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Band
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Beitrag Band Verfasst am: 01. Feb 2010 16:50    Titel: Bändermodell Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich habe noch Schwierigkeiten mit dem Bändermodell? Was ist genau das Leitungsband und was das Valenzband? Ist das Leitungsband ein Band, was nur Teilweise besetzt ist und ein Valenzband ein vollbesetztes? Und welche Orientale stellen das 1. 2. 3. ... Band dar?

Bei mir hier im Buch sind bei folgenden Metallen jeweils 3 Bänder dargestellt.
Na,Mg,Al. Also es wurde das 3s Band als erstes angenommen. Es gibt doch aber auch noch minderwertigere Orbitale.

Danke im Voraus.
bishop
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.07.2004
Beiträge: 1133
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Beitrag bishop Verfasst am: 02. Feb 2010 02:57    Titel: Antworten mit Zitat

zur elektrischen Leitung tragen nur die Elektronen in den äußeren Schalen bei, bei Metallen liegt das daran, dass nur Elektronen um die Fermienergie herum angeregt werden können und bei Halbleitern sind nur für diese Elektronen die Bandlücke klein genug um thermisch angeregt zu werden.

Wir haben das aber ehrlich gesagt komplett ohne Orbiitale gemacht sondern rein auf Festkörperebene mit Impulsräumen. Deswegen weiss ich nicht ob du von Festkörperphysik Ahnung hast und eine Erklärung auf dieser Ebene suchst, im Orbitalmodell wird das sehr schnell verwirrend

gruß bishop

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Ein Physiker ist jemand, der über die ersten drei Terme einer divergenten Reihe mittelt
TheBartman



Anmeldungsdatum: 09.07.2009
Beiträge: 482

Beitrag TheBartman Verfasst am: 02. Feb 2010 07:37    Titel: Antworten mit Zitat

Als einfaches Model kannst du dir das so vorstellen:

Leitungsbänder liegen energetisch etwas über den Valenzbändern. Also müssen die Elektronen durch Anregung vom Valenz- in das Leitungsband wechseln.

Bei Nichtleitern ist der Unterschied zwischen den Bändern recht groß, daher können Elektronen nicht oder nur sehr schwer wechseln.

Bei Halbleitern liegen die Bänder relativ dicht beieinander und die Elektronen können "springen" wenn die Bedingungen passen.

Bei Leitern liegen die Bänder so nah beieinander dass sie sich überlappen. Es ist also ein Wechsel problemlos möglich.

Hast du hier schon geschaut:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bändermodell#Isolatoren_und_Halbleiter

Gibt auch Bilder... Big Laugh


PS: Den Link musst du wohl kopieren, funzt mit dem "ä" nicht...

Edit: Wenn du es mit den Orbitalen näher wissen möchtest, frag doch mal im Chemikerboard.

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http://www.ultimatespaceproject.de
Band
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Beitrag Band Verfasst am: 02. Feb 2010 16:59    Titel: Antworten mit Zitat

Wie ich das Modell interpretiere ist mir klar. Nur was ist denn nun das Valenzband? Also mit Festkörperphysik habe ich leider nicht so viel am Hut. Also Leitungsband ist also das äußere Band.

Wie sieht das mit Aluminium aus. Bei mir im Buch steht das Leitungs=Valenzband ist halb besetzt. Das äußerste Orbital ist ja das 3p. Was aus 3 Orbitalen besteht. Und davon ist eines zu Hälfte besetzt. Kommt das mit dem halb besetzten band daher? Weil im Grunde ist das Komplette p Orbital ja nur zu 1/6 besetzt.
Gargy



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Beiträge: 1046

Beitrag Gargy Verfasst am: 02. Feb 2010 18:08    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt kein "äußeres" oder "inneres" Band und auch kein 3s-Band. Was soll das sein?

Zunächst einmal (um's etwas zu ordnen), tragen nur die Valenzelektronen zum Ladungstransport im Material bei (wie bishop gesagt hat).

Valenzelektronen - Valenzband, dann kann man ja schon vermuten, dass das Valenzband die energetischen Zustände der Valenzelektronen erfasst. Grafisch wird sowas im Energie-Impulsdiagramm dargestellt (siehe hier).

