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Aufgaben zur Photonenmasse
 
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Ricky



Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 1000

Beitrag Ricky Verfasst am: 28. Nov 2009 20:05    Titel: Aufgaben zur Photonenmasse Antworten mit Zitat

Hallöchen,

ich sitze gerade an folgenden zwei Aufgaben :

1 ) Wie ändert sich die Frequenz der Photonen, die von einem massereichen Stern in unsere Richtung abgesandt wurden, wenn man die Wechselwirkung des Gravitationsfeldes mit der Photonenmasse berücksichtigt? Was geschieht, wenn das Gravitationsfeld des Sterns so groß ist, dass die zugehörige Fluchtgeschwindigkeit größer als c ist? Wie nennt man einen solchen Stern?

2 ) Welche Zwei Effekte "produzieren" eine Rotverschiebung der Spektrallinien des Sternenlichts?

könnte mir jemand vielleicht dabei helfen...ich finde die aufgaben recht
schwer... Hilfe Hilfe

danke Prost
Ricky



Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 1000

Beitrag Ricky Verfasst am: 28. Nov 2009 20:16    Titel: Re: Aufgaben zur Photonenmasse Antworten mit Zitat

Ricky hat Folgendes geschrieben:

1 ) Was geschieht, wenn das Gravitationsfeld des Sterns so groß ist, dass die zugehörige Fluchtgeschwindigkeit größer als c ist? Wie nennt man einen solchen Stern?


meine idee zu diesem aufgabenteil wäre, dass man so einen stern doch wohl ein "schwarzes loch" nennt ,oder Hilfe Hilfe
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18018

Beitrag TomS Verfasst am: 28. Nov 2009 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Zu 1) Ja, einen solchen Stern nennt man schwarzes Loch.

Dabei ist folgendes zu beachten: die Überlegung,die Fluchtgeschwindigkeit zu berechnen (und mit c zu vergleichen) ist ein Konzept der klassischen, nichtrelativistischen Mechanik. Im Rahmen der allgemeinen Relativitätstheorie wird ein grundsätzlich anderer (und wesentlich komplizierterer Formalismus) verwendet. Demzufolge ist die naive Betrachtung der Fluchtgeschwindigkeit schlichtweg falsch!!! Interessanterweise liefert aber diese eigentlich falsche Betrachtung tatsächlich einige korrekte Ergebnisse.

Weiter zu 1) Du kommst denke ich selbst drauf, wenn du dir überlegst, dass das Photon quasi "genbremst wird", wenn es das Gravitationsfeld verlassen möchte. Dabei wird das Photon natürlich nicht langsamer, es bewegt sich immer mit Lichtgeschwindigkeit, aber es verliert natürlich Energie. Was bedeutet denn Energieverlust bei einem Photon? Siehe dazu auch den (versteckten) Hinweis in 2)

Zu 2) Was bedeutet denn Rotverschiebung? Was fällt dir denn bzgl. der Querverbindung zu 1) auf?

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Ricky



Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 1000

Beitrag Ricky Verfasst am: 28. Nov 2009 23:27    Titel: Antworten mit Zitat

zu 1)

ja also, ein energieverlust bei einem photon bedeutet ja gleichzeitig,
dass die frequenz abnimmt, oder...?
aber wieso entsteht denn eine energieverlust, wenn das photon doch garnicht abgebremst wird?

zu 2)

rotverschiebung bedeutet doch, dass wenn sich ein hell-leuchtendes objekt entfernt, erscheint seine frequenz niedriger und es erscheint somit rot...,oder? Hilfe Hilfe

demnach müsste wenn sich ein hell-leuchtendes objekt nähert seine frequenz höher erscheinen und somit blau erscheinen...

für aufgabe 1 würde das jedoch bedeuten ,dass sich die frequenz erhöht,
da das photon des sterns sich ja auch nähert und somit zunehmend blau erscheinen,oder??? Hilfe
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18018

Beitrag TomS Verfasst am: 28. Nov 2009 23:49    Titel: Antworten mit Zitat

Die Energie eines Photons ist



Also nimmt im Falle der Rotverschiebung = Frequenzverringerung die Energie mit der Frequenz ab.

Die Rotverschiebung kommt nicht durch die pure Annäherung zustande, sondern durch die relative Bewegung zwischen Lichtquelle und Messgerät. Du kannst diuch ja nicht gegenüber dem Photon so bewegen, dass es eine andere Geschwindigkeit hat; es hat immer Lichtgeschwindigkeit.

