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(naturwissenschaftliche) Modellbildung - Philosophin braucht
 
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sommersturm



Anmeldungsdatum: 24.04.2012
Beiträge: 1

Beitrag sommersturm Verfasst am: 24. Apr 2012 16:09    Titel: (naturwissenschaftliche) Modellbildung - Philosophin braucht Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Hallo liebe Physiker,

Ich bräuchte einen Rat, welche Vorlesungen man besuchen könnte, wenn man sich für naturwissenschaftliche Modellbildung interessiert. Und inwiefern die dann auch für jemanden machbar sind, der keine NW studiert durchaus aber naturwissenschaftliches Interesse (also große Motivation besitzt), was an Literatur zur Vorbereitung darauf etc. zu empfehlen wäre.
Wäre da "Theoretische Physik" empfehlenswert - oder ist das zu hart, wenn man nicht Physik studiert? Was könntet ihr als Alternativen empfehlen (gerne auch in chemische oder technische Richtung)?

Ich studiere derzeit Philosophie und Volkswirtschaft und interessiere mich insbesondere für Wissenschaftstheorie und Erkenntnistheorie - insbesondere eben auch mit Bezug auf Ökonomie bzw. Wirtschaftswissenschaften im Allgemeinen. Nun komme ich von meiner Schulzeit ursprünglich eher aus der naturwissenschaftlichen und geisteswissenschaftlichen denn wirtschaftlichen Ecke und habe so manche Probleme mit der Herangehensweise der (modernen) VWL - ich interessiere mich eher für historische Schulen der Ökonomie, die sie zu einem großen Teil geisteswissenschaftlich betreiben und mit mathematischen Modellen eher sparsam umgehen.
Da ich mich schon sehr viel mit kritischer Literatur dazu beschäftige, möchte ich mir neben meinem Studiengang nützliche Kenntnise zur Modellbildung in NW aneignen, um fundiert kritisieren zu können. Mein Stundenplan lässt es zu, dass ich außerfachliche Veranstaltungen besuche und mir diese auch anrechnen lassen kann. Ich habe auch genug Zeit mich vorzubereiten und kann da auch Arbeit reinstecken, weil meine Studienordnung zum Glück nicht so verschult ist. Habt ihr Vorschläge?

Meine Ideen:
Theoretische Physik
Chillosaurus



Anmeldungsdatum: 07.08.2010
Beiträge: 2440

Beitrag Chillosaurus Verfasst am: 24. Apr 2012 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

vllt. soetwas derart:
Wirtschaftsmathematik
Finanzphysik
physikalische Messmethoden
Mathematik für Naturwissenschaftler

In der Quantenmechanik wirst du vermutlich am ehesten solche Themen finden, jedoch sollte man vorher die klassische Mechanik und Rechenmethoden der Physik gehört haben.
Bei allem gilt: ohne eine ordentliche Mathematik oder besser Rechen-Vorlesung vorher gehört zu haben, wirst du nicht viel aus den Vorlesungen mitnehmen können.

Dann schon eher Wahlveranstaltungen für Nichtphysiker.
Bei uns gibt es da z.B. eine Vorlesung Energiephysik.
Was es bei euch gibt, kann ich ja nicht raten...
sommersturm2
Gast





Beitrag sommersturm2 Verfasst am: 25. Apr 2012 07:53    Titel: danke Antworten mit Zitat

Hallo,

Danke schonmal für die Antwort. Wirtschaftsmathe habe ich schon absolviert, das brauche ich wie gesagt nicht. Es ist sehr oberflächlich,anwendungsorientiert und ohne jeglichen Tiefgang. Finanzmathe wird da eher noch schlimmer werden, befürchte ich. Es ist also nicht so, dass ich in meinem Studiengang kein Mathe habe.
Selbst in Philosophie habe ich Logik in vielfacher Tiefe verglichen mit Physikern, was ja für das Verständnis von Beweisen etc. sicherlich hilfreich ist - auch wenn ich mich bisher natürlich nicht mit physikalischen Beweisen beschäftigt habe.

Vielmehr, da ich mich in meinen Seminaren eben mit Erkenntnistheorie und Modellbildung in den Wirtschaftswissenschaften beschäftigte, will ich Modellbildung von der viel exakteren, naturwissenschaftlichen Seite beleuchten.

Klingt plausibel, dass ich natürlich erst das Handwerkszeug brauche, daher werde ich mal dieses Semester mal mit physikalischen Messmethoden beschäftigen.
Mit Mathe werde ich mich sowieso auch von der Philosophie ausgehend tiefergehend beschäftigen müssen. Ich muss dazu sagen, dass ich mich in der Schule mich oft eher schwer getan habe. Aber seit dem ich mich selbstständig mit Mengenlehre beschäftige hat's in vielen Bereichen "Klick" gemacht .Ich weiß nicht, ob ich es schaffe in alle genannten VL davor zu gehen, denke eher nicht. Gäbe es denn gute Literatur die du schonmal für den Einstieg empfehlen könntest? Auch in Bezug auf klassische bzw. Quantenmechanik bzw. die Modellbildung in der Physik?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18103

Beitrag TomS Verfasst am: 25. Apr 2012 08:18    Titel: Antworten mit Zitat

Es tut mir leid das so sagen zu müssen, aber ich bin der Meinung, dass es da typischerweise bei den Physikern nichts gibt! Viele sind auf diesem Auge blind bzw. gehen einfach nur (und sei es aus Zeitgründen) pragmatisch vor - siehe Feynman's "shut up and calculate!"

Insbs. im Bereich Quantenmechanik wäre ich sehr vorsichtig, da hier sehr häufig unausgegorene bzw. unreflektierte Aussagen zu "Bohrs Komplementarität", "Welle.-Teilchen-Dualismus", "Kopenhagener Interpretation" wiedergegeben werden. Dieses Aussagengeflecht ist aber a) teilweise überholt, b) in sich nicht konsistent und c) kein Modell sondern eine Interpretation einer Theorie.

Das Problem ist, dass man erst dann weiß, was ein physikalisches Modell (inkl. der dich interessierenden Aspekte) ist, wenn man mehrere konstruiert und reflektiert hat.

Evtl. startest du mal mit dem Buch von Heisenberg "Der Teil und das Ganze". Darin werden auch philosophische Aspekte diskutiert. Wo di evtl. fündig wirst ist bei Weizsäcker; er war ja Physiker und Philosoph. Da kann ich aber keine konkreten Empfehlungen aussprechen.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
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