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Anmeldungsdatum: 17.07.2013 Beiträge: 10
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[email protected] Verfasst am: 17. Jul 2013 17:26 Titel: Luftspalt in Kern |
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Meine Frage:
Hallo,
ich bin mir nicht ganz sicher, wozu der Luftspalt in einem Kern bei einer Spule ist. Folgendes habe ich, verstanden:
Durch den Luftspalt wird natürlich der magnetische Fluss wesentlich kleiner, folglich bewirkt ein Luftspalt ein verringern der Induktivität.
Meine Ideen:
Durch den Luftspalt im Kern soll erreicht werden, dass der Kern nicht in Sättigung übergeht, und dass ein lineareres Verhältnis zwischen I (resp. der magn.Feldstärke) und dem magnetischen Fluss besteht.
Ist dies so richtig?
Ich habe mir das Ganze noch aufgemalt:
http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/hysmn04s1zahb.jpg
Die grüne Hysterese-Kurve soll einen Kern ohne Luftspalt darstellen, die rote Kurve soll (qualitativ) einen Kern mit Luftspalt darstellen.
Ist dies so richtig?
Vielen Dank fürs Durchlesen und Antworten
Liebe Grüsse
Andrea
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Bruce
Anmeldungsdatum: 20.07.2004 Beiträge: 537
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Bruce Verfasst am: 17. Jul 2013 20:07 Titel: |
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Die Geschichte mit dem Luftspalt im magnetischen Kern eines Transformators kannte ich noch gar nicht
Aber egal, dank Suchmaschine und ein paar allgemeinen Grundkenntnissen aus der Elektrodynamik konnte ich nachvollziehen, was Du geschrieben hast.
Deine Skizze gibt wohl das wesentliche wieder:
Also einen lineareren Verlauf der Hysterse mit kleinerer Remanenz beim Nulldurchgang für den Ring mit Luftspalt.
Aber ich muß zugeben: Es wurmt mich, daß ich im Augenblick nicht wirklich verstehe,
warum der Luftspalt diesen Effekt hat
Aber das darf dir egal sein, Du mußt es wahrscheinlich nur qualitativ
wiedergeben können, oder sehe ich das falsch?
Vielleicht liest ja hier noch jemand mit, der dieses Thema drauf hat.
Gruß von Bruce
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Namenloser324 Gast
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Namenloser324 Verfasst am: 17. Jul 2013 20:15 Titel: |
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Öh, würde annehmen, dass der dafür da ist das Magnetfeld überhaupt aus dem Eisen treten zu lassen. Ansonsten hätte das Magnetfeld keinen "Grund" dies zu tun, da es lieber im Metall bleibt
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Bruce
Anmeldungsdatum: 20.07.2004 Beiträge: 537
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Bruce Verfasst am: 17. Jul 2013 20:40 Titel: |
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@Namenloser 324
Wenn die Sekundärspule des Transformators den Luftspalt umschließt, dann würde
mir einleuchten, was der Grund dafür ist. In dem Luftspalt ist die magnetische
Feldstärke H viel größer als in der Primärspule, so daß ein Verstärkungseffekt
auftreten könnte. Dadurch würde man in der Primärspule mit viel kleineren
Stromstärken auskommen, was wiederum eine kleinere Magnetisierung und
damit einen größeren Abstand zur Sättigung des Eisenkerns zur Folge hätte.
Aber wie wird dadurch die vom Kern tatsächlich durchlaufene Hysteresekurve "linearer"?
Wie gesagt: Ich verstehe es nicht!
Falls Du da aktuell den Durchblick hast: Mach uns schlauer!
Gruß von Bruce
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Namenloser324 Gast
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Namenloser324 Verfasst am: 17. Jul 2013 20:51 Titel: |
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Ich habe dabei z.B. an alte Tonbandschreibköpfe gedacht. Die Öffnung im Eisenkern dient dazu, dass magnetfeld überhaupt aus dem Kern zu bekommen, so dass es das Tonband beschreiben kann.
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Namenloser324 Gast
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Namenloser324 Verfasst am: 17. Jul 2013 20:54 Titel: |
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Ok ist wohl unsinn, man lese hier:
de.wikipedia.org/wiki/Luftspalt_%28Magnetismus%29
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schnudl Moderator
Anmeldungsdatum: 15.11.2005 Beiträge: 6979 Wohnort: Wien
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Bruce
Anmeldungsdatum: 20.07.2004 Beiträge: 537
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Bruce Verfasst am: 18. Jul 2013 08:31 Titel: |
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@schnudl
Deine Herleitung für
habe ich verstanden.
