RegistrierenRegistrieren   LoginLogin   FAQFAQ    SuchenSuchen   
Führt Wissenschaft zu weniger Religiösität?
 
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Off-Topic
Autor Nachricht
Kelvin1995



Anmeldungsdatum: 09.01.2022
Beiträge: 64

Beitrag Kelvin1995 Verfasst am: 28. Jan 2022 09:46    Titel: Führt Wissenschaft zu weniger Religiösität? Antworten mit Zitat

Also ich selber bin aus der Kirche ausgetreten, weil ich nicht dran glaube und die christliche Lehre nicht nachvollziehbar finde.
Nun gibt es aber Menschen, die in den Naturwissenschaften forschen und trotzdem an Gott glauben. Harald Lesch hat mal gesagt, dass er an Gott glaube. Ich verstehe das nicht, weil die willkürliche Existenzannahme eines schlecht definierten Begriffs (in diesem Fall Gott), der kein bekanntes Phänomen löst, ist nicht gerade wissenschaftlich. Wie kann man auf der einen Seite einen Beruf ausüben in dem man sich der Ratio bedienen muss und in anderen Situationen dies völlig ausblenden?

Deshalb frage ich, ob hier jemand an Gott glaubt und wie er es mit wissenschaftlicher Methodik vereinbart. Und was ihr glaubt wie man gleichzeitig an Gott glauben und Naturwissenschaftler sein kann?
Bei mir ist es so, dass ich nicht einmal weiß was ein Gott sein soll.
willyengland



Anmeldungsdatum: 01.05.2016
Beiträge: 677

Beitrag willyengland Verfasst am: 28. Jan 2022 13:15    Titel: Antworten mit Zitat

Das gehört eben zum Menschsein dazu.
Wir sind ja keine Roboter.
Oder suchst du dir deine Frau nach wissenschaftlichen Kriterien aus?
Oder warum hörst du Musik?
Warum ärgerst du dich oder bist traurig?
Das hat alles nichts mit Wissenschaft zu tun.
Genauso ist es mit dem Glauben an Gott.
Es ist einfach für viele angenehm und hat wohl auch in der Evolution einen Nutzen gehabt. Insofern ist es "menschlich".

_________________
Gruß Willy
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18078

Beitrag TomS Verfasst am: 28. Jan 2022 13:29    Titel: Re: Führt Wissenschaft zu weniger Religiösität? Antworten mit Zitat

Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Nun gibt es aber Menschen, die in den Naturwissenschaften forschen und trotzdem an Gott glauben. Harald Lesch hat mal gesagt, dass er an Gott glaube. Ich verstehe das nicht, weil die willkürliche Existenzannahme eines schlecht definierten Begriffs (in diesem Fall Gott), der kein bekanntes Phänomen löst, ist nicht gerade wissenschaftlich.

Wissenschaft und Religion schließen sich nur dann gegenseitig aus, wenn man einen dogmatischen Anspruch an beide hat und sie als absolut und allumfassend ansieht.

Die Frage nach einem wohldefinierten Gottesbegriff läuft völlig der Auffassung eines christlichen Gottes zuwider. Und umgekehrt sollte Religion nicht meinen, dass sie zu allen Phänomenen und Lebensbereichen etwas zu sagen hätte.

Sir Karl Popper war wohl aus gutem Grund Agnostiker.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Nils Hoppenstedt



Anmeldungsdatum: 08.01.2020
Beiträge: 2019

Beitrag Nils Hoppenstedt Verfasst am: 28. Jan 2022 13:50    Titel: Re: Führt Wissenschaft zu weniger Religiösität? Antworten mit Zitat

Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe das nicht, weil die willkürliche Existenzannahme eines schlecht definierten Begriffs (in diesem Fall Gott), der kein bekanntes Phänomen löst, ist nicht gerade wissenschaftlich.


Dein Weltbild beruht auf der willkürlichen Nichtexistenzannahme. Wo ist der Unterschied?

_________________
Ihr da Ohm macht doch Watt ihr Volt!
MBastieK



Anmeldungsdatum: 06.10.2012
Beiträge: 951
Wohnort: Berlin-Wedding

Beitrag MBastieK Verfasst am: 28. Jan 2022 13:54    Titel: Re: Führt Wissenschaft zu weniger Religiösität? Antworten mit Zitat

Hallo!

Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Deshalb frage ich, ob hier jemand an Gott glaubt und wie er es mit wissenschaftlicher Methodik vereinbart. Und was ihr glaubt wie man gleichzeitig an Gott glauben und Naturwissenschaftler sein kann?

Kurt Gödel soll mal einen modal-logischen Gottes-Beweis ausgearbeitet haben.