Also Rotverschiebung hat zwei Ursachen:
- Quelle und Empfänger eines Photons entfernen sich voneinander
- Das Photon verliert in einem Gravitationsfeld Energie

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Ricky



Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 1000

Beitrag Ricky Verfasst am: 29. Nov 2009 00:07    Titel: Antworten mit Zitat

ok vielen dank.
das war nun die lösung zu aufgabe 2.
aber in der ersten aufgabe kann demnach doch keine rotverschiebung stattfinden, oder? Hilfe Hilfe

denn da bewegen sich quelle und empfänger des photons voneinander weg, sondern das photon wird ja in unsere Richtung abgesendet. somit findet doch eine rotverschiebung aus sicht des sterns und ein blauverschiebung aus sicht des empfängers statt, oder?
und bei einer blauverschiebung erhöht sich doch die frequenz also müsste die frequenz in aufgabe 1 sich doch erhöhen oder...?
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18018

Beitrag TomS Verfasst am: 29. Nov 2009 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

Nochmal: Rotverschiebung hat zwei Ursachen:
- Quelle und Empfänger eines Photons entfernen sich voneinander
- Das Photon verliert in einem Gravitationsfeld Energie

Letzteres trifft in deinem Fall zu. Ohne darauf einzugehen, ob die Gleichungen auch in der Relativitätstheorie streng gültig sind:




Dabei bezeichnet E' die Energie des Photons bei einem anderen Wert des Gravitationsfeldes. Auflösen liefert


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Ricky



Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 1000

Beitrag Ricky Verfasst am: 29. Nov 2009 11:02    Titel: Antworten mit Zitat

das mit der rotverschiebung habe ich ja an sich verstanden.
aber ich habe immer noch nicht verstande, wieso
in aufgabe 1 Das Photon im Gravitationsfeld an Energie
verliert. Klar wenn man weiss, dass sich die frequenz verringert,
dann ist klar warum es an Energie verliert. Aber woher
weiss man, dass sich die Frequenz verkleinert... Hilfe Hilfe
also warum findet eine rotverschiebung und keine blauverschiebung
statt...?
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 29. Nov 2009 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Vergleiche mal:

Wenn du einen Stein fallen lässt, dann nimmt seine (kinetische) Energie zu, denn er wird schneller.
Wenn du einen Stein nach oben wirfst, dann nimmt seine (kinetische) Energie ab, denn er wird langsamer.

Ein Photon wird bei so etwas nicht schneller oder langsamer, denn es bewegt sich ja mit Lichtgeschwindigkeit. Aber es kann genauso wie ein Stein Energie gewinnen oder verlieren, wenn es im Gravitationsfeld fällt oder steigt. Bei einem Photon wirkt sich diese Veränderung der Energie nicht auf die Geschwindigkeit des Photons, sondern auf die Frequenz des Photons aus.

Kannst du also folgendes ergänzen? :
(gewinnt/verliert, größer/kleiner, Rot-/Blau-)


Wenn ein Photon im Gravitationsfeld nach oben fliegt, dann
??? es Energie,
seine Frequenz wird ???,
das nennt man ???verschiebung.

Wenn ein Photon im Gravitationsfeld nach unten fliegt, dann
??? es Energie,
seine Frequenz wird ???,
das nennt man ???verschiebung.
Ricky



Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 1000

Beitrag Ricky Verfasst am: 29. Nov 2009 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

also gilt...:

Wenn ein Photon im Gravitationsfeld nach oben fliegt, dann
verliert es Energie,
seine Frequenz wird kleiner,
das nennt man Rotverschiebung.

Wenn ein Photon im Gravitationsfeld nach unten fliegt, dann
gewinnt es Energie,
seine Frequenz wird größer,
das nennt man blauverschiebung.

ist das so richtig...? Hilfe
Ricky



Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 1000

Beitrag Ricky Verfasst am: 29. Nov 2009 18:18    Titel: Antworten mit Zitat

also ich habe das jetzt so verstanden.

es gibt zwei ursachen der Rotverschiebung:

1. Rotverschiebung aufgrund einer Relativbewegung

Das bedeutet :

Wenn ein Beobachter eine sich entfernende Lichtquelle anschaut sieht er die Wellenzüge des Lichtes mit geringerer Frequenz also rotverschoben. Umgekehrt sieht er das Licht einer sich nähernden Quelle blauverschoben

2. Gravitative Rotverschiebung

Entfernt sich die Strahlung von einer Masse verliert die Welle im Gravitationsfeld Energie. Auch dadurch wird die Wellenlänge vergrößert

bei der ersten Varianten bewegt sich also ein ganzes system wie z.B. die sonne oder ein stern relativ zum betrachter. bei der zweiten variante bewegt sich nicht das ganze system sondern nur ein teil , also eine strahlung der sonne bzw. des stern. da diese strahlung also aus dem starken garvitationsfeld des massereichen sterns austreten will muss sie eine große menge energie aufbringen und verliert aufgrunddessen eine menge energie und die frequenz verringert sich.

habe ich das nun so richtig verstanden... Hilfe Hilfe
Hagbard



Anmeldungsdatum: 07.02.2006
Beiträge: 320
Wohnort: Augsburg

Beitrag Hagbard Verfasst am: 29. Nov 2009 18:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe eine Zeichnung zu der gravitativen Rotverschiebung gemacht, wie ich sie mir vorstelle. Sagt mir doch bitte einmal, ob daran grundsätzlich etwas verkehrt ist.

