Autor |
Nachricht |
Kurt
Anmeldungsdatum: 20.06.2021 Beiträge: 751 Wohnort: Bayern
|
Kurt Verfasst am: 11. Okt 2023 20:55 Titel: Uhren vergleichen |
|
|
Zwei gleiche Uhren stehen auf NN Null, sie takten gleich.
Nun wird eine davon auf einen hohen Berg gebracht, dieser sei 10km hoch.
Um wieviel % ist die Dauer der SI-Sekunde der Uhr oben kürzer als derer die unten SI-Sekunden erzeugt?
Kurt
|
|
|
Myon
Anmeldungsdatum: 04.12.2013 Beiträge: 5875
|
|
|
Kurt
Anmeldungsdatum: 20.06.2021 Beiträge: 751 Wohnort: Bayern
|
Kurt Verfasst am: 11. Okt 2023 21:24 Titel: |
|
|
Da finde ich aber keinen Wert um wieviel die Dauer einer oben erzeugten SI-Sekunde kürzer ist als der von einer unten erzeugten.
Kurt
|
|
|
Myon
Anmeldungsdatum: 04.12.2013 Beiträge: 5875
|
Myon Verfasst am: 11. Okt 2023 21:40 Titel: |
|
|
Es gibt keine "kürzere" oder "längere" SI-Sekunde. Die Definition gibt an jedem Ort die Dauer einer Sekunde vor. Lies noch einmal die Defnition durch oder den verlinkten Wikipedia-Artikel im anderen Thread. Deine Frage zeigt (sorry) nach meinem Gefühl, dass Du den Inhalt nicht richtig verstanden hast.
|
|
|
Kurt
Anmeldungsdatum: 20.06.2021 Beiträge: 751 Wohnort: Bayern
|
Kurt Verfasst am: 11. Okt 2023 21:46 Titel: |
|
|
Myon hat Folgendes geschrieben: | Es gibt keine "kürzere" oder "längere" SI-Sekunde. Die Definition gibt an jedem Ort die Dauer einer Sekunde vor. Lies noch einmal die Defnition durch oder den verlinkten Wikipedia-Artikel im anderen Thread. Deine Frage zeigt (sorry) nach meinem Gefühl, dass Du den Inhalt nicht richtig verstanden hast. |
Ich frage nach der Dauer bzw. den Unterschied der Dauer, der SI-Sekunden die oben bzw. unten erzeugt werden.
Das eine SI-Sekunde oben und unten aus der gleichen Anzahl Schwingungen erzeugt wird das ist mir bewusst.
Kurt
|
|
|
DrStupid
Anmeldungsdatum: 07.10.2009 Beiträge: 5044
|
DrStupid Verfasst am: 11. Okt 2023 22:22 Titel: |
|
|
Kurt hat Folgendes geschrieben: | Ich frage nach der Dauer bzw. den Unterschied der Dauer, der SI-Sekunden die oben bzw. unten erzeugt werden. |
Die Antwort darauf hast Du bereits erhalten. Es gibt keinen Unterschied. Eine SI-Sekunde ist immer und überall gleich lang. Das ist doch gerade der Witz an so einem Standard,.
Vielleicht gheht es Dir gar nicht um Unterschiede bei der SI-Sekunde, sondern beim Vergleich von Signalen, die von den Uhren mit einer Periode von einer Sekunde ausgesandt werden. Das musst Du dann aber auch so formulieren.
|
|
|
Kurt
Anmeldungsdatum: 20.06.2021 Beiträge: 751 Wohnort: Bayern
|
Kurt Verfasst am: 11. Okt 2023 22:44 Titel: |
|
|
DrStupid hat Folgendes geschrieben: | Kurt hat Folgendes geschrieben: | Ich frage nach der Dauer bzw. den Unterschied der Dauer, der SI-Sekunden die oben bzw. unten erzeugt werden. |
Die Antwort darauf hast Du bereits erhalten. Es gibt keinen Unterschied. Eine SI-Sekunde ist immer und überall gleich lang. Das ist doch gerade der Witz an so einem Standard,.