Was ich nicht verstehe: Wenn in deinem Diagramm die blaue Kurve der Graph H'(B) ist,
wieso verläuft dieser dann unterhalb des pink gefärbten Graphen für H_{Fe}. Müsste
der blaue H'(B) Graph nicht aus dem pinken H_{Fe} Graphen durch Addition der für B>0 positiven
linearen Funktion cB hervorgehen, d.h. oberhalb verlaufen
Gruß von Bruce
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schnudl Moderator
Anmeldungsdatum: 15.11.2005 Beiträge: 6979 Wohnort: Wien
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schnudl Verfasst am: 18. Jul 2013 09:40 Titel: |
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Vorsicht: Die Ansicht ist ja um 90° gedreht: Für H(B) ist B die x-Achse und H die y-Achse. Und dann wird zum H etwas dazuaddiert.
_________________ Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe) |
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[email protected]
Anmeldungsdatum: 17.07.2013 Beiträge: 10
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[email protected] Verfasst am: 18. Jul 2013 10:53 Titel: |
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Hallo Schnudl + Bruce,
vielen Dank für eure Antworten - die Herleitung habe ich leider noch nicht ganz verstanden.
Frage
Was ist mit gemeint? Die Ableitung der Feldstärke in Abhängigkeit von B? Aber welche Feldstärke, diejenige im Eisen, oder diejenige in der Luft?
Ich bräuchte da wirklich noch einen Denkanstoss, damit ich Herleitung verstehen kann.
Vielen Dank für eure Antworten
Liebe Grüsse
Andrea
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schnudl Moderator
Anmeldungsdatum: 15.11.2005 Beiträge: 6979 Wohnort: Wien
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schnudl Verfasst am: 18. Jul 2013 11:26 Titel: |
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Der Durchflutungssatz besagt, dass die Summe über alle H*l gleich I*N ist. Nun hat man einen Kern gleichen Querschnitts, der durch einen Luftspalt unterbrochen ist. Im Luftspalt und Eisen sind jeweils unterschiedliche H, aber überall gleiches B. Letzteres deshalb, da ja A=const und = const.
Also hingeschrieben:
Weiters ist im Luftspalt
und im Eisen
aus der (inversen) Magnetisierungskurve.
Wenn man das zusammenfasst bekommt man
H'(B) ist nun die resultierende Magnetisierungskurve (hat nichts mit Ableitung zu tun...), in die der Luftspalt eingerechnet ist. Wenn man eine gegebene Durchflutung hat, so braucht man in dieser resultierenden Kurve nur nachschauen, welches B sich daraus ergibt: Es ist dann so, als ob man einen Eisenkern hätte, der nicht durch das originale H(B) beschrieben wird, sondern durch das H'(B). Das H' ist eine reine Rechengröße und spiegelt weder das H im Eisen noch im Luftspalt wieder. Das sich daraus ergebende B ist aber im Kern und Luftspalt gleich.
_________________ Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe) |
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Anmeldungsdatum: 17.07.2013 Beiträge: 10
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[email protected] Verfasst am: 18. Jul 2013 14:36 Titel: |
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Hallo Schnudl,
vielen Dank für deine Antworen! Ich glaube ich habs fast verstanden, ich habe aber trotzdem noch eine Frage.
Was ich verstanden habe:
Term Y
Bei kleinen Flussdichten wird nur eine kleine Feldstärke benötigt (=> Hysterese Kurve von Eisen).
Term Z
Es handelt sich um eine lineare Funktion. Allerdings mit einer sehr grossen Steigung.
In dem Beispiel:
Bei kleinen Flussdichten ist vor allem der Term Z wirksam, und deshalb ist bei kleinen Flussdichten der Zusammenhang zwischen Flussdichte und Feldstärke annähernd linear.
Bei grösseren Flussdichten fällt zunehmend auch der Term Y ins Gewicht, und der Zusammenhang zwischen B und H wird weniger linear.
Wenn das so stimmt, dann habe ich es bis hierhin mal verstanden
Term X
Was ich immer noch nicht kapiert habe ist der folgende Zusammenhang:
Wie begründet man diesen Zusammenhang?
H'(B) ist nun die resultierende Magnetisierungskurve (hat nichts mit Ableitung zu tun...), in die der Luftspalt eingerechnet ist. Wenn man eine gegebene Durchflutung hat, so braucht man in dieser resultierenden Kurve nur nachschauen, welches B sich daraus ergibt... [Schnudl]
Ich bin verwirrt, bedeutet das nun das H'(B) die Flussdichte in Abhängigkeit der Durchflutung angibt?
Vielen, vielen Dank fürs Durchlesen und vielen dank für alle Antworten
Liebe Grüsse
Andrea
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schnudl Moderator
Anmeldungsdatum: 15.11.2005 Beiträge: 6979 Wohnort: Wien
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schnudl Verfasst am: 18. Jul 2013 16:39 Titel: |
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H'(B) ist lediglich eine Abkürzung für
Da gibt es nicht viel zu verstehen.
B(H) ist eine Abhängigkeit B von H und gibt eine Magnetisierungskurve an.
H(B) ist die gleiche Kurve um 90° gedreht
H'(B) ist eine neue Funktion (eben die gescherte magnetisierungskurve), die durch obige Beziehung definiert ist.
_________________ Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen (Goethe) |
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