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Perpetuum mobile ...
 
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Physikstudierender
Gast





Beitrag Physikstudierender Verfasst am: 13. Jun 2009 18:38    Titel: Perpetuum mobile ... Antworten mit Zitat

Feynman-Vorlesungen, Kapitel 4, Energieerhaltung, 4.2, Potentielle Gravitationsenergie:

Zitat:
Wenn wir nach Heben und Senken einer Anzahl von Gewichten und nach Zurückstellen der Maschine in ihre Ausgangslage finden, dass wir im Endeffekt ein Gewicht angehoben haben, dann haben wir ein Perpetuum mobile, weil wir das angehobene Gewicht verwenden können, um irgendetwas anderes anzutreiben. Das gilt, falls die Maschine, die das Gewicht angehoben hat, in ihren exakten Anfangszustand zurückversetzt wurde und falls sie vollkommen abgeschlossen ist.


Dabei ist mit "gewichthebender Maschine" ein einfacher Hebel gemeint, wenn ich das richtig verstehe. Hier mal die Originalseite: books.google.de/books?id=bxwj4KdqItMC&pg=PA61&lpg=PA9 (ab "Betrachten wir gewichthebende Maschinen ...")

Ich verstehe die zitierte Stelle nicht so recht. Nehmen wir mal das dort abgebildete Bild als Ausgangslage (drei Gewichtseinheiten gesenkt, eins gehoben). Habe ich drei Gewichtseinheiten in der linken Schale und eins in der rechten, hebe ich jetzt drei Gewichtseinheiten durch eine Gewichtseinheit an (wenn das Lager in einer bestimmten Nähe zu den drei Gewichtseinheiten positioniert ist). Was ist aber mit "Zurückstellen der Maschine in ihre Ausgangslage" gemeint und wie hätte man da ein Perpetuum mobile? Die Ausgangslage wäre ja im Prinzip, wenn die drei Gewichtseinheiten wieder abgesenkt und die eine Einheit angehoben würde. Ich verstehe das beim besten Willen nicht.
Zepto



Anmeldungsdatum: 03.10.2007
Beiträge: 323

Beitrag Zepto Verfasst am: 14. Jun 2009 01:57    Titel: Re: Perpetuum mobile ... Antworten mit Zitat

Physikstudierender hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe das beim besten Willen nicht.

Das ist gut! Big Laugh Denn das ist der zustand indem du es nicht mit den Alltagserfahrungen in einklang bringen kannst, also weißt, dass die Theorie, dass es ein Perpetuum mobile gibt, falsch ist.
Physikstudierender hat Folgendes geschrieben:

Was ist aber mit "Zurückstellen der Maschine in ihre Ausgangslage" gemeint und wie hätte man da ein Perpetuum mobile? Die Ausgangslage wäre ja im Prinzip, wenn die drei Gewichtseinheiten wieder abgesenkt und die eine Einheit angehoben würde.

Na du musst die gewichte und die Maschine voneinander trennen. Du setzt stillschweigend vorraus, dass sich die 3 gewichte wieder senken müssen um den ausgangszustand (stellung des hebels) zu erreichen. Feynman sagt jetzt aber, dass es eben nur dann ein perpetuum mobile wäre, wenn man mit dem 1 gewicht die 3 stücke hochheben könnte, aber nur 2 stücke bräuchte um das 1 gewicht wieder hochzuheben.
Also Szenario:
1.Zustand: 3 gewichte auf der einen Seite(A) des hebels und 0 auf der anderen (B).
2. Wir legen 1 gewicht auf B und veranlassen damit, dass A (und damit die 3 gewichte) gehoben werden.
3. Oben angekommen können wir ein gewicht von A entfernen und es (z.B. durch einen generator) runterfallen lassen.
4. Gäbe es ein perpetuum mobile müsste man trotz des fehlenden gewichtes auf A und ohne hinzufügen von anderer energie(gewichten) den Hebel wieder so hinbiegen können, dass B mit seinem gewicht so hoch wie vorher liegt und A mit den beiden übrigen Gewichten zu dem runtergefallenen ersten kommt (also in zustand 2).
Jetzt probiere den Drehpunkt zu verschieben und so weiter. Wenn du eine stellung findest, sag mir per PN bescheid, sodass ich mein Patent anmelden kann. Augenzwinkern
Ich hoffe, dass es jetzt ein bisschen klarer ist, auch wenn ich schon ein bisschen müde bin. Schläfer Big Laugh

Gruß
Zepto
Physikstudierender
Gast





Beitrag Physikstudierender Verfasst am: 14. Jun 2009 06:02    Titel: Antworten mit Zitat

Eine sehr schöne Erklärung, danke. Mein Problem war offensichtlich, dass ich automatisch physikalisch korrekt gedacht habe. Das Verständnis für einen physikalisch nicht möglichen Vorgang fehlt irgendwie. Big Laugh

Das Prinzip ist einfach, dass ich nichts mit einer Maschine hochheben kann, die Maschine zurück in die Ausgangsposition bringen und gleichzeitig das Gewicht gehoben lassen. Ein Gewichtheber (Sportler) kann ja auch kein Gewicht anheben, in die Ausgangslage zurückgehen und es ist trotzdem noch ein Gewicht angehoben. grübelnd Big Laugh
Zepto



Anmeldungsdatum: 03.10.2007
Beiträge: 323

Beitrag Zepto Verfasst am: 14. Jun 2009 18:59    Titel: Antworten mit Zitat

Physikstudierender hat Folgendes geschrieben:
Eine sehr schöne Erklärung, danke.

Bitte! Augenzwinkern
Physikstudierender hat Folgendes geschrieben:

Ein Gewichtheber (Sportler) kann ja auch kein Gewicht anheben, in die Ausgangslage zurückgehen und es ist trotzdem noch ein Gewicht angehoben. grübelnd Big Laugh

Naa das stimmt ja nicht ganz. Beim Sportler kommt die Energie ja aus chemischen Reaktionen im Körper. er kann also sehr wohl ein gewicht hochheben, dann unter die decke hängen und genau in seine Ausgangslage zurückkehren. Das Problem ist, dass man nicht sieht, dass er nicht exakt so wie vorher ist. Man weiß ja nicht, dass jetzt die und die Moleküle in seinem körper fehlen und dafür andere da sind.
Dementsprechend ist der Sportler hierfür ein schlechtes beispiel und man sollte schon bei der reinen Mechanik bleiben.
Aber ich denke sonst hast du es jetzt einigermaßen verstanden. Thumbs up!

Gruß
Zepto
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