Vielleicht gheht es Dir gar nicht um Unterschiede bei der SI-Sekunde, sondern beim Vergleich von Signalen, die von den Uhren mit einer Periode von einer Sekunde ausgesandt werden. Das musst Du dann aber auch so formulieren. |
Mir geht es primär um den %trualen Unterschied der Dauern die von zwei, an unterschiedlichen (den angegebenen) Orten postierten SI-Sekunden erzeugenden Uhren besteht.
Kurt
|
|
|
jh8979 Moderator
Anmeldungsdatum: 10.07.2012 Beiträge: 8583
|
jh8979 Verfasst am: 11. Okt 2023 23:18 Titel: |
|
|
Ich geb dem ganzen hier nochmal ein paar Antworten.
#donotfeedthetroll
|
|
|
DrStupid
Anmeldungsdatum: 07.10.2009 Beiträge: 5044
|
DrStupid Verfasst am: 12. Okt 2023 00:34 Titel: |
|
|
Kurt hat Folgendes geschrieben: | Mir geht es primär um den %trualen Unterschied der Dauern die von zwei, an unterschiedlichen (den angegebenen) Orten postierten SI-Sekunden erzeugenden Uhren besteht. |
Damit wir uns hier nicht weiter im Kreis drehen, solltest Du mal erklären, wie das, was Du als "Unterschied" bezeichnest, gemessen wird. Vielleicht kann man die Frage dann sinnvoll beantworten.
|
|
|
Myon
Anmeldungsdatum: 04.12.2013 Beiträge: 5875
|
Myon Verfasst am: 12. Okt 2023 08:30 Titel: |
|
|
Ja, vergleicht man Uhren oder was verschiedene Beobachter messen (Abstände, Zeiten), sollte man immer klar sagen, wer was misst und wie verglichen wird.
Hier könnte der Vergleich einfach durch "Sehen" erfolgen: liegt eine Uhr auf h=0 und eine senkrecht darüber auf h=10km, könnte ein Beobachter oben mit einem Fernrohr die Uhr unten ablesen und mit der Uhr oben vergleichen. Oder äquivalent: die Uhr unten sendet jede Sekunde ein Photon nach oben, und die Uhr oben registriert den Zeitpunkt, wo das Photon eintrifft.
Nimmt man vereinfacht an, es handele sich um ein homogenes Gravitationsfeld mit g=9.81m/s^2, so würde sich ergeben, dass zwischen dem Eingang von zwei Photonen oben die Zeit
vergeht.
In diesem vereinfachten Fall kann man das Ganze, aus einem Inertialsystem betrachtet, auch als Doppler-Effekt ansehen: Das homogene Gravitationsfeld lässt sich ja dadurch imitieren, dass das Bezugssystem "Berg" mit den beiden Uhren gleichmässig mit g nach oben beschleunigt wird (bei Abwesenheit eines Gravitationsfeldes). Bis das Photon von unten die Uhr oben erreicht hat, hat die Uhr oben eine grössere Geschwindigkeit als die Uhr unten beim Senden des Photons. Es ergibt sich daher eine Rotverschiebung/Verringerung der Frequenz.
|
|
|
masterpie
Anmeldungsdatum: 13.11.2019 Beiträge: 408
|
masterpie Verfasst am: 12. Okt 2023 08:47 Titel: |
|
|
@Myon,
sehr schöne und gut verständliche Antwort - also für denjeningen, der verstehen will. Dazu gehören Trolle wie Kurt nicht. Der sucht nur irgendwelche Spitzfindigkeiten wo er mal wieder "beweisen" kann, dass die Einsteinschen Theorien falsch sind. Aber wir wissen ja alle schon viele Jahre, dass das nur der Unfug eines Trolls ist, nicht Kurt?
