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Gravitationspotential innerhalb der Erde
 
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pfnuesel



Anmeldungsdatum: 04.11.2004
Beiträge: 248
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Beitrag pfnuesel Verfasst am: 14. Apr 2005 12:10    Titel: Gravitationspotential innerhalb der Erde Antworten mit Zitat

Hallo. Folgende Aufgabe bereitet mir Mühe:

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A crazy physicist has dug a tunnel between two opposite points at the surface of the Earth. Then he has put a particle of mass in the tunnel to study its movement.

a) Calculate the gravitational potential the particle is subjected to and sketch it. Assume the Earth to be homogeneous, i.e. . Furthermore, we don't take into account the mass lost by the Earth because of the tunnel.

b) Calculate the force the Earth is exerting on the particle.

http://ihp-lx2.ethz.ch/physik1/ubg-16/ubg-16/img7.png

Hint: you may have to evaluate the integral for and .
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Irgendwie komme ich überhaupt nirgendwo hin. Kann mir jemand erklären, was es mit dem Tipp auf sich hat? Der verwirrt mich momentan mehr, als das er mir weiterhilft. Also das Berechnen dürfte kein weiteres Problem sein, aber wie kommt man auf diesen Integral?

Für eure Hilfe bin ich sehr dankbar.
navajo
Moderator


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Beitrag navajo Verfasst am: 14. Apr 2005 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

Ein Ansatz wäre, dass du dir das Potential anguckst dass ein kleines Volumenelement am Ort am Ort r verursacht:

Einmal Integrieren:

Und dann das ganze in Kugelkoordinaten transformieren mit:


und

So müsste es ja eigentlich klappen können, ich habs mal probiert hab aber nix auf die Reihe bekriegt. Zunge raus Vielleicht hast du mehr Glück.

Es kam zumindest ein Integral bei mir raus was so ähnlich aussah.. aber eben auch nur so ähnlich.

Naja, irgendwer weiß hier bestimmt noch nen schöneren Weg. smile

Edit: Hier ist sonst noch mal ne Herleitung: http://www.physik.rwth-aachen.de/~magass/Pspdf/Kraft_und_Potential.ps

_________________
Das Universum ist 4 Mio Jahre alt, unbewohnt und kreist um die Sonne.
pfnuesel



Anmeldungsdatum: 04.11.2004
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Wohnort: Zürich

Beitrag pfnuesel Verfasst am: 15. Apr 2005 17:18    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für deine Antwort.

Um ehrlich zu sein, bin ich immer noch nicht schlauer geworden, werde aber mal deine Tipps übers Wochenende durchgehen.
kurellajunior



Anmeldungsdatum: 16.08.2004
Beiträge: 16
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Beitrag kurellajunior Verfasst am: 15. Apr 2005 17:58    Titel: Vorsicht Auflockerung Antworten mit Zitat

In meiner Familie war diese Fragestellung lange Zeit ein beliebtes Frühstücksdiskussionsthema. Irgendwann wurde es abrupt beendet:

- Was passiert mit einem Stein der durch einen gerade durch die Erde gebohrten Tunnel "fällt"?
- Er fällt genau 4,75m tief
- Warum?
- Dort wohnt der kleine grüne Steinbeißer und frißt ihn

Damit war die etwa 25 Jahre währende Frühstücksdiskussion beendet.

Zum Schmunzeln, falls Du veruweifeln solltest Augenzwinkern

Jan
etzwane



Anmeldungsdatum: 23.12.2004
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Beitrag etzwane Verfasst am: 15. Apr 2005 20:06    Titel: Antworten mit Zitat

Vor Jahren habe ich mal zu dem Problem in einem Physikbuch eine Rechnung gesehen, erinner mich aber nur noch an folgendes:

Der Stein würde beschleunigt bis zum Mittelpunkt der Erde fallen und dann verzögert weiter, bis er den gegenüberliegenden Punkt erreicht, dann fällt er wieder zurück usw. Da war sogar ausgerechnet, wie lange so ein Fall bis zur anderen Seite dauern würde.
Ich will damit sagen, man kann es ausrechnen, wenn man weiß, wie es geht.

Andere Meinungen dazu: http://www.stern.de/wissenschaft/natur/531136.html?eid=501586

Hier ist auch eine Rechnung dazu (von quisquam, weiter unten): http://powerforen.de/forum/archive/index.php/t-38280.html
Vielleicht interessiert es ja jemanden ...
navajo
Moderator


Anmeldungsdatum: 12.03.2004
Beiträge: 618
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Beitrag navajo Verfasst am: 16. Apr 2005 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu,

Naja, das Problem ist hier ja erstmal nicht, wie die Bahn des Steins in dem Potential innerhalb einer Vollkugel aussieht, sondern wie überhaupt erstmal das Potential innerhalb einer Vollkugel aussieht.

Also im Tipler leiten die das ganz nett her. Es wird erstmal argumentiert, dass im Inneren einer Hohlkugel die Kraft, die auf ein Teilchen wirkt Null ist. (Weil für jedes Flächensegment auf der einen Seite gibt es ein Flächensegment auf der anderen Seite welches die Kraft genau ausgleicht, denn das entgegengesetzte Flächensegment wird quadratisch mit dem Abstgand größer, aber die Kraft nimmt auch quadratisch mit dem Abstand ab. Hmm mit Bild wird es besser klar unglücklich).