Zu betrachten sind nur die Valenzelektronen. Welche Orbitale das nun betrifft, überlasse ich dir. Keine Ahnung.

Das Leitungsband liegt je nach Material sehr viel höher als das Valenzband (Halbleiter und Isolatoren) oder überschneidet sich mit dem Valenzband (Metalle).
Gelangen Elektronen vom Valenz- in das Leitungsband, stehen sie zum Ladungstransport zur Verfügung, sprich das Matrial kann elektrischen Strom leiten und ist nicht isolierend (quasi das, was TheBartman schon sagte).

Wann ein Band zur Hälfte besetzt ist, kannst du gar nicht sagen. Dazu musst du wissen, wieviele Zustände es hat, sprich wie viele Energieniveaus es gibt. Von einer Halbbesetzung kann man ja eigentlich nur sprechen, wenn es 2 Niveaus gibt und die Elektronen gleichmäßig verteilt sind. Zudem dürfte es fürs Bändermodell nicht ausreichen, ein einziges Atom zu betrachten und mit den Orbitalen dieses einen Atoms zu hantieren. Das Bändermodell ist ja für ein periodisches Gitter, also einer Vielzahl von Atomen und damit einer Vielzahl von Zuständen. Sonst macht das alles keinen Sinn.
Ist alles auch noch temperaturabhängig.

Wie lautet deine Aufgabe genau? So bringt das gerade nicht viel

P.S. Sag mal, kann es sein, dass du alles mit einer Energieniveau-Darstellung verwechselst? Also einem Diagramm, in dem die Energieniveaus der Orbitale eingezeichnet sind?

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Ich habe ins Blaue geschossen und ins Schwarze getroffen - Friedrich Dürrenmatt
Band
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Beitrag Band Verfasst am: 02. Feb 2010 18:45    Titel: Antworten mit Zitat

Ich meine das Modell:
de.wikipedia.org/wiki/B%C3%A4ndermodell

Also mir geht es um keine konkrete Aufgabe, sondern um das Verständnis allgemein.
Also in unserem Script steht das so in der Art:

Na:
3S Band zur Hälfte besetzt

Mg:
3S Band voll besetzt, wird aber von 3p Band überlappt. Deswegen Leitfähigkeit.


Und hier mal was aus meinem Buch:

Zitat:
Für einwertige Metalle ist charakteristisch, dass sie ein Valenzelektron je Atom zur Bindung beisteuern. Alle Valenzelektronen gehörn dem Festkörper als Ganzem an. Sie füllen das Valenzband auf. Der elektronische Grundzustand des Na-Atoms ist 3s^1, deshalb besetzen die Valenzelektronen im festen Na das 3-s-Band (I. Valenzband) zur Hälfte, da es maximal 2 Elektronen je Atom audnehmen vermag. [...] Das 3s-Band im Natrium, in dem sich die zur leitfähigkeit beitragenden Elektronen bewegen, wird auch als Leitungsband bezeichnet.


Zitat:
Für das freie Mg-Atom lautet, der Grundzustand 3s^2. Im Mg Festkörper wäre ein gefülltes 3 s-Band zu erwarten, demzufolge Mg ein Isolator sein sollte. Doch durch die Energetische überlappung des ersten und zweiten Valenzbandes können Elektronen aus dem I. Band in das II. übertreten, so dass in beiden freie Elektronenzustände übrig bleiben.
bishop
Moderator


Anmeldungsdatum: 19.07.2004
Beiträge: 1133
Wohnort: Heidelberg

Beitrag bishop Verfasst am: 02. Feb 2010 18:47    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist btw ein sehr guter Punkt.

Tatsächlich existieren Energiebänder nur in periodischen Festkörpern, das ist folge des Bloch Theorems nach dem bestimmte Energiebereiche für Elektronen im Gitter verboten sind.

Dieses Banddiagramm trägt ja Energie gegen Impuls auf, zeigt also Dispersionsrelationen für Elektronen im Festkörper. Prinzipiell könntest du also Orbitale deren Elektronen zu Valenz oder Leitungsband beitragen identifizieren indem du dir die Wellenfunktion in der Impulsdarstellung anschaust.