Gruß, Masterpie
_________________ Wir denken zu viel und fühlen zu wenig. (Charlie Chaplin) |
|
|
not_kurt Gast
|
not_kurt Verfasst am: 13. Okt 2023 01:53 Titel: |
|
|
also wenn ich Einstein richtig verstanden habe gibt es gar keine Gleichzeitigkeit, sondern nur dann wenn man sich auch am gleichen Ort befinded
|
|
|
DrStupid
Anmeldungsdatum: 07.10.2009 Beiträge: 5044
|
DrStupid Verfasst am: 13. Okt 2023 09:36 Titel: |
|
|
not_kurt hat Folgendes geschrieben: | also wenn ich Einstein richtig verstanden habe gibt es gar keine Gleichzeitigkeit, sondern nur dann wenn man sich auch am gleichen Ort befinded |
Dann hast Du ihn falsch verstanden. Gleichzeitigkeit für räumlich getrennte Ereignisse ist bezugssystemabhängig - aber es gibt sie.
|
|
|
Sonnenwind
Anmeldungsdatum: 25.04.2022 Beiträge: 678
|
Sonnenwind Verfasst am: 13. Okt 2023 10:17 Titel: |
|
|
DrStupid hat Folgendes geschrieben: | Gleichzeitigkeit für räumlich getrennte Ereignisse ist bezugssystemabhängig - aber es gibt sie. |
Was ich absolut nicht verstehe ist, dass ein Ereignis in einem Bezugssystem zu dessen Zukunft gehören kann und in einem anderen zu dessen Vergangenheit.
Ob die Würfel gefallen sind oder nicht, das muss doch irgendwie absolut sein. Ansonsten würde ja der Indeterminismus bereits durch die SRT ausgeschlossen sein (Blockuniversum).
_________________ Das Photon: Eine Geschichte voller Missverständnisse. |
|
|
jh8979 Moderator
Anmeldungsdatum: 10.07.2012 Beiträge: 8583
|
jh8979 Verfasst am: 13. Okt 2023 11:09 Titel: |
|
|
Sonnenwind hat Folgendes geschrieben: | DrStupid hat Folgendes geschrieben: | Gleichzeitigkeit für räumlich getrennte Ereignisse ist bezugssystemabhängig - aber es gibt sie. |
Was ich absolut nicht verstehe ist, dass ein Ereignis in einem Bezugssystem zu dessen Zukunft gehören kann und in einem anderen zu dessen Vergangenheit.
|
Das ist in der Tat nicht Fall. "Zukunft" und "Vergangenheit" mischen sich nicht. Aber was "Gegenwart" ist, kann in unterschiedlichen Systemen unterschiedlich gleichzeitig aussehen.
Zitat: |
Ob die Würfel gefallen sind oder nicht, das muss doch irgendwie absolut sein. Ansonsten würde ja der Indeterminismus bereits durch die SRT ausgeschlossen sein (Blockuniversum). |
Ja, ist es auch. Aber ob die Würfel gleichzeitig fallen oder nicht, hängt i.A. vom Bezusgsystem ab.
|
|
|
TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18090
|
TomS Verfasst am: 13. Okt 2023 12:06 Titel: |
|
|
Sonnenwind hat Folgendes geschrieben: | Was ich absolut nicht verstehe ist, dass ein Ereignis in einem Bezugssystem zu dessen Zukunft gehören kann und in einem anderen zu dessen Vergangenheit. |
Das ist auch nicht der Fall.
Geometrisch wird das durch den Lichtkegel klar; dieser beschreibt für ein gegebenes Ereignis dessen Zukunft und Vergangenheit. Zwei unterschiedlich bewegte Beobachter (relativ in Ruhe, bewegt) und daher unterschiedlichen Weltlinien (die schwarze vertikale bzw. gekippte Linie) haben im selben Ereignis unterschiedliche Begriffe der Gleichzeitigkeit (horizontale bzw. gekippte Ebene) jedoch identische Lichtkegel.
Algebraisch wird dies dadurch klar, dass ausgehend von einem Ereignis am gemeinsamen Koordinatenursprung mit t=0, x=0 sowie t'=0, x'=0 die Lichtkegel der beiden Beobachter B und B' definiert sind durch
wobei beide Koordinatensysteme durch Lorentztransformation verknüpft sind. Während die Lorentztransformation also die Gleichzeitigkeitsebenen kippt, lässt sie die Lichtkegel invariant.