Naja, wenn man das weiß, dann braucht man nur noch die Kraft betrachten, die von der Kugel ausgeübt wird, auf dessen Oberfläche sich das Teilchen befindet. Dieses hat eine Masse von

Damit ist die Kraft die auf das Teilchen wirkt:


Fürs Potential integriert man einmal die Beschleunigung:

So, hoffe das passt alles. smile

(edit: fehlendes eingefügt.)
(edit: Das Potential korrigiert.)

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Zuletzt bearbeitet von navajo am 22. Mai 2005 16:32, insgesamt 2-mal bearbeitet
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 17. Apr 2005 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

mit und Kugelsymmetrie gehts ganz einfach. Man muss nur über eine Kugel mit radius r integrieren und schon hat man das Ergebnis.
navajo
Moderator


Anmeldungsdatum: 12.03.2004
Beiträge: 618
Wohnort: Bielefeld

Beitrag navajo Verfasst am: 17. Apr 2005 20:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, cool so ist es ja recht schnell ausgerechnet. Aber aus Interesse: Was ist denn das für ne Gleichung, wo kommt die her?
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Das Universum ist 4 Mio Jahre alt, unbewohnt und kreist um die Sonne.
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 17. Apr 2005 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

die Gleichung folgt einfach aus der Analogie zur Elektrostatik.
Henry



Anmeldungsdatum: 16.05.2005
Beiträge: 22

Beitrag Henry Verfasst am: 19. Mai 2005 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Über den Vergleich mit der Elektrostatik kann man sicherlich streiten. Die einzige Analogie bzw. Gemeinsamkeit besteht letztlich darin, dass beides (zeitunabhängige) Potentialfelder sind. Das Potential lässt sich dann immer als Lösung der Poisson-Gleichung ermitteln, wenn die Quellenverteilung bekannt ist. Für das Gravitationsfeld hat die Poisson-Gleichung die folgende Form:




Diese Gleichung wird auch als Feldgleichung der Newtonschen Gravitationstheorie bezeichnet und stellt somit deren eigentliche Grundgleichung dar.
Die Feldstärke ergibt sich aus dem Potential über folgende Beziehung:



Aus der Poisson-Gleichung folgt somit für die Feldstärke:



Die Kraft auf einem Körper der Masse m ergibt sich dann aus folgender Gleichung:

Henry



Anmeldungsdatum: 16.05.2005
Beiträge: 22

Beitrag Henry Verfasst am: 21. Mai 2005 12:46    Titel: Eine kleine Ergänzung oder Spielerei! Antworten mit Zitat

Innerhalb einer Kugel ist Dichte konstant und die Poisson-Gleichung nimmt, da das Potential nur vom Radius r abhängt, in Kugelkoordinaten folgende Form an:



Mit dem Ansatz



erhält man folgende Lösung für das Potential:



Diese Lösung stimmt bis auf die Masse m mit der Lösung von navajo überein. Diese Masse gehört allerdings tatsächlich nicht in die Gleichung, da das Potential der Kugel durch die kleine Masse natürlich nicht beeinflusst wird. Der Fehler ensteht dadurch, dass man zur Ermittlung des Potentials nach der Integration durch m dividieren muss. Dies ergibt sich aus der bereits angegebenen Formel zur Ermittlung der Kraft:



Aus der Integration der Beziehung



erhält man übrigens nicht das Potential sondern die Feldstärke.
Gast






Beitrag Gast Verfasst am: 21. Mai 2005 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke navajo hat unter "seinem Potential" da oben auch was anderes verstanden, nämlich Epot seiner Masse m ...


Das Potential dürfte aber nicht

Henry



Anmeldungsdatum: 16.05.2005
Beiträge: 22

Beitrag Henry Verfasst am: 21. Mai 2005 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Anonymous hat Folgendes geschrieben:
Ich denke navajo hat unter "seinem Potential" da oben auch was anderes verstanden, nämlich Epot seiner Masse m ...


In seinem ersten Posting hat er folgende Formel angegeben:



Dies ist dann aber tatsächlich das Gravitationspotential. Wie dem auch sei, die korrekte Formel habe ich angegeben.
Henry



Anmeldungsdatum: 16.05.2005
Beiträge: 22

Beitrag Henry Verfasst am: 21. Mai 2005 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

Mit dem gleichen Vorgehen kann man auch die Lösung für den Außenraum r > R ableiten. Für r > R verschwindet die Massendichte:



Mit dem Ansatz



und der Übergangsbedingung auf der Oberfläche der Kugel



ergibt sich das folgende Potential für r > R:

navajo
Moderator


Anmeldungsdatum: 12.03.2004
Beiträge: 618
Wohnort: Bielefeld

Beitrag navajo Verfasst am: 22. Mai 2005 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich denke navajo hat unter "seinem Potential" da oben auch was anderes verstanden, nämlich Epot seiner Masse m ...

Hachja, bin da irgendwie voll in knüpp gekommen Zunge raus

Hatte irgendwie im Hinterkopf, dass die Kraft der Gradient des Potentials ist. Stimmt ja aber nicht! Da habt ihr Recht, das Feld war der Gradient des Potentials.

Ich editier nochmal ein bisschen, vll krieg ichs ja irgendwann doch richtig hin Big Laugh

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Das Universum ist 4 Mio Jahre alt, unbewohnt und kreist um die Sonne.
franz



Anmeldungsdatum: 04.04.2009
Beiträge: 11583

Beitrag franz Verfasst am: 09. Apr 2009 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Wenn ich mich recht erinnere, nimmt die Anziehung mit der Tiefe noch eine Weile zu (vermutlich wegen des Eisenkerns)? Gibt es auch Lösungen mit rho(r)?

mfG, Franz
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