Jedoch ist das offensichtliche Problem, dass es exakte Wellengleichungen nur für Wasserstoff gibt und das ist ja weder metallisch (normalerweise) noch halbleitend Augenzwinkern

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Gargy



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Beiträge: 1046

Beitrag Gargy Verfasst am: 02. Feb 2010 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, wie's scheint, muss ich mich korrigieren. Es gibt ein 3s-Band und auch ein 3p-Band etc. Ist mir so bisher nicht unterkommen. Na gut. Verzeihung. smile

Hier ein Buchausschnitt, der dir erklärt, was du wissen möchtest bzw. was du schon weißt.

Das 3s im Na ist ein halbbesetztes Band, weil die Na-Konfiguration 3 ist (passt ja noch eins rein). In einem Na-Kristall wird das wohl für alle Atome gelten. Augenzwinkern

Im Mg ist die Konfiguration dann 3s², aber das niedrigeste p-Niveau liegt innerhalb der s-Niveaus und daher die Überlappung.

Crazy, wieder was gelernt.

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Gargy



Anmeldungsdatum: 24.11.2006
Beiträge: 1046

Beitrag Gargy Verfasst am: 02. Feb 2010 19:18    Titel: Antworten mit Zitat

Band hat Folgendes geschrieben:
Wie sieht das mit Aluminium aus. Bei mir im Buch steht das Leitungs=Valenzband ist halb besetzt. Das äußerste Orbital ist ja das 3p. Was aus 3 Orbitalen besteht. Und davon ist eines zu Hälfte besetzt. Kommt das mit dem halb besetzten band daher? Weil im Grunde ist das Komplette p Orbital ja nur zu 1/6 besetzt.


Ja, das 3p ist zu einem sechstel besetzt. Aber wie sehen denn die Energien da aus? Überlappt da auch was? Dazu kann ich nichts finden (habe jetzt eher weniger Chemiebücher hier rumstehen...). Was steht noch weiter dazu in deinem Buch?

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Band
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Beitrag Band Verfasst am: 02. Feb 2010 19:38    Titel: Antworten mit Zitat

Also da steht eben leider auch nicht mehr, als dass es ein Halb besetztes Band gibt.

Zitat:
Beim 3 Wertigen Aluminium 3s^2 3p^1 ist das I. Valenzband vollständig, und das II., das ebenfalls maximal 2 Elektronen je Atom aufnehmen kann zur Hälfte gefüllt.


Wie ich das jetzt sehe ist das I. Valenzband immer das erste nach der Edelgaskonfiguration. Aber wieso das nun gerade Halb besetzt ist weiß ich auch nicht.
dermarkus
Administrator


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Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 02. Feb 2010 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ich würde das in kurzen Worten in etwa so sagen:

Aus der Chemie (und/oder aus der Atomphysik) weißt du, dass ein Atom Orbitale hat. Die Elektronen im obersten (energetisch höchstliegenden) besetzten Orbital heißen Valenzelektronen. Liegen die Atome einzeln nebeneinander vor (zum Beispiel in Gasform), so können keine Elektronen von Atom zu Atom hüpfen, und das Gas von Atomen ist elektrisch nicht leitend.

Tun sich Atome zu einem Festkörper zusammen, so werden aus den Energieniveaus der einzelnen Atome breite Energiebänder des Festkörpers. Innerhalb dieser Energiebänder gibt es sehr dicht übereinanderliegende Energiezustände mit sehr ähnlicher Energie. Ist also solch ein Energieband nicht bis ganz nach oben hin mit Elektronen gefüllt, dann können Elektronen sehr leicht (mit sehr, sehr wenig Anregungsenergie) in einen unbesetzten Zustand dieses Energiebandes gelangen und sind in diesem Zustand frei über die Atome des Festköpers beweglich.