_________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
|
|
Ich
Anmeldungsdatum: 11.05.2006 Beiträge: 913 Wohnort: Mintraching
|
Ich Verfasst am: 13. Okt 2023 14:07 Titel: |
|
|
Sonnenwind hat Folgendes geschrieben: | Was ich absolut nicht verstehe ist, dass ein Ereignis in einem Bezugssystem zu dessen Zukunft gehören kann und in einem anderen zu dessen Vergangenheit. |
jh8979 hat Folgendes geschrieben: | Das ist in der Tat nicht Fall. |
TomS hat Folgendes geschrieben: | Das ist auch nicht der Fall. | Doch, das ist der Fall. In einem Bezugssystem ist (wenn man wie üblich zwei Dimensionen unterdrückt) die Gegenwart eine Linie, Vergangenheit und Zukunft je eine Fläche. In unterschiedlichen Bezugssystemen werden Ereignisse unterschiedlich eingeordnet.
Es ist dem Fragesteller bloß nicht klar, dass das komplett egal ist. Er verwechselt "Ereignis" mit "Bezugssystem". Für die kausale Zukunft und Vergangenheit eines Ereignisses gelten die invarianten Lichtkegel, das hat mit Bezugssystemen nichts zu tun.
|
|
|
not_kurt Gast
|
not_kurt Verfasst am: 13. Okt 2023 14:32 Titel: |
|
|
DrStupid hat Folgendes geschrieben: |
Dann hast Du ihn falsch verstanden. Gleichzeitigkeit für räumlich getrennte Ereignisse ist bezugssystemabhängig - aber es gibt sie. |
Aha und welches Bezugssystem soll das dann sein, ausserhalb unseres Universums? Man kann ja wohl schlecht die Stopp Taste drücken und dann zu dem anderen Ort reisen um den Vergleich anzustellen.
|
|
|
TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18090
|
TomS Verfasst am: 13. Okt 2023 15:02 Titel: |
|
|
Also gut, präzisieren wir das.
Ich halte diese Formulierung
Sonnenwind hat Folgendes geschrieben: | Was ich absolut nicht verstehe ist, dass ein Ereignis in einem Bezugssystem zu dessen Zukunft gehören kann und in einem anderen zu dessen Vergangenheit. |
für missverständlich.
Ein Bezugsystem hat keine Zukunft oder Vergangenheit. Es ist einfach ein Bezugsystem. Siehe Zusammenfassung!
Ein Ereignis hat dagegen eine Zukunft und eine Vergangenheit, und diese ist bezugsystemunabhängig, d.h. alle Beobachter stimmen darin überein, welcher Bereich der Raumzeit die Vergangenheit eines Ereignisses darstellt und dieses möglicherweise kausal verursachen oder beeinflussen konnte.
Ebenso ist die Formulierung
Sonnenwind hat Folgendes geschrieben: | Ob die Würfel gefallen sind oder nicht, das muss doch irgendwie absolut sein. |
missverständlich.
Ob die Würfel "jetzt" bereits gefallen sind, hängt natürlich davon ab, wie welcher Beobachter sein beobachterspezifisches "jetzt" definiert.
Aber alle diese Beobachter stimmen darin überein, dass das Ereignis "die Würfel werden geworfen" dem Ereignis "die Würfel liegen auf dem Tisch" kausal vorausgeht. Insofern ist diese Kausalbeziehung absolut.
1) Dies gilt dann und nur dann, wenn ein Ereignis E1 im Vergangenheitslichtkegel eines anderen Ereignisses E2 liegt, bzw. umgekehrt, wenn E2 im Zukunftslichtkegel von E1 liegt.
2) Es gilt nicht, wenn die beiden Ereignisse raumartig sind.
