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Doppelspaltversuch
 
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Universum333
Gast





Beitrag Universum333 Verfasst am: 15. Feb 2012 18:07    Titel: Doppelspaltversuch Antworten mit Zitat

Meine Frage:
Ich hätte mal eine Frage zum Doppelsplatversuch.
Es heißt ja, dass ein Teilchen z.B. Photon oder Elektron, welches als Wellenfunktion durch beide Spalte geht, mit sich selbst superponiert, oder? Wie kann man sich das "einfach" vorstellen?
Und vor allem interessiert mich folgendes: Erst duch die Messung eines Beobachters kollabiert die Wellenfunktion und nimmt einen konkreten Wert an. Aber müsste das Teilchen auf dem Weg zu den zwei Spalten nicht schon längst duch die Dekohärenz "klassisch" geworden sein? Ich meine damit, dass man aufgrund der Dekohärenz (Wechselwirkung mit der Umwelt), welche ja nicht zu vermeiden ist, eingeltich kein Interferenzmuster sehen dürfte, oder?


Meine Ideen:
Danke!
Universum333
Gast





Beitrag Universum333 Verfasst am: 15. Feb 2012 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hätte gerne eine Antwort!!!
Pueggel



Anmeldungsdatum: 13.02.2012
Beiträge: 44
Wohnort: Schweiz

Beitrag Pueggel Verfasst am: 15. Feb 2012 21:35    Titel: Re: Doppelspaltversuch Antworten mit Zitat

Universum333 hat Folgendes geschrieben:
Meine Frage:
Ich hätte mal eine Frage zum Doppelsplatversuch.
Es heißt ja, dass ein Teilchen z.B. Photon oder Elektron, welches als Wellenfunktion durch beide Spalte geht, mit sich selbst superponiert, oder? Wie kann man sich das "einfach" vorstellen?
Und vor allem interessiert mich folgendes: Erst duch die Messung eines Beobachters kollabiert die Wellenfunktion und nimmt einen konkreten Wert an. Aber müsste das Teilchen auf dem Weg zu den zwei Spalten nicht schon längst duch die Dekohärenz "klassisch" geworden sein? Ich meine damit, dass man aufgrund der Dekohärenz (Wechselwirkung mit der Umwelt), welche ja nicht zu vermeiden ist, eingeltich kein Interferenzmuster sehen dürfte, oder?


Meine Ideen:
Danke!


Das Problem ist, dass der Zustand von z.B. einem Photon nicht "einfach" beschreibbar ist. Man kann halt nur entweder Ort oder Impuls aber nicht beides zusammen in einem kleinen Zeitinterwall messen (das Zeitinterwall ist auch nicht beliebig scharf auflösbar). Um den Zustand zu beschreiben, bedient man sich deshalb den Wellenfunktionen, welche (meistens komplexe) Lösungen der Wellengleichungen sind.
"Einfach vorstellen" kann man sich das nicht.

Zu deiner zweiten Frage:
Nein, das muss es nicht. Solang man es nicht misst, geht der quantenmechanische Zustand nicht "kaputt". Wenn man es jedoch misst - oder besser gesagt sieht, dann gibt es eine Störung, denn um es zu sehen, muss es ein Photon o.Ä. emittieren. Dies ist jedoch mit einem Energieverlust verbunden. Nun könnte man denken, dass man einfach die Frequenz des emittierten Lichtes verringern könnte - um somit auch die Energie herunterzuschrauben, da die Energie proportional zur Frequenz ist. Das Problem ist jedoch, dass sobald die Energie bzw. die Frequenz klein genug wäre, sodass die Störung genug klein ist, um den quantenmechanischen Zustand bzw. die Superposition zu erhalten, dann ist, weil Frequenz tief, die Wellenlänge zu gross, sodass das teilchen nicht mehr scharf auflösbar ist. D.h. mit zu niedriger Energie kann es nicht mehr scharf beobachtet werden.
Universum333
Gast





Beitrag Universum333 Verfasst am: 17. Feb 2012 07:44    Titel: Antworten mit Zitat

Das habe ich jetzt ehrlich gesagt nicht verstanden. Die Kopenhagener Deutung sagt doch, dass die Messung durch einen Beobachter zwangsläufig einen Kollpas der Wellenfunktion hervorruft. Dabei wird die Superposition auf einen (den gemessenen) Zustand reduziert. Bin ich bis her her richtig?
Aber die Dekohärenz beschreibt dieses Phänomen mit der Wechselwirung der Umwelt. Das Photon müsste doch bevor es die zwei Spalten erreicht dekohärent werden, da es bereits wechselgewirkt hat, oder findet das Experiment im Vakuum statt?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18016

Beitrag TomS Verfasst am: 17. Feb 2012 08:14    Titel: Antworten mit Zitat

Zur mathematischen Beschreibung nutzt man den sogenannten
Pfadintegralformalismus

Bzgl. der Kopenhagener Deutung für den Kollaps liegst du richtig; allerdings findet der Kollaps nach dem Doppelspalt im Detektor statt. Die Kopenhagerener Deutung erklärt nicht, warum der Kollaps überhaupt eintritt; sie erklärt auch nicht, warum er gerade am Detektor eintritt.

Wie ich in einem anderen Thread erklärt habe, beschreibt die Dekohärenztheorie das Auftreten der uns vertrauten klassischen Zustände, der Detektor sagt "hier" oder "da", und nicht "hier oder da"; die Dekohärenztheorie erklärt nicht, warum der Detektor für ein konkretes Photon gerade "hier" sagt, und nicht "da".