Das oberste mit Elektronen besetzte Energieband in Festkörpern heißt Valenzband. Ist das Valenzband also nicht komplett mit Elektronen gefüllt (also zum Beispiel halb gefüllt, zu drei Vierteln gefüllt, ... oder so) dann sind die Elektronen im Valenzband frei beweglich und der Festkörper ist elektrisch leitend. (Das ist der Fall bei Metallen)

Ist das Valenzband komplett mit Elektronen gefüllt, dann müssen Elektronen, wenn sie einen unbesetzten Zustand erreichen wollen, um im Festkörper umherzuwandern, dazu erst in ein höherliegendes Energieband wechseln. Das ist zum Beispiel in Halbleitern der Fall. Das tiefste unbesetzte Energieband oberhalb des Valenzbandes heißt Leitungsband, und die Lücke zwischen diesen beiden Bändern nennt man Bandlücke. Ein Elektron in einem Halbleiter muss also (zum Beispiel durch thermische Anregung) genügend Energie zugeführt bekommen, um vom Valenzband (das voll ist, so dass die Elektronen hier nicht wandern können, weil die Nachbarplätze alle besetzt sind) ins Leitungsband (das leer ist) hochzuspringen. Erst dann kann es, oben im Leitungsband angelangt, zur Leitfähigkeit beitragen.

Macht man einen Halbleiter wärmer, dann steht mehr thermische Energie zur Verfügung, und es schaffen damit mehr Elektronen den Sprung nach oben ins Leitungsband, und die Leitfähigkeit des Halbleiters wird damit mit steigenden Temperaturen [innerhalb des Temperaturbereiches, in dem dieser Effekt die Hauptrolle spielt ] größer.

Hilft das schon etwas zum Verständnis?


Zuletzt bearbeitet von dermarkus am 02. Feb 2010 20:05, insgesamt einmal bearbeitet
Gargy



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Beitrag Gargy Verfasst am: 02. Feb 2010 20:04    Titel: Antworten mit Zitat

Es macht trotzdem keinen Sinn, dass das angebliche 3p-Band nur 2 Elektronen aufnehmen kann. Ist ja nicht richtig, denn im 3p gibt es 6 mögliche Zustände, von denen im Alu nur einer besetzt ist. Das Band ist also nicht halbgefüllt, sondern sechstelgefüllt.

Könnte mir höchstens noch vorstellen, dass da irgendwie zwischen den x,y,z-Orbitalen energetisch unterschieden wird. Aber kein Plan grübelnd

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dermarkus
Administrator


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Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 02. Feb 2010 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

Es kann vorkommen, dass das s-Orbital eines Atoms energetisch höher liegt als das zugehörige p-Orbital. In solchen Fällen kann es also vorkommen, dass das p-Orbital ganz gefüllt ist, und das s-Orbital die Valenzelektronen enthält.

Macht man daraus dann einen Festkörper, so kann es also vorkommen, dass das Valenzband aus den s-Orbitalen gemacht wird, während das p-Orbital dieser Atome voll besetzt ist.
Gargy



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Beiträge: 1046

Beitrag Gargy Verfasst am: 02. Feb 2010 20:17    Titel: Antworten mit Zitat

Tritt das nicht erst bei der 4. Periode auf? Aluminium ist ja in der 3., da gibt es noch keine Übergangsmetalle.

Laut meinem (alten) Tafelwerk ist die Elektronenkonfiguration für Al:



Sind also 5 Zustände unbesetzt.

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dermarkus
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Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 02. Feb 2010 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Gargy hat Folgendes geschrieben:
Tritt das nicht erst bei der 4. Periode auf? Aluminium ist ja in der 3., da gibt es noch keine Übergangsmetalle.

Laut meinem (alten) Tafelwerk ist die Elektronenkonfiguration für Al:



Sind also 5 Zustände unbesetzt.

Einverstanden smile

Der Fall Aluminium heißt also: Das Valenzband wird aus den 3p-Orbitalen gebildet (vielleicht zusätzlich überlappend mit dem Band der 3s-Orbitale), damit ist das Valenzband teilweise gefüllt, damit sind die Elektronen im obersten besetzten Band frei beweglich, und Aluminium leitet.

Das stimmt damit überein, dass Aluminium ein Metall, als elektrisch leitend ist smile
Gargy



Anmeldungsdatum: 24.11.2006
Beiträge: 1046

Beitrag Gargy Verfasst am: 02. Feb 2010 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, das seh ich auch so. smile
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