Dann wird die Kondensatorspannung





Im Zähler steht jetzt wieder die komplexe Quellenspannung, so dass sich schreiben lässt



Das ist dasselbe Ergebnis, wie Du selbst bereits bei der Anwendung des Maschensatzes erhalten hast.

Wenn Du das jetzt noch durch kürzt, erkennst Du die wohlbekannte Spannungsteilerregel



Die hättest Du auch ohne diesen Umweg einfach durch Anwendung der Rechenregeln für die komplexe Rechnung in der Wechselstromtechnik erhalten können. Aber vielleicht ist durch diesen Umweg bei Dir die Erkenntnis gewachsen, dass (was Du sicherlich schon mal gehört hast) die zeitliche Integration im Komplexen einer Division durch entspricht (genauso wie die zeitliche Differentiation im Komplexen einer Multiplikation mit entspricht).
mocx
Gast





Beitrag mocx Verfasst am: 17. Mai 2014 13:48    Titel: Antworten mit Zitat

Danke euch beiden!

Nun hab ich aber ein Problem:

Die Formel für den Strom, wird hier durch den "Kondensatorstrom" ersetzt. Was mach ich denn nun, wenn ich eine Induktivität und einen Kondensator in Reihe habe? grübelnd
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 17. Mai 2014 14:34    Titel: Antworten mit Zitat

mocx hat Folgendes geschrieben:
Die Formel für den Strom, wird hier durch den "Kondensatorstrom" ersetzt. Was mach ich denn nun, wenn ich eine Induktivität und einen Kondensator in Reihe habe?


Wie im Gleichspannungsfall gilt auch bei Wechselspannung, dass durch alle in Reihe liegenden Elemente derselbe Strom fließt. Also: Kondensatorstrom = Spulenstrom.

Was willst Du denn eigentlich bestimmen? Was ist gegeben?

Im Wechselstromfall gelten dieselben Regeln wie bei Gleichspannung (ohmsches Gesetz, Maschensatz, Knotenpunktsatz, Spannungs- und Stromteilerregel), wenn man statt der reellen Größen für Strom, Spannung und Widerstand die entsprechenden komplexen Größen verwendet. Dabei sind für Kondensator, Spule und Widerstand die Widerstandsoperatoren Z zu verwenden:

Kondensator:

mit


Spule:

mit


Widerstand:
mocx
Gast





Beitrag mocx Verfasst am: 17. Mai 2014 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Die Aufgabe hab ich mir selbst überlegt GvC, damit ich mich in der Wechselstromlehre etwas besser einfinden kann.

In diesem Fall, wäre es egal, ob ich den Strom nun durch:



oder



ausdrücke.

Hab ich das richtig verstanden?



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GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
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Beitrag GvC Verfasst am: 17. Mai 2014 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

mocx hat Folgendes geschrieben:
Die Aufgabe hab ich mir selbst überlegt GvC, damit ich mich in der Wechselstromlehre etwas besser einfinden kann.

In diesem Fall, wäre es egal, ob ich den Strom nun durch:



oder



ausdrücke.

Hab ich das richtig verstanden?


Im Prinzip ja. Aber warum willst Du im Zeitbereich rechnen. Man hat doch die komplexe Rechnung in der Wechselstromlehre eingeführt, damit man in der komplexen Ebene wie im Gleichstromfall rechnen kann, also viel einfacher als im Zeitbereich.

Du hast immer noch nicht gesagt, was Du eigentlich berechnen willst. Das solltest Du Dir auch bei selbst gestellten Aufgaben vorgeben. Sonst gibt es ja gar keine Aufgabenstellung.
mocx
Gast





Beitrag mocx Verfasst am: 17. Mai 2014 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte zeigen, dass ich für ein beliebiges Bauelement, also ob für Kondensator oder Spule, ich beide Formeln ansetzen kann. Ich bin gerade auch am rechnen - und werde gleich mein Rechenweg hier präsentieren.
GvC



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Beitrag GvC Verfasst am: 17. Mai 2014 15:43    Titel: Antworten mit Zitat

Noch einmal: Weshalb willst Du denn unbedingt im Zeitbereich rechnen, wo es doch die schöne komplexe Rechnung gibt?