Nette Grüsse

_________________
Intelligenz ist die Fähigkeit der (temporären) Anpassung.
TomS
Moderator


Anmeldungsdatum: 20.03.2009
Beiträge: 18078

Beitrag TomS Verfasst am: 28. Jan 2022 14:04    Titel: Re: Führt Wissenschaft zu weniger Religiösität? Antworten mit Zitat

MBastieK hat Folgendes geschrieben:
Kurt Gödel soll mal einen modal-logischen Gottes-Beweis ausgearbeitet haben.

Er wart aber auch ein Logik-Nerd.

_________________
Niels Bohr brainwashed a whole generation of theorists into thinking that the job (interpreting quantum theory) was done 50 years ago.
Brillant



Anmeldungsdatum: 12.02.2013
Beiträge: 1973
Wohnort: Hessen

Beitrag Brillant Verfasst am: 28. Jan 2022 14:08    Titel: Re: Führt Wissenschaft zu weniger Religiösität? Antworten mit Zitat

Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Deshalb frage ich, ob hier jemand an Gott glaubt und wie er es mit wissenschaftlicher Methodik vereinbart.

In meinen Augen sind beide Begriffe nebulös und wenn du 10 Menschen danach fragst, wie sie das definieren, wirst du 12 Antworten bekommen.

Ich bin Agnostiker, es kann also (hinduistische, jüdische, ...) Götter geben oder nicht. Die Idee, dass mein hinduistischer Hausgott mein Haus beschützt, finde ich sympathisch. Bei den Christen machen das göttliche Mitarbeiter, sogenannte Schutzengel. Dass mir nichts passiert, könnte aber auch an der Statistik liegen. Hauptgewinne und Katastrophen sind selten und treffen die Anderen.

Natürlich habe ich für mich nach einer Erklärung gesucht, was Gott / Götter sein könnten. Ich denke, das ist ein Synonym für das Unerklärliche. Schicksalsschläge werden nicht verstanden, Gläubige konstruieren einen Sinn hinein: „Gott wird damit einen Plan haben“.

Als wissenschaftlich interessierter Laie interessiert mich, wie die Welt funktioniert. Ich muss gestehen, dass Materie einen „Willen“ hat, sich anzuziehen, Sonnen und Planeten zu bilden. Die Urknall-Theorie und die Folgen ist eine ähnliche Schöpfungsgeschichte wie in religiösen Schriften.

Die Religionen, soweit ich weiß, erklären lediglich die Erschaffung der Erde. Also das, was Menschen bereits bekannt war bei der Aufzeichnung. Der eifersüchtige jüdisch-christliche „Gott“ (du sollst keine Götter haben neben mir) kann also nicht allwissend sein, ein eklatanter Widerspruch zur Aussage seines Bodenpersonals.

Ein hinduistischer Hausgott muss nicht allwissend sein und für andere Gebiete hat er jede Menge Kollegen.

So ist das auch mit Wissenschaftlern, Hausgötter auf ihrem Fachgebiet.

Die Wissenschaften erklären auch nur das, was Menschen bereits wissen.

_________________
Glaubt nicht dem Hörensagen ... oder eingewurzelten Anschauungen, auch nicht den Worten eines verehrten Meisters; sondern was ihr selbst gründlich geprüft und als euch selbst und anderen zum Wohle dienend erkannt habt, das nehmt an. Siddhartha Gautama
MBastieK



Anmeldungsdatum: 06.10.2012
Beiträge: 951
Wohnort: Berlin-Wedding

Beitrag MBastieK Verfasst am: 28. Jan 2022 14:18    Titel: Re: Führt Wissenschaft zu weniger Religiösität? Antworten mit Zitat

TomS hat Folgendes geschrieben:
MBastieK hat Folgendes geschrieben:
Kurt Gödel soll mal einen modal-logischen Gottes-Beweis ausgearbeitet haben.

Er war aber auch ein Logik-Nerd.

Wer ist das nicht? Big Laugh
Spass.

Macht ja aber auch Spass.
Und wenn man dazu noch den Spagat zum Nicht-Logischen hinbekommt, lebt es sich doch eigentlich ganz erfüllend.

Die bloße Existenz von Logik kann ja Gott oder Göttliches nicht ausschliessen.
Logik schlussfolgert ja von Grundsätzen, die ja mehr oder weniger willkürlich sein können.

Nette Grüsse

_________________
Intelligenz ist die Fähigkeit der (temporären) Anpassung.
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 28. Jan 2022 14:42    Titel: Re: Führt Wissenschaft zu weniger Religiösität? Antworten mit Zitat

Nils Hoppenstedt hat Folgendes geschrieben:
Kelvin1995 hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe das nicht, weil die willkürliche Existenzannahme eines schlecht definierten Begriffs (in diesem Fall Gott), der kein bekanntes Phänomen löst, ist nicht gerade wissenschaftlich.