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Universum333
Gast





Beitrag Universum333 Verfasst am: 17. Feb 2012 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Du sagst, dass die Kopenhagener Deutung nicht die Ursache des Kollapses der Wellenfunktion erklärt, aber das tut sie doch, nämlich durch die Messung eines Beobachters, oder?

Müsste z.B. ein Elektron, welches zum Doppelspalt fliegt nicht schon vorher klassisch werden, da es ständig mit Molekülen der Luft und/oder mit den Hintergrunphotonen des Urknalls wechselwirkt?
Danke nochmal!!!
Universum333
Gast





Beitrag Universum333 Verfasst am: 17. Feb 2012 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

P.S. Müsste ein Photon bzw. Elektron nicht schon dadurch "klassisch" werden bzw. dekohärent werden, da es mit sich selbst wechselwirkt?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18016

Beitrag TomS Verfasst am: 17. Feb 2012 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

Universum333 hat Folgendes geschrieben:
Du sagst, dass die Kopenhagener Deutung nicht die Ursache des Kollapses der Wellenfunktion erklärt, aber das tut sie doch, nämlich durch die Messung eines Beobachters, oder?

Nein, sie erklärt es nicht; es gibt keine mathematische Beschreibung des Kollapses. Sie postuliert es einfach.

Stell dir vor, du legst viele regenbogenfarbene Kugeln in eine Kiste; immer wenn du hineingreifst, blind eine herausholst und sie anschaust, stellst du fest, dass sie einfarbig ist. Jetzt suchst du nach einer Erklärung. Die Kopenhagener Interprettaion "erklärt" dies wie folgt: die Kugel wird dadurch einfarbig, dass du sie anschaust. Das würde ich nicht als "Erlklärung" bezeichnen.

Universum333 hat Folgendes geschrieben:
Müsste z.B. ein Elektron, welches zum Doppelspalt fliegt nicht schon vorher klassisch werden, da es ständig mit Molekülen der Luft und/oder mit den Hintergrunphotonen des Urknalls wechselwirkt?

Ja, das ist ein Schwachpunkt (meiner Argumentation, nicht notwendigerweise der Dekohärenztheorie); ich kenne die Antwort nicht - aber ich kann mal fragen

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Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Universum333
Gast





Beitrag Universum333 Verfasst am: 17. Feb 2012 11:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich danke dir nochmals und fände es super, wenn du mir bezüglich meiner Frage: "Müsste z.B. ein Elektron, welches zum Doppelspalt fliegt nicht schon vorher klassisch werden, da es ständig mit Molekülen der Luft und/oder mit den Hintergrunphotonen des Urknalls wechselwirkt" irgendwann eine Antwort geben könntest.
D2



Anmeldungsdatum: 10.01.2012
Beiträge: 1723

Beitrag D2 Verfasst am: 18. Feb 2012 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man eine laufende! Interferenzsimulation betrachtet
Beugung am Doppelspalt
http://www.itp.uni-hannover.de/~zawischa/ITP/beugg.html
Ich empfehle ein Papierblatt parallel zu den beiden Spalten und quer zu der Wellenfortpflanzung direkt am Monitor anzusetzen um eine Verschiebung der Knoten und Bäuche zu erkennen.

Wenn das Elektron klassisch ist, dann ist seine Bahn in einem feldfreien Raum schnurgerade. s Spur in einer Nebelkammer.

Wenn das Elektron eine Welle ist, dann soll auf dem Schirm eine Bewegung zu Querrichtung dieser Elektronenwelle zu erkennen sein.

Wenn aber das Elektron sich klassisch bewegt aber Streifen auf dem Schirm hinterlässt, dann kann man an jeder dieser Streifen seine Energie, Impuls und die Richtung erkennen aus welcher dieses Elektron auf den Schirm nach den Doppelspalten geknallt ist.

Um das zu verstehen folgende Frage:
Wenn der Schirm von Spalten versetzt wird(sagen wir weg um 10cm), wird sich die Position von Streifen auf diesem Schirm auch verändern( insgesamt z.B. tiefer werden)?
Wenn Ja, dann kann der Flug von einem Elektron nicht gerade sein.
Findet aber die parallele Verschiebung der Streifen nicht statt, sondern die Streifen werden unten tiefer, oben höher dann kann es eine etwas ungewöhnliche Erklärung geben.
Jeder kann selbst mit einem Blatt Papier an seinem Bildschirm dies ausprobieren aber bitte wenn die Simulation läuft.

Was aber ich persönlich erkenne, ist das die Flugbahn der Elektronen nur dann geradlinig sein wird, wenn man annimmt, das diese Elektronen radial aus der Mitte zwischen den Spalten entkommen. Dann werden die am Schirm gemessene Energie- und Impulswerte einen Sinn ergeben.

Auch die Wellenfunktion selbst erhebt sich aus einem mathematischen Formalismus zu einer Beschreibung eines physikalischen Vorganges. Der Steg zwischen den Spalten wirkt als Resonator welcher durch die Elektronen, Photonen und andere Teilchen angeregt wird.
Die Spalte entkoppeln den Steg, je größer die Spalten desto weniger die Hemmung, desto deutlicher und schmaler die Interferenzmuster.

Ich denke, dass die Elektronen die Spalten nicht passieren müssen, es reicht wenn diese auf den Steg zwischen den Spalten aufprallen. Das Stichwort zum Doppelspaltversuch muss Resonanz heißen.

Ideen? Argumente?



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