(1) gilt z.B. immer im Falle des Werfens genau dieser Würfel mit diesem Würfelbecher und dem anschließenden Fallen und Liegenbleiben derselben Würfel; "anschließend" ist absolut
(1) gilt nicht, d.h. (2) gilt, z.B. für das Werfen dieser Würfel hier und das gemäß UTC zeitgleiche Fallen anderer Würfel dort in London. Diese beiden Ereignisse sind raumartig zueinander, d.h. es existieren unterschiedliche Beobachter, wobei die einen das eine Ereignis zeitlich vor dem anderen ansetzen, die anderen die zeitliche Reihenfolge umgekehrt ansetzen; diese zeitliche Reihenfolge bei raumartigen Ereignissen ist nicht absolut.
(2) ist jedoch ein Effekt des Koordinatensystems, d.h. einer reinen Rechengröße. Da die beiden Ereignisse raumartig zueinander sind, liegt weder das erste im Zukunftslichtkegel des zweiten, noch umgekehrt. Sie sind nicht kausal verbunden.
Betrachten wir in einem Bezugsystem S zwei Ereignisse
Für
liegt E2 sicher im Zukunftslichtkegel von E1, d.h. es könnte mittels eines realen Signals der Geschwindigkeit v ausgehend von E1 erreicht werden.
Betrachten wir nun die selben Ereignisse aus Sicht eines anderen Beobachters mit Bezugsystem S', der sich ggü. S mit Geschwindigkeit u bewegt.
Für die Lorentz-Transformation gilt allgemein
Für die Zeiten der beiden Ereignisse folgt demnach
Und mit
folgt sicher
Daher geht aus Sicht jedes Beobachters (d.h. für beliebige zulässige u) E1 immer E2 voraus (d.h. für beliebige zulässige zeitartige v).
Setzt man |v| > 1 so sind E1 und E2 raumartig, meine Argumentation ist dann nicht mehr gültig. Wir können beliebige
oder
konstruieren.
Allerdings ist der raumzeitliche Abstand s² zwischen E1 und E2 in allen Bezugsystemen d.h. für beliebige Lorentz-Transformationen und damit u identisch:
also
mit
D.h. alle Beobachter stimmen bzgl. der Einteilung der Raumzeit in drei Bereiche überein:
> 0 entspricht zeitartig, d.h. innerhalb des Lichtkegels, d.h. |v| < 1;
= 0 entspricht lichtartig, d.h. auf dem Lichtkegel, d.h. |v|=1;
< 0 entspricht raumartig, d.h. außerhalb des Lichtkegels, d.h. |v| > 1
Zusammenfassung: Gleichzeitigkeit ist ein beobachterabhängiges Konstrukt, ebenso die bzgl. einer Gleichzeitigkeitshyperfläche definierte "Zukunft" oder "Vergangenheit"; die kausale Zukunft eines Ereignisses als dessen Vorwärtslichtkegel ist dagegen ein invariantes, beobachterunabhängiges Konstrukt.
Beschreibung: |
|
Download |
Dateiname: |
IMG_2892.jpeg |
Dateigröße: |
275.78 KB |
Heruntergeladen: |
33 mal |
_________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Zuletzt bearbeitet von TomS am 14. Okt 2023 20:44, insgesamt 3-mal bearbeitet |
|
|
Myon
Anmeldungsdatum: 04.12.2013 Beiträge: 5875
|
Myon Verfasst am: 13. Okt 2023 16:10 Titel: |
|
|
Was man vielleicht noch sagen kann:
-sind zwei Ereignisse zeitartig, so findet man immer ein Bezugssystem, in dem die Ereignisse am gleichen Ort stattfinden.
-sind zwei Ereignisse raumartig, so findet man immer ein Bezugssystem, in dem die Ereignisse gleichzeitig stattfinden.
Das kann man sich in einem Minkowski-Diagramm überlegen:
-im ersten Fall liegt das eine Ereignis im Zukunftskegel des anderen, und die Zeitachse muss weniger als 45° gekippt werden, damit die Ereignisse die gleiche Ortskoordinate haben (d.h., die Verbindungsgerade zwischen den Ereignissen liegt parallel zur Zeitachse).