Und übrigens: In einer solchen Aufgabe bestimmt man wie im Gleichstromfall den Strom aus Maschensatz und ohmschem Gesetz und nicht durch Anwendung des ohmschen Gesetzes auf ein einzelnes Element, es sei denn die Spannung an diesem Element ist gegeben. Normalerweise ist aber die Quellenspannung und die Größe der Widerstandselemente gegeben.

Wie lautet also Deine selbstgestellte Aufgabe tatsächlich? Was ist gegeben, was ist gesucht?

Wenn UL gegeben ist, kannst natürlich den Strom durch L mit Hilfe des ohmschen Gesetzes bestimmen:



Wenn dagegen UC gegeben ist, berechnet sich I zu



Aber was bringt Dir das? Das sind doch alles Trivialitäten. Worauf willst Du also hinaus?
mocx
Gast





Beitrag mocx Verfasst am: 17. Mai 2014 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Betrachtet wird der obere Stromkreis. Es soll die Spannung am Kondensator ermittelt werden. Mein Ansatz mit dem "Strom durch den Kondensator":



Mit dem Ansatz "Strom durch die Spule" hab ich:



bekomm ich total den Spökes raus grübelnd

Ist der erste Ansatz richtig - und der zweite falsch?

Edit: Ja, es sind Trivialitäten. Wechselstromlehre ist für mich noch sehr neu, und ich wollte das erstmal "so gut wie möglich" verstehen Big Laugh

und ja entschuldige, ich hab nun alles im komplexen Bereich gerechnet (was in meinem Buch, Bildbereich genannt wird ?)
GvC



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Beitrag GvC Verfasst am: 17. Mai 2014 16:17    Titel: Antworten mit Zitat

Der zweite Ansatz ist definitiv falsch, denn da hast Du anstelle der Spannung an der Induktivität letztlich die Spannung am Kondensator eingesetzt. Den ersten Ansatz habe ich nicht nachgerechnet, weil Deine Vorgehensweise - sorry - blödsinnig ist.

Die Rechnung im Bildbereich (komplexe Ebene) ermöglicht es Dir doch, wie im Gleichstromfall vorzugehen. (Daran solltest du Dich allerdings erinnern.) Wie würdest Du denn im Gleichstromfall vorgehen, wenn Du eine Reihenschaltung von 3 Widerständen R1, R2 und R3 an einer Spannungsquelle Uq hast und die Spannung an R2 bestimmen willst?
mocx
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Beitrag mocx Verfasst am: 17. Mai 2014 16:21    Titel: Antworten mit Zitat

GvC



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Beitrag GvC Verfasst am: 17. Mai 2014 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Na siehst Du! Und genauso machst Du es im Wechselstromfall:

mocx
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Beitrag mocx Verfasst am: 17. Mai 2014 17:22    Titel: Antworten mit Zitat

Muss das j im Zaehler nicht durch den konjugiert komplexen Nenner eliminiert werden?
GvC



Anmeldungsdatum: 07.05.2009
Beiträge: 14861

Beitrag GvC Verfasst am: 17. Mai 2014 17:47    Titel: Antworten mit Zitat

mocx hat Folgendes geschrieben:
Muss das j im Zaehler nicht durch den konjugiert komplexen Nenner eliminiert werden?


Nein, wenn überhaupt, dann will man das j im Nenner wegbekommen. Wenn aber beispielsweise Zahlenwerte gegeben sind, braucht man das auch nicht unbedingt. Denn dann kann man von dem Winkel -90° im Zähler den Winkel des Nenners abziehen der sich als



ergibt. Das kann man zwar auch im allgemeinen Fall machen, das sieht dann aber nicht so schön aus.
mocx
Gast





Beitrag mocx Verfasst am: 17. Mai 2014 20:51    Titel: Antworten mit Zitat

Das man das j im Nenner wegbekommen will, kenn ich eigentlich nur von komplexen Widerständen. Im Eingangsbeispiel zu diesem Thread, gibt es nur ein j im Nenner. Ist es also egal, ob ich im Zähler und im Nenner ein j hab? Letztendlich kann ich eh wie du es gezeigt hast, die Winkel verrechnen. Dazu nimm ich aber erst immer den Betrag und wandel die Funktion in die e Form um.
mocx
Gast





Beitrag mocx Verfasst am: 18. Mai 2014 00:56    Titel: Antworten mit Zitat

Sorry für den Doppelpost:

Mir ist nun alles klar geworden! :)
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