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Das QCD Vakuum
 
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A.Neumaier
Gast





Beitrag A.Neumaier Verfasst am: 21. Mai 2024 10:36    Titel: Das QCD Vakuum Antworten mit Zitat

A.Neumaier hat Folgendes geschrieben:
]
TomS hat Folgendes geschrieben:
scholarpedia.org/article/Shifman-Vainshtein-Zakharov_sum_rules
Shifman-Vainshtein-Zakharov sum rules
Mikhail Shifman (2013)

Shifman ist viel vorsichtiger als Sie, wenn er diese mathematischen Objekte interpretiert. Insbesondere betrachtet er in dem von Ihnen zitierten Artikel das Vakuum als leer:
Mikhail Shifman hat Folgendes geschrieben:

In order to study hadronic properties it is convenient to start from the empty space --€” the vacuum --€” inject there a quark-antiquark pair, and then follow the evolution of the valence quarks injected in the "vacuum medium." The injection is achieved by external currents.

Anders als Sie weiss er, dass man zum Vakuum etwas dazutun muss (hier einen externen Strom), damit dort etwas passiert!



TomS hat Folgendes geschrieben:

Inwiefern "gibt es all diese Dinge nicht mehr"?

Es gibt sie, aber sie haben nicht die physikalische Bedeutung, die Sie ihnen unterstellen.

TomS hat Folgendes geschrieben:

A.Neumaier hat Folgendes geschrieben:
Ausserdem existieren Instantonen nicht im Vakuum, sondern verbinden mehrere solche, und auch dies nur vor der Renormierung. Im physikalischen Vakuum gibt es auch diese nicht mehr!

Da würde mich eine Quelle interessieren.

In der folgenden, von Ihnen genannten Quelle steht das explizit drin:
Schaefer and Shuryak hat Folgendes geschrieben:

Instantons are classical solutions to the euclidean equations of motion. They are characterized by a topological quantum number and correspond to tunneling events between degenerate classical vacua in Minkowski space. As in quantum mechanics, tunneling lowers the ground state energy. Therefore, instantons provide a simple understanding of the negative non-perturbative vacuum energy density.

Daraus sieht man auch, dass die Erwartungswerte in der Definition des Kondensats nicht die des physikalischen (stabilen) Vakuums sind, sondern die des unphysikalischen (instabilen) falschen Vakuums, das am lokalen Maximum des effektiven Potentials sitzt, zu dem deshalb kein Hilbertraum mit positiv definitem inneren Produkt gehört. Letzteres ist aber notwendig für eine konsistente Wahrscheinlichkeitsinterpretation. Die Matrixelemente, von denen Sie geredet haben, haben also mit dem physikalischen Vakuum (das wegen der Symmetriebrechung in einem globalen Minimum des effektiven Potentials sitzt) nichts zu tun.

TomS hat Folgendes geschrieben:

arxiv.org/abs/hep-ph/9610451
Instantons in QCD
T. Schaefer, E. Shuryak
Zitat:
... This brief outline indicates that instantons provide at least a qualitative understanding of many features of the
QCD ground state ...
we would like to test the underlying assumption that the topological
susceptibility, the gluon condensate, chiral symmetry breaking etc. are dominated by instantons
.



TomS hat Folgendes geschrieben:
Die Diskussion des nicht-perturbativen Vakuums der QCD muss ich für meinen Teil zurückstellen, da ich erst mal im Urlaub bin.


Bin gespannt!
Qubit



Anmeldungsdatum: 17.10.2019
Beiträge: 844

Beitrag Qubit Verfasst am: 21. Mai 2024 15:54    Titel: Antworten mit Zitat

Mal eine Frage bezugnehmend auf die ganze Diskussion über die Natur des physikalischen Vakuums:

dieses physikalische Vakuum kann doch nicht beobachterunabhängig sein, wenn der Unruh-Effekt zutrifft, oder?
Die Frage ist auch dann, welcher Natur in diesem Zusammenhang die Vakuumfluktuationen sind..
A.Neumaier
Gast





Beitrag A.Neumaier Verfasst am: 21. Mai 2024 18:22    Titel: Antworten mit Zitat

Qubit hat Folgendes geschrieben:
Mal eine Frage bezugnehmend auf die ganze Diskussion über die Natur des physikalischen Vakuums:

dieses physikalische Vakuum kann doch nicht beobachterunabhängig sein, wenn der Unruh-Effekt zutrifft, oder?
Die Frage ist auch dann, welcher Natur in diesem Zusammenhang die Vakuumfluktuationen sind..

QCD is im Minkowskiraum definiert, wo nur lineare Koordinatentransformationen relevant sind. Im Rahmen dessen ist das Vakuum wohldefiniert.

Ein gekrümmter Raum bringt die Gravitation ins Spiel, und von einem Verständnis von QCD+Gravitation sind wir noch weit entfernt.
DrStupid



Anmeldungsdatum: 07.10.2009
Beiträge: 5082

Beitrag DrStupid Verfasst am: 21. Mai 2024 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Qubit hat Folgendes geschrieben:
dieses physikalische Vakuum kann doch nicht beobachterunabhängig sein, wenn der Unruh-Effekt zutrifft, oder?


Unterscheidet sich da wirklich das Vakuum oder nur das, was der Beobachter davon wahrnimmt? Wenn für einen beschleunigten Beobachter ein Teil der Welt hinter einem Ereignishorizont verborgen bleibt, dann muss man grundsätzlich damit rechnen, dass er etwas anderes sieht, als ein unbeschleunigter Beobachter (auch wenn die Unterschiede im Detail schon etwas gewöhnungsbedürftig sind). Aber das Vakuum weiß davon nichts.
A.Neumaier
Gast





Beitrag A.Neumaier Verfasst am: 21. Mai 2024 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

DrStupid hat Folgendes geschrieben:

Unterscheidet sich da wirklich das Vakuum oder nur das, was der Beobachter davon wahrnimmt? Wenn für einen beschleunigten Beobachter ein Teil der Welt hinter einem Ereignishorizont verborgen bleibt, dann muss man grundsätzlich damit rechnen, dass er etwas anderes sieht, als ein unbeschleunigter Beobachter (auch wenn die Unterschiede im Detail schon etwas gewöhnungsbedürftig sind). Aber das Vakuum weiß davon nichts.


Anders als im flachen Raum gibt es im gekrümmten Raum aus mathematischen Gründen keinen ausgezeichneten Vakuumszustand, sondern statt dessen eine vielparametrische Schar von sogen. Hadamard-Zuständen. Im lokalen Koordinatensystem eines Beobachters lässt sich dann einer dieser Zustände auszeichnen, der lokal wie das Minkowskivakuum aussieht. Aber welches, das hängt vom Beobachter ab.

Mit Wahrnehmung oder Wissen hat das nichts zu tun, denn mathematisch gesehen ist ein Beobachter einfach eine Weltlinie!
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