-im zweiten Fall liegen die Ereignisse ausserhalb der Lichtkegel des jeweils anderen Ereignisses, und die Ortsachse muss weniger als 45° gekippt werden, damit die Ereignisse die gleiche Zeitkoordinate haben (d.h., die Verbindungsgerade liegt parallel zur Ortsachse).
|
|
|
Sonnenwind
Anmeldungsdatum: 25.04.2022 Beiträge: 678
|
Sonnenwind Verfasst am: 13. Okt 2023 16:45 Titel: |
|
|
Nehmen wir das beigelegte Bild. Zwei Personen P_schwarz und P_blau sehen das rote Ereignis. Für beide Personen sei "jetzt" t=0 bzw. t'=0, d.h. die Gegenwart entspricht der x- bzw. x'-Achse.
Für P_schwarz ist es über der x-Achse, also in der Zukunft und für P_blau ist es unter der x'-Achse, also in der Vergangenheit.
Beschreibung: |
|
Dateigröße: |
40.04 KB |
Angeschaut: |
1495 mal |
|
_________________ Das Photon: Eine Geschichte voller Missverständnisse. |
|
|
TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18090
|
TomS Verfasst am: 13. Okt 2023 16:48 Titel: |
|
|
Sonnenwind hat Folgendes geschrieben: | Nehmen wir das beigelegte Bild. Zwei Personen P_schwarz und P_blau sehen das rote Ereignis. Für beide Personen sei "jetzt" t=0 bzw. t'=0, d.h. die Gegenwart entspricht der x- bzw. x'-Achse.
Für P_schwarz ist es über der x-Achse, also in der Zukunft und für P_blau ist es unter der x'-Achse, also in der Vergangenheit. |
Siehe oben, insbs. die
TomS hat Folgendes geschrieben: | Zusammenfassung: Gleichzeitigkeit ist ein beobachterabhängiges Konstrukt, ebenso die bzgl. einer Gleichzeitigkeitshyperfläche definierte "Zukunft" oder "Vergangenheit"; die kausale Zukunft eines Ereignisses als dessen Vorwärtslichtkegel ist dagegen ein invariantes, beobachterunabhängiges Konstrukt. |
Natürlich kann man sich mit dem beobachterabhängigen Konstrukt der "Zukunft bzgl. einer Gleichzeitigkeitshyperfläche" befassen, so wie du das tust. Das ist aber ein rein theoretisches Konstrukt – und ziemlich irrelevant, daher stellt sich die Sinnfrage. Physikalisch relevant ist die kausale Zukunft.
_________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
|
|
not_kurt Gast
|
not_kurt Verfasst am: 13. Okt 2023 19:49 Titel: |
|
|
Dasia alles schön und gut, tangentielle Kurven die zwei Punkte verbinden definieren also Ereignisse die Ereignisse beeinflussen könnten. Aber ist das jetzt Gleichzeitigkeit? eher doch nicht oder, das geht nur am selben Ort.
|
|
|
antaris
Anmeldungsdatum: 12.12.2022 Beiträge: 477 Wohnort: In einem chaotischen Universum
|
antaris Verfasst am: 14. Okt 2023 18:35 Titel: |
|
|
TomS hat Folgendes geschrieben: |
> 0 entspricht zeitartig, d.h. innerhalb des Lichtkegels, d.h. |v| < 1;
= 0 entspricht lichtartig, d.h. auf dem Lichtkegel, d.h. |v|=1;
< 0 entspricht raumartig, d.h. außerhalb des Lichtkegels, d.h. |v| > 1 |
Ist demnach der Ursprung eines jeden Minkowskiraums, also jedes Punktes in der Raumzeit ebenfalls lichtartig?
|
|
|
TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18090
|
TomS Verfasst am: 14. Okt 2023 20:47 Titel: |
|
|
antaris hat Folgendes geschrieben: | TomS hat Folgendes geschrieben: |
> 0 entspricht zeitartig, d.h. innerhalb des Lichtkegels, d.h. |v| < 1;
= 0 entspricht lichtartig, d.h. auf dem Lichtkegel, d.h. |v|=1;
< 0 entspricht raumartig, d.h. außerhalb des Lichtkegels, d.h. |v| > 1 |
Ist demnach der Ursprung eines jeden Minkowskiraums, also jedes Punktes in der Raumzeit ebenfalls lichtartig? |
Das oben berechnete s^2 ist ein Abstand zweier Punkte, d.h. zeitartig, lichtartig und raumartig bezeichnet eine Relation zweier Punkte zueinander. Der Ursprung ist ein Punkt.