Dein Weltbild beruht auf der willkürlichen Nichtexistenzannahme. Wo ist der Unterschied?


Daß beide Annahmen nicht willkürlich sind, ist vermutlich der interessantere Ausgangspunkt für diese Frage und näher an der Wahrheit. Außerdem wie kommst du zu der Behauptung, sein Weltbild basiere auf dieser Annahme? Er schreibt, daß er die christliche Lehre nicht nachvollziehen kann und für unvereinbar mit dem wissenschaftlichen Weltbild hält. Die Nichtexistenz des christlichen Gottes ist also eine Konsequenz daraus, kein willkürlich gewähltes oberstes Axiom.
Mathefix



Anmeldungsdatum: 05.08.2015
Beiträge: 5867
Wohnort: jwd

Beitrag Mathefix Verfasst am: 28. Jan 2022 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

Gott/Götter/Religion sind der Ersatz für des Nichterklärbare.
Qubit



Anmeldungsdatum: 17.10.2019
Beiträge: 829

Beitrag Qubit Verfasst am: 28. Jan 2022 16:24    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, für den gläubigen Naturwissenschaftler passt ein Zitat von Max Planck recht gut:
Zitat:

Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller Überlegungen.
Nils Hoppenstedt



Anmeldungsdatum: 08.01.2020
Beiträge: 2019

Beitrag Nils Hoppenstedt Verfasst am: 28. Jan 2022 22:11    Titel: Antworten mit Zitat

Dazu passend ein Zitat von Heisenberg

Zitat:
Der erste Schluck aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grunde des Bechers wartet Gott!

_________________
Ihr da Ohm macht doch Watt ihr Volt!
index_razor



Anmeldungsdatum: 14.08.2014
Beiträge: 3259

Beitrag index_razor Verfasst am: 29. Jan 2022 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

Oder wie wär's noch damit? Zugegebenermaßen nicht ganz so poetisch:

"We are all atheists about most of the gods that humanity has ever believed in. Some of us just go one god further."

--Richard Dawkins
fBr123



Anmeldungsdatum: 01.03.2022
Beiträge: 4

Beitrag fBr123 Verfasst am: 01. März 2022 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

am anfang war gott, danach sein wort, und das wort, war gott, und gott sprach: es werde licht (urknall), das nichtsd aus dem vorher nichts bestand, teilte sich in + und minus unendlich, unendlich viel materie und antimaterie, von unserer seite des symmetriepunktes (nullpunkt) aus sind wir die positive und die zum punkt symmetrische materie antimaterie von dort aus sind wir die antimaterie, und alles besteht aus atomen diese widerum ne form von licht. der urknall war das wort. der urknall war was sich selbst erschaffen konnte, und zwar aus dem nichts. die summe aller dinge ist 0
Nils Hoppenstedt



Anmeldungsdatum: 08.01.2020
Beiträge: 2019

Beitrag Nils Hoppenstedt Verfasst am: 01. März 2022 20:26    Titel: Antworten mit Zitat

fBr123 hat Folgendes geschrieben:
die summe aller dinge ist 0


Naja, nicht ganz. Es gab einen Ticken mehr Materie als Antimaterie.

_________________
Ihr da Ohm macht doch Watt ihr Volt!
fBr123



Anmeldungsdatum: 01.03.2022
Beiträge: 4

Beitrag fBr123 Verfasst am: 01. März 2022 20:35    Titel: Antworten mit Zitat

Nils Hoppenstedt hat Folgendes geschrieben:
fBr123 hat Folgendes geschrieben:
die summe aller dinge ist 0


Naja, nicht ganz. Es gab einen Ticken mehr Materie als Antimaterie.

hast du das ausgerechnet, aus der masse einer tasse geteilt durch ihr etektrisches potenzial, multipliziert mit pi, und es damit verglichen, was du siehst, wenn du in ein fernroht guckst?
Frankx



Anmeldungsdatum: 04.03.2015
Beiträge: 982

Beitrag Frankx Verfasst am: 02. März 2022 09:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Naja, nicht ganz. Es gab einen Ticken mehr Materie als Antimaterie.


Es könnten ja auch gleichzeitig zwei Universen entstanden sein, die sich völlig symmetrisch entwickeln.
In unserem Universum überwiegt die Materie und im Antiuniversum die Antimaterie.

Naturgemäß ist uns der direkte Blick auf das Antiuniversum leider verborgen.



.
Neue Frage »
Antworten »
    Foren-Übersicht -> Off-Topic