Durch welchen Prozess auch immer wird auf einer Sonne ein Photon mit bestimmter Wellenlänge ausgesandt. Dieses Photon durchläuft entgegen dem Gravitationsfeld der Sonne einen größeren Weg, als es einem externen Beobachter, der weit rechts auf meiner r-Achse situiert ist, erscheint. Je weiter der Beobachter vom Gravitationsfeld der Sonne weg ist, desto langwelliger, also "roter" erscheint ihm das Photon.
So viel zu meiner Vorstellung der Raumzeitkrümmung.

http://img402.imageshack.us/img402/6/rotverschiebunggravitat.th.png


@Ricky, ich denke du hast die Fragen jetzt korrekt beantwortet. Man muss bei Licht einfach akzeptieren, dass c=konst ist und die Energiebeziehung annehmen. Dann ist auch ersichtlich, dass ein Anlaufen gegen ein Potential nur mit einem Steigen von einher gegen kann.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 29. Nov 2009 22:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ricky hat Folgendes geschrieben:

Wenn ein Photon im Gravitationsfeld nach oben fliegt, dann
verliert es Energie,
seine Frequenz wird kleiner,
das nennt man Rotverschiebung.

Wenn ein Photon im Gravitationsfeld nach unten fliegt, dann
gewinnt es Energie,
seine Frequenz wird größer,
das nennt man blauverschiebung.

Einverstanden smile


Ricky hat Folgendes geschrieben:

es gibt zwei ursachen der Rotverschiebung:

1. Rotverschiebung aufgrund einer Relativbewegung

Das bedeutet :

Wenn ein Beobachter eine sich entfernende Lichtquelle anschaut sieht er die Wellenzüge des Lichtes mit geringerer Frequenz also rotverschoben. Umgekehrt sieht er das Licht einer sich nähernden Quelle blauverschoben

Einverstanden smile Das ist also so ein bisschen ähnlich wie der Dopplereffekt, den du für Schall in Luft kennst.

Zitat:

2. Gravitative Rotverschiebung

Entfernt sich die Strahlung von einer Masse verliert die Welle im Gravitationsfeld Energie. Auch dadurch wird die Wellenlänge vergrößert

bei der ersten Varianten bewegt sich also ein ganzes system wie z.B. die sonne oder ein stern relativ zum betrachter. bei der zweiten variante bewegt sich nicht das ganze system sondern nur ein teil , also eine strahlung der sonne bzw. des stern. da diese strahlung also aus dem starken garvitationsfeld des massereichen sterns austreten will muss sie eine große menge energie aufbringen und verliert aufgrunddessen eine menge energie und die frequenz verringert sich.

Einverstanden smile

Ob man diese Energiemenge als groß bezeichnen möchte oder eher als klein, kommt natürlich zum Beispiel darauf an, wie massereich dieser Stern ist. Und darauf, was man zum Vergleich hernimmt: Was für ein Photon bereits ein großer Anteil seiner Gesamtenergie ist, ist natürlich oft nur ein sehr kleiner Wert in Joule.
dermarkus
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.01.2006
Beiträge: 14788

Beitrag dermarkus Verfasst am: 30. Nov 2009 04:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hagbard hat Folgendes geschrieben:
[...] Dieses Photon durchläuft entgegen dem Gravitationsfeld der Sonne einen größeren Weg, als es einem externen Beobachter, der weit rechts auf meiner r-Achse situiert ist, erscheint.

So stelle ich mir den Raumkrümmungs-Teil der Raumzeitkrümmung auch gerne vor:
Im gekrümmten Raum legt das Photon einen längeren Weg zurück, weil es der Krümmung des Raumes folgt. "Von außen betrachtet" erscheint das so, als ob seine Wellenlänge in Sonnennähe kleiner ist als weiter weg.

Für eine vollständigere Betrachtung der Raumzeitkrümmung braucht man dann nicht nur solche gekrümmten Raumachsen, sondern auch eine gekrümmte Zeitachse. Denn wenn ein Wasserstoffatom das Photon (etwa so wie in der Skizze gezeigt) mit der Wellenlänge in den gekrümmten Raum losschickt, mit der es der Beobachter dann außen beobachtet, dann muss die Zeit auf der Sonnenoberfläche gegenüber der Zeit des Beobachters auch dementsprechend gedehnt sein.

Raumzeitkrümmung bedeutet also sowohl gekrümmte Raumachsen als auch eine gekrümmte Zeitachse.
Ricky



Anmeldungsdatum: 16.01.2009
Beiträge: 1000

Beitrag Ricky Verfasst am: 30. Nov 2009 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

ok vielen dank.
nun habe ich es gut verstanden Thumbs up! Thumbs up!
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