_________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
|
|
antaris
Anmeldungsdatum: 12.12.2022 Beiträge: 477 Wohnort: In einem chaotischen Universum
|
antaris Verfasst am: 14. Okt 2023 21:01 Titel: |
|
|
TomS hat Folgendes geschrieben: |
Der Ursprung ist ein Punkt. |
Ja stimmt. Dennoch hat die winkelhalbierende lichtartige Gerade des Lichtkegels auch den Ursprung in diesem Punkt. Ist dieser Punkt ein Atom, welches sein Energieniveau abbaut, so wird ein Photon aus dem Atom emittiert?
Man betrachtet dann zwei Objekte (Atom und Photon) im zeitlichen Verlauf, deren jeweiliger Ursprung (für die gemeinsame Betrachtung) in einem Punkt liegen?
Eigentlich ist es ja ein Elektron, das aus einem angeregten Zustand fällt und somit (in Wechselwirkung mit dem Atom?) ein Photon emittiert. Das Elektron selbst ist punktförmig und wäre denn der Ursprung der gemeinsamen Betrachtung. Nur eben nicht direkt zwischen Atom und Photon, sondern eher zwischen Elektron und Photon?
Vor dem Wechsel in den niedrigeren Zustand des Elektron gab es das Photon noch nicht. Es wird bei diesem Vorgang erst erzeugt.
|
|
|
not_kurt Gast
|
not_kurt Verfasst am: 15. Okt 2023 01:51 Titel: |
|
|
Ein Ereignis kann ja nur Ursache für ein anderes Ereignis sein wenn es vorher stattfinded, also ist das schon nicht mehr gleichzeitig. Wenn jetzt die Reihenfolge der Ereignisse vom Beobachter abhängt, Bezugsystem was auch immer dann ist das alles schonwieder für den Bobbes. Also ist doch eigentlich logisch das Gleichzeitigkeit immer nur an dem gleichen Ort stattfinden kann.
|
|
|
TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18090
|
TomS Verfasst am: 15. Okt 2023 07:56 Titel: |
|
|
antaris hat Folgendes geschrieben: | TomS hat Folgendes geschrieben: |
Der Ursprung ist ein Punkt. |
Ja stimmt. Dennoch hat die winkelhalbierende lichtartige Gerade des Lichtkegels auch den Ursprung in diesem Punkt. Ist dieser Punkt ein Atom, welches sein Energieniveau abbaut, so wird ein Photon aus dem Atom emittiert?
Man betrachtet dann zwei Objekte (Atom und Photon) im zeitlichen Verlauf, deren jeweiliger Ursprung (für die gemeinsame Betrachtung) in einem Punkt liegen? |
Man betrachtet zwei Ereignisse und deren invarianten Abstand s^2. Aus Gründen der Einfachheit habe ich das frühere Ereignis in den Ursprung gelegt.
_________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
|
|
TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18090
|
TomS Verfasst am: 15. Okt 2023 08:00 Titel: |
|
|
not_kurt hat Folgendes geschrieben: | Ein Ereignis kann ja nur Ursache für ein anderes Ereignis sein wenn es vorher stattfinded, also ist das schon nicht mehr gleichzeitig. Wenn jetzt die Reihenfolge der Ereignisse vom Beobachter abhängt … |
Die kausale Reihenfolge zweier zueinander zeitartiger Ereignisse hängt nicht vom Beobachter ab. Habe ich oben ausführlich vorgerechnet.
_________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
|
|
TomS Moderator
Anmeldungsdatum: 20.03.2009 Beiträge: 18090
|
TomS Verfasst am: 15. Okt 2023 08:35 Titel: |
|
|
Einfach mal das lesen und verstehen, was da steht. Oder nachfragen.
_________________ Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago. |
|
|
|